04.-10.04.2005: Monte Albán - Cuicatlan - Puebla - Cholula - Tlaxcala - Cuautla - Ciudad Hidalgo

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Am Montag morgen haben wir dann doch noch Maria getroffen. Sie freute sich sehr über die CD und wir hatten großen Spaß mit Ricky, dem 8-Wochen alten Pekinesen-Hundebaby. Süß der Kleine! Helen hat heimlich zwischendrin mal gecheckt, ob er unauffällig in ihre Hosentasche passt.

Gegen Mittag sind wir dann zu den naheliegenden Ruinen von Monte Albán gefahren. Diese liegen auf einem Berg und man hat einen schönen 360 Grad Blick auf Oaxaca und die umliegende Umgebung.

Anschließend sind wir dann in Richtung Norden gefahren. Vor uns lagen 385km bis nach Puebla und wir sollten zwei lange Fahrtage dafür brauchen.

In Puebla haben wir uns dann prompt verfahren. Eigentlich wollten wir direkt zu einem Campingplatz in Cholula, beschlossen dann aber kurz vor 18 Uhr doch die Nacht bei Wal-mart zu verbringen. Wir waren einfach erschöpft vom vielen Fahren.

Am Mittwoch morgen haben wir uns auf dem Weg nach Cholula noch die wunderschöne Kirche von Tonantzintla angeschaut. Die gesamte Decke ist mit buntbemalten Porzellanfiguren überseht. Beeindruckend!

Auf dem Campingplatz von Cholula haben wir uns dann für 3 Tage eingebucht. Er war ziemlich leer und wir freuten uns auf ruhige Nächte. Neben uns parkten Petra und Lothar aus Paderborn. Ihr "Kleiner Weißer" war ein sehr alter Mercedes. Wir hatten einen netten Klönschnack und es stellte sich heraus, dass die beiden Ingo Engemann im Grand Canyon kennen gelernt hatten - zwei Monate nachdem wir ihn und seine Frau Marika in der Baja getroffen haben. Wir klein die Welt manchmal ist!

Am Donnerstag sind wir uns dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Tlaxcala gefahren, um eine der angeblich schönsten Kirchen Mexikos anzuschauen. Tlaxcala liegt ca. 50km nördlich von Puebla und wir mussten mehrfach umsteigen, um dort nach gut einer Stunde anzukommen. Wir sind immer wieder fasziniert davon, dass man in Mexiko überall mit den "Collectivos" und Bussen hinkommt. Für die gesamte Fahrt hin und zurück haben wir nur 8 US$ für uns beide zusammen ausgegeben. Alleine das Benzin hätte uns das Doppelte gekostet, wenn wir mit Winnie gefahren wären.

Busfahrten sind in Mexiko immer interessant. Wir lieben es die Menschen zu beobachten. Es empfiehlt sich allerdings nicht unbedingt vorne durch die Fahrerscheibe zu gucken, wenn man nicht an einer Herzattacke sterben möchte.

Tlaxcala hat eine hübsche Altstadt und wir haben gut zwei Stunden damit verbracht, die Kirchen, den Präsidentenpalast mit seiner Wandmalerei und den Zócalo anzuschauen. Die berühmte Basilica de Ocotlán liegt auf einem Hügel und wir mussten in der schwülen Hitze dort hoch stiefeln. Von außen sieht sie aus wie eine Hochzeitstorte, drinnen ist alles mit Gold bestückt. Ganz hübsch, aber bei weitem nicht so spektakulär wir die Kirchen in Tepotzotlán und Tonantzintla.

Am späten Nachmittag sind wir dann nach Puebla zurückgekehrt. Die Stadt ist sehr interessant und es gibt viel zu sehen. Man sollte sicherlich mehr als nur ein paar Stunden dort verbringen, aber wir waren nach den vielen Kolonialstädten einfach mal wieder satt und hatten keine Lust uns alles im Detail anzuschauen. Aber es hat Spaß gemacht durch die belebten Einkaufsstraßen zu laufen. Ausnahmsweise haben wir mal in einem Fastfood-Restaurant Fish und Chips gegessen. Während wir noch so vor uns hinmuffelten, versammelte sich draußen vor der Tür mehr und mehr Polizei. Was war denn da los?

Es stellte sich heraus, dass wir genau an dem Tag in Puebla waren, wo sich sämtliche Polizeieinheiten auf dem Zócalo einfinden, um die riesige mexikanische Flagge vom Mast zu nehmen und in den Präsidentenpalast zu tragen. Sämtliche Einheiten (von Sonderkommando über die Fahrradpolizisten) standen stramm - ein Polizeiorchester spielte die Nationalhymne und die Puebla-Hymne. Mexikanische Passanten blieben stehen mit der rechen Hand auf dem Herzen und sangen lauthals mit. Ein ergreifender Moment! Wir haben allerdings nicht genau verstanden, warum die Flagge an diesem Tag eingeholt und am nächsten morgen wieder gehisst wird.

Am Freitag morgen haben wir uns dann einfach nur entspannt. Am Nachmittag sind wir noch mal nach Cholula reingeschlendert, um uns die größte Pyramide der Welt anzuschauen. Sie ist tatsächlich größer als die Cheops Pyramide in Ägypten - das Problem ist nur, dass man den Berghügel mit einer Kirche obendrauf gar nicht als Pyramide wahrnimmt, da sämtlich Steine abgetragen und für den Bau von Häusern verwendet wurden. Das war uns nicht einmal ein Foto wert, aber wir waren da!

Am Samstag mittag haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Kirsten wollte unbedingt noch einen Blick auf den höchsten Vulkan von Mexiko werfen, den Popocatépetl (im Volksmund "Popo" genannt, 5452m hoch). Dieser war aber im Smog von Mexico City kaum zu erkennen und wir hätten uns den Weg dahin auch sparen können. Die Nacht haben wir in Cuautla mal wieder auf einer Pemex verbracht.

Während unser Essen auf dem Herd brutzelte, saß ein echt süßer, streunender Hund mit erwartungsvollem Gesicht vor unserer Tür. Normalerweise versuchen wir die Hunde zu ignorieren und nicht zu füttern, da sie uns ansonsten immer gegen die Reifen pinkeln und nachts das große Hundegebelle anfängt. Aber Kirsten konnte dem Kleinen dieses Mal nicht widerstehen und ging mit einer Schüssel nach draußen. Aus dem nichts kam prompt ein anderer Hund angerannt und fraß dem Kleinen alles weg. Er sah danach so traurig aus, aber wir hatten leider nichts anderes mehr.

Helens Geburtstag wurde dann zu einem langen Fahrtag. Wir machten uns südlich um Mexico City herum auf den kostenlosen Straßen in Richtung Ciudad Hidalgo auf. Hinter Cuernavaca versuchten wir eine Abkürzung zu nehmen und landeten auf einer super steilen Straße, die bis auf fast 3000 Meter hinauf führte. Winnie musste über eine Stunde lang im ersten Gang den Berg hinauf. Trotz asphaltierter Straße kroch Winnie nur mit ca. 1 km/h voran - der glatte Horror. Helen kam richtig ins Schwitzen, so anstrengend war es für sie die ganze Zeit voll auf dem Gas zu stehen!

Anschließend ging es über Serpentinenstraßen durch einen National Park mit schönem Blick in die Täler und auf die Lagunen. Nach einer Pause hatten wir vergessen, die Kühlschranktür zu verriegeln. In einer scharfen Kurve flog prompt die Tür auf und der 1-Kilo Becher Joghurt verteilte sich schön auf unserem Teppich!

Die Nacht haben wir dann erneut auf einer Pemex in Ciudad Hidalgo verbracht.