31.05.-03.06.2012: Colorado Springs - Garden Of The Gods - Red Canyon - Royal Gorge Bridge

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Über Trinidad (Colorado) ging es weiter nach Colorado Springs. Vor ein paar Jahren hatten uns zwei Deutsche in Silverton begeistert vom Garden Of The Gods Park erzählt. Hierbei handelt es sich um rote Felsformationen, die wie Haiflossen aus dem Boden ragen. Mehrere geteerte Straßen führen kostenlos durch diesen Stadtpark. Informationen zu Wanderungen und bestimmten Felsformationen bekommt man im dortigen Visitor Center.

Wir zogen uns unsere Turnschuhe an (die meisten Wanderwege sind ebenfalls geteert, was toll für Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen ist!) und machten diverse Spaziergänge durch die roten Felsen. Weg von den Menschenmassen entdeckten wir dann auch die Natur. Wir stolperten förmlich über zwei junge Elstern, die sich scheinbar auf einem kleinen Abenteuerausflug befanden. Mutig hatten sie offensichtlich das Nest verlassen, saßen nun aber etwas bedröppelt mitten auf dem Wanderpfad. Mit dem Fliegen war das wohl noch nichts und Mutti beobachtete uns argäugig und stieß den ein oder anderen Warnschrei aus.

Ein paar Minuten später lief uns ein Hirsch über den Weg. In aller Ruhe fraß er die Blüten und ließ sich von uns nicht stören. Um die Ecke paarten sich Marienkäfer wie wild. Sie haben nur einen 4-wöchigen Lebenszyklus und sind sehr nützliche Insekten was die Schädlingsbekämpfung angeht.


Hirsch im Garden Of The Gods.

Wir blieben noch zum Sonnenuntergang im Park und fanden dann keine fünf Minuten vom Nordeingang entfernt einen kostenlosen Stellplatz neben einem Staples Laden für die Nacht. Im Winnie konnten wir obendrein das kostenlose Wifi von Staples empfangen und uns in aller Ruhe über die weiteren Attraktionen in und rund um Colorado Springs informieren.

Das Wetter war am nächsten Tag bewölkt und so fuhren wir zum US Olympic Training Center. Es ist eines von drei in den USA und aufgrund der Höhenlage von Colorado Springs besonders beliebt bei den Spitzensportlern der USA. Wir hatten gehofft, dass wir diverse US Stars 6 Wochen vor den Olympischen Spielen in London beim Training beobachten können, aber zu diesem Zeitpunkt waren nur die Olympischen Ringer und eine Jugendnationalmannschaft der Volleyball-Mädels vor Ort. Superstars wie Michael Phelps kommen erst in den letzten drei Wochen vor den Spielen hierher.

Dennoch war die kostenlose Tour auf dem Gelände interessant und Helen gewann anschließend auch noch die Goldmedaille im Gewichtheben in der Eingangshalle. Hier unser wirklich lustiges Video dazu:


Helen gewinnt die Goldmedaille im Gewichtheben.

Helen bekam viel Applaus für ihre Vorstellung und ein anderer Besucher meinte trocken dazu: "You might not get a Gold medal for this but definitely an Oscar!" Wir haben bestimmt seit 15 Jahren keine Olympischen Spiele mehr im Fernsehen gesehen, aber Helen hat ja ein Elefantengedächtnis und macht so etwas aus dem Stehgreif!

Einen Tag später haben wir dann die United States Air Force Academy besucht. Sie ist eine Einrichtung zur Offiziersausbildung der United States Air Force. In einer feierlichen Zeremonie am 29. August 1958 zogen die ersten 1.145 Kadetten in den Neubau ein. Heutzutage sind es etwa 4.000 Kadetten, die in vier Jahren ihr Offizierspatent erwerben. Nebenbei studieren sie und machen einen Universitätsabschluss in diversen Wissenschaftsbereichen. Nur eine ausgewählte Elite im Alter zwischen 17 und 23 darf an diesem Programm teilnehmen, dass komplett von der US Regierung bezahlt wird. Kontrovers diskutierte die Luftwaffenführung die Zulassung von weiblichen Anwärtern zur Air Force Academy, die Präsident Gerald Ford im Oktober 1975 vornahm. Die ersten Frauen traten 1976 der Akademie bei und schlossen 1980 ab. Viele der bekannten Absolventen wurden Astronauten oder Spitzensportler.

Wir hatten die letzte Abschlussfeier, an der auch Präsident Obama teilnahm, um etwa eine Woche verpasst. Die neuen Kadetten waren auf der Anreise und wir sahen die Kadetten des zweiten Jahrgangs gerade beim Umziehen in ihr neues Gebäude. Auffälligstes Bauwerk auf dem Gelände ist wohl die multikonfessionelle Kapelle mit ihren 17 Türmen. Sie enthält getrennte Räumlichkeiten für Anhänger mehrerer Glaubensrichtungen, ist also keine christliche Kirche im engeren Sinne. Im oberen Stockwerk ist die protestantische Kapelle untergebracht, während sich die katholischen, jüdischen und buddhistischen Gebetsräume auf das darunterliegende verteilen. Wir kamen nur in die unteren Räume rein, da oben gerade eine Hochzeit stattfand.

Jährlich besuchen ca. 1,5 Millionen Touristen die Akademie, sie ist damit eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Colorados. Wie üblich gibt es ein gut sortiertes Besucherzentrum, in dem man sich mit Andenken versorgen und über die Geschichte der Einrichtung informieren kann. Führungen für Besucher werden angeboten. Ein B-52-Bomber, ein Planetarium, das Football-Stadion der Falcons und eine mittägliche Parade (Noon Meal Formation) sind weitere bei Touristen beliebte Stationen.

Kaum hatten wir das Air Force Gelände verlassen, schoben sich dunkelschwarze Wolken über Colorado Springs. Das sah bedrohlich aus und wir hofften, dass wir es ohne Probleme zurück zum Staples Parkplatz schaffen. Wie im folgenden Video zu sehen ist, erwischte uns noch auf der Autobahn heftiger Regen. Wir waren nur noch mit etwa 50km/h unterwegs, während die Amis weiter rasten. Innerhalb weniger Minuten standen die Straßen unter Wasser, aber zum Glück blieb schwerer Hagel aus.


Schwerer Sturm über Colorado Springs.

Am nächsten Morgen lachte dann wieder die Sonne vom Himmel und wir fuhren noch einmal durch den Garden Of The Gods Park. Anschließend machten wir noch eine 5km lange Wanderung durch den Red Canyon bevor es weiter ging zur Royal Gorge Bridge. Sie liegt in der Nähe von Cañon City und gehört zu den höchsten Brücken der Welt. Die Hängebrücke überquert die Wildwasser des Arkansas River in einer Höhe von fast 321 Metern und war vom Zeitpunkt ihrer Fertigstellung (1929) bis 2001 die höchste Brücke der Welt.

Rund um die Brücke ist ein Vergnügungspark mit diversen Touristenattraktionen angelegt. Wer auf die Brücke will, muss zunächst die hohen Eintrittsgebühren (26US$ pro Person) für den Park bezahlen. Nichts für uns! Wir begnügten uns mit dem kostenlosen Blick auf die Brücke von Parkplatz aus und fuhren dann gleich weiter.