14.-20.02.2005: Isla Aguada - Campeche - Kabah - Uxmal

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Am Montag sind wir über die Küstenstraße nach Isla Aguada gefahren. Auf der Strecke gab es die zwei längsten Brücken von ganz Mexiko mit jeweils 4km Länge. Wir haben allerdings nicht gewusst, dass uns diese Brücken mal eben schlappe 16 US$ kosten sollten.

Dafür war aber der Campingplatz in Isla Aguada einer der schönsten, den wir bis jetzt in Mexiko gefunden haben. Zum Glück konnten wir hier mit unserem Passport America zum halben Preis stehen - Full Hook-up für 10 US$ pro Nacht. Der Platz lag direkt an einem weißen Sandstrand mit tollem Blick auf die Lagune und die lange Brücke. Große Bäume spendeten reichhaltig Schatten - bei der Hitze hatten wir den auch dringend nötig.

Am späten Nachmittag legten immer die Fischerboote direkt vor dem Campingplatz an und man konnte sehr frischen Fisch für 1 US$ das Kilo kaufen. Die Sonnenuntergänge waren traumhaft schön und wir machten uns vier entspannte Tage.

Touristen kommen i.d.R. hierher, um seltene Muscheln zu sammeln. Diese liegen vergraben im tiefen Sand und man muss ein echtes Auge dafür haben. Peter und Irene kamen am Dienstag abend an und wir haben versucht für die beiden auf unserer PA Karte den halben Preis zu bekommen, aber der Besitzer hat den Braten gerochen und Peter und Irene blieben deshalb nur eine Nacht.

Wir saßen abends noch gemütlich zusammen und Peter holte den Cognac raus. Kirsten hatte am nächsten morgen aber keine Probleme den Pony von Irene gerade zu schneiden!

Neben uns parkte noch ein Pärchen aus Berlin. Die hatten sich in Mexico City einen Mietwagen genommen - 8 Wochen für 100%0€! Also, dafür hätten sie hier auch locker ein Fahrzeug kaufen können.

Isla Aguada ist ein wirklich sehr netter, kleiner Ort - völlig untouristisch und die Bewohner sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Nach mehreren Nachfragen fanden wir dann auch eine kleine Bäckerei im Dorf. Das Brot wird in einem Familienhaus gebacken und es gibt eigentlich keinen Laden. Man muss dort freundlich anklopfen und wir bekamen von der Familie noch Ofen-warmes Brot. Der Vater lädt am späten Nachmittag alles in einen Bollerwagen und zieht damit durchs Dorf - u.a. macht er auch eine Runde über den Campingplatz und dort bestimmt das beste Geschäft.

Es gibt so gut wie keine Autos in Isla Aguada - Tuk Tuks sind hier das Transportmittel. Überall sieht man sehr fröhliche Kinder, die uns mit "Good morning" begrüßten und mit "Bye, bye" verabschiedeten - zwischendrin kam nichts mehr auf Englisch, aber sie waren sehr stolz auf ihre Sprachkenntnisse und winkten uns zu. An der Hafenmole fingen ein paar Jungs einen Tintenfisch und wollten ihn uns verkaufen, aber wie bereitet man daraus ein Essen?

Am Freitag sind wir dann weiter östlich zu den Ruinen von Edzná gefahren. Da wir den halben Tag damit verbracht haben, Winnie zu schruppen, kamen wir dort erst nach 16 Uhr an. Mit unseren Studentenkarten durften wir kostenlos rein und mussten uns ganz schön sputen, um in 45 Minuten alles zu sehen, da die Ruinen um 17 Uhr zumachten. Dafür waren wir und ein anderes deutsches Paar aber ganz alleine dort und das hatte schon was.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir dort auf dem Parkplatz übernachten können, aber das war leider verboten. Uns blieb nichts anderes übrig, als nach Campeche zu fahren - die letzte Stunde im Dunkeln. Dafür konnten wir dort aber kostenlos auf dem Parkplatz der Touristen Information stehen.

Campeche ist ein Weltkulturerbe. Die sehr alten, kolonialen Gebäude in der Altstadt sind wunderschön angemalt und sehr gut erhalten. Die Stadt war ursprünglich von einer hohen Mauer umgeben, heute sieht man davon aber nur noch zwei kürzere Strecken und die acht Wachtürme.

Wir haben am Nachmittag noch den Bus raus zum Fuerte de San Miguel genommen - eine alte Festung direkt am Meer. Hier befinden sich ein Teil der berühmten Jademasken aus Calakmul. Diese waren natürlich gerade in Restaurierung und wir konnten uns leider nur Fotos davon anschauen. Dafür war aber die Busfahrt schon eine Reise wert. Der Busfahrer hatte vorne eine große Jesus-Figur hängen und wir wußten schnell warum. Helen wäre beim Einsteigen fast wieder aus der Tür gefallen. Sie hatte mal gerade einen Fuß auf der Treppe, als der Busfahrer voll aufs Gaspedal trat. Zum Glück konnte sie sich gerade noch festhalten.

Am Sonntag sind wir dann zu den Maya-Ruinen von Kabah und Uxmal gefahren. Kabah ist berühmt durch den Masken-Palast. Die Fassade ist mit über 300 Chac-Mool Masken (der Regengott der Mayas) verziert. Die gebogenen Nasen sind aber größtenteils abgebrochen. Zur Zeit der Bewohnung durch die Mayas (750-950 AD) waren Kabah und Uxmal durch eine heilige Straße durch den Dschungel miteinander verbunden. In Kabah sieht man noch den antiken Torbogen - von der Straße ist aber nichts mehr übrig geblieben.

Wir kamen gegen Mittag in Uxmal (wird Usch-mal ausgesprochen) an und beschlossen für 10 US$ auf dem angrenzenden Parkplatz zu übernachten. Laut Lonely Planet sollte man hier nur den halben Eintrittspreis am Sonntag bezahlen, aber das war leider nicht mehr der Fall. Mit 8,50 US$ pro Person sind Uxmal und Chichén Itzá die teuersten Ruinen auf der Yucatán Halbinsel. Aber der Eintrittspreis lohnt sich! Für den Preis kann man bis 17 Uhr in aller Ruhe durch die sehr gut restaurierten Ruinen laufen und abends um 19 Uhr noch die ca. 1-stündige Ton- und Lichtschau anschauen.

Wir sind am Nachmittag gut zwei Stunden durch die Ruinen gelaufen, bei sehr heißem und schweißtreibendem Wetter. Uxmal wurde erst 1929 entdeckt - gut 1100% Jahre nach seiner Erbauung. Für die Mayas war Uxmal einer der wichtigsten heiligen Stätten. Bis heute weiß man nicht genau, warum die Stadt um 900 AD (nach 300 Jahren Bewohnung) verlassen wurde. Man vermutet, dass es hier zu einer extremen Dürre kam.

Zwischen den sehr schön verzierten Fassaden findet man auch immer wieder bunte Vögel und riesige Echsen - teilweise über einem halben Meter lang. Uxmal ist berühmt für seine ovale Pyramide (Casa del Adivino = Magierhaus). Sie ist 39 Meter hoch und symbolisiert eine Klapperschlange. Die Treppen auf der einen Seite stellen den Schwanz dar, auf der anderen Seite die Zunge. Ein großes, verziertes Tor auf dem oberen Teil der Pyramide ist der Mund des Regengottes Chac-Mool.

Wir mussten uns anschließend erst einmal von der Hitze (34°C) erholen. Zum Glück kühlte es abends ein bisschen ab. Für die Ton- und Lichtschau wurden Stühle aufgestellt. Man konnte sich auch für 2,50 US$ Kopfhörer in der eigenen Landessprache mieten, um die "dramatische" Liebesgeschichte von der Uxmal-Prinzessin zu verfolgen. Wir waren ein bisschen enttäuscht von der Show, da die Gebäude - zwar sehr schön - immer wieder auf die gleiche Weise angeleuchtet wurden. Na ja, vielleicht haben wir bereits zu lange in den USA verweilt und eine echte Hollywood Produktion erwartet. Das ganze fand dennoch in einer sehr schönen Stimmung mit sehr netter Musik statt und man konnte im Hintergrund den Mond aufgehen sehen.


Uxmal Ton- und Lichtschau.

Gegen 20 Uhr haben wir dann im Dunkel draußen geduscht - wir hatten tagsüber unseren Solarschlauch in die Sonne gelegt und waren froh, den Schweiß runterspülen zu können. Es gab niemand anderen auf dem Parkplatz und wir hatten eine sehr ruhige Nacht.