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Fr, 14.02.2014: Bagan −> Inle Lake, sonnig, 30°C
Der Wecker klingelte um 5.45 Uhr. Ich bin in der Nacht von mehreren Mücken in die Augenlieder gestochen worden und sehe aus wie Quasi Modo! Wir gingen um 6 Uhr in den Frühstücksraum, aber nichts war fertig. Die beiden jungen Männer auf den Sofas in der Lobby sprangen auf und rannten in die Küche. Keine 10 Minuten später hatten wir das Frühstück auf dem Tisch. Um 6.45 Uhr stiegen wir ins Taxi und fuhren die wenigen Kilometer zum Flughafen in Bagan.
Unser Flug nach Heho hatte Verspätung, angeblich gab es keinen "Parkplatz" für unseren Flieger. 40 Minuten später ging es dann aber los. Wir wurden an Bord mit roten Rosen begrüßt, es war Valentinstag! Im Gegensatz zu unserem Flug nach Mandalay gab es auch ein Stück Kuchen und was zu Trinken, obwohl der Flug nur 40 Minuten dauerte.
In Heho wartete schon unser Taxi und die Fahrt zum Inle Lake dauerte 45 Minuten. Wir hielten noch kurz beim Shwe Yaunghwe
Kyaung Kloster an, ein altes aus Teakholz mit runden Fenstern. Das Gold Star Hotel in Nyaungshwe machte einen super Eindruck. Wir bekamen ein großes Eckzimmer mit Doppel- und Einzelbett, das Badezimmer war fast größer, als Winnies Innenraum. Sehr sauber, nur die Betten waren ein wenig hart. Wir hatten bis 15 Uhr nachmittags frei (!) und entspannten uns ein wenig. Wir gingen zur French Bakery und aßen Hühnerpastete. Anschließend nahmen wir uns noch die heiß aus dem Ofen kommenden Schoko-Croissants und ein kleines Törtchen mit. Der Wochenmarkt war heute geschlossen - Vollmond, da arbeitet hier keiner!
Eigentlich sollte wir mit dem Fahrrad die 8km bis zu den Hot Springs fahren, aber Nigel hatte als Kind das Fahrradfahren nicht gelernt und fühlte sich entsprechend unwohl. Wir waren nicht traurig, als Kelvin eine Motor-Rickshaw vorschlug. Es war doch ziemlich heiß draußen und Helen kann ja auch mit ihrem Steißbein nicht allzu lange Fahrradstrecken fahren.
Die Fahrt war allerdings sehr ruppig. Wir wurden kräftig hin- und her geschüttelt und holten uns doch einige Blaue Flecken ab. Wir waren alle froh, als wir nach gut 30 Minuten die Hot Springs erreichen. Nigel, Cynthia und ich sind dann in den drei kleinen Pools "baden" gegangen. Das Wasser war warm und angenehm. Helen saß am Beckenrand und schnackte mit uns. Eine nette entspannte Stunde bevor wir wieder unsere Knochen auf der Rickshaw durchgeschüttelt bekamen.
Hot Springs nahe Inle Lake
Mich hat das warme Wasser total müde gemacht. Dennoch sind wir nochmal schnell ins Dorf um Schoko-Croissants für die morgige Bootsfahrt zu laufen. Auf dem Rückweg entdeckten wir dann noch eine andere Bäckerei und die hatte sogar leckeren Schokokuchen. Nach Indien ist so etwas bei uns sehr willkommen!
Ich habe mich dann noch bis 22 Uhr an den Rechner gesetzt, bevor mir die Augen zufielen. Wir bekommen einfach zu wenig Schlaf hier und ich komme mit den Fotos, Videos und Berichten nicht mehr hinterher.
Sa, 15.02.2014: Inle Lake, sonnig, 30°C
Der Wecker ging um 6.30 Uhr und Helen explodierte Minuten später auf der Toilette. Durchfall! Scheiße! Völlig unerwartet. Seit drei Wochen hatte sie keinen mehr und ausgerechnet heute geht es wieder los. Ursprünglich sollten wir um 7.30 Uhr zum Bootssteg runter, aber Helen konnte einfach nicht - alle paar Minuten rannte sie zum Klo. Nach einer Stunde war immer noch nicht alles raus. Da wir einen langen Tag vor uns hatten und es den anderen gegenüber unfair gewesen wäre noch länger zu warten, entschloss sich Helen um Hotel zu bleiben.
Wir bestiegen zusammen mit unserer heutigen Führerin Mo Mo unser Langboot. Jeder hatte seinen eigenen Holzstuhl mit Sitzkissen. Die Schwimmweste diente als Rückenpolster - relativ bequem. Die Luft war morgens noch kühl und zum Glück hatte ich mein Fleece-Shirt an. Kelvin kam mit Schal und Handschuhen. Er ist das wesentlich wärmere Wetter in Yangon gewöhnt und friert bei schlappen 20°C. Wir saßen alle hintereinander. Bis auf das extrem laute Rattern des Dieselmotors war die Fahrt entspannt.
Inle Lake ist 22km lang und an der breitesten Stelle etwa 10km. Kaum hatten wir den schmalen Kanal vom Dorf zum See verlassen, sahen wir eine ganze Reihe an Fischerbooten. Einbaumkanus, die mit einem Bein gerudert werden, damit beide Hände frei für das Fischernetz oder das Versenken der Reuse sind. Der See war relativ glatt und das Gegenlicht war schön.
Wir durchquerten den See in etwa einer Stunde bevor wir zu den schwimmenden Gärten kamen. Der See ist an seiner tiefsten Stelle in der Trockenzeit etwa 3-4m tief. Bei den schwimmenden Gärten ist es weniger als ein Meter. Die Gärten sind in langen Reihen angelegt, ca. 1m breit. Täglich gehen die Boote raus, um Seealgen zu ernten. Sie sind die Basis dieser schwimmenden Felder und werden stetig aufgefüllt. Das gibt Stabilität und Fruchtbarkeit. Man baut hier u.a. Tomaten, Gurken, Kürbisse (diese hängen von Gestellen runter, da sie um Wasser verfaulen würden), Auberginen, Bohnen und Asterblumen (sie werden nicht gegessen, sondern als Tempelgaben verwendet) an.
200 Dörfer mit bis zu 1000 Häusern auf Stelzen sind über den See verteilt. Es leben insgesamt 150.000 Menschen hier. Viele sind spezialisiert auf ein Handwerk und wir haben uns im Laufe des Tages folgende Produktionsstätten angeschaut: Lotus- und Seidenwebereien, Messerschmiede, Zigarren und Zigaretten, die per Hand gefertigt werden sowie Papierschirm- und Papierlampenherstellung. Alles ganz interessant, aber auch wieder sehr touristisch gemacht mit entsprechenden Souvenirläden gleich nebenan. Mo Mo erzählte mir, das täglich 3000 Langboote auf dem See unterwegs sind - viele davon transportieren Touristen aus aller Welt.
Wir kamen an einer Hochzeitsgesellschaft vorbei und da wir neugierig waren, sind wir über einen sehr wackeligen Bambussteg zur Festhalle gelaufen. Hier wurden Hunderte von Hochzeitsgästen mit Speis und Trank versorgt und auch wir wurden eingeladen. Da es eh schon fast Mittag war, setzten wir uns an den Tisch - Reis, Fisch, Schweinefleisch, Tofu, Bohnen und sehr leckere Reiscracker.
Tagestour auf dem Inle Lake
Ansonsten haben wir noch zwei Pagodastätten gesehen und die Frauen mit den langen Hälsen. Wir waren erst kurz vor 17 Uhr wieder beim Hotel. Ein langer Tag! Helen hat bis auf die ersten beiden Stunden nicht viel verpasst.