12.-18.07.2004: Ontario Fishing Lodge

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Helen musste am Montag als Chauffeuse einspringen und das Auto von einem der "Wildnistrip"-Gäste wieder zur Lodge zurückfahren. Leider hatte sie keine Ahnung wie man den Sitz verstellt und musste sich mächtig strecken, um die Pedalen zu erreichen. Zum Glück schaffte sie es ohne Kratzer in die Lodge.

Diese Woche hatten wir mal wieder diverse Kinder unter den Gästen. Es gab Pizza statt Sauerkraut - wovon wir auch gleich mit profitierten. Abends um 9 Uhr hatten sie dann noch Lust auf ein Eis und waren ganz begeistert, als wir in der Küche eine Eisbar für sie aufbauten. Wenn die Gäste sich freuen, sind wir auch immer happy. Da Lisa nicht da war, gab es auch genügend Schokoladeneis und Schokosauce!

Am Dienstag haben wir während des Shorelunches große Libellen gesehen, die gerade aus ihrer Larve geschlüpft waren. Die Larve ist ca. 5cm groß und es bleibt nur ein ausgeholtes Gerippe zurück. Die Libellen sind Handtellergroß (erstaunlich, wie die in die Larve passen) und es dauert eine Weile bis ihre Flügel gespreizt und trocken genug zum Fliegen sind. Die Libellen haben hier wunderschöne Farben.

Am Mittwoch erlitt Helen einen Anfall von "Fallsucht". Sie stolperte bei der Kühlraumtür und ein Teller mit Erdbeerkuchen flog in hohem Bogen durch die Küche. Zum Glück landete der Teller auf der richtigen Seite und ging nicht kaputt! Kurze Zeit später versuchte sie 15 Salatschüsseln auf einmal aus dem Schrank zu holen. Die glitten ihr aus der Hand und knallten auf den Steinboden. Erneut ging zu ihrem Erstaunen nichts kaputt. Dann verursachte sie bei Kirsten fast einen Herzinfarkt, als ihr eine Aluminiumschüssel aus der Hand flog. Das schepperte so laut, dass Kirsten wiederum fast die Teller vor Schreck fallen ließ. Helen hatte fortan Geschirrverbot - einige Gäste benötigten Weingläser für das Abendessen und Helen holte Kirsten, um den Job zu erledigen.

Am Donnerstag stürmte es mit Blitz und Donner und die Gäste konnten nicht raus zum Angeln. Wir bereiteten Sandwiches für das Mittagessen vor und Helen machte einen Kartoffelgratin fürs Abendessen. Die Wildnis-Gruppe flog am Nachmittag ein und man konnte ihren Gesichtern ansehen, dass es dieses Jahr kein toller Trip war. Sie sprachen vom "Trip from hell" - es hatte viel geregnet und die Mücken waren eine Riesenplage. Das Angeln war entsprechend schlecht gewesen - viel Kohle für nichts!

Am Freitag sind Kirsten und Jessica fast mit dem Boot abgesoffen. Im Hinterteil des Bootes gibt es einen Stöpsel, um das Wasser bei Bedarf abzulassen. Dieser war von den Guides nicht wieder richtig befestigt worden und das Boot lief entsprechend voller Wasser, als wir rückwärts am Bootssteg vorbei fuhren. Die Panik brach aus, denn Jessica soff gleichzeitig der Motor ab und wir drohten in die anderen Boote zu driften.

Wir bekamen die Lage in Griff und Kirsten musste auf der Fahrt zum Shorelunchspot das Wasser im Boot mit einem Ölkanister rausschaufeln. Jessica unterschätzte dann die Distanz zur Rampe und schaltete den Motor zu früh aus. Das Boot kam in eine Strömung und wir drifteten an der Rampe vorbei. Dabei flog der Stöpsel erneut raus, da wir zu wenig Fahrt drauf hatten. Erneut drohten wir direkt neben dem Shorelunchspot abzusaufen. Zum Glück waren die Gäste noch nicht da. Dann schnallte Kirsten endlich das Prinzip, wie man den Stöpsel richtig fest macht und wir warfen den Motor an und drehten eine kleine Extrarunde. Erneut mussten wir das Wasser aus dem Boot schaufeln. Im Anschluss hatten wir dann noch Probleme das nasse Holz für das Feuer zu entzünden. Puuuhhh, was für eine Aufregung schon wieder! Manche Tage sind einfach nur anstrengend!

Am Sonntag erfuhr Jess dann mal wieder sehr kurzfristig, dass sie am nächsten Tag den Bus nach Hause nehmen kann. Es gab mal wieder zu wenig Gäste für die nächste Woche. Wir haben abends mit ihr noch in ihrer Hütte geschnackt und konnten gar nicht glauben, wie Lisa ihre Schlafecke hinterlassen hatte. Die Schubladen der Kommode waren weit aufgerissen und es lag überall Müll rum. Das Bett war nicht gemacht und offensichtlich hatte sie die meisten Klamotten nicht mit nach Hause genommen. Es sah aus, wie auf dem Schlachtfeld. Jessies Seite dagegen war Blitzblank und sie meinte nur zu uns, dass das schon immer so mit Lisa gewesen sei. Jess hatte einfach den Vorhang vor Lisas Bett geschlossen, um das Elend nicht immer sehen zu müssen.