19. - 22.11.2013: Dubai

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Do, 19.11.2013: Dubai, sonnig, 31°C

Mit dem Bus X28 ging es um 11 Uhr zum Burj Al Arab Hotel. Von dort aus nahmen wir einen weiteren Bus, um zur Palm Jumeirah Insel zu kommen. Aufgrund von Bauarbeiten hielt dieser Bus aber nicht da, wo wir eigentlich hinwollten, sondern etwa 2km von der Monorailstation entfernt. Wir mussten laufen und es war ein ziemlich heißer Tag. Nicht einmal Fußwege gab es. Anstrengend!

Die Palm Jumeirah Insel wurde in Form einer Palme künstlich angelegt. Sie ist etwa 560 Hektar groß und besteht aus drei Abschnitten: dem "Stamm", den "Palmenwedeln" und dem sie umgebenden "Sichelmond" zum Schutz gegen Sturmfluten. Der ca. 4 km lange und 600 Meter breite "Stamm" und die 16 "Palmenwedel" sind miteinander verbunden und bilden zusammen eine Insel. Der Fußpunkt der Palme ist über eine ca. 300 m lange Brücke mit dem Festland verbunden. Das Projekt wurde durch eine topografische Besonderheit möglich: da der Kontinentalschelf am Persischen Golf weit ins offene Meer reicht, ist die Wassertiefe vergleichsweise gering. Die Insel besteht aus rund 200 Millionen Kubikmeter Fels und durch ein spezielles Rüttelverfahren verdichtetem Meeressand. Sie hat Dubais Küstenlinie um ca. 100 km verlängert. Vieles ist noch im Bau.

Am nordwestlichen Ende ist die palmenförmige Hauptinsel mit dem fast 12 km langen Außenring über einen rund 800 m langen Unterseetunnel verbunden. Auf dem Außenring befindet sich der fast 50 Hektar große Resort- und Vergnügungskomplex Atlantis, The Palm und weitere Resorts.

Das Atlantis Hotel hat über 1500 Zimmer, 17 Restaurants, eine Einkaufsmeile, einen Aquavergnügungspark, einen 1,5km langen Strandbereich mit Pools und Liegewiesen und ein Aquarium, dass sich durch das ganze Hotelanlage zieht. 3.500 Angestellte aus 82 Nationen, die insg. 102 Sprachen sprechen, arbeiten hier. Es gibt zwei Unterwassersuites (schlappe 5700 € die Nacht) und die Brückensuite mit 924 m² (kostet NUR 25.000 € die Nacht!).

Wir haben uns für 25 Dirham (5 €) pro Person ein Ticket für die 5.4km lange Monorail gekauft und Helen sicherte uns geschickt den Platz in der ersten Reihe mit Blick aus dem vorderen Panoramafenster.

Die meisten Bereichen im Atlantis Hotel sind für Nicht-Gäste gesperrt. Wir kamen lediglich in einen kleinen Seitenbereich, wo wir Mittag aßen. Ansonsten war nicht viel zu sehen, nicht einmal an den Strand kam man. Wir hätten uns die Fahrt hierher eigentlich sparen können.

Mit der Monorail ging es wieder aufs Festland. Nach einigem hin und her fanden wir dann auch die richtige Bushaltestelle für die Fahrt zum Madinat Jumeirah Resort. Das liegt gleich neben dem Burj Al Arab.

Wir stiegen eine Busstation zu früh aus und versuchten eine Abkürzung durch die Madinat Jumeirah Hotelanlage zum Madinat Souk zu nehmen. Aber auch hier war der Zugang für Nicht-Gäste gesperrt! Dennoch war die Auffahrt zum Al Qasr Hotel, einem von drei Tophotels im Resort, nett gemacht und man hatte einen schönen Blick über die Anlage - das 7-Sterne Hotel Burj Al Arab im Hintergrund.

Die parkartige "Stadt in der Stadt" wurde äußerst aufwendig als Lagunenstadt im Stil alter arabischer Paläste mit den typischen Windtürmen gebaut. Sie wird durchzogen von Wasserwegen von insgesamt 3,7km Länge, über die man mit einer Abra (Wassertaxi) in sein Hotelzimmer oder seine Villa gelangt.

Der Souk mit seinen 75 Läden war für uns weniger interessant, wir liefen einfach nur durch, um auf der anderen Seite zum Lagunenbereich zu kommen. Nett angelegt mit gutem Blick auf das Burj Al Arab.


Dubai: Tag 2

Wir überlegten kurz, ob wir hier noch auf den Sonnenuntergang warten sollen, entschieden uns dann aber dagegen. Stattdessen machten wir noch einen Kurzbesuch zur Burj Al Arab Auffahrt. Auch hier ist Schluss für den neugierigen Touristen. Ins Burj kommen nur Gäste oder Restaurantbesucher, die vorher eine Reservierung in einem der fünf Restaurants gemacht haben. Janette hatte uns den Tipp gegeben, eine Restaurantreservierung zu machen, schnell Fotos machen, und dann wird einem von uns schlecht und wir müssen leider wieder gehen bevor wir eines der super teuren Mahlzeiten bestellen. :-) Ein Glas Wasser kostet hier schon etwa 10 €. Sie hat das so gemacht und schöne Fotos geschossen. Bei uns scheiterte das aber schon an der strickt festgelegten Kleiderordnung. Da hätten wir erst einmal ein Kleid oder Anzug mit passenden Schuhen kaufen müssen. Nicht unser Ding! Wann tragen wir so was mal?

Das Foto von der Auffahrt musste also reichen. Aber selbst das war schon ein schwieriges Unterfangen. Einer der Sicherheitsleute war extrem unfreundlich und man konnte kein Foto schießen, ohne den Scheißer im Bild zu haben!

Na ja, das gehört bei einem 7-Sterne Hotel wohl leider dazu. Wir können ja verstehen, dass man die Tophotels nur für Gäste zugänglich macht. Vor lauter schaulustigen Touristen kämen die Gäste gar nicht zum Einchecktresen! Aber ein Foto von draußen sollte doch wohl möglich sein, oder?

Das Burj al Arab (auf deutsch: "Turm der Araber") ist eines der luxuriösesten und teuersten Hotels der Welt. Mit einer Höhe von 321 Metern ist es das vierthöchste Hotelgebäude der Welt und ein Wahrzeichen von Dubai. Es hat die Form eines Segels einer modernen Yacht und soll die Vergangenheit als Seehandelszentrum sowie die Zukunftsorientierung Dubais symbolisieren. Mit dem Bau wurde 1994 begonnen; zunächst wurden rund 2 Jahre benötigt, um die künstliche Insel belastungsfest anzulegen, der eigentliche Bau dauerte bis 1999. Auf YouTube findet man ein tolles Video zum Bau. Hier der Link.

Das Burj al Arab wird häufig von der Presse als 7-Sterne-Hotel bezeichnet. Offiziell trägt es nur fünf Sterne, weil damit die bisherige Kategorisierung endet. Die 202 Zimmer sind ausschließlich Suiten mit einer Größe zwischen 169 Quadratmetern und 780 Quadratmetern. Die "kleinen" Suiten (169 Quadratmeter) bestehen aus zwei Etagen. In der unteren befindet sich ein Wohnzimmer mit Esstisch für vier Personen und eine Bar sowie eine Büroecke, in der der Check-In mit dem Butler durchgeführt wird. Eine Treppe führt in die obere Etage mit Ankleideraum und Schlafzimmer, wo ein King-Size-Bett steht, und ein luxuriöses Badezimmer mit Whirlpool untergebracht ist. Für alle Gäste stehen für den Transfer Rolls-Royce (verschiedene Modelle), BMW oder Hubschrauber mit Chauffeur zur Verfügung. Der Mindestpreis für eine Nacht liegt hier bei etwa 2000 €. Nicht ganz unsere Preisklasse! Da ist uns unser 55m2 großes Appartement schon lieber.

Wir waren bis spät in die Nacht auf (wir haben 3 Stunden Zeitunterschied im voraus nach Deutschland), um per Internet live die Qualifikationsspiele zur Fußball-WM zu sehen. Mit der schnellen Internetverbindung konnten wir sogar beide Spiele parallel beobachten. In den Pausen haben wir dann auch mal live zum Freundschaftsspiel Deutschland gegen England geschaltet.

Mi, 20.11.2013: Dubai, sonnig, 29°C

Heute stand noch einmal ein Besuch beim Burj Khalifa auf der Tagesordnung. Wir hatten es bis dato aus der Nähe nur bei Nacht gesehen. Seit April 2008 ist es das höchste Bauwerk der Welt, besitzt weltweit die meisten Stockwerke und auch das höchstgelegene nutzbare Stockwerk. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2004, im Januar 2009 wurde die Endhöhe von 828.9 Metern erreicht. Das Gebäude wurde am 4. Januar 2010 eingeweiht.

In der 124 Etage liegt die Aussichtsplattform mit Außenterrasse - sie ist mit 452 Metern nach der des Shanghai World Financial Centers (Shanghai) die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt. Die höchste bewohnte Etage ist die 163. und liegt auf 584,5 Meter. Fahrstühle führen bis in die 189. Etage auf 638 Metern. Es schlägt sämtliche Rekorde im Guinessbuch und alleine der Bau ist ein wahres Weltwunder. Auf YouTube findet man dazu fantastische Videos. Hier die Links (auf Englisch):

Burj Khalifa Dubai Der Himmelsturm (DOKU Deutsch)
Window cleaning the world's tallest building
Burj Khalifa, Dubai [National Geographic]

Im Januar 2011 wurde im 122. Stock das Restaurant At.Mosphere eröffnet, das nach der Zahl der Stockwerke das höchstgelegene Restaurant der Welt ist. Im Februar 2011 wurden zwei Goldautomaten im Burj Khalifa eingeweiht, an denen man, wie an einem Geldautomaten, Goldbarren von bis zu einer Unze abholen kann. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage in Dubai sind die Wohnungspreise im Burj Khalifa zehn Monate nach Eröffnung um 40 Prozent gefallen. Im Oktober 2010 standen 825 von 900 Wohnungen leer. Wer will da auch schon wohnen? Da finden wir Winnie doch Tausendmal besser!

Dennoch ist das Gebäude imposant. Es sieht von verschiedenen Seiten anders aus - sehr elegant. Wir sind halb um den künstlich angelegten See gelaufen und konnten dabei auch die Fensterputzer beim Burj beobachten. Wenn ich mich richtig erinnere, sagte es in einem der YouTube Videos, dass 11 Fensterputzer einen Monat brauchen, um alle Fenster zu reinigen. Sie fangen ganz oben an und seilen sich dann ab. Kein Job für mich! Die bekommen hoffentlich eine Gefahrenzulage!

Anschließend ging es mit dem Bus und der Metro zur Dubai Marina. Sie hat ihren Namen von einem nahezu vier Kilometer langen, künstlich angelegten Kanal, an dessen geschwungenen Uferpromenaden neben einem großen Yachthafen und einigen kleineren Bootsliegeanlagen zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte, sowie ein Einkaufszentrum mit rund 120.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eingerichtet sind. Seit 2003 entstehen hier um die 200 Hochhäuser und Wolkenkratzer. Die meisten liegen zwischen 130 und 200 Metern im mittelhohen Bereich mit einigen Wolkenkratzern über 300 Meter.

Wir sind gemütlich durch die Marina geschlendert und waren abends bei einem Chinesen essen. Eine nette Atmosphäre - hatte fast was Südländisches.

Auf dem Rückweg sind wir nochmal schnell bei der Mall of the Emirates ausgestiegen, um die weltberühmte Skianlage zu sehen. Bei -3°C kann man sich hier eine komplette Skiausrüstung mieten und Spaß haben. Aber mal ganz ehrlich ... eine Skianlage in der Wüste ... muss das sein? Die Energiekosten zum Kühlen der Halle müssen enorm sein. Reine Verschwendung unserer Meinung nach!

Es war schon nach 22 Uhr bevor wir wieder Zuhause waren. Erneut ein langer Tag! Zur Entspannung musste natürlich eine Tasse Tee her. Ich wollte die Tassen aus dem Schrank holen und da machte es plötzlich Knacks und ich hatte die ganze Schranktür in der Hand! Oooops! Eines der Scharniere war gebrochen. Wir holten unser Geschirr raus und verriegelten die beiden Türen dann mit einem großen Löffel. So konnte die kaputte Tür nicht auf den Boden krachen.


Dubai: Tag 3

Do, 21.11.2013: Dubai, wolkig und Regen, am Nachmittag wieder sonnig, 25°C

Der Wecker klingelte heute morgen um 7.30 Uhr. Wir mussten früh raus, um rechtzeitig mit dem Bus zur Jumeirah Moschee zu kommen. Es regnete in Strömen. Regen in der Wüste? Auch was besonderes! Der Bus wühlte sich nur langsam durch den morgendlichen Berufsverkehr und wir machten uns schon Sorgen nicht rechtzeitig zur Moschee Tour zu kommen. Aber wir schafften es gerade noch rechtzeitig.

Die Tour kostete pro Person 10 Dirham (2 €) und dauerte etwa 90 Minuten. Wir mussten draußen unsere Schuhe ausziehen und bekamen einen Schal, um den Kopf abzudecken.

Eine Engländerin, die seit 22 Jahren mit einem Moslem aus Dubai verheiratet ist, erklärte uns die 5 Säulen des Islams und die Geschichte dieser Moschee. Jeder Moslem muss fünf mal am Tag in Richtung Mecca beten. Die Uhrzeiten richten sich nach dem Stand des Mondes und eine digitale Anzeigentafel in der Moschee zeigt die entsprechenden Zeiten. Zum Beten muss man nicht in die Moschee, dass können Moslems überall machen. Einmal im Leben muss ein Moslem nach Mecca pilgern, um sich von all seinen Sünden zu befreien. Ausgenommen sind kranke oder zu arme Menschen, die sich die Reise nach Mecca nicht leisten können.

Der Islam ist eine sehr friedliche Religion und viele Moslems verurteilen die Hasspredigen mancher Imams in einigen Bereichen der Welt. Frauen und Männer sind laut Koran eigentlich gleichberechtigt, leider wird auch das in extrem Islamistischen Kreisen nicht gelebt. Hände und Gesicht müssen laut Koran nicht abgedeckt sein. Es bleibt den Frauen selbst überlassen, ob sie auch das Gesicht abdecken. Die traditionelle Kleidung in Dubai ist für Frauen ein Schwarzes Ganzkörper-Gewand (Abaya genannt). Dazu ein Schwarzes Kopftuch. Männer tragen das gleiche in Weiß. Das hat sich hier so eingebürgert. Die Gewänder dürfen bis zu einem bestimmten Grad verziert sein. Es ist das gleiche Prinzip wie eine Schuluniform. Es soll die Menschen gleichstellen, unabhängig von ihrer sozialen und materiellen Herkunft. Viele Frauen sehen es auch als Schutz gegen gierige Männerblicke und Anmache.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird die Heirat insofern nur "arrangiert", als das der Mann seiner Mutter erklärt, wen er lieb hat und heiraten möchte. Mutti geht dann zur Mutter der zukünftigen Braut und überbringt den Heiratswunsch. Das ist ähnlich wie das Christliche Prinzip, wo der Mann den Vater der Braut um die Hand seiner Tochter bittet.

Wir konnten frei im Anschluss unsere Fragen stellen. Bis auf einen Mann waren es alles Frauen, die überwiegend zur Rolle der Frau im Islam Fragen stellten. Unsere Engländerin beantwortete alle Fragen. Sehr informativ und mit einem typisch Britischen Humor. Sie predigte nicht, sondern erklärte alles sehr sachlich. Wirklich gut gemacht!

Wir trafen sie anschließend noch zu einem kleinen Privatgespräch und sie erzählte uns, dass sie als gläubige Christin aufgewachsen war. Erst sieben Jahre nach der Heirat mit ihrem Mann ist sie zum Islam gekommen. Auslöser war ein Besuch in England bei ihrer Familie, bei dem sie feststellte, wie egoistisch sich die Menschen dort verhalten. Null Respekt gegenüber anderen. Das war innerhalb ihrer angeheirateten Familie in Dubai nicht der Fall und so fing sie an sich mit dem Koran zu beschäftigen. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und als die erwachsen wurden und das Haus verließen, suchte sie nach einer Aufgabe. Ehrenamtlich führt sie nun täglich die Touren durch die Jumeirah Moschee durch.


Dubai: Tag 4

Wir verbrachten den Nachmittag und Abend ganz gemütlich in unserem Appartement mit Wäsche waschen und arbeiten an unseren Fotos, Videos und Berichten.

Fr, 22.11.2013: Dubai, wolkig, Regen, 25°C

An unserem letzten Tag in Dubai machten wir uns einen ganz entspannten Tag. Mit der Metro ging es dann gegen 17 Uhr zur Wafi Mall. Ohne Probleme durften wir in die Lobby des 5-Sterne Raffles Hotel. Von dort aus ging es direkt in die neue Mall. Viele Geschäfte sind noch im Bau, aber man sah schon, dass es sich hier um ein sehr edles Einkaufszentrum handelt.

Im Untergeschoss befand sich der sehr nett gemachte Khan Murjan Souk mit seinen Arabischen Läden. Auf den anderen beiden Etagen und im Außenbereich ist das Einkaufszentrum im Ägyptischen Stil mit vielen Pyramiden und Säulen angelegt. Helen entdeckte sogar Marks & Spencer - ihren Lieblingsladen aus England. Hier bekommen die Arabischen Damen sogar Informationen zu verschiedenen BH-Stilen. Unter den Abayas tragen sie nämlich häufig sehr erotische Wäsche und absolute Disignerklamotten.

Wir gaben unsere letzten Dirham bei Starbucks aus und schauten uns anschließend die Ton- und Lichtschau im Außenbereich der Wafi Mall an. Das Thema war die Rückkehr des Pharaos und die Gebäude wurden 15 Minuten lang mit schönen Motiven angestrahlt. Alles kostenlos und gut gemacht. Für uns ein netter Abschiedsabend in Dubai.


Dubai: Tag 5