29.03.-04.04.2004: Arches NP - Canyonlands NP (Island In The Sky) - Dead Horse Point SP

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Am nächsten Tag ging es erneut auf eine 18km Wanderung zu dem Zusammenfluss von Green River und Colorado River. Dort, wo sich die beiden Flüsse treffen, teilt sich das Wasser in zwei Farben. Es war noch heißer als gestern und unsere Knochen taten am Ende des Tages doch ziemlich weh.

Nach der Wanderung fuhren wir dann knappe 20km zum Newspaper Rock (antike Indianer-Steinzeichnungen). Dort fanden wir einen schönen, kostenlosen Campingspot neben dem Fluss.

Am Dienstag morgen sind wir dann in aller Ruhe zum Arches National Park gefahren. Der einzige Campingplatz innerhalb des Parks war bereits ausgebucht. Um einen Platz zu bekommen, muss man bereits um 7 Uhr morgens am Visitor Center Schlange stehen. Aber es gibt außerhalb des Parks genügend günstige BLM Campingplätze, also kein Grund zur Panik.

Wir haben schnell in Moab unsere Vorräte aufgestockt und das Internet gecheckt, um den sonnigen Nachmittag im Arches NP zu nutzen. Hier gibt es 2200 Steinbogen, die dichteste Ansammlung auf der ganzen Welt. Zu den schönsten und größten führt eine geteerte Straße und die Wanderwege sind nur sehr kurz. Zum ersten Mal seit Monaten haben wir dort auch wieder Japanische Touristen getroffen. Wo man direkt mit dem Bus an die Sehenswürdigkeiten heranfahren kann, da findet man sie halt!

Am nächsten morgen standen wir dann pünktlich um 7 Uhr vorm Visitor Center und haben auch einen Platz für 2 Nächte auf dem Arches Campground bekommen. Auf dem Weg dahin haben wir uns weitere Steinbogen angeschaut - außerdem konnten wir einige Freeclimber beim Erklettern der senkrechten Felsen beobachten. Dafür muss man schon schwindelfrei sein.

Über die Mittagszeit haben wir uns eine Pause gegönnt. Kirsten wollte den Rohr-Verschluss für die Toilette austauschen - wir hatten uns im Moab endlich ein neues Ersatzteil gekauft, um die Toilette wieder benutzen zu können. Leider brachen sämtliche Schrauben vom alten Teil im Gewinde ab - was erwartet man auch nach 17 Jahren?! Der Campinghost versuchte eine passende Bohrmaschine für uns aufzutreiben, aber die Park-Mechaniker konnten uns leider nicht helfen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als das alte lenkende Ventil drin zu lassen.

Kirsten hatten irgendwie ihren Pannentag. Nach dem Schraubendesaster verstopfte sie anschließend die Toilette vom Campingplatz und zu allem Überfluss schnitt sie sich beim Zubereiten der Quesadillas auch noch in den Finger. Am Nachmittag hatten wir uns zu einer geführten Ranger-Wanderung durch den Fiery Furnace angemeldet - für 8US$ pro Person. Helen fürchtete das Schlimmste für Kirsten und meinte, sie sollte lieber beim Winnie bleiben. Aber nur die Harten kommen in den Garten ... und es passierte nichts!

Die Wanderung durch den Fiery Furnace war super. Die unzähligen, roten Sandsteinfelsen ragen wie Haifischflossen nebeneinander aus dem Boden - von weitem sieht es wirklich wie ein Feuer im Glutofen aus. Wir mussten uns erneut durch sehr enge Felsspalten hindurchzwängen und es taten sich immer wieder überraschend schöne Steinbogen vor uns auf. Der Ranger verstand es super, uns mit seinen Erklärungen zu fesseln, sogar die kleinen Kinder in der Gruppe hörten aufmerksam zu. Als er die Gruppe fragte, wie man am besten diese Gegend schützen kann, sagte eine Amerikanerin im sehr trockenen Ton "Indem man einen neuen Präsidenten wählt!". Schallendes Gelächter von allen - Gorge Bush ist bekannt dafür, dass er die staatlichen Gelder für die National Parks kürzt, um die Rüstung finanzieren zu können. Außerdem möchte er neue Highways durch die großen Parks bauen. Eine Schande!

Die Wanderung hat 3 Stunden gedauert und wir mussten uns danach sputen, um den Sonnenuntergang am Delicate Arch zu sehen. Der Delicate Arch ist das Wahrzeichen von Utah und auf jedem Autokennzeichen zu sehen. Um dorthin zu kommen, muss man 2,5km steil den Berg hinauf. Aber es lohnt sich! Dieser Arch steht komplett eigenständig auf dem glatten Felsen - die schneebedeckten La Sal Mountains sind im Hintergrund zu sehen.

Als wir dort oben ankamen, befanden sich jede Menge professioneller Fotografen in der Menschenmenge. Helen musste für einen als Modell agieren. Er wollte durch Helens Arm hindurch den Arch fotografieren. Wir haben dieses Foto dann kurze Zeit später ebenfalls für uns gemacht - hübsche Idee!

Auf dem Weg nach unten sind wir dann noch zu einem Loch im Felsen hochgeklettert, um den Arch noch einmal aus dieser Perspektive zu fotografieren. Jolynn und Tim aus Colorado hatten die gleiche Idee und wir haben uns sehr nett mit den beiden auf den Weg nach unten unterhalten. Tim hatte enorme Höhenangst - für diese Wanderung nicht gerade das beste!

Es war bereits stockdunkel, als wir wieder beim Campingplatz ankamen. Kirsten musste auf der Straße kurz anhalten, da ein paar Rehe am Straßenrand grasten. Unsere Solardusche war inzwischen leider kalt geworden und wir mussten mal wieder die Waschschüssel rausholen, denn der Campingplatz hatte keine Duschen - wie die meisten Plätze in den National Parks.

Am Donnerstag, dem 1. April war der Himmel dann sehr grau. Vom Campingplatz aus sind wir zum Landscape Arch gelaufen. Dieser ist der längste Steinbogen im gesamten Park. Anfang der 90iger Jahre saßen hier ein paar Touristen nach schweren Regenfällen unter dem Bogen, als zunächst kleine Steinchen auf die Gruppe hinunterrieselten. Kurze Zeit später brach dann ein riesiges Stück ab - die Touristen waren zum Glück kurz vorher geflüchtet. Seit dem darf man nicht mehr unter diesen Bogen stehen - der obere Teil ist inzwischen so dünn geworden, dass er vermutlich in den nächsten Jahren zusammenbrechen wird.

Wir wollten eigentlich noch zu einem anderen Arch laufen, aber es fing an zu regnen und wir hatten keine Regenklamotten dabei. Innerhalb einer Stunde zog ein heftiges Gewitter auf. Der Himmel war Pechschwarz. Einem sehr grellen Blitz folgte eine Sekunde später ein so lautes Grollen, dass der ganze Boden unter uns zitterte. Dann war das Gewitter schlagartig vorbei und nach und nach kam die Sonne wieder durch. Der Himmel glühte nun Gelb-Orange und das Wasser lief die glatten Felsen hinunter. Kurze Zeit später hatten wir einen sehr schönen doppelten Regenbogen direkt über dem Winnie. Kirsten wagte sich trotz des Regens raus und machte Fotos.


Arches National Park.

Am nächsten morgen haben wir in Moab noch schnell Gas geholt und sind danach zum Dead Horse Point State Park gefahren. Die Straße führte uns stetig bergauf zum Canyonlands NP und der Himmel zog sich erneut bedrohlich zu.

Eigentlich wollten wir ein paar Nächte auf dem Dead Horse Point Campingplatz verbringen, da wir dort Hook-up gehabt hätten, aber leider war der Platz mal wieder ausgebucht. Dafür hatten wir aber im Canyonlands NP (Island In The Sky-Gegend) mehr Glück und konnten den letzten Platz dort ergattern. Es hatte inzwischen den ersten Regeschauer gegeben, klarte dann aber kurz wieder auf. Wir nutzen die Zeit, um zum Green River Outlook zu laufen. Ein toller Blick auf die Canyonlandschaft tat sich vor uns auf. In der Ferne sah man aber schon wieder die ersten Blitze über dem Canyon einschlagen. Wir schafften es gerade rechtzeitig wieder zum Winnie als sich der Himmel über uns öffnete und ein schweres Gewitter über uns hinwegzog. Wir beobachteten die anderen Camper aus der Fahrerkabine - verzweifelt versuchten die ihre Zelte zu sichern, das Regenwasser lief in Strömen die Straße runter. Gut, dass wir es im Winnie trocken und geschützt hatten!

Am nächsten morgen sind wir dann um Punkt 8 Uhr beim Visitor Center im Dead Horse State Park gewesen, um uns einen Platz für 2 Nächte auf dem Campingplatz zu sichern. Wir waren die ersten und hatten Glück, dass ein Motorhome den Platz schon verlassen hatte, ansonsten hätten wir bis 12 Uhr warten müssen. Das Wetter war bescheiden und so nutzten wir die 2 Tage, um unsere Website upzudaten - wir waren über 4 Wochen im Verzug!