03.-09.12.2007: Lake Mead NRA - Valley Of Fire - Coyote Buttes - Petrified Forest NP

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Um 7 Uhr morgens weckten uns nämlich die Müllleute. Wir hatten neben zwei Müllcontainern geparkt, dachten aber nicht, dass die jemals zu dieser Jahreszeit entleert wurden. Typisch! Wir legten uns erneut wieder hin. Ist einfach zu früh für uns und außerdem viel zu kalt im Winnie!

Das Wetter war super sonnig an diesem Tag und wir fuhren zunächst zur Callville Bay Marina. Hier kann man für 1,25US$ sehr heiß und lange duschen. Das hatten wir nach Wochenlangem Waschen mit der Schüssel und über dem Waschbecken in Winnie auch dringend mal wieder nötig! Herrlich!

Anschließend fuhren wir ganz gemütlich zu dem Red Rocks, machten dort ein zweites Frühstück, dann ging es zu der Rogers Spring, wo wir eine Schildkröte mit ihrem Baby beobachteten und am Nachmittag fuhren wir noch einmal durch das Valley Of Fire.

Am nächsten Tag fuhren wir nach St. George in Utah und machten eine Terminvereinbarung in einer Werkstatt für den nächsten morgen, um die neuen Ventile in unserem Zylinderblock noch einmal nachstellen zu lassen. Das muss man bei neuen Maschinen machen. Von Tolly wussten wir, dass das weniger als eine Stunde dauern und weniger als 100 US$ kosten sollte. Die junge Frau in der Werkstatt meinte, dass ihr Computer 1,5 Stunden anzeigt und buchte uns für 8 Uhr morgens ein.

Wir übernachteten in einer Seitenstraße und waren pünktlich um 8 Uhr da. Das Einstellen der Ventile dauerte dann nicht einmal 45 Minuten. Wir waren begeistert, bis die Rechnung bezahlt werden sollte. Die junge Dame berechnete uns nämlich die 1,5 Stunden, obwohl wir ihr gestern schon gesagt hatten, dass das nicht so lange dauern sollte. Es stellte sich dann heraus, dass es sich hier um einen Festpreis handelte und wir 123 $ zahlen sollten.

Da man uns das mit dem Festpreis gestern nicht gesagt hatte, machte Kirsten ihren Mund auf und beschwerte sich. Am Ende kam der Manager und versuchte seine Preispolitik zu rechtfertigen. Wir hatten eben Glück, dass wir heute Morgen so einen "schnellen" Mechaniker bekommen haben. Und wenn es vier Stunden gedauert hätten, dann hätte er uns auch nur 1,5 Stunden berechnet. Ein Jüngling fragte uns dann noch ganz frech, ob es uns lieber gewesen wäre, wenn der Mechaniker noch eine weitere Dreiviertelstunde lang die Däumchen gedreht hätte? Was waren das für Argumente? Kirsten sah nun rot und wurde immer wütender. Es saß noch eine weitere Kundin im Raum und die machte ebenfalls ein entsprechend saures Gesicht und man sah ihr förmlich an, dass sie sich fragte, was da wohl alles bei ihr ungerechterweise auf der Rechnung stehen würde.

Kirsten warf dem Manager Betrug vor und diesem wurde die Sache langsam zu unangenehm. Irgendwann machte er das Zugeständnis uns mit 100$ "davon kommen zu lassen". Kirsten argumentierte weiter, bis Helen dann das Ganze zu aufwendig wurde und sie Kirsten einfach bat die 100$ zu bezahlen. Der Manager war schon drauf und dran sein "Angebot" zurück zu nehmen und weigerte sich das Fahrzeug wieder in unseren Besitz zu geben. Wir zahlten am Ende Cash - unsere Kreditkartendetails wollten wir auf keinen Fall da lassen.

Helen musste erst einmal fahren, damit Kirsten sich wieder beruhigen konnte. Nachdem wir uns aber ein großes Stückchen Kuchen (Kirsten durfte wählen!) und eine Tasse Tee rein gezogen hatten, war der Sturm im Wasserglas vorbei und wir machten uns in Richtung Kanab auf. Dabei stellten wir fest, dass wir von Nevada nach Utah eine Zeitverschiebung hatten und demnach heute morgen eine Stunde zu spät in der Werkstatt waren! Wahrscheinlich bestanden die deshalb auf ihren horrenden Preis.

In Kanab bekamen wir zu unserer Überraschung ohne Probleme ein Permit für die Wave für den nächsten Tag. Holla, ohne Verlosung? Das hatten wir ja noch nie erlebt! Zu dieser nassen und kalten Jahreszeit gibt es scheinbar nur wenige, die die Wave machen. Gut für uns! Wir fuhren noch am selben Tag auf der zum Teil schlammigen House Rock Valley Road zum Parkplatz für die Wave und übernachteten dort als einzige.

Wir machten uns um 9 Uhr auf zur Wave - außer uns waren nur drei Leute dahin unterwegs. Das Wetter war leider bewölkt, aber für den nächsten Tag drohte Regen und insofern waren wir froh, dass es wenigstens trocken war.

In der Wave gab es sogar ein wenig Wasser. Das hatten wir bei den ersten beiden Malen nicht gesehen. Unser Ziel war aber heute Top Rock und der Steinbogen oberhalb der Wave. Dafür mussten wir im Zickzack die steilen und glatten Felswände hoch. Helen machte sich schon Sorgen für den Abschied. Oben angekommen, konnten wir den Bogen nicht sehen, da wir seitwärts davon waren. Kirsten mussten erst laut schreiend ein paar Leute in der Wave fragen, wo der nun ist. Wir fanden ihn schließlich, machten die üblichen Fotos und uns anschließend wieder an den Abstieg.

Es war so steil, dass man an manchen Stellen einfach am Besten auf dem Hosenboden runterrutschte. Helen machte wie üblich ihren Stunt (letztes Mal flog sie die Sanddüne am Notch runter) und rutschte auf einem sandigen Stück aus. Eine dreckige Hosen, eine blutige Schramme am Daumen und zerkratzte Fingernägel waren die Folge. Ansonsten alles paletti! No risk, no fun!

Wir machten auf dem Rückweg zu Winnie noch ein paar Umwege und entdeckten erneut fantastische Felsformationen. Der Highlight waren die Schachtelartigen Formationen am Lace Rock. Unglaublich wie Wind und Wasser dieses über Millionen von Jahre geformt haben! Und wir könnten locker noch ein viertes, fünftes oder sechstes Mal hierher kommen und immer wieder etwas Neues entdecken! Einfach fantastisch!

Wir waren um 15 Uhr wieder im Winnie - erschöpft, aber glücklich musste erst einmal eine Tasse Tee her. Helen trinkt im Moment 6-8 Becher pro Tag und ist abhängig von dem Zeug.

Da wir die House Rock Valley Road am nächsten Tag nicht im Regen machen wollten, fuhren wir noch am selben Nachmittag wieder raus und parkten für die Nacht unter den Cottonwood Bäumen am Whitehouse Canyon. Erneut waren wir die einzigen. Der angrenzende Fluss hatte richtig viel Wasser.

Am nächsten morgen regnete es wie angesagt und wir fuhren zunächst nach Page zum Einkaufen. Dann ging es weiter bis Tuba City, wo wir die Nacht auf einem Shopping Center Parkplatz verbrachten. Tuba City liegt im Gebiet der Navajos und zweimal klopften Indianer an unserer Tür und bettelten um Geld und Essen, obwohl sie deutlich bessere Klamotten anhatten als wir. Sie bekommen kräftige Unterstützung vom Staat und wir waren nicht bereit in unserer jetzigen Geldsituation etwas abzugeben.

Am nächsten Tag ging es dann durch einen heftigen Schneesturm zum Petrified Forest National Park. Zum Glück hörte es gegen 15 Uhr auf zu schneien und es kam teilweise sogar die Sonne durch. Da der Park nur bis 17 Uhr geöffnet ist und man darin nicht übernachten darf, mussten wir uns mit dem Sightseeing sputen. Die 1,5km lange Rundschleife im Blue Mesa legten wir im Stechmarsch in 20 Minuten zurück. Der Wind fegte uns eiskalt über das Gesicht und wir konnten anschließend kaum sprechen - die Wangenmuskulatur war eingefroren. Brrrrrr!!!

Dann erlebten wir einen fantastischen Sonnenuntergang im Crystal Forest. Die versteinerten Holzstämme leuchteten wie Goldbarren unter dem dunkelgrauen Sturmhimmel. Vor 225 Millionen Jahre fielen die Baumstämme um und wurden von Schlamm und Vulkanasche bedeckt. Da kein Sauerstoff an die Bäume dringen konnte, vermoderten sie nicht oder nur sehr, sehr langsam. Silikathaltiges Wasser sickerte durch die Baumstämme und ersetzte die Holzstruktur mit Silikatablagerungen. Über Millionen von Jahre kristallisierte sich das Silikat zu buntem Quartz und die Holzstämme versteinerten.

Ein toller National Park mit vielen unterschiedlichen Eindrücken! Wir konnten leider nicht alles in der kurzen Zeit sehen, fanden dann aber einen kostenlosen Campingplatz direkt außerhalb des Parks am Südende der Straße. Wir hatten sogar Strom - dieser wurde dann aber über Nacht abgeschaltet und wir froren uns buchstäblich den Allerwertesten ab. Bei -5°C hatten wir sogar Eis von drinnen am Alkovenfenster!

Da das Wetter am nächsten Tag nicht besonders gut war, fuhren wir direkt nach Sun Valley zu einem PA Campground, um dort auf unsere Post zu warten.