01.-07.03.2004: Cataviña - El Pabellon - Guadaloupe - San Diego

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In Cataviña gibt es beim einzigen Hotel vor Ort eine Tanksäule, aber angeblich im Moment kein Benzin mehr. Das wird bestimmt nur an die Einheimischen verkauft, wir bekamen jedenfalls keins. Aber zu unserem Erstaunen hatten wir nach 314km ohne Tankstelle in El Rosario noch mindestens 10 Liter mehr im Tank als auf der gleichen Strecke vor ein paar Wochen in den Süden. Winnie hat mit 19 Meilen pro Gallone Benzin einen neuen Rekord aufgestellt, wir waren stolz auf unsere ökonomische Fahrweise. Leider wird es in den USA nicht immer möglich sein, so langsam über die Berge zu fahren, um Benzin zu sparen - der Verkehr ist dort auf fast jeder Strecke einfach viel größer als hier in der Baja.

In El Rosario haben wir unseren Auspuff bei einem Mexikaner reparieren lassen - für umgerechnet 9US$! Unser altes Auspuffende wurde einfach mit einer Flex abgesägt, dann wurde ein dickes Stahlrohr geborgen und auf die richtige Länge gebracht und einfach wieder angeschweißt. Das ganze hat keine 20 Minuten gedauert - Mexikanische Wertarbeit. Der Mexikaner war sehr beeindruckt von unserem Provisorium und wollte nicht wirklich glauben, dass wir das gemacht haben. Aber es hätte bestimmt auch noch sehr lange gehalten.

Die Nacht haben wir erneut auf dem El Pabellon Beach verbracht. Gegen 4 Uhr morgens wurden wir von einem Sturm geweckt - es schüttete Badewannen über Stunden vom Himmel. Wir haben sogar überlegt, ob wir bei diesem Wetter nicht noch einen Tag für die Weiterfahrt warten, aber gegen 10 Uhr war die Sturmfront in Richtung Süden weitergezogen und wir machten uns durch den tiefen Schlamm auf den Weg. Winnie sah aus wie Sau!

Wir haben in Ensenada noch schnell unsere letzten Pesos verbraten und das Tiefkühlfach mit Weizentortillas gefüllt. Unsere letzte Nacht in Mexiko verbrachten wir kurz hinter Guadaloupe auf einem RV Park, dessen Einnahmen an die örtliche Taubstummenschule geht. Während wir uns mit einer älteren Amerikanerin unterhielten, schlich sich eine Katze in ihr Motorhome und pinkelte auf den Beifahrersitz. Hätte sie einen Hund gehabt, hätten wir ja "Volle Gönnung" gedacht, aber sie mochte selbst keine Haustiere - die Ärmste!

Am nächsten morgen hieß es dann leider Abschied nehmen von der tollen Baja California. Wir werden die entspannte Atmosphäre an den Stränden, das einlullende Plätschern der Wellen in der Nacht, die super netten Menschen, die Wale, das günstige Essen und vieles mehr vermissen. Die Baja war wie ein Urlaub im Urlaub für uns und wir werden sicherlich wieder kommen!

Die US-Grenze bei Tecate lag nur zwei Stunden entfernt und zu unserem Erstaunen mussten wir weder lange warten noch hatten wir Probleme mit unserem Visum. Helen hat sich anschließend tierisch geärgert, dass sie den Winnie nicht mit Zigaretten vollgepackt hat. Die kosten in Mexiko nur die Hälfte und ein US-Grenzer hat lediglich mal kurz in unseren leeren Kühlschrank geschaut, weil wir zwei übriggebliebene Frühlingszwiebeln "deklariert" haben. Die Jungs im Immigrationsbüro wussten auch nicht so richtig, wie sie mit ganz normalen Touristen umgehen sollten - normalerweise kümmern sie sich nur um die Einbürgerung vom Mexikanern und wir waren was besonderes für die. Die nichtabgegebenen Exit-Formulare wurden einfach aus unseren Pässen entfernt - scheinbar waren wir in keinem Computer gelistet gewesen. Warum haben wir uns eigentlich solche Sorgen gemacht? Wir mussten denen dann sogar sagen, dass wir erneut einen Einreisestempel im Pass brauchen - nicht das wir im Mai Probleme an der Kanadischen Grenze bekommen! Anyway ... das ganze hat keine 20 Minuten gedauert und wir waren erleichtert!

Geschockt waren wir dagegen über die horrenden Benzinpreise in California - 2,25 US$ pro Gallone! Das war mal eben eine Preissteigerung von über 30% in zwei Monaten. Okay, in Deutschland ist das Benzin doppelt so teuer, aber wir hatten extra in Mexiko kein Benzin mehr getankt, da es dort mit ca. 2,03 US$/Gallone immer teurer gewesen war als in den USA.

Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder in San Diego angekommen und haben erst einmal eine Stunde lang kostenlos in einer Bibliothek das Internet benutzt. Die Nacht haben wir auf einem Wal-mart Parkplatz verbracht - mit Sondererlaubnis vom Store-Manager. Dafür haben wir dann auch eine Klobürste gekauft!

Die Nacht war so ruhig, dass wir am nächsten Abend gleich wieder dahin gefahren sind. Außer uns parkten noch zwei andere Wohnmobile dort. Nicht sehr lange allerdings ... eine Polizistin hämmerte mit den Fäusten gegen unsere Tür und forderte uns auf, den Wal-mart Parkplatz umgehend zu verlassen. Wir machten ihr klar, dass wir hier gestern schon mit Sondererlaubnis übernachtet haben, aber das kümmerte sie nicht. Dies würde immer nur für eine Nacht gelten. Helen ließ sich als Ex-Polizistin nicht einschüttern und fragte erneut den Wal-mart Manager um Erlaubnis. Da wir die einzigen waren, die überhaupt um Erlaubnis gefragt hatten, bekamen wir das OK für eine weitere Nacht - alle anderen mussten weiterfahren. Angeblich gab es einige Camper, die Monate auf ein und dem selben Wal-mart Parkplatz parkten, sich dort richtig häuslich niederließen und ihre Wassertanks in die Büsche abließen. Mr. Wal-mart hatte sich das so nicht vorgestellt und bei immer mehr Wal-marts gibt es nun ein Übernachtungsverbot. Typisch - das Fehlverhalten weniger benachteiligt viele, die in den großen Städten nicht auf die teuren Campingplätze wollen.

Die nächsten Tage in San Diego verbrachten wir damit für Kirsten eine neue digitale Kamera zu finden. Die Reparatur der alten hätte über 6 Wochen gedauert und die Kosten waren fast so hoch, wie für eine neue. Wir sind bei drei Kameraläden gewesen, um uns die neuesten Modelle in Natura anzuschauen. Ein Verkäufer (Modell: Mitte Fünfzig mit Seitenscheitel und Haare über die Glatze gekämmt) machte sich Sorgen, dass Kirsten fiese Fingerabdrücke auf der Kamera hinterlassen würde. Mit so einem Gehabe bekommt der nie eine Kamera für über 1000 US$ verkauft! Nach zwei Tagen hatte sich Kirsten dann für die neue Minolta Dimage A2 entschieden und stellte fest, dass die Preise im Internet um ca. 300 US$ günstiger lagen. Leider akzeptieren die Amis keine internationalen Kreditkarten beim Internetkauf.

Frustriert ließen wir das Thema Kamera für ein paar Tage ruhen und säuberte den Winnie in einer 3-Stundenaktion erst einmal von all dem Baja-Staub und -Schlamm.