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Do - Sa, 14. - 16.11.2013: Vancouver −> Dubai via Shanghai und Kunming (China), wolkig mit kurzen Regenschauer, 10 - 25°C
Wir verbrachten unsere letzte Nacht in Vancouver bei Brian und Lily im Gästezimmer. Während Helen noch wie wild den ganzen Tag an ihren letzten Caminoberichten schrieb, packte ich unsere Taschen und tauschte noch die restlichen Kanadischen Dollar in US Dollar um. Abends luden wir Brian und Lily in ein Griechisches Restaurant ein und genossen eine super leckere Lammkeule mit allem Drum und Dran. Total abgefüllt ging es dann anschließend um 20.30 Uhr mit dem SeaBus und der Sky Train zum Vancouver Flughafen. Unsere Reisetasche und der Rucksack wogen keine 33kg zusammen ... so leicht waren wir noch nie unterwegs! Reicht das für die nächsten 8 Monate?
Unser erster Flug (0.30 Uhr) mit China Eastern war von Vancouver nach Shanghai und dauerte 12,5 Stunden. Wir saßen in einem super modernen Airbus 300 und das Essen war sehr lecker. Was man vom Grünen Tee nicht behaupten konnte. Eine bittere Brühe und Helen "was not amused"! Selbst mit Zucker (die Chinesische Stewardess schaute uns ganz erstaunt an und musste den Zucker erst mal holen) schmeckte es nur unwesentlich besser.
Wir haben selten so gelacht auf einer so langen Flugstrecke. Schon allein die Englischen Ansagen waren uns ein Rätsel. Man las offensichtlich von einer Karte ab und die Intonationen waren so daneben, dass wir mehr oder weniger alles raten mussten. Statt "Ladies and Gentlemen" sagte die Dame immer "Laddies und Gentlemen" - Laddies sind im Englischen junge Männer.
Viel geschlafen haben wir nicht, obwohl wir beide nach dem langen Tag in Vancouver todmüde waren. Der Flieger kam dann auch noch mit 1,5 Stunden Verspätung um 6.30 Uhr in Shanghai an. Kein Problem, da wir hier eh einen 7 Stunden Stopover hatten. Jetzt waren es nur noch 5,5 Stunden. Der Shanghai Flughafen ist riesig und wir waren etwas verwirrt, wo wir denn nun hin mussten. Erst einmal durch die Einreisekontrolle. Wir bekamen 72 Stunden Visafreien Aufenthalt, aber die Zeit war viel zu kurz, um einen Abstecher nach Downtown Shanghai zu machen. Die Stadt lag offensichtlich auch total im Smog, denn man sah absolut nichts aus den Flughafenfenstern. Welcome to China!
Unser Flug nach Dubai ging über Kunming - eine weitere Millionenstadt in Zentral-China. Mussten wir nun also den Schildern für Nationalen Transfer oder Internationalen Transfer folgen? Hmmm, wir fragten uns durch, aber mit Englisch kommt man in China nicht weit und unser Chinesisch begrenzt sich auf She She (Danke). Wir machten also ele-mele-mu und nahmen den Nationalen Transfer Weg, der sich dann auch als richtig herausstellte.
Die Abflughalle nach Kunming war angenehm leer und ruhig und wir suchten uns einen Platz nahe unseres Abflugschalters. Helen streckte sich aus und versuchte ein Runde zu schlafen, aber es dauerte nicht lange und sie brauchte eine Tasse Tee. Wir hatten keine Chinesischen Yuan dabei, aber es gab überall kostenlose Kalt- und Heißwassermaschinen. Aber wir funktionieren die? Es gab diverse Druckknöpfe und "sehr hilfreiche" Ansagen auf Chinesisch. Aber wenn Helen einen Tasse Tee braucht, dann gibt es einfach keine Hindernisse für sie. Problem war nur, dass die Pappbecher Trichterförmig waren und man die "Tasse Tee" nicht abstellen konnte. Helen machte also die erste Tasse Tee und brachte sie mir mit einem unserer kostbaren Lipton-Teebeutel. Dann lief sie zur Maschine zurück und machte sich selbst eine Tasse. Offensichtlich wurde das Heißwasser mit jeder Tasse heißer und sie war kaum wieder bei mir angekommen, da brannte sich der heiße Tee (Helen musste sich ihren Pappbecher natürlich auch noch bis zum Rand füllen!!!) durch den Becher und Helen verbrühte sich fast die Finger. "Oh, shit ... I gotta drop this!" Das "P" stand ihr sichtbar auf die Stirn geschrieben ... Trippel, trippel mit den Füßen ... wohin mit dem Tee? Ich nahm ihr den Becher ab - mit der Folge, dass ich mir nun auch die Finger verbrannte. Wir lösten das Problem, indem wir etwas von Helens Becher in meinen etwas leereren gossen. Anschließen machten wir uns vor Lachen fast in die Hose!
Der Shanghai Flughafen bietet auch kostenloses WiFi. Allerdings benötigt man dazu ein Handy, denn das Passwort wird einem mit einer SMS zugeschickt. Na, super ... wir sind doch die einzigen Menschen auf der Welt ohne Handy! Helen fragte an einem der Abflugschalter nach und ein Stewart rief mit seinem Handy die Nummer an und teilte uns das Passwort dann mit. Sehr nett!
Der Flieger nach Kunming und später weiter nach Dubai war ein etwas älterer Airbus 300. Keine individuellen Bildschirme mit USB Anschluss und moderner Technologie, wie auf unserem ersten Flug. Die Ansagen waren dieses Mal noch schwieriger zu verstehen. "Ladies anner de Gentlemairn" gefolgt von einem Kauderwelsch, den wir kaum erraten konnten. Das einzige, was wir deutlich verstanden haben, war ein Teil der Ansage, als die Maschine in Turbulenzen geriet. "Ladies anner de Gentlemairn" ... gefolgt von Kauderwelsch ... dann deutlich das Wort "bumpy" (aha!) ... mehr Kauderwelsch ... und dann folgte in einem perfekten Englisch "Do not worry!". Vermutlich wird dieser Satz häufiger auf China Eastern Flügen verwendet. Müssen wir uns da Sorgen machen?
Helen versuchte sich während des Fluges noch einmal an einer Tasse grünen Tee. Dieses Mal bestellte sie gleich eine Fuhre Zucker mit, aber die Stewardess antwortete "Sugar only first class!" Helens Gesichtsausdruck war zum Totlachen! Das hatten wir auf einem Flug noch nie! Kein Zucker!
Kurz bevor wir in Kunming landeten fragte Helen eine der Stewardessen "Do we need to get off at Kunming or do we stay on board?". Sie antwortete mit eine sehr überzeugenden und bestimmten "Ya!". Ich machte mir fast vor Lachen in die Hose. Helens ratloser Gesichtsausdruck sprach Bände! Die Chinesen sind schon ein unterhaltsames, wenn auch sehr schwer zu verstehendes, Volk! Das kann in ein paar Monaten ja noch heiter werden!
Am Ende mussten wir in Kunming dann aus dem Flieger raus. Mit dem Bus ging es in eine der Hallen. Dort warteten 2 Chinesinnen und verteilten neue Bordkarten nach Dubai. Dann führten sie uns minutenlang durch den Flughafen. Wir folgten allen anderen ... keiner wusste, was eigentlich los war. Unser Handgepäck musste durch die Röntgenmaschinen und wir reihten uns in die monsterlangen Schlangen bei der Immigration ein. Helen war nach längerer Wartezeit die erste von uns am Schalter und wurde gleich wieder zurück geschickt. Das Ausreiseformular fehlte! Sie rannte wie eine Besenkte im Flughafen herum, um zwei Formulare zu finden. Ich wartete noch in meiner Schlange und so konnte sich Helen dort wieder einreihen. Was für ein Chaos hier!
Wir bekamen den Ausreisestempel in den Reisepass und stellten anschließend fest, dass auf der anderen Seite weder die beiden Chinesinnen noch irgendjemand anderes von unseren Mitreisenden zu sehen war. Stattdessen mussten wir erneut durch die Röntgenanlage - dort stritten sich zwei Touristen mit den Kontrolleuren. Man wurde richtig handgreiflich und es wurde laut geschrien. Unser Flug hätte laut neuer Bordkarte bereits in der Luft sein sollen. Zum Glück kamen wir ohne weitere Probleme durch die Gepäckkontrolle. Unsere Bordkarte sagte Gate 73 und wir hörten über die Lautsprecher "Final call for flight xxx to Dubai." Als wir am Gate ankamen war es geschlossen und menschenleer. Häh, die sind doch nicht etwa ohne uns abgeflogen? Wir sahen zwei Mitreisende von uns aus Kanada zum Gate 75 rennen. Wir schnell hinterher. Und tatsächlich, dort wartete unser Airbus 300 wieder auf uns. 75 Minuten sind wir durch den Kunming Airport geirrt und gerannt, nur um offiziell aus China wieder auszureisen. Unglaublich! Wie haben die nur die Olympischen Sommerspiele organisieren können? Wir haben seit ca. 40 Stunden keinen Schlaf mehr bekommen und dann erleben wir so etwas!
Es folgte ein 7 Stunden Flug nach Dubai. Wir bekamen Hähnchen mit Reis zum Essen. Keine Ahnung, ob das für uns Frühstück oder Abendessen war. Unser Zeitempfinden war komplett über den Haufen geworfen und wir waren so müde, dass uns inzwischen alles egal war. Mit dem Essen kamen 3 kleine eingeschweißte Tüten. Gummi-Rettich, getrocknete Pilze und in der dritten 2 grüne Tabletten. Die Schrift auf den Tüten konnten wir nicht lesen, alles in Chinesisch, wir haben also keine Ahnung wofür die Tabletten waren. Sehr seltsam! Den grünen Tee hat Helen dieses Mal weggelassen!!!
In Dubai sind wir um 20.30 Uhr gelandet - eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Zeitplan. Wie die das nach dem Hickhack in Kumning gemacht haben, wissen wir nicht. Der Anflug auf Dubai war jedenfalls nett. Es war dunkel und wir konnten von weitem schon das Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, deutlich erkennen.
Lange Schlangen bei der Immigration warteten auf uns. Die Einreise ist kostenlos und unproblematisch. Anschließend nahmen wir uns ein Taxi zum nahe gelegenen Hotel. In Dubai gibt es extra für Frauen ein Gelbes Frauentaxi mit Rosa Dach und einer weiblichen Fahrerin mit rosa Kopftuch. Unsere Taxifahrerin hatte einen Bleifuß und wir bremsten das ein oder andere Mal im Geiste mit. Dubai ist eine große Baustelle und fast täglich kommen neue Straßen hinzu. In den Taxis gibt es kein GPS und unsere Taxifahrerin musste erst einmal ihre Zentrale anrufen, die dann über Internet unsere Hotelstraße für sie raus suchte. Die 10-Minuten-Fahrt hat uns 52 Dirham (10 €) gekostet.
Unser 55m2 Appartement im Tulip Inn Hotel hat uns auf Anhieb super gefallen. Sehr sauber, groß, mit Waschmaschine, Kühlschrank, Herd und Ofen, Mikrowelle, moderner TV-Anlage, schnelles Internet mit LAN-Kabel, bequeme Bettmatratzen und Balkon. Spitze! Das Hotel liegt in einer Wohnsiedlung und nicht direkt an einer der großen Hauptstraßen. Nachts war es wunderbar ruhig. Die nächste Metrostation lag etwa 500m entfernt. Wir fühlten uns gleich wie Zuhause.
Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate
Die Vereinigten Arabischen Emirate, kurz VAE, sind eine Föderation von sieben Emiraten im Südosten der Arabischen Halbinsel. An der Küste des Persischen Golfes gelegen und mit Zugang zum Golf von Oman, grenzt das Land an Saudi-Arabien und Oman. Es besteht aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra's al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain. Der Islam ist die offizielle Religion und Arabisch die offizielle Sprache, obwohl das meiste auch in Englisch zu lesen ist, wie Straßennamen, Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Werbung usw.
Die Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi, als zweitgrößte Stadt des Landes (nach Dubai). Vor der Unabhängigkeit 1971 waren die VAE als "Vertragsküste" oder "Vertragsstaaten" bekannt, wegen der Protektoratsverträge, die die einheimischen Herrscher im 19. Jahrhundert mit dem Vereinigten Königreich abgeschlossen hatten. Die VAE sind fast vollständig von trockener Sandwüste bedeckt; über zwei Drittel des Landes werden von den nördlichen Ausläufern der Großen Arabischen Wüste (Rub al-Chali) eingenommen. Die VAE besitzen das siebtgrößte Ölvorkommen der Welt, sind eine der am weitesten entwickelten Volkswirtschaften des Nahen Ostens und eines der reichsten Länder der Welt mit einem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von $ 54.607.
Die Bevölkerungszahl der VAE gehört zu den am schnellsten wachsenden der Welt. Bei der Gründung 1971 wohnten nur 180.000 Menschen in den Emiraten; die letzte offizielle Schätzung Ende 2008 gab 4.765.000 Einwohner an. 80% davon sind ausländische Arbeitsmigranten.
Dubai ist vor allem für seine vielen spektakulären Bauprojekte wie Wolkenkratzer, Hotels, Einkaufszentren, künstlich angelegte Inseln und Vergnügungsparks bekannt. Es verfügt auch über den wichtigsten Hafen. Besondere Bedeutung hat es als internationales Handelszentrum v. a. als Gold- und Diamantenumschlagplatz, als Stätte des Reexports von Konsumgütern sowie als Freizone für Kommunikation und Technologie.
So, 17.11.2013, Dubai, wolkig, 25°C
Nach den super langen Flügen wollten wir eigentlich ausschlafen, aber irgendwie waren wir beide schon um 6 Uhr morgens hellwach, obwohl wir mal gerade 5-6 Stunden Schlaf bekommen haben. Nach einer Tasse Tee sind wir zum Supermarkt um die Ecke gegangen und haben uns mit Milch, Joghurts und Trinkwasser eingedeckt. Der Supermarkt war super ausgestattet und Helen war im siebten Himmel, es gab ihre Lieblingsschokolade aus England zu einem richtig günstigen Preis.
Wir verstauten die Einkäufe in unserem großen Kühlschrank und nahmen anschließend den Fahrstuhl in den 5ten Stock, um dort zu frühstücken. Wir waren die einzigen an diesem Morgen und man kredenzte uns Omelettes, Pommes, einen halben Burger, Würstchen, ein Stück Kuchen, Tee und leckeren Fruchtsaft. Das alles für nur 4US$!
Anschließend machten wir einen kurzen Spaziergang zur nächstgelegenen Metro Station (keine 500m vom Hotel entfernt). Eine junge Dame erklärte uns, wie wir am besten mit der Metro und dem Bus durch Dubai reisen. Man kauft sich eine Silberkarte. Die kostet 20 Dirham, 6 davon bezahlen die Erstellung der Karte (sie ist 5 Jahre gültig), die restlichen 14 Dirham können für die Metro und den Bus verwendet werden. Man kann sie jederzeit aufladen. Es gibt noch eine Goldkarte. Mit der kann man tagsüber im allerersten Waggon fahren mit Panoramablick nach vorne. Der Fahrpreis verdoppelt sich aber mit dieser Karte. Der Fahrpreis berechnet sich nach Fahrzonen (es gibt insgesamt 7 in Dubai). Innerhalb einer Zone zahlt man gerade mal 1,80 Dirham (etwas 37 € Cents). Der maximale Tagespreis liegt bei 14 Dirham (2,90 €). Damit hat Dubai das zweit billigste Transportsystem der Welt nach Teheran, Iran.
Das uns heute noch nicht nach Sightseeing zumute war, verbrachten wir den Rest des Tages ganz entspannt in unserem Appartement. Helen nutzte die Waschmaschine und legte sich anschließend hin, ich setzte mich an den Computer. Unser Satellitenfernsehen hatte 400 Kanäle, aber nur 5 davon waren in Englisch. Einer der Dubai Kanäle zeigte komplette Bundesliga Spiele - wir mussten allerdings den Arabischen Kommentar abstellen.
Zum Abendessen gab es Samosas vom Supermarkt und wir gingen relativ früh ins Bett.
Dubai: Flug und Hotel.
Mo, 18.11.2013: Dubai, überwiegend sonnig, 28°C
Da wir keine detaillierte Dubai Stadtkarte hatten, lud ich ein paar Google Maps auf unseren Kobo eBook Reader runter. Der ist einfacher mitzunehmen, als unser neuer Computer. Mit der Metro ging es zum Dubai Creek, dem älteren Teil von Dubai. Wir stiegen bei der Palm Deira Metrostation aus und liefen ein kurzes Stück zum Fischmarkt rüber. Dieser war kleiner als wir gedacht haben, aber interessant. Blaue Krabben, Rotbarsch, Haie, Tintenfische, Sardinen, Garnelen, getrocknete und in Salz eingelegten Fische ... hier bekam man alles ganz frisch aus dem Meer. Alles sah unglaublich sauber aus und es roch nicht einmal nach Fisch. Nebenan gab es eine Filetierhalle. Hier bekamen die Kunden eine Nummer und der Fisch wurde an einen der Filetierer gegeben. Im zweiten Teil des Fischmarktes gab es eine Gemüse und Obsthalle. Hier kauften wir ein paar Dattel.
Gegenüber auf der anderen Seite der großen Hauptstraße liegt der Gold Souk. Hier befinden sich ca. 300 Gold- und Juwelengeschäfte in denen etwa 10 Tonnen Gold zu kaufen sind. Es glitzert und schimmert in den vielen Schaufenstern. Preise sieht man nicht. Die werden nach dem täglichen Goldkurs auf den Weltmärkten berechnet. Kauft man also z.B. einen Ring, dann hat der eigentlich keine festen Preis. Er wird auf die Waage gelegt und das Gewicht wird dann anschließend mit dem Tagesgoldpreis multipliziert. Der Tagespreis ist in allen Geschäften gleich, dennoch kann man mit geschicktem Verhandeln i.d.R. den Kaufpreis um 25% senken. Wir genossen den Bummel durch die überdachte Verkaufsmeile und liefen anschließend zum Creek runter.
Der Dubai Creek ist eine 100 bis 1300 Meter breite und ca. 14 Kilometer lange Bucht, die mit Schwimmbagger vertieft und verbreitert wurde. Es gibt diverse Brücken über den Creek, aber die meisten Menschen nutzen eines der vielen Holzboote, hier Abra genannt. Die Überfahrt dauert ca. 10 Minuten und kostet gerade mal 1 Dirham (20 € Cent). Die Überfahrt ist interessant und das kleine Abenteuer wert.
Auf der anderen Seite des Creeks sind wir durch den Textilien Markt geschlendert und haben anschließend ein Picknick am Creek gemacht. Frisch gestärkt ging es ins Al Bastakiya - einen historischen und unter Denkmalschutz stehenden Stadtteil in Dubai. Der Bau der Bastakiya geht zurück in die 1690er Jahre. In ihren Anfangsjahren konnte das Viertel 60 Häuser beherbergen, die durch enge, windige Gassen voneinander getrennt waren. Traditionell war die Bastakiya eine Hochburg wohlhabender Bewohner. Heute sind man die instandgesetzten Häuser und Windtürme, in denen sich u.a. Gallerien und das Münzenmuseum befinden.
Angrenzend an das Bastakiya Viertel, liegt das Dubai Museum im Al Fahidi Fort - dem ältesten Gebäude in Dubai. Für 3 Dirham Eintritt kann man hier eine wunderbar gemachte Ausstellung zu Dubai und seiner Geschichte sehen. Ein Video zeigt beeindruckend die rasante Entwicklung der Stadt von ein paar Häusern auf Wüstenboden (bis etwa 1950) bis hin zu der wohl modernsten Stadt der Welt mit Superlativen ohne Ende.
Wir hatten erst einmal genug vom Sightseeing uns sind für 3 Stunden in unser Appartement zurückgekehrt. Abends ging es mit der Metro zur Dubai Mall - das größte Einkaufszentrum der Welt. 1200 Läden verteilen sich über mehrere Etagen auf das etwas 50 Fußballfelder große Einkaufsparadies. Hier findet man alles, was das Herz begehrt.
Die Metrostation liegt etwa 800m von der Mall entfernt und seit 2012 gibt es eine klimatisierte und mit Rollbändern ausgestattete Gangway. Das Einkaufszentrum verfügt über 120 Gastronomiebetriebe sowie über den größten Gold Souk der Welt mit 220 Geschäften, eine Kunsteisbahn mit Olympia- und Eishockeymaßen, einen mit Musik gesteuerten Springbrunnen, einen 24 Meter hohen Wasserfall, einen Saal für Modenschauen, ein Multiplexkino mit 22 Sälen, ein Präsentationszentrum für Computerspiele, sowie über ein betreutes Kinder-Abenteuerland.
Eine weitere Attraktion der Dubai Mall ist das sich über drei Etagen erstreckende Aquarium. Es ist 32,88 Meter breit und ist 8,3 Meter hoch. In dem aus 75 Zentimeter dicken Acrylglas bestehenden Becken befinden sich in 10.000 Kubikmetern Seewasser, das man dem Persischen Golf entnimmt, 33.000 Seetiere und Fische u.a. Haie mehrerer Arten, Barsche, Rochen, Riffbewohner und Riesenkrabben, aber auch Robben und Pinguine. Durch das untere Becken verläuft ein zwei Meter hoher schmaler Fußgängertunnel, dessen Wände nur 19 Zentimeter dick sind, was der natürlichen Größenwiedergabe der Tiere dient. Da kein natürliches Licht in das Becken dringt, verfügt es über eine Lichtanlage mit Regie für Tag- und Nachtsimulation; ebenso über Fütterungsautomaten und eine wassersparende Wasserumlauf- und Reinigungstechnik, das Wasser wird mit Ozon keimfrei gehalten. Alle eingebauten und echt aussehenden Felsen- und Korallenobjekte sind aus Kunststoff, um die Wasserqualität stets unter Kontrolle zu haben. Die Wassertemperatur wird konstant bei 24 Grad Celsius gehalten. Am 25. Februar 2010 mussten das Aquarium und die umliegenden Geschäfte nach einem Sprung im Acrylglas wegen des austretenden Wassers für einige Stunden gesperrt werden, Tiere sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Das Dubai Aquarium und Discovery Center erhielt den Guinness Weltrekord für die größte Acrylglas-Scheibe.
Alles sehr interessant und sehenswert. Was in Las Vegas die Casinos sind, sind in Dubai die vielen Einkaufszentren. Unser persönliches Highlight war aber die musikalische Wasserfontaine. Sie findet draußen statt direkt in einem großen, künstlich angelegte See - im Hintergrund thront das höchste Gebäude der Welt - das 829.8m hohe Burj Khalifa.
Die Wasserschau läuft alle halbe Stunde und dauert etwa 5 Minuten. Wir haben uns drei davon angeschaut mit jeweils unterschiedlicher Musik. Unserer Meinung nach ist sie Hundert Mal besser als die Bellagio Show in Las Vegas. Hier ein paar Fotos:
Zum Abendessen sind wir in einen der Foodcourts gegangen. Helen genoss Englische Fish & Chips, mir war nach Italienischer Pasta zumute. Pro Person haben wir etwa 10US$ ausgegeben, es ist also etwas teurer hier als in Nordamerika.
Vor 23 Uhr waren wir nicht zurück. Ein langer Tag!
Hier das Video zum Tag:
Dubai Tag 1: Metro, Fischmarkt, Gold Souk, Dubai Creek, Dubai Mall und Wassershow.