07.-13.08.2006: Hamburg - Denver - Estes Park

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Nach zwei tollen Monaten in Hamburg fiel der Abschied schwerer als sonst. Kirstens Eltern sowie Göran und Familie brachten uns zum Flughafen in Hamburg und winkten auf der Ausflugsterrasse, bis unser Flieger zurück in die USA in den Himmel verschwand. Die ein oder andere Träne rollte da schon. Wir werden Hamburg vermissen, freuen uns aber dennoch auf unsere nächsten Abenteuer im Winnie.

Der Flug nach New York war kurzweilig. Wir schauten uns die Filme an und lachten besonders über Ice Age 2. In New York mussten wir unser schweres Gepäck vom Band nehmen und damit durch die Immigration, bekamen aber ohne Probleme unser 3-Monats-Visum. Ein junger Deutscher, der direkt vor Kirsten an den Schalter musste, hatte dagegen Probleme. Seine Papiere wurden in einer Plastiktasche versiegelt und er wurde von einem Beamten abgeführt. Ob das nur eine Routine-Kontrolle war, die wahlweise raus gegriffen wurde, wissen wir nicht, aber der junge Mann sah nicht sehr glücklich aus und sein Englisch schien auch nicht das Beste zu sein.

Unser Weiterflug nach Denver dauerte 4 Stunden und wir kamen gegen 18 Uhr Ortszeit dort an. Zum Glück war das gesamte Gepäck ebenfalls ohne Probleme angekommen. Wir hatten in Hamburg 3 große Taschen zu je etwas über 20kg eingecheckt und eine große Kiste mit unserem neuen Bettensystem. Hinzu kamen unsere schweren Rucksäcke, sowie die Foto- und Computertaschen. Sehr schwer das Ganze und wir wollten eigentlich ein Taxi zum Winnie nehmen. Dieses sollte aber stattliche 65 US$ kosten und wir nahmen letztendlich dann doch den Bus.

Unglücklicherweise mussten wir zwischendrin einmal umsteigen. Wir warteten und warteten auf unseren Anschlussbus - fast 30 Minuten - und wurden immer müder und müder. Irgendwann will man einfach nur noch ankommen, oder?! Nach all der Wartezeit hätten wir den Bus dann auch fast noch verpasst, wenn Kirsten nicht gerade noch rechtzeitig bemerkt hätte, dass wir an der falschen Haltestelle standen. Wir sahen den Bus mit unserer Nummer gut 100 Meter entfernt von uns an einer anderen Haltestelle halten und Kirsten sprintete schnell rüber und fragte beim Busfahrer nach. Der wartete nicht nur geduldig auf uns, sondern kam rüber und trug unsere zwei schwersten Taschen für uns. Wie immer stellten wir fest, dass die USA ein echtes Serviceland sind und einem meistens geholfen wird. Der farbige Fahrer verstaute unser Gepäck im Bus und wollte außerdem kein Geld von uns sehen. Nach weiteren 20 Minuten, half er uns dann wieder beim Entladen unseres Gepäcks.

Winnie stand gute 500 Meter von der Haltestelle entfernt. Wir waren inzwischen so müde und kaputt und überlegten, wie wir das schwere Gepäck nun zum Winnie bekommen. Kirsten sah 5 Meter entfernt einen einsamen Einkaufswagen. Was für ein Glück. Wir luden das meiste Gepäck hinein und machten uns wie zwei Obdachlose auf den Weg.

Winnie hatte die zwei Monate ohne uns gut überstanden. Alles war in Ordnung, nur die Hitze staute sich mit über 35°C darin. Wir stellten einfach nur schnell die Taschen rein und brachten den Einkaufswagen dann zurück zum Supermarkt. Wir kauften schnell was zu trinken (im Winnie war sämtliches Wasser in den letzten zwei Monaten durch die Hitze in Denver - zum Teil über 50°C - verdampft) und lagen dann erschöpft um 21 Uhr im Bett.

Am nächsten Tag haben wir dann schnell Motoröl und Batterien überprüft, Wasser und Propangas bei einer nahe gelegenen Flying Jay Tankstelle geholt, Fressalien eingekauft und sind dann am frühen Nachmittag nach Boulder gefahren. Boulder ist eine echte Studentenstadt mit einem hübschen Stadtkern. Wir haben nur kurz mal reingeschaut und sind dann rauf in die Berge gefahren, um der Hitze zu entfliehen.

Die nächsten beiden Tage haben wir dann in einer Bucht im Roosevelt National Forest gestanden, um in aller Ruhe unsere Taschen auszupacken und unser neues Bettsystem aufzubauen. Es nennt sich Frolistar und besteht aus elastischen Vierecken, die als Stecksystem miteinander verbunden werden. Unsere Matratze liegt nun auf einer ca. 4cm Auflage, die für eine gute Unterlüftung und einen besseren Liegekomfort sorgt.

Am Sonntag sind wir dann nach Estes Park gefahren. Auf dem dortigen Safeway Parkplatz machten sich Hirschkühe mit ihren Jungen breit - eine Attraktion, die viele Hobbyfotografen anlockte. Anschließend fuhren wir dann wieder zu Judy. Sie hatte uns vor über zwei Monaten schon "Unterschlupf" gegeben und freute sich sichtlich, dass wir wieder da waren.