06.11.-01.12.2006: Bahia Kino
Es ist 9 Monate her, seit dem wir das letzte Mal am Meer waren. Kirsten konnte es kaum erwarten die frische Meeresbrise einzuatmen. Nach der recht aktiven und teilweise stressigen Zeit mit sehr vielen Highlights in den USA, freuten wir uns auf sehr entspannte Wochen in Bahia Kino. Dieser Ort war ursprünglich sehr bekannt für die Eisenholzschnitzereien der Seri-Indianer. Davon ist hier aber nichts mehr zu sehen. Sogar das Seri-Museum war inzwischen geschlossen.

In Bahia Nuevo - dem neueren Teil von Bahia Kino - befinden sich mehrere RV Parks und wir verbrachten drei Nächte auf dem Kino Bay RV Park - einem Passport America Campground, der uns nur 10 statt 20 US$ pro Nacht kostete.

Die Touristensaison hatte noch nicht angefangen und außer uns waren kaum andere Leute da. Wir fanden einen freien Stellplatz keine 100m vom Kino Bay RV Park entfernt. Am Ende der langen Straße durch den Ort, gab es einen großen runden Platz, auf dem täglich die Überland-Busse eine kurze Pause einlegten, bevor es wieder in Richtung Hermosillo ging. Hier hatte es noch bis vor kurzem einen alten RV Park gegeben, der direkt am Strand lag. Dieser war aber beim letzten Hurrikan vor ein paar Wochen zerstört worden und man hatte kürzlich alles dem Boden gleich gemacht. Überall ragten noch Zementstücke und Kabel aus dem Sand raus. Kein super schöner Platz, aber dafür hatten wir direkten Zugang zum Wasser und es war wunderbar ruhig hier.

Wir verbrachten insgesamt drei sehr entspannte Wochen in Bahia Kino - mit Lesen, Baden gehen (Kirsten only), Sonne tanken (Kirsten only - schließlich musste die Bräune wieder aufgetankt werden) und Spaziergänge am Strand. Abends bei Sonnenuntergang und Ebbe war es besonders schön. Man konnte die Fischer in ihren Auslegerbooten nach Schrimps fischen sehen, die Seemöwen stürzten sich Kopfüber ins Meer und der Strand leuchtete im puren Gold. Das Meerwasser war relativ warm und wir nutzen unseren neuen Solarschlauch für die tägliche, warme Dusche.

Wir verbrachten die meiste Zeit an unserem freien Stellplatz und gingen alle 10 Tage mal für ein paar Nächte auf den Kino Bay RV Park, um zu dumpen und Strom für die Innenbeleuchtung zu tanken. Zweimal fuhren wir in den alten Teil von Bahia Kino rein, kauften dort Obst und Gemüse ein und besuchten das Internet-Café.

Zum Ende unseres Aufenthaltes in Bahia Kino bekamen wir Besuch von einem sehr heruntergekommenen Mexikaner. Er versuchte bei Helen Zigaretten zu schnorren und hielt sich meistens im Schatten von Winnie auf, um der Hitze zu entgehen. Wir lernten ihn zu ignorieren - er war scheinbar nicht ganz richtig im Kopf aber harmlos. Helen erwischte ihn dann aber dabei, wie er vor einem unserer Seitenspiegel seine eitrigen Pinkeln im Gesicht ausdrückte. Sie schaute ihn böse an und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Diese Botschaft schien er verstanden zu haben und wir sahen ihn zum Glück nicht wieder.

Dafür hörten wir jeden Tag den "O"-Bird. So nannten wir einen Falken, dessen Geschrei stark an den vorgetäuschten Orgasmus von Sally aus dem Film "Harry & Sally" erinnerte.

Die eiskalten Temperaturen aus den USA machten sich auch hier in Mexiko bemerkbar. Die Temperaturen sanken von 30°C auf 20°C ab und ein stürmischer Wind wirbelte den Sand um uns herum auf. Wir beschlossen weiter zu fahren, denn der Besitzer vom Kino Bay RV Park wollte uns keinen weiteren PA-Rabatt geben und unsere Fleischvorräte waren zu Ende gegangen.