18.-24.06.2007: Bigfork - Whitefish - Glacier NP

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Am Montagmorgen wurden wir gegen 8 Uhr von lautem Hämmern geweckt. Rosemary war dabei den Teppich aus dem Wohnzimmer raus zu reißen und das Hämmern war ein deutliches Zeichen für uns aufzustehen. Zu viert rissen wir dann den ganzen Vormittag lang den Teppich raus und entfernten Millionen von Teppichklammern aus dem darunter liegenden Holzboden. Nach 6 Stunden waren wir im wahrsten Sinne des Wortes FERTIG!

Am nächsten morgen kamen dann zwei Männer und verlegten in den nächsten 3 Tagen den neuen Kirschholzfußboden. Um dem Lärm zu entgehen, machten wir einen Spaziergang um den halben Echo Lake. Kirsten lief direkt an einer Schlange vorbei und hätte Helen nicht anschließend ein Wort gesagt, hätte Kirsten sie nicht gesehen! Zum Glück war das keine giftige! Was ist das bloß mit uns und den Schlangen?

Kirsten gelang dann ein super Schuss von einem der beiden Seeadler, die ständig auf der Suche nach Fressen für ihre beiden Jungen waren. Der Fisch zappelte noch in den Klauen, als der Seeadler direkt auf uns zuflog!

Am Mittwoch bedanke sich Rosemary bei uns mit einer Runde Golf. Wir verbrachten die nächsten 2,5 Stunden auf einer 9-Loch-Anlage und hatten richtig Spaß. Rosemary spielt regelmäßig und hatte eine gute Technik. Helen hatte das letzte Mal vor 16 Jahren gespielt und zeigte uns, wo der Hammer hing. Schon beim ersten Abschlag landete sie auf dem Grün! Sie legte ein Par nach dem anderen hin und war selbst überrascht, wie gut sie spielte. Kirsten hatte noch nie Golf gespielt und versengte gleich den ersten Ball im Wasser! Zum Glück hatte uns Rosemary ein paar alte Bälle gegeben! Am Ende verloren wir vier Bälle - zwei davon hatte Kirsten zu verbuchen. Ansonsten machte sie für das erste Mal gar keine schlechte Figur. Insbesondere das Putten lag ihr. Anschließend beobachteten wir vom Clubhaus aus die anderen Golfer und genossen ein leckeres Mittagessen.


Rosemary lädt uns zum Golfen ein.

Am selben Abend begleiteten wir Rosemary und Corrine zum Flathead Lake. Die beiden hatten sich für 160 US$ pro Person bei einem Kajakkurs angemeldet. An diesem Abend sollte geübt werden, wie man im Falle eines Ausstieges wieder sicher ins Kajak zurückkommt. Am Samstag sollte dann ein Ganztagesausflug inkl. Verpflegung auf dem Flathead Lake folgen.

Die beiden waren mit ihren fast 70 Jahren mit Abstand die Ältesten im Kurs, hielten aber ohne Wenn und Aber mit. Beide hatten vor der Veranstaltung richtig Bammel davor sich Kopfüber ins Wasser zu stürzen, um dann unter Wasser auszusteigen. Aber nach dem ersten Mal, war auch das keine Hürde mehr. Wir schossen Video und Fotos und bewunderten die beiden vom Ufer aus! Hut ab!


Rosemary und Corrine beim Kajakkurs.

Am Donnerstag gingen wir dann erneut mit Rosemarys Wandertruppe auf eine 16km lange Wanderung. Dieses Mal ging es über 700 Höhenmeter rauf in Richtung 6 Mile Peak und dann über einen Sattel am Hall Lake vorbei wieder runter. Überall blühten die Wildblumen in den prächtigsten Farben und wir hatten einen tollen Blick von oben.

Während Rosemary den Abend mit ihren ehemaligen Reisebüro-Kollegen verbrachte, luden wir Andrew zu einem Steak ein. Erneut super lecker und wir hatten sogar Platz für einen Nachtisch!

Später holten Andrew und Helen dann ihre Geigen raus und gaben ein Konzert über den Echo Lake hinweg.


Violinen-Konzert über dem Echo Lake.

Am Freitag krempelten wir dann noch einmal die Ärmel hoch und machten uns daran die Fenster und Fensterrahmen im Zweistöckigen Haus zu putzen. Rosemary hatte dafür eigentlich ein Unternehmen angefordert. Die kamen aber zweimal nicht zum vereinbarten Termin und so machten wir uns an die Arbeit.

Abends waren wir dann von Corrine und ihrem Schweizer Mann Walter zu einer Hausboottour auf dem Flathead Lake eingeladen. Ihr riesiger Labrador Max überschlug sich bei unserem Anblick fast vor Freude und stahl dann Minuten später unbeobachtet ein halbes Brot von der Küchenablage - mit zwei Happen war das vernichtet!

Kirsten hatte Deutschen Kartoffelsalat und Franzbrötchen zum Abendessen zubereitet und zusammen mit Würstchen, einem sehr leckeren Erdbeer-Spinat-Salat und dem restlichen Brot schmeckte das nach der harten Arbeit richtig lecker.

Den Nachtisch nahmen wir dann mit auf das Hausboot. Walter schipperte uns gemütlich an den riesigen Villen vorbei. Da jeder hier jeden kennt, erfuhren wir alles über die Millionäre von Bigfork. Überhaupt haben wir in der letzten Woche persönlich Millionäre ohne Ende kennen gelernt - alle sind aber trotz des Geldes auf dem Boden geblieben und richtig nett und lustig drauf!


Hausboottour auf dem Flathead Lake.

Eine richtig tolle Bootstour an einem lauen Sommerabend in Montana! Walter schenkte nach der Tour Corrine und Rosemary dann noch ein paar Sportlederhandschuhe für ihre Kajaktour. Er ist begeisterter Radrennfahrer und hatte die Handschuhe noch auf Lager. Rosemary freute sich sichtlich über die "beste Handschuhe westlich des Mississippi" - diesen Spruch hört man häufig in Montana. Corrine dachte erst, sie hätte zwei rechte Handschuhe bekommen, bis Helen darauf hinwies, dass einer von innen nach außen gedreht war.

Am Samstagmorgen nahmen wir dann Abschied von Rosemary - sie war auf dem Weg zu ihrem Kajaktrip und wir wollten im Laufe des Tages weiter nach Whitefish fahren. Aber natürlich nicht bevor wir "oben ohne" eine Runde in Andrews Mustang von 1966 gedreht hatten! Wir fuhren zunächst durch Bigfork und Helen winkte "königlich" in die staunende Menge! Dann ging es weiter am Swan Lake vorbei zu Sandys Haus. Sandy ist eine von Rosemarys Wanderkolleginnen und wir freuten uns richtig sie zum Abschied noch einmal zu sehen.

Wir hatten auf unseren Wanderungen viel von den berühmten Huckleberries gehört. Diese Beeren sind der Blaubeere ähnlich und wachsen wild in den Bergen. Sandy gab uns zum Abschied ein ganzes Paket aus ihrem Tiefkühler - der war randvoll mit Huckleberries!

Gegen 14 Uhr verabschiedeten wir uns dann von Andrew und fuhren über Kalispell (hier machten wir bei Wal-Mart noch schnell einen Ölwechsel) nach Whitefish, um Lisa zu treffen. Sie ist ein Künstlerin (siehe ihre Travel Experience Costa Rica Webseite), die wir letztes Jahr in Mexiko ein Stück mitgenommen hatten.

Lisa hatte zur Feier des Tages ihre Freundinnen Nancy und Peggy Sue eingeladen und grillte für uns frischen Lachs auf dem Holzkohlegrill. Dazu gab es leckeren Kartoffelsalat und einen Humusdipp mit Reiscrackern. Sehr, sehr lecker! Anschließend sind wir dann zu einer Straßenparty gegangen. Hier feierten überwiegend junge Leute mit frisch gezapften Bier und BBQ. Die Skateboardpräsentation auf der aufgebauten Halfpipe hatten wir leider verpasst, dafür bekamen wir die volle Dröhnung einer Heavy Metall Band zu spüren. Wir kamen uns ziemlich alt vor und verließen die Party nach gut einer halben Stunde auch wieder - zu diesem Zeitpunkt musste man höllisch aufpassen, nicht von einer der Kondom-Wasserbomben erwischt zu werden!!

Peggy Sue nahm uns stattdessen zu einer Spritztour auf den Whitefish Lake mit. Ihr hagelneues Sportboot war einen Tacken schneller als das Hausboot von Corrine und Walter und wir zischten nur so über das Wasser! Peggy Sue ist eine Maklerin in Whitefish und benötigt das Boot zur Arbeit, denn rund um den Whitefish Lake reihte sich eine Millionenvilla an die andere. In Montana lässt es sich leben! Man muss nur die richtigen Freunde haben, wenn es an den Millionen scheitert!

Am nächsten morgen schauten wir uns dann nach dem Frühstück noch Lisas Diashow von ihrem Trip nach Nepal an. Im Oktober zieht sie nach Costa Rica und will dort für ein paar Jahre leben. Vielleicht treffen wir sie dort unten beim nächsten Mal.

Bei Sportsman haben wir uns dann beide noch mit neuen Wanderschuhen eingedeckt - die hatten die richtige Farbe vor Ort. Super, jetzt sind wir für die nächsten Wanderungen im Glacier National Park gerüstet.

Diesen erreichten wir gegen 14 Uhr und fuhren auf der Going-To-The-Sun-Road bis zur Weeping Wall hoch. Der Logan Pass war aufgrund von Erdrutschen im November immer noch gesperrt und so mussten wir am Ende des Tages wieder nach West Glacier runter fahren.

Bei der Weeping Wall reihten wir uns dann in die natürliche Autowaschanlage ein und versuchten die Vogelscheiße von den Seekopfadlern wegzukriegen. Helen machte sich Sorgen, dass die Wassermassen eine Delle auf Winnies Dach hinterlassen, aber das hielt stand und es leckte auch nicht durch die Klimaanlage oder das Alkovenfenster - ein super Test für unsere letzte Versiegelung!


Winnie in der Waschanlage.

Wir machten an mehreren Stellen Halt und schossen ein paar Fotos. Kurz vor Dunkelheit fanden wir einen herrlich ruhigen Platz im Wald und ruhten uns nach den vielen Besuchen dort einen Tag aus.