26.1.-01.02.2004: Playa Los Cerritos (Todos Santos) - San José Del Cabo

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Insgesamt sind wir dann 5 Nächte auf dem Innenhof der Casa Cyrene geblieben. Es war wie ein echter Urlaub! Sonne, Strand und Meer. Zwischendrin haben wir in aller Ruhe unsere Website auf den aktuellen Stand gebracht.

Kirsten war besonders fleißig und hat die Mountainbikes von oben bis unten geputzt und die Ketten geölt. Außerdem hat sie ein Moskitonetz vor das Schuhregal montiert, damit die Schuhe auf den vielen Holperstraßen der Baja nicht immer rausfallen.

Beim Mountainbike-Putzen wäre Kirsten fast vom Vorderrad erschlagen worden. Um die Pedale zum Kettenreinigen voll drehen zu können, hat Kirsten zwei der vier Halterungen des montierten Vorderrades gelöst. Die dritte muss sich dann gelockert haben. Auf einmal kippte das Vorderrad nach vorne und knallte Kirsten auf den Schädel. Das Ganze kam so überraschend, dass Kirsten vor Schreck rückwärts auf den Beton fiel. Zum Glück war die Zunge noch dran - dafür gab es einen großen blauen Fleck auf dem kostbaren Hinterteil. Helen behauptet außerdem, dass bei Kirsten seit dem ein paar Schrauben bzw. Halterungen locker sind (wenn das man nicht schon vorher so war!?)

Dann sind wir zum ersten Mal mit den Mountainbikes für 2,5 Stunden unterwegs gewesen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir die richtige Sitzhöhe eingestellt hatten. Mountainbikes sind ja irgendwie unbequem, wenn man auf ebener Erde fährt. Unsere zarten Hinterteile taten nach kurzer Weile doch schon weh. Aber wir hatten trotzdem großen Spaß auf den Sandwegen durch die Gemüsefelder zu fahren, um im nächsten Ort (El Pescadero) ein Eis zu essen. Dort gab es auch diverse Stände mit handgewebten (so behauptet man zumindest) Decken in den verschiedensten Farben und Mustern.

Wir haben schnell zwei beige Decken aus einem sehr weichen Wolle-Baumwoll-Gemisch gefunden, die wunderbar um unsere Sitzkissen drapiert werden könnten. Der Händler wollte erst "50" haben, wir konnten ihn auf "40" herunterhandeln. Helen holte 40 Pesos aus der Tasche, der Händler sah sie geschockt an und sagte "No pesos, 40 dollares, Señorita!". Das war dann natürlich ein anderer Schnack. Kein Wunder, dass er so bereitwillig runter gegangen ist. Und wir hatten uns schon so darüber gefreut, dass wir zwei tolle Decken für umgerechnet 4 US$ kaufen können. Da wir die 100% Pesos (40US$) nicht dabei hatten, mussten wir unverrichteter Dinge und etwas enttäuscht wieder von dannen ziehen.

Abends haben wir immer den Sonnenuntergang von der Sonnenterasse aus beobachtet - wunderschön! Am nächsten Morgen haben wir uns die Wale vom Liegestuhl aus angeschaut. Die ziehen in kurzer Entfernung vom Ufer jeden Tag hier vorbei. Rosko, Cyrils Hund, lag seufzend neben uns in der Sonne. So ein Hundeleben ist schon hart! Rosko ist ein schwarzer Dackel (extrem langer Körper mit geknickten Vorderbeinen). Wir haben uns köstlich über ihn amüsiert. Erst lag er im tiefen Sand in der Sonne ... stöhn ... dann ging es unter eine Liege in den Schatten ... stöhn ... dann wieder in die Sonne.

Mike - ein Surfer aus Canada, der hier 6 Monate lebt - musste sich was holen. Kaum war sein Liegestuhl mit der dicken Auflage leer, erfasste Rosko die Situation und ... hops ... lag er ausgesteckt auf der Liege. Leider kam Mike zurück ... stöhn ... und wollte auch noch mit drauf. Rosko hat ihm wiederwillig ein wenig Platz gegeben und weitergestöhnt.

Kirsten hatte zwischendrin Hunger und holte sich eine Scheibe Salami (köstlich hier in Mexiko!!!) Rosko schaute uns mit großen dunklen Dackelaugen an und biss Helen fast die Finger ab, als sie ihm ein kleines Stück reichte.

Am Nachmittag sind wir dann erneut aufs Rad gestiegen, um zu einer Lagune zu fahren, die uns wärmstens von anderen empfohlen wurde. Angeblich sollte man einfach nur um einen kleinen Hügel herumfahren. Wir mussten zunächst die Fahrräder über den tiefen Sandstrand schieben und haben dann aus den Tomatenfeldern heraus den Pfad zur Lagune nicht finden können. Alles war eingezäunt und wir gaben nach einer Stunde auf. Auf dem Rückweg sind wir dann eine kurze Strecke auf der Hauptstraße gefahren. Als Fahrradfahrer muss man hier höllisch aufpassen, dass man nicht von einem der rasenden LKWs erfasst bzw. umgeweht wird. Kirsten musste zwischendrin anhalten und ihre Baseballkappe retten.

Abends saß Rosko dann erwartungsvoll vor unserer Tür während unser Essen im Ofen brutzelte.

Am 29. Januar haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Mit dem Fahrrad hatten wir vorgestern eine bessere Sandstraße gefunden, die uns ohne Probleme wieder zur Hauptstraße führte. In El Pescedero haben wir die beiden Decken dann doch noch für 300 Pesos (27 US$) gekauft. Die sehen einfach toll aus und fühlen sich wunderbar an.

Dann ging es ganz gemütlich runter nach Cabo San Lucas - dem südlichsten Zipfel der Baja. Ein schweineteures Pflaster! Die Amis haben sich hier teure Villen und Appartements gebaut und die Preise sind entsprechend. Wir haben einen kurzen Stopp bei der Marina gemacht, mussten dann aber zügig weiter, um einen Campingplatz für die Nacht zu finden. Wir haben uns zwei angeschaut. Der eine war mit 22 US$ zu teuer, der andere wurde von einem sehr schmierigen, ekligen Ami geleitet. Wir beschlossen weiter nach San José del Cabo zu fahren und dort in der kostengünstigen Abba Ranch für 12 US$ (Full-Hookup) zu übernachten. Am Ende haben wir dann 4 Nächste hier übernachtet.

Neben uns standen zwei sehr nette ältere Canadier - Brian und seine Frau Lily. Die beiden hatten uns schon mehrfach in der Baja gesehen und sprachen uns an. Wir dagegen konnten uns nicht daran erinnern sie schon einmal gesehen zu haben - wir müssen wohl manchmal ziemlich ignorant sein!

Brian hat ursprünglich mal als Motorrad-Mechaniker angefangen - zusammen mit Bruce McLaren - dem Chef des Formel 1 Teams. Später hat er dann Segelboote entwickelt und gebaut. Helen war besonders beeindruckt davon, dass er ein Ur-Ur-Ur-Enkel des Duke of Argyles ist - sie hat sogar einen Hofknicks vor seiner Lordschaft gemacht!

Brian hat unseren Winnie noch einmal richtig auf Vordermann gebracht. Unsere Batterien wurden mit destilliertem Wasser aufgefüllt - wir wussten nicht einmal, dass man das alle 3-4 Monate mal machen sollte. Die vordere Batterie hatte kaum noch Wasser und wäre in den nächsten Wochen vermutlich kaputt gegangen. Glück gehabt! Dann hat er sich unsere Gasheizung angeschaut und siehe da - sie funktionierte - ohne, dass er etwas machen musste. Vermutlich ging sie bei uns immer nicht, weil die Batterien nicht voll geladen waren und damit die Energie nicht ausreichte, um den Funken am Gas zu entzünden. Man lernt echt viel im Laufe der Zeit dazu.

Außerdem hat er uns gute Tipps zu Solarzellen bzw. einem Generator gegeben. Jetzt wissen wir wenigstens, worauf wir beim Kauf achten müssen.

Dann haben die beiden uns einen Nachmittag mit ihrem Allrad-PKW mit in die Innenstadt von San José genommen. In den engen und steilen Straßen wären wir mit Winnie gar nicht durchgekommen. Wir mussten ins Internet-Café und man trennte sich für zwei Stunden. Wir wurden allerdings vorher mit einem Walkie Talkie ausgestattet, damit wir uns gegenseitig wiederfinden. Moderne Technik von heute und sehr praktisch!

Der Höhepunkt war dann der Kino-Abend im Winnie. Brian hat uns eine tragbare Batterie, seinen DVD-Player und einen kleinen digitalen Screen gegeben und wir hatten 3 DVDs zur Auswahl. Den einen Film mit Richard Gere kannten wir dann doch schon, nach 5 Minuten haben wir dann "Corellis Mandolin" mit Penelope Cruz und Nicolas Cage eingelegt. Nett hollywoodisch! Beim dritten Film mit Matt Damon war dann aber nach 20 Minuten die Batterie alle - machte aber nicht, denn wir fanden den Film langweilig und der starke Texas-Slang ging uns auf die Nerven. Trotzdem ein entspannter Abend - mal was anderes! Wir revanchierten uns bei den beiden mit frisch gebackenem Carrotcake.

Unsere Hängematte haben wir auch zum ersten Mal aufgehängt und Kirsten hat Helen am letzten Tag noch die Haare geschnitten. Eine sehr nette und entspannte Woche!