22.-28.03.2004: Natural Bridges NM - Canyon de Chelly - Mesa Verde - Canyonlands (Needles)

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Vom Monument Valley aus fuhren wir nördlich zum Gooseneck State Park, um mal kurz einen Blick in die tiefe Schlucht zu werfen. Der San Juan River schlängelt sich hier in ganz engen Kurven (wie Gänsehälse) durch die Sandsteinfelsen.

Von dort aus wollten wir auf dem direkten Wege zum Natural Bridges National Monument fahren, aber große Warnschilder wiesen auf eine 3 Meilen lange Schotterstraße hin, die in engen Serpentinen über eine sehr steile Kliffkante (fast 100% Meter hoch) berauf führte. Uns kamen diverse Motorhomes wieder entgegen, die sich dort nicht hochgetraut haben. Wir beschlossen uns das mal anzuschauen bevor wir umdrehen, denn die andere Strecke wäre ein Umweg von ca. 120km gewesen. Man konnte von weitem überhaupt nicht erkennen, wo die steile Straße in der Felswand hinauf geht - wir sahen auch keine anderen Autos. Das reizte uns irgendwie ... "Into The Unknown" ist unser Motto und so sind wir kurzentschlossen weitergefahren. Zum Glück, denn die Straße war relativ breit und der Schotter war sehr festgefahren - Winnie hatte Null Probleme da hoch zu kommen und wir wurden mit einem fantastischen Blick ins Tal der Götter - Valley of the Gods - belohnt.


Null Probleme für Winnie auf dem Mokee Dugway.

Gegen 13 Uhr kamen wir im Natural Bridges National Monument an. Hier gibt es gigantische Steinbrücken, die sich über den tiefen Canyon spannen. Die Sonne schien und wir machten uns kurzentschlossen auf eine 10km lange Wanderung durch den Canyon. Eigentlich wollten wir uns nach den vergangenen Strapazen im Monument Valley und Coyote Buttes etwas ausruhen, aber in so einer Landschaft muss man einfach aktiv sein. Es ging steil die Canyonwand hinunter - teilweise mussten wir sogar Leitern runterklettern. Und dann standen wir unter der riesigen Sipapu Bridge - eine Steinbrücke von über 100 m Spannbreite. Gigantisch!

Unten im Canyon angekommen führte der Pfad an einem teilweise ausgetrockneten Fluss entlang zu einer zweiten Brücke. Offensichtlich hatte es hier im letzten Winter schwere Überschwemmungen gegeben - sämtlich Pflanzen und Baumstämme lagen plattgedrückt auf dem Sandboden oder waren aufeinandergeschichtet. Schade, wir hatten gehofft die berühmten hängenden Gärten an den Felswänden in voller Blüte zu sehen. Anstrengend war dann wieder der Weg nach oben. Oben angekommen mussten wir dann noch 3km zurück zu unserem Ausgangspunkt laufen. Zur letzten Steinbrücke sind wir dann mit dem Winnie gefahren und haben nur noch einen Blick von oben drauf geworfen. Es war inzwischen 17 Uhr geworden und die Sonne ging langsam unter. Da der Campingplatz voll war, mussten wir uns mal wieder auf die Suche nach einem freien Platz in der Wildnis machen. Kurz vor 18 Uhr bogen wir von der Hauptstraße auf einen Sandweg ab und fanden geschützt zwischen den Bäumen einen idealen Platz für die Übernachtung. Eine geöffnete Hundefutterdose und riesige Pfotenspuren im Sand machten uns ein wenig skeptisch, aber bis auf den Regen war die Nacht sehr ruhig.

Am nächsten morgen ging es dann bergab in Richtung Blanding. Wir hatten mal wieder kaum Benzin im Tank und Helen hat den Winnie im Leerlauf über 16km einfach bergab rollen lassen. Mit dem letzten Tropfen kamen wir in Blanding an. Von dort aus ging es dann auf dem direkten Wege fast 200km südlich zum Canyon de Chelly. Auf einem Teil der Strecke war die Straße in einem so schlechten Zustand, dass wir fast 20km im Schritttempo fahren mussten. Alle 3 Meter war die Teerstraße von einem Erdbeben oder über den Winter aufgerissen und unser Geschirr schepperte nur so in der Spüle. Wir machten uns Sorgen um die Reifen und Stoßdämpfer. Aber bis auf den enormen Zeitverlust kam kein Schaden zustande - das Geschirr blieb auch heil!

Der tolle Campingplatz am Canyon de Chelly ist kostenlos und so blieben wir zwei Nächte dort. Am ersten Abend zog ein heftiger Sturm auf und fegte über den Campingplatz. Einige Campingstühle flogen durch die Luft und dann fing es tierisch an zu schütten. Wir hatten es uns mit Kaffee und Donuts im Winnie gemütlich gemacht und entspannten uns.

Am nächsten Tag schien wieder die Sonne und wir sind zu den verschiedenen Aussichtsplattformen auf dem Canyonrand gefahren, um Blicke in den fantastischen Canyon de Chelly zu werfen. Mit dem eigenen Fahrzeug darf man leider nicht in den Canyon fahren, um sich von unten die steilen Felswände anzuschauen. Eine Halb-Tages-Jeeptour kostet mal wieder unglaubliche 125US$ pro Person. Wandern darf man nur auf einem einzigen 3km Trail, der direkt zu einer antiken Indianersiedlung in einer Felswand führt. Wir waren dieses Mal zu faul und verschoben das aufs nächste Jahr.


Canyon de Chelly.

Auf dem Weg zum Mesa Verde National Park versperrte uns ein Hausboot den Weg, entgegenkommende Autos mussten sogar am Straßenrand anhalten. Unglaublich, was die Amis alles so auf der Straße transportieren ...

In Mesa Verde kamen wir leider erst nach 16 Uhr an und der Campingplatz dort war noch nicht für die Saison geöffnet worden. Da die RV Parks in Cortez (Stadt nahe Mesa Verde) alle sehr teuer waren, beschlossen wir schnell durch den National Park zu fahren, um dann außerhalb irgendwo ein freies Plätzchen zu finden. Die Straße zu den Mesa Verde Ruinen ist allerdings sehr lang und führt steil den Berg hinauf. Winnie brauchte fast eine Stunde, bis wir zu der ersten antiken Indianersiedlung kamen. Im Schnelldurchlauf haben wir dann einen Blick auf die verschiedenen Ruinen geworfen. Sehr eindrucksvoll bei Sonnenuntergang!

Es war dann bereits dunkel geworden, als wir wieder in Cortez ankamen. Helen wollte noch schnell bei Safeway Zigaretten kaufen bevor wir weiterfahren. Aber zum Glück hat sie dann den Store-Manager gefragt, ob wir nicht die Nacht auf dem Safeway-Parkplatz verbringen dürfen - im Dunkeln hätten wir nur schwer einen Platz in der Walachei gefunden. "Kein Problem" war die Antwort. Super, denn bei Wal-mart hätten wir mal wieder nicht übernachten dürfen. Am nächsten morgen haben wir dann auch gleich noch einmal Donuts bei Safeway zum Frühstück gekauft und beschlossen von nun an Safeway-Fans zu werden. Sch... auf Wal-mart!

Auf dem Weg zum Canyonlands National Park verschlechterte sich das Wetter. Ein Sturm zog auf, als wir auf dem Highway 211 zum Needles-Gebiet fuhren. Der Wind war so stark, dass wir Probleme hatten, den Winnie auf der Straße zu halten - er ist halt etwas windanfällig. Da der Campingplatz mal wieder voll war, verbrachten wir die erste Nacht im Needles Outpost - 2km außerhalb des National Parks. Neben 15 US$ für den Platz mussten wir dann noch 3 US$ für eine heiße Dusche zahlen. Verständlich, da die das gesamte Wasser von weit her anfahren lassen müssen. Die nächsten 3 Nächte haben wir dann kostenlos auf einem BLM Campingplatz ca. 10km außerhalb des Parks verbracht. Da das Wetter bescheiden war, entspannten wir uns am ersten Tag mit Lesen.

Am Sonntag war das Wetter dann wieder super sonnig und wir gingen auf eine 18km Wanderung durch die Needles (bizarre Felsformationen, die wie Steinnadeln aussehen). Alle 5 Minuten wechselte das Terrain - wir mussten bergauf, bergab, durch tiefen Sand und durch enge Schluchten laufen oder über steile Felsen klettern. In einer riesigen Steinhöhle hatten Leute Steinkegel gebaut - einige davon sahen sehr kreativ aus. Wir hatten einen super Tag und kamen rechtzeitig vor Sonnenuntergang wieder beim Winnie an. Diese 1-Tages-Wanderung gehört sicherlich zu unseren Top-10-Wanderungen.


Canyonlands NP - Chesler Park - Needles.