28.05.2014: Tibet Tour: Shigatse

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Steintore


Mi, 28.05.2014: Shigatse nach Lhasa (3.650m), 251km, Schneeregen, 10°C

Das Frühstück im Hotel war richtig gut! Ein Buffet mit gekochten Eiern, Müsli und Joghurt, Obst, Kuchen und anderen Leckereien. Wir hauten kräftig rein! Ein sehr langer Tag stand uns bevor!

Shigatse ist nach Lhasa die zweitgrößte Stadt im Südwesten Tibets und ist berühmt für das Tashilhumpo Kloster. Es war Sitz des Panchen Lama und der größten Klosteruniversität. Der Panchen Lama ist nach dem Dalai Lama die höchste buddhistische Autorität der Gelug Sekte (das sind die mit der gelben Haube). Die Anlage wurde 1447 gegründet. Höchstes Gebäude der beeindruckenden Tempelanlage ist der Maitreya-Tempel. Hier steht der imposante Maitreya Buddha, der 26,2 m hoch ist und aus 279 kg Gold sowie 150 t Kupfer und Messing besteht, dekoriert mit Edelsteinen und Korallen (es handelt sich um den zweithöchsten in einer Halle sitzenden Buddha der Welt). Über 100 Bildhauer, Goldschmiede, Maler und Kupferschmiede aus Tibet und Nepal vollendeten das religiöse Kunstwerk 1914 im Auftrage des 9. Penchen Lama.

Während der Chinesischen Kulturrevolution wurden Teile des Klosters zerstört, darunter die Grabstupas des 5. bis 9. Penchen Lama. Von ursprünglich 3000-5000 Mönchen wurden die meisten inhaftiert oder ermordet, ca. 250 flüchteten ins Ausland, wo sie das Kloster im Exil wieder errichteten. Erst in den 80er Jahren wurden die Einschränkungen der Religionsausübung gelockert und das Kloster wurde mit Spenden der Regierung von Tibet und des Regierungsbezirks Shigatse sowie persönlichen Spenden des 10. Penchen Lama und vieler Gläubiger wieder aufgebaut. 1982 stellte die chinesische Zentralregierung mehrere Tonnen Gold, Silber und Bronze für die Wiederherstellung zur Verfügung.

Einige Stupas in der Halle der Grabstupas enthalten die sterblichen Überreste mehrerer Penchen Lamas und andere Reliquien. Auch der 10. Penchen Lama ist hier beigesetzt. Sein Stupa ist mit 614 kg Gold, 868 wertvollen Steinen und 246.794 Juwelen geschmückt. Der 1993 errichtete Stupa ist das wertvollste Grabmal in ganz China seit 1950.

Wir hatten zunächst ein wenig Zeit, um an der langen Klostermauer entlang zu laufen und die Pilger bei der Niederwerfung und beim Drehen der Gebetsräder zu beobachten. Der 28. Mai ist in Tibet ein besonderer Tag. Buddhisten beginnen eine Fastenzeit in der 13 Tage lang kein Fleisch gegessen wird. Traditionell wird auch zu den bedeutendsten Klostern im Land gepilgert. Entsprechend lange Schlangen bildeten sich heute vor den Eingängen der Gebäude.

Fürs Fotografieren sollten wir 12 bis 25US$ und für Videos 250 bis 300US$ pro Raum (!!!) bezahlen. Was wir natürlich nicht gemacht haben! Es gibt also nur Außenaufnahmen.

Auf der 90 Minuten Tour gab es viel zu sehen und Peldon gab ihr bestes, uns die wesentlichen Dinge zu vermitteln. Wir lernten, z.B., dass es auch weibliche Buddhas - genannt Tara - gibt. Von den insgesamt 21 sind die Grüne und die Weiße Tara die bedeutendsten. Die Grabstätten der Panchen Lamas waren alle beeindruckend. Am meisten Spaß hat aber das Beobachten der Menschen hier gemacht. Pilger aus allen Teilen des Landes spendeten Geld, zündeten Dochte in flüssiger Yak-Butter an und murmelten ihre Gebete.

An einem Schrein entdeckten wir ganz viele Kugelschreiber. Peldon erklärte uns, dass sie von Studenten hierher gebracht werden. 20 Tage später holen sie sie wieder ab und verwenden sie in wichtige Examen. Das soll Glück bringen.

Wir konnten sogar einige Mönche beim Singen beobachten. Ihre Schuhe standen verlassen vor der Halle. Die Anlage war ziemlich groß. Zum Glück gab es Hinweisschilder (auch auf Englisch), damit auch jeder wieder den Ausgang findet.

Shigatse selbst hat nicht viel zu bieten. Sie ist halt überwiegend eine Chinesische Stadt, aber das Kloster war ganz sicher einen Besuch wert.


Tibet Tour Teil 2 - Rongbuk Kloster bis Yamdrok See