10.7.-06.08.2006: Hamburg

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Während Helen in England bei über 30°C Tag für Tag an die 20km läuft, sich dicke Blasen an den Füßen holt und fast von einem Dobermann gefressen wird, bricht auch bei Kirsten so langsam der Schweiß aus, denn es bleiben nur noch 4 Wochen bis zum Abflug nach Amerika und es gab ja noch so viel zu tun.

Bis einschließlich Dienstag, den 26. Juli steht sie jeden Tag in ihrer Metall-Erdbeere und verdient sich eine Mark (okay, einen Euro) dazu. Die restliche Zeit verbringt sie entweder vor dem Computer oder mit Familie und Freunden. Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell.

Am 30. Juli fanden dann die Vattenfall Cyclassics in Hamburg statt - nach der Doping-Tour de France interessieren sich nicht wirklich viele für das Profi-Rennen, aber die Jedermänner sind wie jedes Jahr dafür umso beliebter. Kirstens Bruder Ralf und seine Frau Mareike nehmen dran teil und Kirsten spielt für ein paar Stunden Mutter von drei Kindern. Und das hat richtig Spaß gemacht!

Mareikes Zieleinfahrt nach 55km haben wir leider verpasst, da sie um 15 Minuten schneller war, als gedacht - die Frau war in Topform! Kirstens Eltern kamen auch noch vorbei und wir feuerten lautstark die Massen an. Anschließend ging es dann noch zur Raubtierfütterung bei McDonalds - die Burger schmecken hier aber im Vergleich zu den USA überhaupt nicht.

Nach der tollen Fußball-WM ein erneutes Großereignis in Hamburg, der wohl schönsten und besten Stadt der Welt! Das ist jedenfalls Kirstens Meinung, und die hat schon viel von der Welt gesehen. In Hamburg ist einfach immer was los, ob nun die Queen Mary kommt (da war sie mit ihren Eltern und ihrem Neffen Kilian, hatte aber leider keine Kamera dabei, da diese gerade in der Reparatur war), oder große Sportereignisse stattfinden, Hamburg hat einfach Flair und besonders bei schönem Wetter (und davon hatten wir seit Wochen ja genug!) ist diese Stadt besser als jede andere. Und eines Tages werden wir wohl wieder hier leben.

Am Mittwoch, den 2. August haben Kirsten und ihr Papa sich dann die Kameras geschnappt, um abends die Blue Goals am Hafen und rund um die Alster zu fotografieren. Helen war noch nicht aus England zurück und Mutti wollte lieber einen entspannten Abend vorm Fernseher verbringen. Somit konnten wir uns ausreichend Zeit lassen, ohne dass jemand nörgelnd neben uns stand. Fotografieren ist eben nicht jedermanns Sache.

Die Blue Goals waren extra zur Fußball-WM in Hamburg errichtet worden und man sah sie überall. Keine Ahnung, wie lange die noch stehen bleiben. Während der WM wurden die Tore durch einen Laserstrahl miteinander verbunden.

Am Freitag hat sich Kirstens Papa dann einen neuen Fahrradhelm für nur 5€ gekauft. Kirstens Mutter sah zwar den Sinn in dieser Maßnahme, meinte aber, dass sie in Zukunft so tun würde, als wenn der Fahrradfahrer hinter ihr (Muttern fährt immer schneller als Vattern!) nicht ihr eigener Ehemann sei. Wir haben jedenfalls viel gelacht.

Am Abend holte Kirsten dann Helen vom Flughafen ab. Mann, war die Braun geworden und obwohl sie sich in England mit englischem Essen voll gestopft hatte, war kein Gramm mehr auf ihrem Körper. Die Frau war fit wie ein Turnschuh und sah richtig happy aus. Sie konnte aber auch wirklich stolz auf sich sein, dass sie die 500km bei dieser Jahrhunderthitze alleine geschafft hat.

Abends gab es dann eine kleine Modenschau. Helen hatte sich in England neue Nachthemden gekauft - ihr altes ist 30 Jahre alt und sieht heute eher durchsichtig aus, als der ehemals recht dicke Baumwollstoff. Sie versprach Kirsten vor ihre Abreise nach Schottland etwas sexy-haftes zu kaufen und wir waren gespannt. Statt Negligee handelte es sich aber um zwei kurze Tops (es gab zwei für den Preis von einen) in Türkis. Die sahen eher nach Sommerhemden, als nach einem Nachthemd aus. Aber der Stoff war wunderbar weich und Kirsten und ihre Mutter machten ebenfalls eine Anprobe - one size fits all.

Am Samstag sind wir dann mit Göran, Sabine, Chiara und Kilian zum HSV-Freundschaftsspiel gegen AS Rom gegangen. Wir glaubten, dass das Spiel bereits um 16 Uhr anfing und machten uns rechtzeitig auf den Weg. Aber es gab kaum Fans in der U-Bahn und auf dem Weg in die AOL-Arena. Wir kamen gegen 15.45 Uhr da an und stellten fest, dass außer uns nur ein paar Hundert Besucher im Stadion saßen. Und im Vorverkauf hatte man uns noch erzählt, dass es kaum noch Karten gibt. Sabine und Kirsten fragten eine Ordnerin, ob man bei dieser schwachen Zuschauerbeteiligung sich nicht einfach hinsetzten könnte, wo man wollte. Die schaute uns etwas merkwürdig an und sagte, dass die Ordner angewiesen sind, die Leute auf ihre gekauften Sitzplätze zu verweisen. Wir fanden das albern, wunderten uns aber, dass unten auf dem Rasen kein einziger Spieler sich warm spielte.

Es stellte sich heraus, dass das Spiel erst um 17.30 angepfiffen wird und 16 Uhr die Einlasszeit und nicht der Spielbeginn war. Da saßen wir dann 1,5 Stunden, aber die gingen schnell vorbei - Bier, Cola, Popcorn, Wurst und Eis vertrieben uns die Zeit. Nur einen Kaffee konnte man im ganzen Stadion nicht finden und Helen schlief uns vor dem Spiel fast noch auf der Tribüne ein.

Am Ende waren dann fast 30.000 Zuschauer im Stadion aber das Spiel war nur mäßig. Der HSV gewann am Ende 1:0 und wir hatten mit unseren Sitzplätzen Glück, denn wir saßen genau hinter dem Tor und Kirsten fing das 1:0 sogar mit der Kamera ein.

Chiara hatte dann wie immer Spaß Kirsten mit ihren langen Haaren zu entstellen. Ob die mal Friseuse wird? Vor ein paar Wochen wurde Kirsten schon von ihr "frisiert und geschminkt" - okay dafür hat es nur 50 Cent fürs Sparschwein gekostet, aber wirklich schöner sah Kirsten danach nicht aus!

Wir verbrachten die letzten Tage vor unserem Abflug damit, noch die restlichen Tütensaucen, Slipeinlagen, Zahnbürsten und Zahnpasten, Abwaschbürsten und Süßigkeiten zu kaufen, die in den USA entweder zu teuer oder gar nicht zu kaufen sind und besuchten noch einmal Freunde und Familie. Leider haben wir auch dieses Mal es nicht geschafft, alle zu treffen. Aber es waren trotzdem zwei super schöne Monate in Hamburg und wir werden es vermissen.