16.-22.08.2004: Grand Falls - Hartland - Nackawic - Fredericton - St. Andrews - Pocologan

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Am Montag morgen sind wir dann bereits um 6.00 Uhr losgefahren, um den dichten Verkehr in Montréal dieses Mal zu vermeiden. Das Wetter war super und wir sind an diesem Tag insgesamt 620km ganz bis nach New Brunswick gefahren. Helen rief an der Grenze Quebéc ein lautes "Au revoir!" zu.

Das Visitor Center in New Brunswick war dann auch gleich um Klassen besser. Wir haben neben kostenlosen Informationen auch frisches Quellwasser bekommen und konnten kostenlos unsere E-Mails lesen. New Brunswick war uns auf Anhieb sympathisch! Vor ein paar Tagen waren hier die Ausläufer von Hurrikane Charlie mit heftigen Regenfällen durchgezogen. Der Rasen um das Visitor Center herum lag komplett unter Wasser. Das hatte es hier in über 15 Jahren noch nicht gegeben.

Am nächsten Tag haben wir uns die Wasserfälle von Grand Falls angeschaut. Durch den heftigen Regen waren die für diese Jahreszeit beeindruckend. Die Wassermenge entspricht hier 9/10 der Wassermenge von den Niagara Fällen. Das Wasser schießt von den Fällen durch einen engen Canyon. Sämtliche Bootstouren mussten gestoppt werden, da die Wassermassen nach dem Regen den Bootsteg zerstört hatten. Das Wasser war so aufgewühlt, dass man hier White Water Rafting der Stärke 5 hätte machen können.


Grand Falls.

Wir haben den Spaziergang am Rand des Canyons sehr genossen und sind anschließend auf einen schönen Campingplatz gefahren, um mal wieder zu duschen und die Wäsche zu waschen. Da die Sonne vom Himmel brannte, spannten wir unsere ca. 20 Meter lange Wäscheleine quer über den Rasen auf.

Am Mittwoch sind wir zweimal über die längste, überdachte Holzbrücke (fast 100 Meter) der Welt in Hartland gefahren. Hier kam uns mal wieder zu Gute, dass der Winnie klein und schnuckelig ist, denn die Brücke erlaubte nur die Überfahrt von Pkws.


Längste, überdachte Holzbrücke der Welt in Hartland.

Am selben Tag haben wir uns in Nackawic die größte Axt der Welt angeschaut - ein Denkmal für die Holzfäller-Generationen in Kanada.

Am Donnerstag haben wir uns bei bewölktem Himmel die alte Garnisons-Stadt Fredericton angeschaut. Vom Visitor Center bekamen wir einen Parkschein fürs kostenlose Parken in der Stadt und ein Heft mit Gutscheinen - darunter einer für eine Bäckerei, bei der wir dann auch gleich 20% Rabatt auf unsere Cappuccinos, den leckeren Käsekuchen und das frische Brot bekamen. Anschließend haben wir unseren Einkaufswagen in einem sehr günstigen Supermarkt gefüllt, nur um dann an der Kasse zu erfahren, dass wir da nicht einkaufen dürfen. Der Laden ist nur für Großhändler gedacht. Das kleine Hinweisschild an der Eingangstür hatten wir übersehen! Schaaadeee! Wir hatten uns schon gewundert, warum alles hier so günstig ist.

Am Freitag haben wir dann die Südküste an der Bay of Fundy erreicht. In St. Andrews wollten wir eigentlich Whale Watchen gehen, aber der Veranstalter erzählte uns, dass im Moment nur Mink Wale und keine Buckelwale zu sehen seien. Der kleine Seeort war dafür umso schöner - überall super gepflegte, bunte Holzhäuser mit handgemalten Türschildern. Überhaupt muss man sagen, dass im Osten von Kanada die Orte sehr sauber und gepflegt aussehen, der Rasen ist stets gemäht und die Häuser sind überwiegend im frischen Weiß gestrichen (Graffiti gibt es hier nicht zu sehen!).

Am Samstag weckte uns dann heftiger Regen auf. Vor lauter Nebel und Wassermassen konnten wir die Straße kaum erkennen und fuhren bereits nach 45 Minuten auf den nächsten Campingplatz mit dem Namen "Oceanview Campground" - davon war leider nichts zu sehen.

Es zog ein richtiges Gewitter auf und wir trauten uns nicht einmal den Computer anzumachen, da das Gewitter direkt über uns war. Kirsten hatte sich zum Fotografieren der Wassermassen auf den Beifahrersitz gesetzt und sah, wie ein Blitz in den benachbarten Wohnwagen einschlug. Der Donnerknall war so laut, dass man das Gefühl hatte erschossen zu werden. Wir hörten, wie nebenan die Sicherungen im Wohnwagen raussprangen und es knisterte irgendwo in den Elektroleitungen - gut, dass wir alles ausgestellt hatten!!!

Am nächsten Tag war der Sturm wie weggeblasen und es schien wieder die Sonne. Endlich konnten wir das Wasser sehen und beschlossen noch einen Tag im Campingplatz zu bleiben. Der Campingplatz gehörte zu einem vom 1000 Passport-America Campingplätzen in Nord Amerika. Mitglieder von Passport America zahlen eine Jahresgebühr von 44 US$ und können dann auf den 1000 gelisteten Campingplätzen für den halben Preis stehen. Wir haben davon zum ersten Mal hier gehört und beschlossen gleich für 3 Jahre (109 US$) beizutreten. Im Schnitt zahlen wir damit für einen Full-Hookup Platz nur noch 10 US$ statt 18-20 US$. Das wird sich für uns in jedem Fall lohnen. Den Mitgliedsausweis und das dicke Heft mit allen Campingplätzen haben wir gleich bekommen und uns kostete die zweite Nacht auf dem Oceanview Campingplatz nur noch ca. 8 US$ - da kann man nicht meckern!

Wir genossen den sonnigen Tag und machten einen Spaziergang an der See. Anschließend gönnten wir uns Fish and Chips im nahegelegenen Fischrestaurant mit Ausblick aufs Meer. Herrlich, nach all der Fahrerei in den letzten drei Wochen, kam bei uns endlich Urlaubstimmung auf!