23.-29.02.2004: Mulege - Punta Chivato - San Ignacio - Ojo de Liebre - Cataviña

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Von El Requeson aus fuhren wir die kurze Strecke nach Mulege. Zwei Kanadier hatten uns am Morgen einen neuen RV Park direkt am Fluss empfohlen, während ihr nasser Golden Retriever voller Freude an uns hochsprang - warum müssen nasse Hunde eigentlich immer so stinken? Nun brauchten wir definitiv eine Dusche!

Da wir auf dem Weg gen Süden Mulege ausgelassen hatten, haben wir am Nachmittag einen kleinen Rundgang durch das Dorf gemacht. Es liegt inmitten einer Palmenoase und ist deshalb besonders beliebt bei den Touristen. Wir fanden es etwas langweilig, wahrscheinlich, weil wir schon besseres gesehen haben.

Da wir Hookup waren wollten wir die Zeit nutzen unsere Website endlich mal wieder upzudaten, aber abends viel ständig der Strom im RV Park aus. Helen musste dreimal unsere Wäsche im Trockner wieder anschmeißen. Später lief aber wieder alles und wir konnten am nächsten Morgen sogar eine Fuhre Franzbrötchen backen.

Helen wollte unbedingt mal wieder Bacon & Eggs essen und so sind wir zum Frühstück ins angrenzende Restaurant gegangen. Danach fuhren wir ca. eine halbe Stunde weiter nördlich, bevor wir auf eine 20km lange Sand/Schotterstraße abbogen, um zum Punta Chivato zu kommen. Hier gibt es traumhaft weiße Sandstrände, die Menschenleer sind. Wir haben über eine Stunde mit dem Winnie dorthin gebraucht.

Der Sand am kostenlosen Strand war leider zu tief für uns - wir wollten nicht schon wieder stecken bleiben - aber hinter der flachen Düne gab es einen festgefahrenen, windgeschützten Platz für uns. Ideal - und weit weg von den anderen Ami-Campern mit ihren kläffenden Hunden!!

Um Mitternacht (25. Februar) haben Helen und unsere kleine Stofffamilie der Kirsten dann ein Geburtstagsständchen gesungen. Kirsten musste kurz vor Mitternacht für ein paar Minuten die Augen schließen, damit Helen das Geburtstagsgeschenk einpacken konnte. Da sie in ganz Mexico kein Geschenkpapier finden konnte, wurden einfach zwei Stückchen Pappe mit einem flexiblen Gurt zusammengebunden - fertig! Kirsten hat sich riesig über das Lesezeichen mit der großen Walflosse gefreut. Super Idee von Helen, denn Kirsten wusste gar nicht, was sie sich wünschen sollte. Wir haben ja eigentlich alles, was wir brauchen und viel Platz darf es auch nicht wegnehmen.

Am nächsten morgen durfte Kirsten dann ein Franzbrötchen mit einer Tasse Kaffee im Bett genießen. Das Wetter war genial sonnig und warm. In kurzer Hose und T-Shirt sind wir dann 3 Stunden am Strand entlanggelaufen. Welcher Fisch kann schon von sich behaupten, dass er im Winter so rumlaufen kann. Nicht weit entfernt von unserem Strand lagen super Villen (von Amis gebaut) und ein sehr teures Hotel mit tollem Swimmingpool und Restaurant. Es sah ganz neu aus, hatte aber keine Gäste. Wer traut sich schon die 20km über die Schotterstraße hierher und erwartet dieses Hotel! Die Appartements kosten bis zu 350 US$/Nacht. Na ja, wer sich das leisten kann, der kann auch im Privatflugzeug die nebenan liegende Landebahn nutzen.

Wir haben dort direkt am Wasser unter den Palmen zwei einsame Liegestühle entdeckt und genossen ein Sonnenbad. Das Restaurant war uns zu teuer für ein Geburtstagsessen. Statt dessen haben wir lieber ein Lagerfeuer gemacht und Gemüse und Kartoffeln mit viel Knobi im Alumantel darauf gegart. Da es ein paar Häuser in Sichtweite von unserem Platz gab, hat Kirsten mit der Plane eine Duschkabine gebaut - das Wasser wurde im Schlauch erneut durch die Sonne gewärmt und wir hatten eine herrliche Dusche. Kirsten hat sich zu Feier des Tages sogar die Haare gewaschen!

Später haben wir dann zum ersten Mal unsere Toilette ausprobiert - bei den vielen Nächten, die wir inzwischen hintereinander Bushcampen, muss der Ernstfall mal geprobt werden. Man kann nicht überall im Dunkeln ein Loch graben, oder? Es stellte sich heraus, dass die Toilette nicht stinkt - auch nicht nach ein paar Tagen - man muss allerdings gut den Dumpschlauch reinigen, wenn man die Toilette entleert. Es hat schon was, wenn man auf der Toilette sitzend den Sonnenuntergang beobachten kann! Purer Luxus für uns!

Am nächsten Tag sind wir dann über die Berge wieder nach San Ingnacio gefahren und prompt tauchte beim Tanken wieder unser Benzinproblem auf. Sch ... - das letzte Mal ist gerade 14 Tage her. Frustriert sind wir erst einmal zum Rice & Beans RV Park gefahren, um uns einen Platz für die Nacht zu sichern. Der Park war proppenvoll mit einer Karawane - viele Amis reisen mit bis zu 15 Wohnmobilen im Konvoi, um Gesellschaft zu haben und ein gewisses Maß an Sicherheit. Schrecklich! Wir würden das hier nie machen, dass erlaubt überhaupt keine Spontaneität und kostet auch noch 1500 US$ zzgl. Essen und Benzin. Anyway, wir hatten Glück und haben den letzten Platz ergattern können.

Dann sind wir noch einmal zu Tankstelle zurück. Helen versuchte den Tankrüssel auf dem Kopf in den Tank zu stecken - dass war einer der vielen Tipps, die wir von anderen bekommen haben. Der Rüssel passte so herum aber gar nicht in unsere Öffnung. Zum Glück kannte ein Tankwart das Problem und zog einfach unseren Luftschlauch ab. Der verläuft parallel zum Tankschlauch und sorgt normalerweise dafür, dass die Luft aus dem Tank abgeleitet wird. Bei uns scheint der aber immer mit Benzin vollzulaufen - über einen Liter spritzte auf den Boden. Aber wir konnten auf einmal wieder tanken - allerdings funktioniert das automatische Abschalten dann nicht mehr und wir verloren einen weiteren Liter durch den Luftschlauch, als der Tank voll war. Jetzt wissen wir wenigstens, was wir im Notfall machen können - nicht schön, aber es hilft. Wir werden uns in den USA mal nach einem Ersatzteil umsehen.

Den Abend haben wir wieder im leckeren Rice & Beans Restaurant verbracht. Kirsten hatte erneut die Fachitas, Helen das BBQ Chicken mit Pommes.

Unsere Campnachbarn - deren Riesenpudel gegen unsere Reifen pisste - hatten uns empfohlen hier noch einmal Whalewatching zu gehen - hier kann man fast immer die Wale streicheln. Leider ist die 60km lange Schotterstraße zur Bucht nichts für Winnie und die Whalewatching Firma wollte schlappe 150US$ für die Fahrt plus 45US$ pro Person für die Bootstour haben. Nein danke! Außerdem hatten wir mit Barry schon so einen tollen Tag - und das war kostenlos!

In Ojo de Liebre haben wir dann erneut zwei Nächte direkt neben der Walbucht gestanden. Irgendwo auf dem Weg dorthin haben wir das Ende von unserem Auspuff abgebrochen. Der war eh schon total verrostet gewesen und das äußere Stück hing nur noch am seidenen Faden. Kirsten hat kurz überlegt und dann fachmännisch den Auspuff repariert. Das abgebrochene Ende wurde einfach umgedreht in die zerklüftete Öffnung gestopft, dann wurde etwas Alufolie um die Naht gelegt und das ganze wurde mit einem festen Klebeband umwickelt. Zur Sicherheit hat sie noch zwei Kabelbinder drum gemacht. Nicht schön - aber selten! Und es hat gehalten. Wir stellten außerdem fest, dass wir inzwischen nur noch eine Radkappe besitzen. Okay, Schwund ist überall - solange die Reifen nicht abfallen ...

Zum Glück hatten wir in Guerrero Negro kein Problem mit unserem Benzintank, denn wir mussten voll auftanken, um die nächsten 315km ohne Tankstelle zu schaffen. Auf dem Hinweg war uns das geradeso gelungen - jetzt hatten wir aber starken Gegenwind und machten uns Sorgen, dass das Benzin nicht reicht. Helen verordnete eine defensive Fahrweise und so schlichen wir uns die Berge hinauf - bloß nicht im hohen Gang fahren, nur bremsen, wenn es absolut nötig ist und so viel Schwung bergab mitnehmen wie möglich. Dann hörten wir ein komisches Klopfen. Wo kommt das denn jetzt wieder her? In der Mittagspause wurde die Lage gecheckt und wir stellten fest, dass sich einer der Haltegurte für das Kanu gelockert hatte. Na dass wäre ja was gewesen, wenn wir vom eigenen Kanu überholt worden wären!!!

Ohne weitere Probleme kamen wir in Cataviña an. Helen hat vorsichtshalber Pfeffer auf unsere Reifen gestreut, um die Hunde fernzuhalten.