01.-03.8.2008: Nashville - Mammoth Cave National Park - Elizabethtown

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Vom King Of Rock and Roll ging es weiter nach Nashville, die Stadt der Country Music. Erneut ein Muss für Kirsten, die mit Emmylou Harris und Dolly Parton Musik groß geworden war. Helen hasst Country Musik und schleppte sich mühselig durch das historische Downtown. Direkt vor der Country Music Hall Of Fame verläuft der Country Music Walk Of Fame, aber selbst Kirsten waren nur drei, vier Namen davon bekannt. Deshalb ersparte sie sich dann doch den Rundgang durch das Museum. Obwohl das Goldene Klavier von Elvis (ja, Elvis hatte auch seinen Platz in der Country Musik, im Gospel, Blues und R&B) bestimmt interessant gewesen wäre.

Wir drehten eine Runde durch das Hard Rock Café und machten uns dann anschließend zur Grand Ole Opry auf. Seit Jahrzehnten treten in dieser Live-Radio Show die Country Stars auf, aber uns war der Eintritt mit über 45$ pro Person zu teuer - zumal wir die Künstler des Abends auch nicht kannten. Nebenan ist aber das kostenlose Opry Museum und hier sieht man Raritäten von Patsy Cline, Loretta Lynn und anderen.

Kentucky war der nächste für uns neue US-Staat. Auf dem Weg zum Mammoth Cave National Park, machten wir einen kleinen Zwischenstopp in Bowling Green. Hier wird die berühmte Corvette gebaut. Man kann die Autofabrik in der Woche für 5$ besuchen, leider kamen wir aber an einem Samstag vorbei. Das kostenpflichtige Corvette Museum ersparten wir uns, denn direkt gegenüber konnte man bei einem Autohändler kostenlos antike und hagelneue Corvettes bestaunen.

Das Visitor Center beim Mammoth Cave National Park war gerade im Umbau und deshalb konnte man keinen Film anschauen. Das machen wir in der Regel immer, bevor wir einen National Park besuchen, denn man bekommt vorab schon eine gute Idee, was unbedingt sehenswert ist.

Mammoth Cave ist das größte zusammenhängende Höhlensystem der Welt. Über 560km an Höhlengängen sind bekannt (doppelt so groß wie das zweitgrößte Höhlensystem der Welt), man vermutet aber weitere 1000km, die noch nicht entdeckt wurden.

Entsprechend werden 14 verschiedene Höhlentouren angeboten. Die Auswahl fällt schwer, denn pro Tour zahlt man zwischen 5 und 48$. Wir kamen am Nachmittag dort an und die meisten Touren waren für diesen Tag schon ausgebucht. Kirsten konnte aber noch einen Platz in der abendlichen "Frozen Niagara"-Tour ergattern. Dieses ist die einzige Tour, auf der man ein Stativ für die Kamera mitnehmen darf und sie ist speziell auf Fotografen zugeschnitten.

Wir buchten außerdem gleich für den nächsten Vormittag die Historic Tour. Da wir noch Zeit bis zu Kirstens Tour hatten, machten wir eine nette Wanderung zum Cedar Sink Hole. Blaue Schmetterling und Giftgrüne Käfer flatterten um unsere Füße herum. Anschließend nutzten wir die Duschen im Park bevor wir im Konvoi mit den anderen Teilnehmern dem Ranger zum Frozen Niagara Eingang folgten.

Erstaunlicherweise gibt es in der Mammoth Cave nur ganz wenige Stalaktiten und Stalagmiten, davon befinden sich gut 80% im "Frozen Niagara"-Teil. Die Tour startete um 19 Uhr und ist lediglich 100%m lang. Auf diesem kleinen Stück gibt es aber viele schöne Formationen. Die beiden Ranger erklären alles auf dem Hinweg und auf dem Rückweg hat man alle Zeit der Welt, um die Fotos zu machen. An diesem Abend waren aber nur Kirsten und ein Paar aus der Slowakei am Fotografieren interessiert. Alle anderen verließen die Höhle schon nach 30 Minuten. Entsprechend leise war es anschließend und Kirsten konnte das Wassertropfenkonzert deutlich hören. Außerdem kamen lichtscheue Tiere aus den Gesteinfugen gekrochen.

Im Dunkeln fanden wir dann anschließend einen Parkplatz direkt außerhalb der Parkgrenzen und verbrachten dort eine ruhige aber erneut sehr heiße Nacht.

Entsprechend angenehm war am nächsten Tag die 2-stündige Historic Tour, denn in der Höhle herrschen durchgehend Temperaturen von nur 17°C. Unsere Gruppe bestand aus 120 Teilnehmern und zwei Rangerinnen. Sie startete beim historischen Eingang und führte uns durch gigantisch großen Räume und Tunnel. An einer Stelle - mit dem passenden Namen "Fat Man's Misery" - verengt sich das ganze aber so, dass man zum Teils seitlich gehen muss. Entsprechend abgeschliffen und glänzend sehen die Steine rechts und links hier aus. Tausende von Besuchern schlängeln sich hier jeden Tag durch. Am Ende der 3,2km langen Tour klettert man über eine Metalltreppe die 180 Stufen im Mammoth Dome - einem über 50m hohen Höhlenturm - hoch. Ein tolles Erlebnis für uns beide! Die gigantischen Ausmaßen dieser Höhle sind schon beeindruckend und sie ist auch wieder ganz anders, als andere Höhlensystem, die wir bis dato gesehen haben.

Draußen beschlugen in der Hitze dann erst einmal die Brillen, aber unseren ausgekühlten Knochen tat die schon gut. Wir machten eine 6km lange Wanderung zu der Styx Spring, dem Green River und der Dixon Cave, bevor es am Nachmittag direkt weiter zu Abraham Lincolns Geburtstätte in Hodgenville ging.

Lincoln soll hier am 12. Februar 1809 in einer kleinen Holzhütte auf der Sinking Spring Farm zur Welt gekommen sein. Entsprechend baute man ihm 100 Jahre später ein Andenken. Die Holzhütte ist von einem Marmorgebäude im römischen Stil umgeben. 1916 wurde dieser Ort zum National Park erklärt. Später stellte sich dann aber heraus, dass Lincoln wohl gar nicht auf der Sinking Spring Farm zu Welt gekommen ist, deshalb redet man heute vom "symbolischen Geburtsort". Na ja ...

Im Visitor Center läuft der wohl langweiligste National Park Film, den wir je gesehen haben. Er schlug bei weitem noch den Theodore Roosevelt Film. Statt über Lincolns politische Vergangenheit zu sprechen, drohten Bilder von Plätscherbächen und Kentucky Wiesen und Wälder uns mit dem Einschlafen. Und dann mussten wir auch noch 10 Minuten lang eine alte Hymne über Lincoln akustisch ertragen. Alleluja ... Alleluja ... schnarch ...

Wir schauten uns nur an und konnten nur mit Mühe einen Lachkrampf unterdrücken. Beim Theodore Roosevelt Film hing Helen nach 5 Minuten ja schon mit offenem Mund und schnarchte laut vor sich hin.