14.-20.08.2006: Estes Park (Rocky Mountains NP)

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Wir waren froh wieder im Rocky Mountains National Park zu sein. Der Schnee war inzwischen geschmolzen und wir freuten uns auf eine Woche voller Wanderungen, die wir beim letzten Mal nicht machen konnten.

Am Montag wanderten wir am Estes Lake entlang. Dienstag folgte die 8km lange Wanderung zum Cub Lake. Ein Ptarmigan (ein Huhnartiger Vogel) versperrte uns den Weg. Wir glaubten erst, der Vogel sei gestört, da er anstatt wegzufliegen einfach auf dem Weg sitzen blieb und sich nicht rührte. Kirsten berührte mit ihrer Kamera fast den Schnabel des Vogels und am Ende musste wir über ihn rüber steigen. Später haben wir dann gelesen, dass Ptarmigans sich tot stellen, wenn Gefahr droht. So entgehen sie am Besten den Kojoten, Berglöwen und anderen Jägern. Im Winter wird ihr Gefieder schneeweiß und im Sommer kann man sie kaum vom Waldboden unterscheiden.

Am Donnerstag war dann strahlender Sonnenschein und wir fuhren mit dem kostenlosen Busshuttle bis zum Bear Lake hoch. Von hier aus haben wir dann eine tolle 15km lange Wanderung zum Sky Pond gemacht. Der Pfad führte zum Teil sehr steil den Berg hoch und wir mussten sogar einen Wasserfall hochklettern. Oben wurden wir dann mit tollen Blicken ins Tal und auf die umliegenden Berge belohnt.

Am Freitag nahmen wir dann erneut den Shuttle zum Bear Lake hoch und waren auf dem Weg zum Odessa Lake. Nach gut einer halben Stunde rollten dann aber dunkle Wolken über uns rüber und ein heftiges Gewitter kam direkt auf uns zu. Die Gewitter passieren hier häufig an Sommernachmittagen und können brand gefährlich werden, wenn man sich hoch auf den Bergen bewegt. Überall warnen Hinweisschilder vor tödlichen Blitzeinschlägen und wir kehrten vorsichtshalber um. Kaum waren wir wieder beim Shuttle angekommen, regnete es große Tropfen vom Himmel und die Temperaturen sanken schlagartig um 10°C.

Abends holte Judy dann einen Eimer mit Spülmittelwasser raus und wir machten riesige Seifenblasen. Toll, wie die so bunt durch die Gegend flogen. Bei so etwas wird man einfach wieder zum Kind und freut sich! Kirsten stieg extra auf einen Stuhl, damit die Blasen länger in der Luft bleiben.

Das Wetter blieb die nächsten Tage bewölkt und immer wieder zogen schwere Gewitter über uns rüber. Wir nutzten die Zeit, um Kuchen zu backen und am Computer zu arbeiten. Mit unserer Webseite waren wir mal wieder Monate hinterher, da wir in Hamburg überhaupt keine Zeit zum Schreiben hatten.

Am Sonntag luden wir Judy dann in einem sehr netten Café zum Frühstück ein und sie fuhr mit uns anschließend in ihrem Auto die Old Falls Road entlang. Diese Straße ist die alte Passstraße, die über die Berge des National Parks führt und ist ungeteert. Für Winnie wäre diese schmale Straße eine Tortour gewesen und so waren wir glücklich, das mit Judy machen zu können. Sie arbeitet für den National Park und überwacht die Wasseraufbereitungsanlagen und Tanks. Wir hatten sogar das Glück mal in eine dieser Anlagen reinzuschauen. Die Pumpen waren so laut, dass wir uns die Ohren zuhalten mussten, während Judy uns durch Handzeichen zu verstehen gab, was sie so macht.

Abends haben wir dann einen deutschen Film zu Ende geguckt, den wir vor ein paar Tagen wegen der heftigen Gewitter unterbrechen mussten. Der Film mit Ottfried Fischer und Maximilian Schell war ziemlich langweilig und so ließen wir ihn in zweifacher Geschwindigkeit laufen, um schneller durch zukommen. Man war das auf einmal lustig. Das war wie früher, als man auf Parties eine Boney M LP statt auf 33 auf 45 laufen ließ und so den Vorläufer von der Techno-Musik erfand.