09.-15.05.2005: Sequoia NP - Kings Canyon NP - Yosemite NP - Redwood NP

Klicken Sie auf ein Bild, um es größer anzuzeigen.

Leider war das Wetter am Montag regnerisch und ziemlich kühl als wir uns in den Sequoia National Park aufmachten. Die Straße führte in Serpentinen höher und höher und aus Regen wurde Hagel und Schneeregen.

Wir entdeckten eine Schwarzbären-Mutter mit ihrem Baby und schauten den beiden eine Weile beim Fressen zu. Im Sequoia National Park stehen die wohl größten Bäume der Welt (gemessen am Volumen, nicht an der Höhe der Bäume). Diese gigantischen Riesen können bis zu 100m hoch wachsen und sind die ältesten "Lebewesen" der Welt. Sie können bis zu 3500 Jahre alt werden, bis sie umfallen. Winnie sah zwischen diesen Bäumen wie ein Spielzeugauto aus!


Bären und Hagel im Sequoia National Park.

Das Wesentliche über diese Bäume erfährt man im Giant Forest Museum. Von dort aus machten wir uns über eine sehr verschneite und enge Straße zum Moro Rock auf, um den traumhaften Blick auf die Gebirgskette (Great Western Devide) zu genießen. Wir waren keine 20 Stufen hochgelaufen, als uns ein unglaublich heftiger Hagelsturm stoppte. Wir rannten zum Winnie zurück, um uns zu schützen und machten uns erst einmal eine Tasse Tee, in der Hoffnung den Sturm aussitzen zu können. Aber es hörte einfach nicht auf und so sind wir dann direkt zu einem der Campingplätze gefahren, um dort die Nacht zu verbringen. Die Campingplätze waren offiziell noch nicht geöffnet, Toiletten und Duschen waren noch geschlossen, da die Wasserleitungen aufgrund von Frost nicht benutzt werden konnten. Aber Motorhomes durften auf einem Schneefreien Parkplatz kostenlos stehen. Nach Monaten in der Wärme von Mexiko froren wir uns über Nacht buchstäblich den Hintern ab. Wir mussten mehrfach unsere Gasheizung anschmeißen. Ein echter Temperaturschock für unseren Körper!

Am Dienstag haben wir uns dann den General Sherman Baum angeschaut. Er soll der zur Zeit größte Baum (in Volumen) der Welt sein. Vor ein paar Wochen hatten wir ja angeblich den größten Baum der Welt in El Tule (Mexiko) gesehen. Welcher von den beiden nun der größte ist, wissen wir nicht. Egal, beide sind in jedem Fall gigantisch und mehrere Tausend Jahre alt!

Da das Wetter im Sequoia National Park nicht wirklich zum Wandern einlud (die meisten Wanderpfade waren eh tief unterm Schnee vergraben), fuhren wir am Nachmittag in den angrenzenden Kings Canyon National Park. Dieser liegt einige Hundert Meter tiefer und es kam sogar die Sonne ab und zu durch, was zu hübschen Regenbogen führte.

Auf der steilen Bergstraße in den Canyon sahen wir auf einmal Qualm aus unserer Motorhaube kommen. Wir stoppten sofort und stellten fest, dass die rechte Vorderbremse zu heiß gelaufen war. Es stank nach verbranntem und wir mussten einige Minuten warten, ehe wir weiterfahren konnten.

Der Kings Canyon ist ganz hübsch mit seinen zackigen Bergkuppen und den vielen Wildblumen am Straßenrand. Wir schauten uns ein paar Wasserfälle an und fanden einen geeigneten Platz für die Nacht.

Am nächsten morgen ging es dann bei sonnigem Wetter wieder bergauf zum Sequoia National Park. Unser Benzin reichte nicht bis zur nächsten Tankstelle und so mussten wir den 20-Liter-Ersatztank abmontieren und in den Tank umfüllen. In Fresno haben wir dann nicht nur vollgetankt, sondern auch gleich unsere Bremsen in einer Tankstellengarage überprüfen lassen. Es stellte sich heraus, dass wir in Mexiko zwar neue Bremsbelege bekommen haben, aber die Bremsscheiben waren nicht abgeschliffen worden und die neuen Bremsbelege schliffen uneben über die Bremsscheiben, was zu einer Überhitzung führte. Das Prüfen kostete uns mal eben 40 US$ und neue Bremsbelege mit bearbeiteten Bremsscheiben wären noch einmal locker 200 US$ gewesen. Wir beschlossen erst einmal abzuwarten und bergab so wenig wie möglich auf der Bremse zu stehen.

Am nächsten Tag haben wir dann den Yosemite National Park in der Rekordzeit von 4 Stunden hinter uns gebracht. Sämtliche Campingplätze waren für mehrere Tage total ausgebucht und man durfte dort nirgendwo in der Walachei stehen. Die Fahrt vom Süd-West-Eingang bis zum Yosemite Village (liegt mitten im Tal des Parks) war dennoch sehr schön mit tollem Blick auf den Bridalveil- und Yosemite-Wasserfall (dem höchsten in Nord-Amerika). Die nackten Granitfelsen des Yosemite Parks laden wirklich zum Wandern ein, aber da wir keine Übernachtung im Park bekommen konnten, mussten wir unverrichteter Dinge am späten Nachmittag wieder raus. Immerhin konnten wir kostenlos im Village duschen gehen. Ursprünglich wollten wir über die östliche Straße, dem Tioga-Pass, rausfahren, aber die Straße war wegen Schnee leider immer noch gesperrt.

Der Freitag war erneut ein langer Fahrtag. Am Samstag morgen wollten wir früh weiter, hatten an der Tankstelle aber mal wieder unser Tankproblem (das Benzin kam uns aus der Öffnung entgegen, anstatt in den Tank zu fließen). Wir schafften es nicht aus eigener Kraft den Luftschlauch abzumachen und sowohl an der Tankstelle, wie auch bei der Wal-mart Werkstatt wollte (oder konnte) uns keiner helfen. Nach gut einer Stunde fanden wir endlich eine nette Werkstatt. Der junge Mann hörte leider nicht auf unsere Warnung, dass Benzin aus dem Luftschlauch spritzen wird und duschte mal eben sein ganzes Gesicht.

Unser Ziel für den Tag war das Lassen National Vulcanic Monument, aber zu unserer Enttäuschung war auch da die Straße immer noch wegen Schnee gesperrt. Wir reisen scheinbar nicht zur besten Jahreszeit durch den Westen der USA. Schade!

Eigentlich wollten wir uns auch den Crater Lake National Park in Oregon und Mt. Rainier in Washington anschauen, aber unsere schlauen Reisebücher sagten, dass beide noch viel höher liegen als Lassen und bestimmt nicht vor Juni geöffnet sein werden.

Wir änderten unsere Reisepläne und machten uns auf zur Westküste. Auf dem Weg dahin, flog in einer scharfen Kurve mal wieder unsere Kühlschranktür auf (von Zeit zu Zeit vergessen wir sie einzuhaken) und 4 Liter Milch schossen raus.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass das Wetter an der Küste etwas besser sein würde, aber da hatten wir uns verschätzt. Die Baumgipfel der höchsten Bäume der Welt im Redwood National Park waren in dichtem Nebel eingehüllt. Das hatte schon wieder was faszinierendes, leider regnete es aber so doll, dass wir auch hier nicht wandern gehen konnten.