22.10.-18.11.2007: Fernley - Reno

Klicken Sie auf ein Bild, um es größer anzuzeigen.

Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir auf einem PA-Campground in Fernley. Dieser hatte WiFi uns so konnten wir mal wieder in aller Ruhe mit der Heimat telefonieren. Kirsten hatte einen Scheiß-Tag in der Küche. Sie verhunzte zunächst die Kürbissuppe mit zu viel Senf. Helen, die kurz vorm verhungern war, brachte keinem Bissen runter - zumal das Weißbrot auch nicht mehr ganz frisch war - und war entsprechend sauer. Um den Frieden wieder herzustellen, machte Kirsten anschließend eine Fuhre Franzbrötchen. Diese gingen im Ofen aber zu sehr auf und verbrannten oben an den Heizstäben. Nicht ihr Tag!

Am Donnerstag fuhren wir dann nach Reno, um dort Winnie in einer Werkstatt einen Check zu geben. Unser Abgastest in Kalifornien stand an und wir wollten vorher noch einen Öl- und Zündkerzenwechsel machen. Außerdem schleifte das Lenkrad ein bisschen und wir hatten vor ein paar Tagen ein kleines Ölleck entdeckt. Wir kamen gegen 16.30 Uhr bei Sunshine Service an. Tolly, der Manager der Werkstatt, war uns gleich von Anfang an sympathisch. Er buchte uns für den nächsten morgen und ließ uns über Nacht auf dem Garagenhof parken. Wir bekamen sogar einen Stromanschluss von ihm, so dass wir abends die Elektro-Heizung anmachen konnten. Reno liegt auf gut 2000m und ist ein Steinwurf vom Lake Tahoe entfernt. Die Nächte lagen bereits um den Gefrierpunkt und man konnte oben auf den Bergen schon den ersten Schnee sehen.

Am nächsten morgen standen wir um 7.30 Uhr auf und waren um 8 Uhr im Office von Sunshine Service. Winnie wurde gleich in die Garage gefahren und während Steve, unser Mechaniker, alles prüfte, gingen wir rüber ins Baldini´s Casino zum Frühstücken.

Das Ölleck lag im vorderen Teil der Maschine und war laut Tolly nicht kritisch. Wir hätten es für 100%$ reparieren lassen können, aber das war zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt nötig, wenn wir regelmäßig das Öl checken und entsprechend nachfüllen. Dafür war aber eine Zündkerze total hin und der Zündkerzenverteiler musste ausgetauscht werden. Ebenso zwei Keilriemen. Das Ganze kostete uns inklusive Ölwechsel 280$.

Tolly machte anschließend einen Abgastest für uns zur Kontrolle und dieser zeigte viel zu hohe Werte im Hydrogenkarbonat-Bereich. Damit würden wir den strengen Abgastest in Kalifornien nicht bestehen. Die Analyse deutete auf einen Schaden in der Zylinderkopfdichtung hin. Steve warnte uns davor mit diesem Schaden weiter zufahren, denn es kann zum totalen Motorschaden führen und dann schauen wir auf Kosten von rund 5000 US$. Tolly deutete an, dass das Austauschen der Dichtung uns rund 1800$ kosten würde, versprach uns aber für Montag einen detaillierten Kostenvoranschlag.

Wir waren entsetzt! Damit hatten wir natürlich nicht gerechnet. Lohnt sich diese Reparatur für ein 21-Jahre altes Fahrzeug überhaupt? Was sind die Alternativen?

Wir parkten übers Wochenende hinten auf dem Hof - eingezäunt und direkt in der Einflugschneise vom Reno Flughafen. Tolly gab uns einen Schlüssel fürs Schiebetor, damit wir im Notfalle raus fahren können. Wir machten das Beste aus dem Wochenende und versuchten uns vom Schock zu erholen.

Am Montag passierte gar nichts. Tolly schlug vor am Dienstagmorgen einen Leak-Down-Test zu machen, um festzustellen, ob die Kolben genügend Kompression bekommen und ob Kühlwasser unter Umständen im unteren Motorblock ist. Der Test fiel sehr positiv aus und wir bekamen anschließend einen KVA über 2100%$ (für den Bestfall) inklusive neuem Zylinderkopf, neuer Steuerkette, Automatikfilter und Kupplung für das Gebläse. Nebenbei wird dann auch gleich das vorhandene Ölleck repariert.

Wir baten um Bedenkzeit und Mike gab uns das Passwort für den WiFi-Zugang. Wir machten zwei Tage lang erst einmal Recherche im Internet. Vergleichbare Fahrzeuge, aber mit wesentlich weniger Meilen auf dem Tacho (wir lagen ja schon bei 120.000 Meilen/193.000km) lagen um die 5000US$. Uns war gleich klar, dass wir für Winnie im jetzigen Zustand vielleicht maximal 1500$ bekämen. Und dann müssten wir ihn außerhalb von Kalifornien verkaufen, denn dort muss vor dem Besitzerwechsel pflichtmäßig ein Abgastest gemacht werden, den wir ohne Reparatur nicht bestehen würden.

Winnie beim Händler gegen ein anderes Fahrzeug einzutauschen war auch keine Alternative, da wir uns kein neueres leisten können. Zumal diese wesentlich mehr Benzin verbrauchen als Winnie. Eine Reparatur von Winnie lohnte sich aber nur, wenn wir ihn dann noch 2-3 Jahre fahren werden. Das hatten wir aber für Nordamerika nicht mehr vor. Wir wollten zwar nächstes Jahr noch einmal an die Ostküste der USA, aber mit den vielen US-Stempeln in unseren Pässen wird die Einreise in die USA zunehmend problematischer und wir wollen nicht unbedingt eine Verweigerung eines Visums riskieren, da man ansonsten nie wieder in die USA kommt (nicht einmal bei einem Stop-Over nach Australien, oder so).

So kam dann die Idee mit Winnie durch Mittel- und Südamerika in den nächsten Jahren zu fahren. Wir wollten eh noch einmal nach Südamerika, hatten aber ursprünglich geplant dort unten ein Wohnmobil zu kaufen. Können wir mit Winnie da unten überhaupt fahren? Wie sieht das mit der Verschiffung zwischen Mittel- und Südamerika aus? Passen die Gas- und Elektroanschlüsse von Winnie? Wie sind die Straßenverhältnisse? Müssen wir über 100%0m hohe Pässe rüber? Und, und, und ...

Kirsten verbrachte Stunden über Stunden auf Südamerika Webseiten und erinnerte sich an einen Eintrag, den wir vor zwei Jahren mal von Janette und Uwe in unserem Gästebuch hatten. Die beiden machen für SeaBridge geführte Wohnmobiltouren durch Süd-, Mittel- und Nordamerika. Kirsten schickte eine Email raus und wir telefonierten am nächsten morgen gleich zwei Stunden mit den beiden über Skype. Die saßen in Buenos Aires in einem Café und gaben uns beste Tipps. Sie sind selbst mit einem US-Wohnmobil da unten unterwegs und meinten, dass wir mit Winnie keine Probleme haben dürften. Rolf und Ingelore bestätigten diese Meinung und bei uns stieg die Stimmung.

Jetzt hatten wir wenigstens wieder einen Plan und wenn dieser am Ende aufgeht, lohnen sich die teuren Reparaturen am Winnie. Denn in Südamerika finden wir laut Uwe nichts Gescheites - mit den Schrottkisten steht man nur in der Werkstatt.

Wir gaben Tolly am Freitag das OK für die Reparaturen. Anschließend mussten wir erst einmal dumpen und einkaufen fahren. Der Auspuff rauchte, aber ansonsten lief Winnie wie immer. Wir hatten uns letzte Woche ein Wetterradio bei Radio Shack gekauft, das wir eigentlich für unsere Fahrt im nächsten Jahr durch die Tornado-Alley nutzen wollten. Das funktioniert aber nur in den USA und Grenznahen Gebieten von Kanada. Da wir im Moment nicht wissen, ob wir nächstes Jahr noch einmal in die USA kommen, gaben wir es vorsichtshalber wieder zurück. Auf dem Tresen von Radio Shack entdeckten wir ein runter gesetztes GPS-Gerät von Mio. Der Verkäufer versicherte uns, dass man auf dieses sämtliche Weltkarten laden kann und wir nahmen es für 150$ mit. Auf der dazugehörigen SD-Karte waren die Karten aller US-Staaten drauf und wir machten gleich Gebrauch davon, um zum nächstgelegenen Wal-Mart zu kommen.

Jason, die amerikanische Stimme, führte uns mit sehr höflichen Anweisungen direkt zu Wal-Mart. Er wurde nicht einmal sauer, als wir aufgrund von Umleitungen ein bisschen vom vorgeschriebenen Pfad abkamen. Er berechnete die Route entsprechend neu und gab uns weiter Anweisungen. Das Teil machte richtig Spaß! Helen bestand allerdings auf einen Stimmwechsel, da ihr der amerikanischen Twang auf den Keks ging. Kirsten entdeckte abends nach genauem Durchlesen der Gebrauchsanweisung, wie man Thomas, die Britische Stimme, einstellen konnte. Kirsten fand ihn ein bisschen hochnäsig, aber Otto, die Deutsche Stimme, war auch nicht viel besser. Wo waren die Frauenstimmen? Ahhh ... hier ... aber Finnisch verstehen wir leider nicht!

Am nächsten Tag verbrachte Kirsten Stunden im Internet, um nach GPS-Karten für Mittel- und Südamerika zu suchen. Es gibt massenhaft, aber keine ließ sich auf unser GPS spielen. Frustriert gab Kirsten irgendwann auf und reinigte stattdessen die Elekto-Heizung. Diese hatte in den letzten 4 Jahren so viel Staub in den Heizstäben angesammelt, dass der Lüfter nicht mehr richtig funktionierte.

Wir überlegten uns dann, dass wir den Winnie eigentlich mal richtig entrümpeln könnten. Wir hatten von Michael und Michele so viele Dinge geerbt, die wir noch nie benutzt hatten. Und auch das Kajak fahren wir mehr oder weniger nur auf dem Dach mit uns rum. Kirsten setzte es kurzerhand für 600$ in die Craigslist von Reno (ist wie die Online-Avis in Hamburg).

Am nächsten morgen bekamen wir schon um 8 Uhr eine Email von einem Interessenten. Gary kam nach der Arbeit gegen 15 Uhr vorbei - wir hatten das Kajak inzwischen vom Dach genommen und richtig geschruppt - und brauchte keine 10 Minuten, um sich dafür zu entscheiden. Er und seine Frau Marty haben bereits das gleiche Kajak und suchten für den Thanks-Giving Familienausflug noch ein zweites. Da unser kaum benutzt war, drückte er uns vorab 40$ als Anzahlung in die Hand und versprach am selben Abend noch mit dem restlichen Geld vorbeizukommen, um das Kajak abzuholen. Wir waren happy - wer hätte gedacht, dass das so schnell geht?!

Es war schon dunkel als die beiden kamen, aber wir haben noch nett eine Stunde lang miteinander geklönt und wurden sogar zum Thanks-Giving bei den beiden eingeladen. Sie wohnen nur 1 Meile vom PA-Campground in Fernley entfernt.

Kirsten setzte am nächsten Tag dann gleich noch die beiden Fahrräder und eine Motor-Stichsäge in die Craigslist, aber die haben sich bis heute nicht verkauft. Aber dafür haben wir ja auch noch Zeit. Die wird man immer irgendwo los und wir können die Räder in Mexiko ja auch noch gebrauchen.

Da wir einige Tage auf den neuen Zylinderkopf warten mussten, nutzten wir die Zeit, um sämtliche überflüssigen Papiere, doppelte Werkzeuge und sonstigen unnötigen Kram auszusortieren. Am Ende war Winnie bestimmt 150kg leichter und wir hatten wieder richtig Platz in den Schränken und Staufächern. Das musste nach 4 Jahren endlich auch mal sein!

Kirsten orderte außerdem ein Aluminium Klebeband über das Internet, mit dem wir unser Dach abdichten können. Laut Internet ist dass wesentlich besser, als Silikon- oder andere Beschichtungen und soll ein Leben lang halten. Wir wollten außerdem noch eine 10cm hohe Memory-Foam-Matratze übers Internet ordern, aber der Hersteller akzeptierte keine Deutsche Kreditkarte.

Ach ja, und dann bekam Kirsten von Jochen noch eine GPS-Unterrichtsstunde. Jochen und Edi sitzen zurzeit in Spanien auf einem Campingplatz mit WiFi-Anschluss und wir konnten kostenlos über Skype miteinander telefonieren. Die ganze GPS-Sache ist uns eine Nummer zu hoch. Jeder Anbieter bietet eine eigene Lösung an und andere Kartenmaterialien sind weitgehend unkompatibel und können nicht genutzt werden. Stattdessen muss man z.B. bei Garmin teure Karten kaufen. Im Prinzip hätten wir schon gerne GPS, denn viele Reisende halten ihre besten Tipps mit GPS-Koordinaten fest. Außerdem weiß man im Falle eines Verfahrens immer, wo man ist. Dennoch liegen die Kosten bei über 300$ und das ist uns im Moment aufgrund unserer Reparaturkosten zu teuer. Und wir sind bis dato ja auch gut ohne damit ausgekommen. Außerdem sollen die Satelliten ab 2010 abgeschaltet werden. Europa arbeitet zurzeit an einer Alternative, aber keiner weiß, ob die jetzigen GPS-Geräte dann noch verwendet werden können. Wir gaben Thomas und Jason wieder zurück, denn nur für die USA benötigen wir kein GPS.

Am Freitagmorgen hieß es dann früh aufstehen. Unser Zylinderkopf war da und Winnies Maschine wurde komplett auseinander genommen. Wir verbrachten 6 Stunden im Büro und bekamen dann die nächste Hiobsbotschaft. Nicht nur die Zylinderkopfdichtung war hin, sondern der Motorblock (also der untere Teil der Maschine) war gewölbt. Dabei handelte es sich um 3/1000mm. Der maximal zugelassene Wert für unsere Maschine liegt bei 4/1000mm. Um den Motorblock wieder eben zu machen, muss dieser komplett ausgebaut und mit Maschinen abgeschliffen werden. Dieser Aufwand kommt den Kosten eines neuen Motors gleich - also so um die 5000$. Uns kamen fast die Tränen. Was nun? Tolly telefonierte mit mehreren Mechanikern und suchte nach einer Lösung. Für uns hieß das, alles stoppen und erneut warten.

Da Winnies Maschinenteile ausgebaut waren, mussten Mike, Ken und Kirsten den Winnie aus der Garage schieben, um ihn wieder zu unserem Parkplatz zu rollen. Wir waren frustriert. Tolly erzählte uns, dass sich der untere Maschinenblock nur bei sehr hoher Hitzeeinwirkung verbiegt. Da wir in den letzten 4 Jahren nie im roten Bereich der Temperaturanzeige waren, wussten wir, dass das nicht unter unserer Regie, sondern vermutlich schon vorher passiert war. Und damit sind wir scheinbar ohne große Probleme 100.000km gefahren. Der Zylinderkopf war eben, Tolly sagte aber, dass dieser unter Umständen schon einmal abgeschliffen wurde. Keiner wusste die Situation so richtig zu erklären und wir verschoben das Problem erneut auf Montag.

Wir lenkten uns am Wochenende mit guten Filmen aus dem Internet ab. Kirsten entdeckte eine Webseite, die ganz aktuelle Filme kostenlos zum Streaming anbot. Super Qualität! Wir schauten uns Harry Potter 5 noch einmal an und den sehr genialen Robin Williams Film "Man Of The Year". In diesem wird das amerikanische Wahlsystem parodiert. Absolut sehenswert!

Am Sonntagmittag schaute Kirsten dann einen Schnulzenfilm und fing nach 30 Minuten schon an zu heulen. Helen lachte sich tot! Es regnete draußen und dann gibt es doch nichts Besseres als einen traurigen Film, oder? So ganz gemütlich mit Kaffee und Kuchen. Abends schauten wir einen Film, in dem Gorge Bush erschossen wird. Ja, wirklich! Der Film war gespickt mit Original-Bildern. Diese waren so gekonnt aneinander montiert, dass man dachte, man sitzt vor einer echten Dokumentation. Und natürlich wurden zunächst die Islamisten verdächtigt. Am Ende war es dann aber ein amerikanischer Vater, dessen farbiger Sohn in Irakkrieg ums Leben kam. Wir fanden es allerdings etwas geschmacklos und schockierend, dass man hier den aktuellen Präsidenten zeigt. Das so ein Film überhaupt in den USA gedreht und gezeigt werden darf!

Am Montag kam dann ein Mitarbeiter des Maschinen-Shops vorbei. Er machte uns gute Hoffnung, dass wir mit einem neuen Zylinderkopf und einer neuen Dichtung das Problem beseitigen können, durch den Abgastest und anschließend noch bis Südamerika kommen. Uns blieb eh nichts anderes übrig, denn Winnies Maschine war ausgebaut und da gab es kein Zurück mehr. Im Maschinen-Shop wurden unsere alten Ventile und Federungen ausgebaut und in den neuen Kopf eingesetzt. Die alten Sachen sind wesentlich stabiler, als die modernen Aluventile und Federungen. Das Arbeiten am Zylinderkopf dauerte aber erneut ein paar Tage. Langsam überwintern wir hier! Zum Glück hatten wir Strom, Wasser und Internet. Die Zeit wurde uns nicht langweilig, denn wir konnten endlich mal Dinge machen, zu denen wir ansonsten nie Zeit hatten.

Abends schauten wir weitere Filme, u.a. den Oskarfilm "The Departed" und "Flight 93". Dieser schilderte die Ereignisse des United Airline Flugs am 11. September 2001. Die Maschine stürzte in einem Feld von Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere das Cockpit stürmten, um die Entführer an ihrer Tat zu hindern. Da kamen mulmige Gefühle bei uns auf, zumal wir direkt in der Einflugschneise vom Reno Flughafen standen und die großen Maschinen mal gerade so 150m über uns hinweg donnerten.

Am Donnerstag, den 15. November (nach drei Wochen auf dem Garagenhof in Reno) war es dann endlich so weit - der Zylinderkopf war da und Winnie sollte wieder zusammen gebaut werden. Wir entschlossen uns außerdem zu einem neuen Kühler, der angeblich dreimal besser als unser alter sein soll. Wir wollten für die Zukunft alles vermeiden, was zum Hitzestau in der Maschine führen könnte. Wenn man denn schon einmal dabei ist die Maschine komplett auseinander zu nehmen, dann kann man solche Sachen auch gleich mitmachen.

Alle mussten dieses Mal mit Anpacken, um Winnie wieder in die Werkstatt zu rollen. Gerry zog den Winnie zunächst mit dem Gabelstapler vor das Garagentor. Dann hieß es Anschieben! Die Männer machten so viel Dampf, dass Helen nur noch hinterher hüpfen konnte.



Wir verbrachten den Tag im Büro und Gerry, der Besitzer von Sunshine Service, fuhr uns am Nachmittag dann zum Silver Club Hotel um die Ecke. Das Zusammenschrauben der Maschine dauerte mehr als einen Tag und wir konnten entsprechend nachts nicht im Winnie schlafen. Das Hotel war aber sehr sauber und Kirsten bekam vom Deutschen Manager auch noch einen 5$ Nachlass. Für 35$ hatten wir ein großes Zimmer mit zwei Doppelbetten. Tolly lud uns am Abend noch in einen Irischen Pub zum Essen ein. Die Jungs vom Sunshine Service waren inzwischen wie alte Bekannte für uns und jeder leidet mit uns mit.

Am nächsten morgen sind wir dann im Baldini´s Casino frühstücken gegangen und haben anschließend auf die Fertigstellung von Winnie gewartet. Das war dann um 15 Uhr der Fall. Die Maschine musste dann aber erst einmal eine Stunde lang im Leerlauf laufen. Wir hörten gleich, dass der Motor wesentlich leiser war und wie eine Katze vor sich hin schnurrte. Hatte sich die Aktion also gelohnt? Wir wissen es noch nicht ganz, denn am Montag soll jetzt noch die Automatik gemacht werden und dann schlägt die Stunde der Wahrheit beim Abgastest.

Wir konnten aber am Freitagabend mit dem Winnie schon einmal zum Dumpen und Benzinholen fahren.

Kirsten verbrachte dann den Samstag und Sonntag auf dem Dach, um die alte Silikondichtung runter zu holen. Mit Stecheisen und Hammer löste sie Stück für Stück und klebte dann Stunden später das neue Aluminium-Klebeband auf die nun freien Stellen. Rücken und Knieschmerzen sowie zerschrammte Hände waren die Folge. Anstrengend! Aber wir mussten unser Leck auf dem Dach abdichten. Der nächste Regen stand bevor!