11.02.-02.3.2008: Teacapan

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Dann fuhren die ersten Camper ab und wir ergatterten eine Platz direkt neben Agnes und Helmut. Obwohl wir mal gerade 200m weiter nach links gerückt waren, war es hier deutlich windiger und nicht so staubig. Wir standen auf Gras. Eine unserer blauen Plastikplanen wurde als Markise an einer Palapa befestigt und das sorgte nicht nur für Schatten, sondern auf für frischen Wind im Winnie - das funktionierte besser, als eine Klimaanlage (na ja, kein Wunder, denn unsere funktioniert ja eh nicht!)

Helmut erbte einen Metalleimer, in dem man wunderbare Lagerfeuer machen konnte. Wir versuchten uns an gebackenen Kartoffeln, aber die verkohlten etwas in der heißen Glut und gehörten nicht zu unseren Schlemmer-Mahlzeiten. Dafür hatte Kirsten Marshmellows und Holzspieße in Escuinapa gekauft und Agnes, Helmut und Kirsten trafen sich jeden Abend zum Sonnenuntergang und röstete Marshmellows. Köstlich! Und das als Vorspeise!

Den "grünen Blitz" sahen wir auch ein paar Mal. Was ist das? Das war für uns auch neu. Kurz bevor die Sonne am Horizont untergeht - im wahrsten Sinne des Wortes in letzter Sekunde sozusagen - wird sie giftgrün. Dieses Phänomen passiert aber nur, wenn der Himmel ohne Dunst oder Wolken ist.

Kirsten musste dann für ein paar Tage Maulesel spielen. Ein Bagger hatte einen tiefen Graben zwischen Lagune und Meer gegraben, damit das dreckige Wasser einer Garnelenfarm ablaufen konnte. Für Helen wurde das zum echten Hindernis, da sie nicht barfuss am Strand laufen kann. Sie bekommt immer Blasen an den zarten Füßen und läuft deshalb mit Socken und Schuhen. Da es ewig dauert, diese aus- und wieder anzuziehen, um 5 Meter zu überbrücken, trug Kirsten sie übers Wasser. Was tut man nicht alles aus Liebe! Das Problem war nur, dass Helen von Tag zu Tag schwerer wurde ... oder Kirsten schlapper ...

Dann ging uns das Propangas aus! Das war uns noch nie passiert. Einen Tag später wäre der Gaswagen nach Teacapan gekommen, aber was sollten wir machen? Das Gefrierfach war voll mit Fleisch und uns wäre alles weggetaut. Kurzerhand brachten wir alles zu Wolfgang und Edith rüber. Die haben ein 13m langes Wohnmobil mit viel Platz im Gefrierfach. Wir mussten ganz nach Escuinapa fahren, um Gas zu tanken, machten dann auf dem Weg aber gleich mal ein paar Fotos von den getrockneten Chilis. Auf der Teacapan Landzunge werden überwiegend Chilis angebaut und man sieht jeden Tag Mexikaner beim Pflücken. Die sind hier so scharf, dass die Pflücker Handschuhe tragen müssen. Ansonsten brennen die Hände so doll, dass sie nicht mal jemand anderes die Hand schütteln können.

Am 20. Februar überraschte uns dann eine totale Mondfinsternis. Wir wussten gar nichts davon, sahen aber gleich den Schatten über den Mond gleiten. Die letzte hatten wir ja gerade vor gut 7 Monaten im Yukon gesehen. Allerdings fand sie in Teacapan um 20 Uhr statt und nicht nachts um 2 Uhr! Immer wieder ein Erlebnis! Wann sehen wir eigentlich mal eine totale Sonnenfinsternis? Das fehlt uns noch in unserem Programm.

Angeln ist in Teacapan ebenfalls super. Helmut hatte Glück an Tag der Mondfinsternis und fing richtig viele. Wir wurden zu gegrilltem Fisch mit Kartoffelsalat eingeladen. SCHlemmern und SCHauen in diesem Fall!

Am 25. Februar hatte Kirsten dann Geburtstag. Agnes, Helmut, Edith und Wolfgang wurden zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Auf eine große Strandparty hatten wir keine Lust, zumal am Vorabend Ben Geburtstag hatte und wir in großer Runde am Lagerfeuer saßen. Kirsten bekam von beiden Paaren Blumen (aus der umliegenden Natur gepflückt) und Süßigkeiten geschenkt - die gute Deutsche Rittersport war köstlich! Von Helmut erbte Kirsten außerdem noch das Sitz-Teil seiner Rückenstütze für den Autositz. Das leicht gebogene Gitter sorgt für beste Durchlüftung an heißen Tagen und verhindert das Schwitzen am Rücken.

Wir machten Karottenkuchen und Käsekuchen (dieses Mal mit frischen Orangen) und Kirsten fuhr zum Bäcker in Teacapan (der wohl beste in ganz Mexiko!) und holte noch ein paar von den leckeren Stückchen.

Ihr seht, dass Leben ist wirklich hart in Teacapan. Und der ganze Monat hier hat uns nicht einmal 130 Euro pro Person gekostet!

Aber wir haben nicht nur gefaulenzt - Kirsten jedenfalls nicht! Sie machte das ein oder andere Mal die Wäsche mit der Hand - außer Shorts, Unterwäsche und T-Shirts braucht man hier nicht viel. Uns sie klebte an einem Nachmittag die Klimaanlage auf dem Dach mit dem Aluminium-Tape ab, um zukünftiges Lecken bei starken Regenfällen zu verhindern.