08.-21.10.2007: Colville - Lewiston - Hell's Canyon - Denio Junction - Winnemucca - Fernley

Klicken Sie auf ein Bild, um es größer anzuzeigen.

Vom Okanagan Valley aus fuhren wir östlich nach Christina Lake und von dort aus ging es dann über die Grenze in die USA. Die Grenzformalitäten haben dieses Mal keine 30 Minuten gedauert. Wir verbrachten die Nacht auf dem Wal-Mart Parkplatz in Colville - es regnete in Strömen.

Unser weiterer Weg durch den Osten von Washington State führte über eine wunderschöne Landschaft mit goldenen Weizenfeldern. Es war recht hügelig und wir rollten Meile für Meile gen Süden. Sonne, wir kommen!

Oberhalb von Lewiston (Idaho) fanden wir einen sehr schönen Rastplatz für die Nacht. Von hier oben hatte man nachts einen tollen Blick auf die glitzernden Lichter der Stadt - man kam sich fast wie im Flieger vor. Die Polizei kam gegen 2 Uhr morgens vorbei und holte einen älteren Mann aus seinem Fahrzeug. Dieser stand direkt hinter uns und hatte wohl auf seinem Rücksitz geschlafen. Er bekam eine Verwarnung und müsste weiterfahren, uns ließen sie in Ruhe - komisch ...

Dann kam doch tatsächlich die Sonne raus und man konnte bei gut 20°C endlich wieder mit Shorts und T-Shirts raus. Man waren unsere Beine und Arme blass geworden ... und wo war die Sonnencreme?

Geniales Wetter für unsere Weiterfahrt durch den Osten von Idaho und Oregon. Die Landschaft hier ist idyllisch. Überall kleine Bauernhöfe mit bunten Scheunen und Häusern, die Kühe sehen aus wie aus einem Kinderbuch, die goldenen Weizenfelder erstrecken sich meilenweit über die hügelige Landschaft. Das Fahren auf den wenig befahrenden Straßen machte richtig Spaß und erinnerte uns teilweise an die einsamen Strecken in Yukon. Kurz vor dem Joseph Canyon Overlook fanden wir einen Platz für die Nacht direkt an der Canyonkante. Wir waren die einzigen weit und breit.

Am nächsten Tag ging es zunächst bergab und dann später wieder bergauf zum Hell´s Canyon Overlook. Der Hell´s Canyon ist der tiefste Canyon in Nordamerika. An seiner tiefsten Stelle übertrifft er den Grand Canyon noch um ca. 300 Meter. Im Gegensatz zum Grand Canyon ist diese Stelle aber nur per Bootstrip auf dem Snake River zu erreichen. Die 4-stündige Tour kostet pro Person ca. 90 US$, Mittagessen inbegriffen.

Der Blick vom Hell´s Canyon Overlook ist ganz hübsch, aber im Vergleich zum Grand Canyon unspektakulär - auch ein Grund für die geringe Popularität des Hell´s Canyon. Wir verbrachten dort oben auf dem Parkplatz eine ruhige Nacht und fuhren dann am nächsten Tag gut 30km in den Canyon auf einer Straße, die zum Hell´s Canyon Staudamm führt. Von dort aus geht es dann nur noch per Boot weiter. Dennoch war die Fahrt sehr schön. Überall sah man Bäume und Tannen im Herbstlaub und weit und breit war kein Massentourismus zu sehen. Ganz im Gegenteil - es parkten ein paar wenige Wohnmobile direkt am Stausee, die Leute waren zum Fischen da. Wir fanden eine schöne Stelle - keine 100m vom Damm entfernt - und entspannten uns dort ein wenig vom vielen Fahren der letzten Tage und Wochen.

Dann schlug leider das Wetter wieder um. Die Wolken kamen und brachten teilweise Hagel und Schneeregen mit sich. Wir rollten weiter gen Süden, vom Hell´s Canyon aus über Baker City, John Day, Burns und den Steens Mountains bis nach Nevada - zum Teil ein mühsames Vorwärtskommen mit böigem Seiten- und Gegenwind.

Mitten in der Walachei fanden wir einen Campingplatz, wo wir endlich mal wieder für 1 US$ duschen konnten. Die hatten auch eine gute kostenlose WiFi Verbindung und wir blieben drei Stunden dort. Es gab nicht wirklich viel zu sehen. Zweimal blockten Kühe unsere Weiterfahrt und wir mussten warten bis die coolen Cowgirls (ja, es waren fast alles Frauen) die Kühe an uns vorbei trieben.

Direkt hinter der Grenze von Nevada wurden wir dann zu einer Pause gezwungen. Der starke Wind sorgte für Sandstürme und später heftigen Regen und man konnte die Hand kaum vor Augen sehen. Zwei Nächte lang bekamen wir kaum Schlaf, denn der Wind rüttelte heftig am Winnie. Wir mussten ihn sogar mehrfach umparken, wenn sich die Windrichtung drehte, denn die Böen bliesen die Gasflamme für den Kühlschrank ständig aus.

Als die Sonne dann endlich wieder zum Vorschein kam, fuhren wir weiter in Richtung Winnemucca. Bizarre Schneewolken kreuzten unseren Weg. Winnie wurde nicht einmal nass, als wir durch sie hindurch fuhren. Der Wind wehte sie einfach wie Konfetti an uns vorbei und die Wolken lösten sich in Minutenschnelle wieder auf. Mysteriös!

Wir stoppten für eine Nacht auf dem Winnemucca Wal-Mart Parkplatz und fanden dann am nächsten Tag nicht weit von Fernley entfernt einen sehr ruhigen Stellplatz an einem Fluss, wo wir zwei Nächte blieben.