16. - 17.02.2014: Pyin Oo Lwin

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Steintore

So, 16.02.2014: Inle Lake −> Mandalay −> Pyin Oo Lwin, sonnig, 28°C

Treffpunkt in der Lobby war um 7.30 Uhr, aber Kelvin war weit und breit beim Frühstück nicht zu sehen. Ich bin dann mit einer Hoteldame zu seinem Zimmer gegangen und tatsächlich ... er hatte noch geschlafen. Der Wecker in seiner Uhr war auf PM statt AM gestellt, da hätten wir also noch lange warten können.

Die Zeit hatten wir aber nicht, denn unser Flieger nach Mandalay sollte um 9.30 Uhr gehen und die Taxifahrt nach He Ho dauerte schon eine Stunde. Schade, dass wir heute nicht auf dem Inle See unterwegs waren. Es herrschte totale Windstille und das Wasser in den Kanäle war spiegelblank.

Der Flug nach Mandalay dauerte nur 25 Minuten. Dort bestiegen wir zwei Taxis, Cynthia, Nigel und Kelvin in eines, wir in dem anderen. Die Fahrt nach Pyin Oo Lwin sollte etwa eineinhalb Stunden dauern, aber unser Taxi kam am Ende mit eine halben Stunde Verspätung an. Der Grund war Benzinmangel. Die Anzeige funktionierte nicht. Ich hatte das schon bei der Abfahrt in Mandalay gesehen. Die Nadel war ganz unten, bewegte sich aber nicht, und unser Taxifahrer fuhr an allen Tankstellen vorbei.

Pyin Oo Lwin liegt oben in den Bergen. Wir schafften noch einen Teil der steilen Serpentinenstraße und mussten weiter oben bei einem Restaurant anhalten. Bei beiden Taxis war das Kühlwasser zu heiß geworden. Man öffnete einfach die Kühlerkappe und steckte einen Wasserschlauch rein! 10 Minuten später konnten wir die Fahrt fortsetzen. Dann begannen die Probleme in unserem Taxi. Der Motor ging in den steilen Kurven mehrfach aus. Unser Fahrer stieg aus, öffnete die Motorhaube, pumpte ein wenig, stieg wieder ein, schmiss den Motor an und wir schafften es bis zur nächsten Kurve. Dieser Prozess wiederholte sich einige Male. Kelvin und Co. hatten von unseren Problemen nichts mitbekommen und waren davon gefahren.

Aber ein Taxifahrer hinter uns stoppte und half unserem. Man holte sich eine Flasche und Saugschlauch von einem Laster und versuchte beim anderen Taxi etwas Benzin abzuzapfen, aber das hatte auch kaum etwas im Tank und wir bekamen nichts. Wir schafften es aber gerade bis zu einem kleinen Laden, wo unser Taxifahrer eine Kanne Benzin kaufen konnte. Das reichte bis wir beim Hotel ankamen.

Das Mya Nan Taw Hotel war groß und unser Zimmer wie immer sauber und geräumig. Wir waren allerdings auf der Schattenseite untergebracht und es war erstaunlich kalt im Zimmer. Kelvin gab uns drei Stunden Pause bis wir uns unten wieder trafen. Ein Spaziergang durch Pyin Oo Lwin stand auf dem Plan. Der Gemüsemarkt war interessant, ansonsten hatte die Stadt nicht viel zu bieten. Helen und ich suchten nach einer guten Bäckerei, Nigel und Cynthia nach einem Bierverkäufer.

Gegen 18 Uhr waren wir wieder beim Hotel, wir bestellten uns hier was zu essen, schauten zwischen drin mal live bei Olympia rein, duschten und machten unsere Wäsche. Ein entspannter Abend.

Mo, 17.02.2014: Pyin Oo Lwin, wolkig/regen, 20°C

Um 7 Uhr gingen wir zum Frühstück runter. Das Buffet sah optisch eigentlich ganz ansprechend aus, aber alles - inklusive die Spiegeleier! - war kalt. Das Toastbrot war staubtrocken und es gab auch kein Obst oder einen Orangensaft. Wir vier waren nicht gerade begeistert und teilten das entsprechend Kelvin mit.

Der Himmel war heute bewölkt und es sah doch verdammt nach Regen aus. Unser Taxi holte uns um 8 Uhr ab und brachte uns zu den National Kandawgyi Gardens. 1915 gegründet finden hier 480 Arten von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ein Zuhause auf dem riesigen Gelände.

Wir genossen den entspannten Bummel durch die Anlage und statteten dem Vogelgehege und dem Schmetterlingsmuseum einen Besuch ab. Der Orchideen Garten war noch nicht am blühen und so sind wir gleich weiter zum Nan Myint Tower gelaufen. Lonely Planet beschreibt ihn als 'bizarre Rakete für einen mittelalterlichen Chinesischen Kaiser'. Na ja, wie immer übertreibt Lonely Planet da ein wenig.

Der Turm ist 12 Stockwerke hoch und am Fahrstuhl hing ein Schild "Außer Betrieb". Eh wir uns aber abwenden konnten, kam ein Wachmann angestürmt und winkte uns in den Fahrstuhl. Wir stiegen etwas verwirrt ein. Er öffnete eine Metallplatte unter den Druckknüpfen, zwirbelte zwei lose Kabel zusammen und drückte den Knopf für die Aussichtsplattform. Dann schritt er aus der Tür, wünschte uns eine gute Fahrt und die Türen schlossen sich. Oh, oh ...

Etwas wackelig setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Mir gefiel das gar nicht. Platzangstgefühle und die Vorstellung, dass wir entweder stecken bleiben oder der Fahrstuhl womöglich oben gar nicht anhält und mit voller Kraft durch das Dach des Turms schießt, ließen meinen Magen flau werden.

Aber wir kamen unbeschadet oben an, der Fahrstuhl stoppte auch im richtigen Stockwerk und die Tür ging auf ... Puh! Also runter laufen wir dann doch lieber die Außentreppe, die sich um den Turm wickelt. Die Sicht war wegen des Wetters bescheiden und oben wehte auch ein ziemlich kalter Wind. Wir hielten uns nicht lange auf.

Zwei Stunden verbrachten wir in den Gärten und es fing leicht an zu nieseln. Mit dem Taxi ging es anschließend zur Peik Chin Myaung Höhle. Sie liegt etwa 25km außerhalb von Pyin Oo Lwin und ist schon was besonderes. Die Sandsteinhöhle mit Stalaktiten und Stalagmiten wurde 1990 entdeckt und ist "geschmückt" mit Buddha-Szenen und -figuren. Bizarr!

Ein betonierter Pfad führt durch die verschiedenen Höhlengänge und -räume. Je weiter man rein geht, desto höher ist die Luftfeuchtigkeit und ich hatte Probleme meine Kameralinse und das Gehäuse einigermaßen trocken zu halten. Künstliche Bäume, Tiere und Figuren aus bemalten Beton machen die ganze Sache ein wenig kitschig, aber für die Burmesen ist dies ein richtiger Wallfahrtsort und hier wird viel in der Höhle meditiert. So etwas haben wir bis dato in der Welt noch nicht gesehen. Schade nur, dass viele der Stalaktiten und Stalagmiten abgebrochen waren. Wenn man bedenkt, dass es Millionen von Jahre dauert bis sie überhaupt zu einer Säule wachsen, dann ist es schon erschreckend, wie in weniger als 25 Jahren dieses Naturwunder mehr oder weniger zerstört wurde.

Zurück in Pyin Oo Lwin stoppten wir bei den Pwe Kauk Wasserfällen. Inzwischen war aus dem Nieselregen ein richtiger Regen geworden. Zum Schwimmen oder Rafting in den Gummireifen lud das nicht gerade ein. Wir beschränkten uns auf ein Foto. Kelvin lud uns anschließend zu einem Kaffee und ein paar Snacks in einem der Restaurants ein. Nett!

Anschließend ging es zu unserem letzten Sightseeing Ort - der Aung Htu Kan Tha Pagode. Sie wurde erst im Jahre 2000 fertig gestellt und dahinter verbirgt sich eine interessante Geschichte. Im April 1997 fällt ein 17 Tonnen schwerer Buddha vom Laster. Er war für China bestimmt. Man versuchte mehrfach ihn wieder aufzuladen, aber das gelang nicht. In Myanmar glauben die Menschen, dass wenn jemand oder etwas bleiben will, dann bleibt er oder es auch. Und so baute man einfach einen Tempel drum herum.


Peik Chin Myaung Buddha Höhle & Aung Htu Kan Tha Pagode

Den Nachmittag verbrachten wir dann im Hotel. Draußen waren Sintflutartige Regenfälle. Am Anfang konnten wir noch ein wenig die Olympiade in Sotchi gucken, aber dann brach die Satellitenübertragung wegen des Regens ab.