03.-09.3.2008: Santa Maria Del Oro

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Unser Monat auf dem Las Lupitas Campingplatz war abgelaufen und wir entschlossen uns kurzfristig für eine Woche an den Kratersee von Santa Maria Del Oro zu fahren. Wir hatten von anderen Campern nur gutes gehört und wollten uns endlich selbst mal ein Bild davon machen.

Von Teacapan waren es 4-5 Stunden Fahrt und wir kamen kurz nach Sonnenuntergang dort an. Der Campingplatz liegt unten direkt am Wasser und es gibt 8 Stellplätze. Da wir im Dunkeln nicht mehr viel sehen konnten, stellten wir uns für die Nacht erst einmal auf einen hin.

Kaum hatten wir unser Essen fertig und waren am Entspannen, da ging direkt nebenan in einem abgewrackten Wohnwagen der Teufel los. Lautes Geschrei, die Tür wurde heftig auf- und zugedonnert, und dann hörten wir, wie jemand eine Bierflasche zerschmetterte und mit dem abgebrochenen Hals jemand anderes bedrohte. Mord und Totschlag gleich nebenan? Uns war mulmig zumute! Wir löschten alle Lichter und spähten vorsichtig nach draußen. Drei Mexikaner wüteten rum. Wir überlegten schon, ob wir gleich wieder wegfahren sollten, aber wohin in der Dunkelheit? Außer uns gab es noch einen weiteren Camper und die machten keine Anstalten jeglicher Art. Nach gut 30 Minuten war der Spuk vorbei und es kehrte wieder Ruhe ein. Am nächsten morgen sahen wir dann die total zerstörte Tür des Wohnwagens und hörten, dass die Mexikaner Mitarbeiter des Campingplatz-Restaurants waren. Na, das fing ja gut an hier!

Und es wurde nicht besser! Der Tag war unglaublich heiß und stickig. Kirsten bekam Kopfschmerzen und zu allem Überfluss schiss ihr auch noch ein Vogel auf den Kopf. Igittigitt! Kirstens Laune war am Boden und sie wollte gleich wieder nach Teacapan zurück, aber mit den Kopfschmerzen wollte sie nicht stundenlang Auto fahren. Ein echter Scheiß-Tag. Also blieben wir.

Am nächsten morgen wurden wir von lautem Vogelgeschrei geweckt - um 6 Uhr! Der Kratersee ist ein Paradies für Vogelliebhaber. Und an diesem morgen wurden wir von einem recht seltenen Exemplar geweckt, dem Chakalaca. Das ist ein recht großer Vogel (Fasanen-mäßig groß) mit braunem Gefieder und langen grünen Schwanzfedern. Er hängt teilweise Kopfüber an den Ästen, um die Früchte zu picken.

In der Hitze brach dann auch unser Computer mit einem Peng zusammen. Die Festplatte hatte sich überhitzt und Kirsten befürchtete schon das Schlimmste. Nachdem wir ihn abkühlen lassen haben, fuhr er dann aber zum Glück ohne Probleme wieder hoch.

Am späten Nachmittag kamen Erhard und Herta am Kratersee an. Die beiden kommen aus Bayern und fahren einen MAN und wir haben sie in Teacapan schon kurz kennen gelernt.

Während sie am nächsten morgen mit ihrem Kajak den See erkundigten, wollten wir einmal rund herum laufen. Allerdings wussten wir den Weg vom Campingplatz nicht und landeten auf unserer Suche per Zufall bei Bill und Maria. Die beiden sind weit über 80 Jahre alt und kommen seit 20 Jahren für jeweils 6 Monate hierher. Ihnen gehörte ein Grundstück oberhalb des Campingplatzes, dass sie aber gerade an ein jüngeres Paar verkauft hatten. Sie freuten sich immer über Besuch und haben viele Camper über all die Jahre zum Essen eingeladen. Uns versorgten sie mit den entsprechenden Wegesbeschreibungen und wir machten uns auf den Weg.

Inzwischen war es später als 11 Uhr geworden und die Sonne knallte vom Himmel. Am Anfang ging es noch im Schatten der hohen Feigenbäume direkt am See entlang, aber nach gut 800m trafen wir auf die Ringstraße, die um den Kratersee führt, und da war mit Schatten gar nichts mehr. Unerbärmlich waren wir der Sonne ausgesetzt und das machte das Laufen fast zur Qual. Zum Glück hatten wir genügend Getränke dabei, um die gut 8km ohne Dachschaden zu überstehen. Außer sehr schönen bunten Blüten gab es nicht wirklich viel zu sehen. Umso mehr genossen wir am Ende der Wanderung ein Eis in einem der vielen Restaurants. Kirsten war anschließend auf der Suche nach einem Mülleimer, schaute entsprechen nur nach unten und knallte voll mit der Stirn gegen einen niedrigen Holzbalken. AUA! Nicht ihre Woche!

Am Donnerstag wurde dann der schönste Platz frei und wir parkten um. Ein großer Feigenbaum spendeten den ganzen Tag Schatten und wir hatten sogar einen großen Holztisch und zwei extra Stühle. Unsere Nachbarn, Mike und Katie, nahmen Herta und Erhard für einen Tagesausflug mit nach Tepic und baten uns ein bisschen auf ihren Hund Sophie aufzupassen. Kirsten nahm sich die Zeit und machte zwei längere Spaziergänge mit ihr. Erstaunlich, wie gut sie auf Kirstens Kommandos hörte - kein Ziehen an der Leine, bestes Benehmen bei Marie und Bill - einfach super! Zum Glück hat sie nirgendwo einen großen Haufen hingesetzt! Ist nicht unser Ding so mit Plastiktüten und Aufheben und so ...

Zum Dank wollte uns Sophie einen ihrer köstlichen Hundekuchen geben, aber Katie konnte sie dann doch davon abhalten. Aber wir waren in nur wenigen Stunden zu ihren besten Freundinnen geworden und sie wackelte vor Freude am ganzen Körper, wenn sie uns sah.

Gegen 16 Uhr rollten dann Helmut und Agnes auf dem Campingplatz ein. Sie waren auch noch nie hier und wollten ein paar Tage bleiben. Zu acht saßen wir dann abends bei Herta und Erhard zusammen und tauschten Reisegeschichten aus.

Am nächsten Tag lief Helen dann mit Agnes und Helmut noch einmal um den See, während Kirsten Herta und Erhard noch ein paar gute Tipps für den Südwesten der USA gab. Die beiden fuhren gegen Mittag weiter in Richtung San Blas und wir saßen abends bei Helmut und Agnes am Lagerfeuer und rösteten die letzten Marshmellows.

Am nächsten Tag schruppte Kirsten den Winnie von außen, um die viele Vogelscheiße wegzubekommen und wir sagten anschließend bei Bill und Marie noch Tschüß. Zum Abschied bekamen wir von den beiden noch ein Eis geschenkt - eine echte Wohltat bei der Hitze. Langsam aber stetig rollte Winnie dann wenig später auf der steilen Serpentinenstraße den Krater hinauf. Oben machten wir noch schnell ein Foto vom Mirador und dann ging es wieder zurück in Richtung Teacapan. Wir waren etwas spät losgekommen und verbrachten deswegen die Nacht auf einer PEMEX.

In Teacapan wählten wir dieses Mal einen anderen Campingplatz, der noch dichter am Ort liegt. Für nur 20 Pesos pro Tag mehr (1,25 €) hatten wir hier einen Full-Hookup Platz direkt neben Don und Yvonne.