14.-17.10.2004: Toronto - Buffalo - Dubois - Hagerstown - Front Royal

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Nachdem wir drei Wochen lang in Hamburg mal wieder Familie und Freunde besucht haben, ging es am 13. Oktober mit dem Flieger wieder zurück nach Toronto. Wie hatte Winnie die Zeit wohl ohne uns überstanden? Er sprang sofort an und wir konnten ohne Probleme zu unserem Campingspot für die Nacht fahren. Wir waren nach dem langen Flug sehr müde und ließen unsere Taschen ungeöffnet auf den Sitzbänken stehen. Nach einer heißen Dusche ging es gleich ins Bett.

Am nächsten morgen konnten wir dann bei Tageslicht sehen, dass es sich in unserer Abwesenheit ein paar Mäuse im Winnie bequem gemacht hatten. Unsere Trockenvorräte wie Nudeln, Tütensaucen, Gummibonbons und - zu Helens größtem Bedauern - unsere geliebte Hershey Schokolade waren angeknabbert. In den Küchenschränken, Helens Turnschuhen und im Stauregal in der Dusche fanden wir Mäusescheiße. Eine unserer Decken aus Mexiko war angeknabbert und die Wolle wurde als Kuschelmaterial für die Nacht benutzt. Es hat drei Stunden gedauert, bis wie alles wieder sauber hatten. Zum Glück waren die Mäuse nicht in unserem Bett oder haben die Sitzkissen angebissen. In der Toilette hatte sich auch keine ertränkt. Na super! Das fing ja schon super an - unser zweites Jahr im Winnie. Das Wetter war auch nicht anders als in Hamburg - Regen, Regen, Regen.

Da wir nichts zu essen im Kühlschrank hatten und am selben Tag noch über die Grenze zurück in die USA wollten, gönnten wir uns zum Mittagessen einen leckeren Griechischen Imbiss. Danach fuhren wir direkt zu den Niagara Fällen. Vielleicht lag es am schlechten Wetter, aber die Niagara Fälle kamen uns im Vergleich zu den Iguazu und Victoria Falls pupsig vor. Die 12 $ Parkgebühren waren das Ganze nicht Wert. Wir konnten überhaupt nicht verstehen, warum die Leute bei diesem Regen auch noch die Bootstour zu den Fällen machten. Man konnte von oben schon kaum was erkennen ...


Niagara Fälle.

Wir fuhren direkt bei den Niagara Fällen über die Grenze. Die Grenzformalitäten waren unproblematisch - keine Finger-abdrücke oder Fotos von unserer Iris. Die Pässe wurden kurz überprüft und wir mussten jeweils 6 US$ zahlen. Das war´s!

Etwas außerhalb von Buffalo parkten wir für die Nacht dann auf einem Supermarkt Parkplatz. Wie sich in den nächsten Wochen rausstellte, ist das so ziemlich die einzige Möglichkeit im Osten, wenn man nicht direkt auf einen Campingplatz fahren will. Der Osten ist so bevölkert, dass es nur ganz selten eine Möglichkeit gibt, sich ab von der Straße in die Büsche zu stellen.

Am Freitag fuhren wir dann bei Regen schnurstracks in Richtung Süden - durch New York State direkt nach Pennsylvania. Unser einziger Zwischenstopp war in Pumpkinville. Wir sind einfach mal aus Daffke einem Hinweisschild am Straßenrand gefolgt und landeten auf einer kleinen Kürbisfarm. Kurz vor Halloween gab es hier reichlich Auswahl an verschiedenen Kürbisse - manche so groß wie AOK-Bälle. Wir haben uns frische Äpfel aus dieser Bergregion, ein Glas hausgemachten Apfelmus und einen kleinen Kürbis gekauft.

In Pennsylvania ging es auf der Ostseite des Allegheny National Forest weiter bis Dubois - vorbei an wunderschönen Wäldern mit buntem Herbstlaub. Nach einer weiteren Nacht auf einem Supermarkt Parkplatz (morgens um 4 Uhr kam die Putzkollone mit dem lauten Besenwagen und weckte uns auf!), beschlossen wir in der Nähe von Hagerstown (Maryland) mal wieder einen Passport America Campground aufzusuchen. Abends hörten wir dann direkt vorm Winnie ein lautes Krachen. Ein älteres Ehepaar hatte im Dunkeln mit ihrem langen Wohnwagen-Gespann einen parkenden Pickup-Truck an der Ecke mitgenommen. Das wird teuer! Gut, dass wir den Winnie nicht weiter vorne geparkt hatten!

Am Sonntag morgen lachte endlich mal die Sonne von Himmel. Da wir nur noch knapp 100km nördlich von Washington D.C. waren, beschlossen wir kurzer Hand dorthin zu fahren. Eigentlich wollten wir Washington ja aufgrund der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen vermeiden. Hätten wir man bloß auf unser Bauchgefühl gehört. Die Stadt war gerammelt voll. Wir sind zwei Stunden rumgefahren und haben verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Keine Chance! Ohne auch nur ein Foto vom Weißen Haus (haben wir mal gerade in der Ferne erahnen können) oder vom riesigen Kapitol zu schießen, haben wir entnervt die Stadt wieder verlassen. Grrrr ... wir waren einfach nicht vorbereitet gewesen. Später am Nachmittag haben wir dann einige Kilometer westlich von Washington erfahren, dass man auch den Winnie außerhalb hätte parken können, um dann mit der Metro wieder in die Stadt zu fahren. Nächstes Mal!

Stinksauer haben wir uns dann auf den Weg zum Shenandoah National Park gemacht und die Nacht mal wieder auf einem Parkplatz in Front Royal - dem nördlichen Ausgangspunkt des National Parkes - verbracht.