28.12.2003-04.01.2004: Tucson - Santa Catalina State Park - Biosphere 2 - Saguaro National Park - Organ Pipe Cactus NM - San Diego

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28.12.2003: Ak Chin - Tucson (Santa Catalina State Park)

Zum Frühstück sind wir wieder ins Casino gegangen - Bagel mit Creamcheese und dazu kostenlosen Kaffee zum Abwinken. Wie immer konnten wir unsere Finger nicht vom Spielen lassen und so verloren wir unser gewonnenes Geld von gestern Abend gleich wieder.

Gegen Mittag ging es dann in Richtung Tucson. Wir wollten eine Abkürzung über die Casa Grande Road nehmen, landeten aber in einer Umleitung und dann auf einer ungeteerte Straße. Nach einer halben Stunde gaben wir auf und sind wieder umgedreht.

Zum Mittagessen haben wir auf einem Rastplatz gestoppt. Dann ging es gemütlich weiter zum Santa Catalina State Park. Dieser liegt 15 Minuten nördlich von Tucson und wir bezahlten eine Nacht auf dem Campingplatz. Die Sonne schien und wir haben zwei kleine Wanderungen gemacht.

Auf dem Parkplatz sahen wir einen Laster, der über und über mit Anti-Busch-Parolen bemalt war. Wir waren überrascht, dass jemand so öffentlich Stellung zur Bush-Politik nahm. Die meisten Amis halten sich in der Öffentlichkeit bedeckt und nur wenige haben mit uns über Politik gesprochen.

Nach Sonnenuntergang wurde es kälter und kälter. Wir kochten Pasta in Gorgonzola-Sauce und versuchten etwas Wärme in den Winnie zu bekommen. Doch das Thermometer viel auf 8°C gegen 21 Uhr. Wir hatten noch etwas Rotwein übrig und zusammen mit frisch ausgepressten Orangen kochten wir einen Glühwein. Das wärmte zwischenzeitlich unseren Magen auf. Gegen 23 Uhr lagen wir dann mit Wärmflaschen und Fleeceklamotten im Bett. Das Thermometer zeigte im Winnie nur noch 5°C an - draußen waren es bereits 5° unter Null! Wir mussten sogar die Fleecemützen aufsetzen, da es am Kopf empfindlich kalt wurde und wir nicht einen dicken Schnupfen riskieren wollten.

29.12.2003: Tucson

Die Nacht war mit ca. -10°C sehr kalt gewesen und als wir morgens aufwachten, hatten wir einen Eiszapfen am Wasserhahn und sämtliche Metallgegenstände waren mit weißem Frost überzogen - unglaublich! Zum Glück wärmte die Sonne alles schnell wieder auf und gegen 10 Uhr morgens war es bereits wieder so warm, dass wir ohne Fleecejacke draußen rumlaufen konnten.

Gegen Mittag sind wir zur Biosphere 2 gefahren. Zwischen 1987 und 1991 haben Forscher in einem privaten 150 Millionen US$ Projekt mitten in der Wüste Arizonas das größte Gewächshaus der Welt gebaut. Biosphere 2 sollte als geschlossenes System eine verkleinerte Konstruktion der Biosphere 1 - unserer Erde - sein. Es wurden ein Miniatur-Regenwald, eine Savanne, eine Wüstenlandschaft und ein Ozean mit echtem Korallenriff angelegt. Daran angeschlossen sind Wohngebäude und zwei Halbkugeln, die als "Lungen" dienen. Das Ganze wurde komplett von der Außenwelt abgeschottet, Luft und Wasser wurden innerhalb des Systems durch die natürlichen Prozesse wie z.B. Photosynthese erzeugt. Das einzige, was von außen künstlich zugeführt wurde, war Strom für die vielen Computer und Experimente die folgten.

1991 zogen sieben Forscher dort ein und waren zwei Jahre komplett von der Außenwelt abgeschottet (bis auf Telefon- und Emailkontakte). Das gesamte Essen musste in der Biosphere 2 produziert werden, sämtliche Toilettenfäkalien und anderer Müll wurde innerhalb der Biosphere 2 zu Kompost verarbeitet. Die Forscher lebten im wesentlichen von Früchten, Erbsen, Linsen und Salaten - rein vegetarisch, da man außer Insekten (zur Bestäubung der Vegetation) und Fischen im Aquarium keine weiteren Tiere dort hielt. Es gab keinerlei Lebensmittel von außen - nicht einmal Öl zum kochen. Ein Arzt begleitete die Forscher und sämtliche Medikamente waren auf rein pflanzlicher Basis - es durften keine chemischen Mittel in die Biosphere 2 eingeführt werden.

Sämtliche Pflanzen und Tiere wurden 6 Monate in Quarantäne gehalten, bevor man sie in die Biosphere 2 gebracht hat - man musste sicher gehen, dass keine Bakterien, Chemikalien oder schädliche Insekten die Biosphäre zerstören.

Claudio - einer der Forscher aus der zweiten Projektgruppe - führte uns über eine Stunde durch die verschiedenen Bestandteile von Biosphere 2. Wir waren fasziniert von der Idee, die Welt im Kleinen nachzubauen und zu erforschen. Pro Jahr müssen 50 Millionen US$ an Forschungsgelder aufgebracht werden. Seit 1994 werden ca. 20 Millionen US$ per anno durch Besucher eingenommen.

Die erste Gruppe hat die zwei Jahre ohne Probleme überlebt - die zweite Gruppe an Forschern wäre allerdings fast gestorben. 1993 und 1994 waren El Niño-Jahre, der Himmel über Arizona war meistens bedeckt und das verbleibende Sonnenlicht reichte nicht aus, um genügend Sauerstoff durch die Photosynthese zu erzeugen. Der Kohlendioxid-Gehalt innerhalb der Biosphere 2 stieg dramatisch an und die Forscher wären daran gestorben, hätte man von außen nicht zusätzlichen Sauerstoff zugefügt. Weltweit wurde das Projekt als gescheitert erklärt, Claudio ist jedoch der Meinung, dass es sehr erfolgreich war und sehr viele nützliche Erkenntnisse über die Prozesse auf unserer Erde gebracht hat. Seit 1994 werden dort allerdings nur noch Teilforschungen gemacht - insbesondere im Bereich der zunehmenden Erderwärmung. Man erforscht u.a. Pflanzen, die den erhöhten C02-Anteil besser verarbeiten können.

Wir waren insgesamt über 4 Stunden da und konnten uns vor lauter Faszination gar nicht davon trennen - absolut sehenswert! Und es macht einen sehr nachdenklich, wenn man sieht wie wir mit unserem einzigartigen Planeten umgehen. Im unteren Geschoss der ehemaligen Wohnräume befindet sich ein Museum, dass deutlich macht, wie der Mensch die Welt negativ verändert. Wenn wir so weiter machen, dann wird es in kürzester Zeit zu einer Umweltkatastrophe mit enormen Folgen kommen. Es reicht, wenn ein wichtiger Bestandteil des Lebens aus den Fugen gerät - siehe Biosphere 2 in den Jahren 1993 und 1994!


Biosphere 2.

Es wurde bereits dunkel, als wir das Gelände verließen. Leider gab es auf dem Santa Catalina Campground keinen Platz mehr und so mussten wir eine Alternative in Tucson finden. Wir fuhren zunächst zu einem RV Park, dass Office war aber geschlossen, dann fanden wir in einem riesigen Shoppingkomplex einen Walmart Parkplatz ohne Verbotsschilder und freuten uns schon. Kurze darauf kam eine Wachfrau in ihrem kleinen Buggy auf uns zu und machte uns klar, dass wir hier nicht übernachten dürfen. Die Verbotsschilder sind zwar noch nicht aufgestellt, aber auf allen Walmarts in Tucson ist das Übernachten verboten. Wir erzählten ihr von unserem Dilemma, dass wir nirgends einen RV Park finden und sie zeigte uns, bis wohin die Walmart Parkplätze gehen - dahinter könnten wir ruhig parken, denn die gehören zu anderen Shops, die keine Security haben. Na super, dass machten wir dann auch gleich.

Wir hatten nach diesem Tag keine Lust zum kochen und sind in das Restaurant nebenan gegangen. Die Nacht war ruhig und niemand hat an unsere Tür geklopft.

30.12.2003: Tucson

Nur noch eine Woche und dann müssen wir die USA verlassen - unser 90 Tage Visum läuft aus und wir müssen spätestens am 5. Januar in die Baja California abdüsen. Für Mexiko braucht man eine bestimmte Autoversicherung, die um die 140 US$ kostet. Man sollte sich insbesondere gegen Mexikaner versichern, die keine Autoversicherung haben - und davon gibt es viele. Helen hat deshalb bei unserer amerikanischen Autoversicherung angerufen und das Mexiko-Paket bequem per Kreditkarte gebucht. Die Versicherungspapiere wurden uns zugefaxt (über Kinko´s) und das Thema war erledigt. Super Service hier in den USA!

Dann haben wir beim Visitors Center in Tucson nachgefragt, was denn hier so alles an Sylvester los ist. Kurz gesagt, so gut wie gar nichts! Lediglich ein Pow Wow (Tanz) sollte um Mitternacht kostenlos stattfinden, bei dem nordamerikanische Indianer sowie Maoris und andere Volksstämme in ihren Trachten zusammen ins neue Jahr stampfen.

Es war bereits 15.00 Uhr nachmittags als wir uns dann auf den Weg zum Saguaro National Park machten. Eine 20km asphaltierte Ringstraße führte durch den östlichen Teil, vorbei an vielen großen Saguaro-Kakteen. Diese sahen allerdings schon ziemlich grau und verwelkt aus und wir waren nicht wirklich begeistert - da hatten wir in Santa Catalina State Park schon bessere gesehen.

Auf dem Rückweg nach Tucson haben wir noch eine Stunde im Internet gesurft und sind dann südlich aus der Stadt gefahren, um eine Trucker-Raststätte an der Autobahn aufzusuchen. Angeblich konnte man hier kostenlos die Nacht über stehen und sogar kostenlos duschen. Das galt aber nur für echte Truckdriver mit Ausweis - wir hätten aber für 6 US$ pro Person duschen dürfen. Nein danke, es war dort eh zu laut. Um die Ecke fanden wir dann einen heruntergekommenen Campground. Der sollte 14 US$ kosten, ohne Dusche und die Klos (na ja, eine von 4 Toiletten funktionierte nur) wurden um 22.00 Uhr geschlossen.

Es war bereits stockdunkel und so haben wir uns einfach auf ein freies Feld neben dem Campground gestellt. Verbotsschilder oder ähnliches waren nicht zu sehen. Wir spielten gemütlich Karten und gingen entspannt ins Bett.

31.12.2003: Tucson

Bang, Bang, Bang!!! Es war 5.15 Uhr morgens und wir wurden unsanft geweckt. "Get off my ground or pay 14$! You´ve got three minutes to get out of here or I call the police!" - brüllte ein Typ. Wir schauten durch die Gardine in grelles Licht. Der Typ hatte seinen Pickup direkt vor unserer Seitentür geparkt mit den Scheinwerfern auf Augenhöhe. Arschloch!

Drei Minuten später sind wir halb sauer, halb lachend davon gefahren. Wir hatten keine Lust lange zu suchen und haben 5 Minuten später an der Trucker-Raststätte angehalten und uns wieder hingelegt - mit Ohrstöpseln!

Gegen 10 Uhr sind wir dann wieder aufgestanden. Auf dem Weg zum Santa Catalina State Park haben wir schnell noch eine neue Glühbirne für unser linkes Blinklicht bei Camping World gekauft. Leider gab es immer noch keinen freien Hookup Platz auf dem Santa Catalina Campground, aber es war inzwischen nachts deutlich wärmer geworden und so haben wir uns auf einen Non-Hookup gestellt.

Wir waren gerade dabei unsere dreckige Wäsche zu sammeln, als draußen ein PKW anhielt. Klaus und Therese Michel aus der Schweiz hatten unseren Schweizer Aufkleber (noch von Michael und Michéle) entdeckt und sprachen uns voller Hoffnung auf Schweitzerdeutsch an. Kirsten hat natürlich kein Wort verstanden, dann ging es erst weiter auf Englisch und kurze Zeit später auf Hochdeutsch.

Die beiden waren super nett und nach einer Stunde Geklöne wurden wir zu einer Tasse Kaffee und Zimtrollen in deren Wohnmobil eingeladen. Die beiden wollen das Wohnmobil verkaufen - wir waren so beeindruckt von der Bequemlichkeit und den vielen tollen Extras, dass wir kurz überlegten die Wohnmobil-PKW-Kombi selbst für 25.000 US$ zu kaufen. Aber wir lieben unseren Winnie über alles und wollten seine Gefühle nicht verletzten.

Es war bereits 16.15 Uhr und wir mussten uns sputen - erst eine Dusche, dann zur Laundry. Es fing an zu regnen - ziemlich heftig sogar. Wollen wir wirklich um Mitternacht zum Pow Wow? Während die Wäsche im Tümmler trocknete haben wir uns schnell ein paar Nudeln mit Gorgonzolasauce gekocht. Danach sind wir ins Kino gefahren. Wir waren überrascht, dass der riesige Parkplatz proppenvoll war. Feiert denn hier gar keiner? Gehen die alle Sylvester ins Kino? Anyway, wir haben den neuen Julia Roberts Film "Mona Lisa´s smile" genossen - eine Art "Club der toten Dichter" für Frauen und natürlich musste Kirsten heulen - als einzige im ganzen Kino! Die Amis haben eben keine Gefühle!

Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen und wir überlegten kurz, ob wir uns einfach noch einen Film anschauen. Hätten wir das man bloß gemacht. Das Pow Wow war wegen Regen abgesagt worden und auf unserem Campingplatz waren alle bereits um 23.00 Uhr im Bett gewesen. Keine Menschenseele feierte Sylvester, kein Feuerwerk in der Stadt - nichts!!! Wie waren enttäuscht und beschlossen kurz vor Mitternacht den Abwasch zu machen. Die 35 Radiosender spielten keine Tanzmusik und wir hatten schon Zweifel, ob heute überhaupt Sylvester war. Doch dann fand Helen doch tatsächlich noch einen Countdown im Radio - wir öffneten schnell 2 Dosen Bier (wie romantisch) und stießen an. Tolles Sylvester!

01.01.2004: Tucson - Organ Pipe Cactus NM

Nach dem Frühstück haben wir uns noch einmal mit Klaus und Therese getroffen. Schade, dass wir nicht noch ein paar Tage hier bleiben können, aber es ist noch eine lange Strecke zurück nach San Diego.

Leider sind wir ca. eine Stunde zu spät aus Tucson losgefahren und so hatten wir keine Zeit mehr dort noch etwas zum Mittag zu essen. Wie sich dann aber herausstellte, gab es auf der gesamten Strecke zwischen Tucson und Organ Pipe Cactus NM kein vernünftiges Restaurant - die Dörfer bestanden alle nur aus ein paar Häusern und waren von Indianern bewohnt. Wir überstanden die 3 Stunden Fahrt mit Schokolade und Chips - sehr gesund!

Organ Pipe Cactus NM ist nach den dortigen Kakteen benannt, die wie Orgelpfeifen in den Himmel ragen. Wir fanden den schönen Campingplatz gerade noch vorm Sonnenuntergang und machten uns erst einmal etwas leckeres zu essen. Von unserem Platz auf dem Hügel aus konnten wir über die Mexikanische Grenze schauen. Viva Mexico - wir kommen bald!!!

02.01.2004: Organ Pipe Cactus NM - San Diego

Nach dem Frühstück sind wir auf eine 2,5km lange Schleife durch die Organ Pipe Kakteen gegangen. Das Wetter war super und der kleine Spaziergang war sehr angenehm. Leider hatten wir keine Zeit die 43km und 85km langen Autostrecken durch den Park zu fahren. Die Schotterstraßen waren für den Winnie eh nicht gemacht.

Wir beschlossen so weit wie möglich in Richtung San Diego zu fahren - es waren immer noch über 560km zu fahren. Die Straße war super ausgebaut und führte uns durch große Sanddünen, Wüstenlandschaften und kleine Bergketten. Mit viel Rückenwind schafften wir Kilometer um Kilometer.

In Yuma stoppten wir für Benzin und leckere Pfannkuchen und weiter ging es. Knapp 100km vor San Diego ging die Sonne unter. Wir hatten die Wahl irgendwo zu campen oder im Dunkeln nach San Diego zu fahren. Helen fühlte sich fit genug und wollte weiterfahren. Kurze Zeit später fing es tierisch an zu schütten. Wir mussten über hohe Bergpässe und konnten die Hand vor unseren Augen kaum sehen, so dicht war der Nebel. Nach anstrengenden 2 Stunden erreichten wir dann endlich Lakeside. Mission Gorge - unser Lieblings-Campground in San Diego war nur noch 10 Minuten entfernt von uns.

Kirsten konnte die Strecke noch erinnern, die wir Mitte Oktober gefahren waren. An einer Ampel sagte sie zu Helen "Folge einfach dem Wagen vor uns!". Die Ampel wurde Grün und der Wagen vor uns fuhr um die Kurve, machte eine Vollbremsung, riss das Lenkrad nach rechts, fuhr fast in einen anderen Wagen und dann mit dem Hinterrad über den hohen Kantstein. Er hatte die Kurve zu scharf genommen und wäre fast in den Gegenverkehr gefahren. Zum Glück ist Helen ihm nicht auf dem exakt gleichen Wege gefolgt!

Dann haben wir den Abzweiger nach Mission Gorge irgendwie verpasst und mussten zu allem Überfluss noch ein paar Umwege fahren. Aber nach 10 Stunden Fahrt tauchte endlich die Einfahrt vom Mission Gorge Campground vor uns auf.

Zum Glück wurde er vom großen Cidar-Feuer in San Diego verschont und wir parkten wie üblich neben dem tollen Waschhaus. Außer uns war nur noch ein einziger Gast zu sehen. Wir waren ziemlich geschlaucht und sind zeitig ins Bett gegangen.

03.01.2004: San Diego

Wie immer strahlte die Sonne nach einem miserablen Tag vom Himmel. Leslie hatte uns eine Mail geschickt mit ihrer Telefonnummer - wir sollen morgen mal anrufen. Leslie haben wir auf unserer Süd Amerika Tour kennen gelernt. Sie ist Engländerin (ManU-Fan!) und arbeitet seit über einem Jahr in San Diego in der Krebsforschung.

Unser Postfach war voller Post - endlich haben wir unsere Californischen Führerscheine bekommen. Kirstens Foto darauf sieht ganz schön blöd aus - hoffentlich müssen wir den nicht vorzeigen. AAA hat uns ein Formular für die Rückzahlung der 200 US$ für Winnies Ölproblem geschickt. Wir haben es gleich ausgefüllt und zurückgeschickt.

Da wir beim letzten Mal nicht viel von San Diego gesehen hatten, fuhren wir am Nachmittag quer durch die Stadt zum Seaport Harbour und aßen Fish & Chips. Danach ging es über die Coronado Bridge rüber zur Coronado Insel. Das berühmte Coronado Hotel (aus "Manche mögen es heiß" mit Marilyn Monroe und Jack Lemmon) ist über 100 Jahre alt und liegt direkt an einem tollen Sandstrand. Wir suchten nach einem Parkplatz beim Hotel und endeten direkt vor dem edlen Eingangsportal mit unserem Winnie. Das Vordach war gerade hoch genug für Winnie und wir fuhren mit erhobenen Nasen an den stinkreichen Leuten vorbei. Winnie fühlte sich sichtbar wohl in all dem Pomp!

Um die Ecke konnten wir dann kostenlos parken und am Strand entlang ging es zu Fuß zurück zum Hotel. Direkt vor dem Hotel fand eine Hochzeit auf dem Strand statt. Eine im weißen Nerzmantel gekleidete ältere Dame spielte die Geige, während sich die Gäste in ihren feinen Klamotten im kalten Wind den A... abfroren. Kitsch pur! Und rechts und links liefen die Surfer und Strandwanderer vorbei.

Obwohl wir nicht entsprechend angezogen waren, wagten wir einen Rundgang im Hotel - alles in dunkler Eiche gehalten mit Kristallleuchtern an den holzverzierten Decken. Hübsch teuer! Keine Ahnung was dort die Zimmer kosten.

Die Sonne ging dramatisch unter als wir südlich über den Rest der Coronado Insel fuhren. Danach haben wir bei "Food For Less" noch unsere Vorräte aufgestockt. Man weiß ja nie, was uns in der Baja so erwartet.

04.01.2004: San Diego

Heute morgen haben wir zum ersten Mal bewusst wahrgenommen, wie nah das Cidar-Feuer in San Diego am Campingplatz in Mission Gorge vorbeigerast ist. Rund um den Campground waren alle Hügel schwarz. Der Campground war für Wochen geschlossen gewesen, da der Ascheregen alles verdreckt hatte.

Im Mission Gorge Visitor Center lag eine Karte aus, die die vollen Ausmaße des großen Feuers vom 26. Oktober 2003 zeigte. Der halbe Mission Gorge State Park war verbrannt worden - das 5 Millionen US$ teure Visitor Center und der Campground lagen zum Glück auf der anderen Seite des Flusses, über den das Feuer nicht hinwegsprang.

Wir verabredeten uns mit Leslie für 20 Uhr und nutzten die Zwischenzeit zum Tagebuch schreiben. Gegen 16.00 Uhr fuhren wir dann in Richtung Nordwesten. Leslie lebt in Cardiff by the Beach und wie wir dann feststellten, lag das direkt am San Elijo Beach, wo wie bereits mit Michael und Michéle zwei Nächte verbracht hatten. Leider wussten wir damals nicht, dass Leslie gleich um die Ecke wohnte. Wir genossen den Sonnenuntergang bei einer Tasse Kaffee und Kekse.

Um 20 Uhr sind wir dann mit Leslie und ihrem neuen Freund Rod in eine Kneipe gegangen und haben ein paar Biere getrunken. Es war nett noch einmal über unsere Süd Amerika Erlebnisse zu quatschen. Helen musste allerdings vor der Tür rauchen - das war das erste und bis dato das letzte Mal, dass Rauchen in einer USA-Kneipe nicht erlaubt war.

Leslie fühlte sich nicht so gut - eine Grippe war im Anmarsch. Gegen 22.30 Uhr fuhren wir deshalb zurück zu ihrem Haus. Wir verbrachten die Nacht dort in einer Parkbucht.