19.-25.07.2004: Ontario Fishing Lodge

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Am Montag passierten mal wieder ein paar Pannen. Dieses Mal schaffte es Jessica eine Shampooflasche eines Gastes hinter die Duschkabine zu schupsen. Sie hatte Mühe die Flasche aus dem engen Spalt wieder rauszubekommen und versuchte es mit dem Besenstiel. Der brach dann unglücklicherweise ab. Es war der gleiche Besen, den Kirsten in der aller ersten Woche schon kaputt gemacht hatte. Es dauerte eine halbe Stunde und mit Helens Hilfe bekam sie die Flasche dann endlich wieder raus. Dem Besen war nicht mehr zu helfen!

Wir sind dann mit zwei Guides zum Shorelunch rausgefahren. Keiner der Gäste in dieser Woche brauchte einen Guide - die Jungs halfen stattdessen dem Besitzer beim Anbau in den Hütten. Den Nachmittag hatten sie aber frei bekommen, um mit dem Besitzer eine Runde Golf im nächsten Ort zu spielen. Dafür wurden die Jungs sogar noch bezahlt! Man wollte Jess bei dieser Gelegenheit am Bus absetzen. Der kam bereits um 14.30 Uhr und so mussten wir uns bei der Rückfahrt zur Lodge sehr sputen. Leider wiegt einer der Guides über 100kg und das verlangsamte unser Boot extrem. Kaum waren wir zurück, brach die Aufbruchhektik aus und wir hatten nicht einmal Zeit, um uns richtig von Jess zu verabschieden. Wer weiß, ob man sich überhaupt wiedersieht? Joel bekam an diesem Tag übrigens ebenfalls seinen "Urlaub".

Es war richtig leer im Camp geworden, wir hatten nur 8 Gäste und 2 Guides zu beköstigen und fanden am Dienstag abend sogar die Zeit, mal ein paar Pfeile auf die Dartscheibe zu schmeißen. Da wir keine Ahnung von den richtigen Regeln haben, spielten wir "Rund um die Scheibe" - dabei musste man nach und nach jede Nummer in der richtigen Reihenfolge treffen. Wir waren bei weitem keine Profis und hatten am Anfang Mühe die Dartscheibe überhaupt zu treffen. Am Ende des Abends gelang Kirsten aber zu ihrem eigenen Erstauen ein Schuss in die goldene Mitte - Bullseye. Helen konnte es nicht fassen!

Am Mittwoch sind wir bei sehr windigem Wetter mit den Jungs zum Shorelunch rausgefahren. Die Wellen waren ganz schön hoch und das Boot hüpfte auf und ab. Zum Glück saßen die 100kg vorne im Boot und der Guide bekam die meisten Wasserspritzer ab.

Der Wind blies uns beim Feuer ins Gesicht - das nasse Holz qualmte tierisch und wir mussten es ständig mit einem Teller wieder anfeuern. Schweiß- und Rußarbeit!

Dann hatten wir mal wieder ein sehr gewitztes Eichhörnchen. Es versuchte den panierten Fisch vom Teller zu stehlen, aber Helen war auf der Hut. Dann attackierte es den Müllsack und stibitzte ein Stück von der Küchenrolle - vermutlich für den Nestbau. Die Gäste und wir hatten Spaß den Kleinen zu beobachten. Im letzten Jahr haben einige Guides eines der Eichhörnchen mit einer Schöpfkelle erschlagen und mit einem Messer an einen Baumstamm gespießt. Dann wurde dem armen Tier vor den Augen der Gäste die Haut abgezogen und das Fleisch wurde auf dem Grill geröstet. Unter den Gästen waren zwei Mädchen, von denen wir dieses Jahr die Geschichte erzählt bekommen haben. Man sind die Jungs bescheuert!

Am Donnerstag wurden wir nach dem Shorelunch von den Gästen gebeten, ein paar Fische mit zur Lodge zurückzunehmen. Die Gäste wollte die dann am Ende ihrer Woche mit nach Hause nehmen. Uns war nicht klar gewesen, dass die Fische noch am Leben waren. Helen hatte Probleme die Plastiktüte mit einem relativ großen und stark zuckenden Fisch festzuhalten. Einer der Guides lief dann mit einem Eimer von Boot zu Boot und sammelte die anderen ein. Er reichte Kirsten anschließend den Eimer in unser Arbeitsboot. Prompt hüpfte einer aus dem Eimer direkt vor Kirstens Füße. Ihr blieb nichts anderes übrig, als den sehr schleimigen Fisch anzufassen. Er glitt ihr beim ersten Mal durch die Hände und die Gäste beobachteten interessiert die Situation. Kirsten versuchte es ein zweites Mal - dabei schnellte der Fisch in die Höhe und biss Kirsten mit den Messerscharfen Zähnen fast die Nase ab. Erschrocken schrie sie laut auf und man hörte lautes Lachen aus den anderen Booten. Beim dritten Anlauf glückte Kirsten dann der richtige Griff und der Fisch (er war fast einen halben Meter groß) landete erfolgreich wieder im Eimer. Während der Fahrt versuchte Kirsten dann die Fische mit ihren Füßen davon abzuhalten aus dem Eimer zu springen. Eigentlich wollte sie irgendwann mal mit den Gästen zum Angeln rausfahren, aber nach dieser Nummer hatte sie genug vom "Fischen"!

Am Freitag konnten wir dann zum ersten Mal ausschlafen, die Gäste waren bereits um 4.30 Uhr abgereist und verzichteten auf das Frühstück. Leider weckte uns unsere innere Uhr um 5.30 Uhr. Das zum Thema Ausschlafen!

Am Nachmittag kam dann einer unser liebsten Gäste zum dritten Mal in dieser Saison. Dieses Mal hatte er seine Frau und drei andere Pärchen mitgebracht. Endlich mal wieder eine Damen-Woche im Camp!

Am Samstag abend war Kirsten gezwungen das Abendessen in ihrem besten Zwirn zu servieren. Die beiden anderen Hosen waren so voller Speiseöl und Shorelunchdreck, dass sie in die Wäsche mussten und die war nicht mehr rechtzeitig trocken geworden.

Helen bemerkte am Sonntag eine Fledermaus, die im Fensterrahmen eingeklemmt war. Wie sollten wir das Teil da nun rausbekommen. Keiner wollte sie anfassen - Fledermäuse übertragen ja gerne fiese Krankheiten. Wir retteten die Situation schließlich, in dem wir ein altes Gurkenglas und einen Schöpflöffel nahmen und die verängstigte Fledermaus damit einsammelten. Wir ließen sie draußen in einem Busch frei und bemerkten, dass sie sich offensichtlich schon vorher am Flügel verletzt hatte. Sie fiepte ganz laut. Eine Stunde später war sie dann weg - entweder war sie alleine davon geflogen oder einer der großen Raben hatte sie zum Abendessen verschlungen.