01.-07.08.2005: Courtenay - Elk Falls - Mutchalat Lake

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Am Montag wurde in Comox British Columbia Day gefeiert. Wir sind mit Heide, Kirsten und den Kindern schon um 10 Uhr morgens zur Straßenparade gefahren. Zu unserer Freude kam etwas später auch Ilka, Heides jüngste Tochter, vorbei. Sie lebt in Vancouver und war für das Wochenende auf die Insel gekommen. Kirsten (ich) hat Ilka das letzte Mal gesehen, als sie 4 Jahre alt war.

Die Parade dauerte gut eine Stunde. Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge zogen zunächst an uns vorbei. Dann folgten ein paar Oldtimer und Helen erkannte in einem der Fahrzeuge ihren Zahnarzt. Wir erfuhren, dass er im Nebenjob der Bürgermeister von Comox ist und Helen konnte gar nicht glauben, dass ihr so ein "berühmter" Mann im Mund rumgefummelt hat!

Es folgte ein schottischer Spielmannszug mit ihren Dudelsäcken, Clowns auf Fahrrädern, junge Seekadetten mit ihren Gewehren, Opas auf Formel 1- Gokarts usw. Das ganze war eine super Unterhaltung bei familiärer Stimmung. Den Kindern wurde zwischendrin Zuckerwatten, Bonbons, Eis usw. zugeworfen und wir haben gewunken und gewunken.

Nach der Parade sind wir runter zum Hafen gelaufen. Hier konnte man diverse Teams beim Selbstbauen von mehr oder weniger wassertüchtigen Fahrzeugen beobachten. Die Teams mussten innerhalb einer Stunde mit Hilfe von Plastikplanen, Holz, Klebeband und anderen Baumaterialien etwas zusammenzimmern - der Materialwert sollte dabei so günstig wie möglich sein. Ein Team schaffte es sogar für 4,49 Can$ (Ca. 3 €). Anschließend traten die Teams dann in 4-er-Gruppen auf dem Wasser gegeneinander an. Von der Bootsrampe aus gestartet, sollten sie bis zu einem ca. 500 Meter entfernten Wendepunkt paddeln, dort mussten auf dem Wasser dann die Sitzplätze getauscht werden (die meisten Fahrzeuge kenterten alleine nur bei dieser Aktion) und dann ging es zur Rampe zurück. Die jeweiligen Gewinner traten am Ende dann noch einmal im Finale gegeneinander an.

Das Ganze war eine herrliche Gaudi. Viele der Teilnehmer hatten sich zusätzlich lustig verkleidet. Im ersten Rennen hatten zwei Jungs ein Hamsterrad gebaut. Diese Konstruktion hätte funktionieren können, wenn nicht gleich 2 Sekunden nach dem Start ein anderes Boot direkt vor ihnen untergegangen wäre. Die Ärmsten konnten nämlich im Rad rennend nicht steuern, "fuhren" auf das Wrack auf und kippten um - unter tosendem Beifall der Tausende von Besucher. Die "No-Liki-Kon-Tiki" sank ebenfalls!

Im Finale musste ein Boot kurz nach dem Start anhalten. Die Männer hatten einen Grill an Bord und aufgrund des wackeligen Starts fielen die Schaschliks und die glühende Holzkohle auf den Holzboden des Bootes. Der Gewinner des Tages war ein Boot mit dem Namen "Anal" - nicht gerade familientauglich. Ob die Zeitungen diesen Namen am nächsten Tag gedruckt haben, wissen wir nicht.

Abends sind wir dann noch zu einem fantastischen Feuerwerk über dem Wasser gefahren. Ein langer aber sehr ereignisreicher Tag!

Am Dienstag sind wir dann für eine Nacht noch einmal bei Heide und Dieter zum Grillen und Domino spielen geblieben. Da wir unsere Rückflüge nach Deutschland auf den 23. August vorgebucht hatten, blieben uns jetzt noch etwas über 3 Wochen auf Vancouver Island und wir wollten uns noch ein wenig von der Insel anschauen.

Am Mittwoch mussten wir dann aber erst einmal zu Canadian Tire, da sich unser linker Vorderreifen zu einem dauerhaft, schleichenden Platten herausgestellt hatte. Wir hatten tatsächlich zwei kleine Löcher, in einem steckte sogar noch ein Pferdenagel (den hatten wir uns vermutlich bei Kirsten reingefahren). Leider waren die beiden Löcher so dicht beieinander, dass es mit einem einfachen Reifenflicken nicht getan war. Wir brauchten einen komplett neuen Reifen und damit dann gleich zwei neue Vorderreifen, damit das Fahrzeug nicht unruhig fährt. Canadian Tire wollte für die neuen Reifen aber 350 Can$ haben. Das war uns viel zu viel, zumal wir in ca. 3000 Meilen eh einen komplett neuen Reifensatz für das ganze Fahrzeug benötigen. Das wollen wir dann aber in Arizona machen lassen, da dort die Reifen wesentlich günstiger sind als hier. Wir ließen uns als Notlösung unseren Ersatzreifen draufmontieren und nahmen den kaputten wieder mit.

Die Managerin von Canadian Tire war super nett - wir erzählten ihr von unserer Reise und bekamen dem kompletten Service umsonst! Was will man mehr?

Da es bereits nach 16 Uhr war, sind wir anschließend die 50km nach Campbell River gefahren und haben uns dort an die Straße gestellt, mit tollem Blick aufs Wasser. Der laute Verkehr sorgte allerdings für einen unruhigen Schlaf. Da Kirsten aber eh um 6 Uhr morgens in Deutschland anrufen musste, kamen wir früh aus den Federn. Wir fanden eine Telefonzelle am ruhigen Hafen und sind anschließend noch einmal für vier Stunden ins Bett gegangen. Schlaf muss sein!

Gegen Mittag sind wir dann zum naheliegenden Elk Falls Provincial Park gefahren und haben da eine sehr schöne, dreistündige Wanderung zu den Wasserfällen gemacht.

Am Freitag haben wir auf dem oberen Parkplatz bei den Elk Falls einen ganz ruhigen Tag im Schatten der Bäume verbracht, viel gelesen, gut gegessen und Kirsten war sogar im Eiskalten Wasser baden. Natürlich wurde abends das neue Domino-Spiel rausgeholt. Helen ist richtig abhängig von diesem Spiel geworden.

Am Samstag ging es weiter westlich in den Strathcona Provincial Park - wunderschöne, blaue Seen zwischen den hohen Bergen (einfach typisch Kanadischer Westen). Wir haben zwei kürzere Wanderungen gemacht und sind dann weiter nach Gold River gefahren. Hier konnten wir beim Visitor Center kostenlos dumpen und erfuhren, dass man beim Mutchalat Lake kostenlos campen kann. Dieser lag 13km entfernt und für die Schotterstraße haben wir gut 40 Minuten benötigt. Aber das hat sich gelohnt. Wir bekamen den letzten freien Platz (der war so klein, dass nur der Winnie dort reinpasste). Der Mutchalat Lake hat herrlich klares und relativ warmes Wasser und liegt mitten in der Bergnatur. Nachts war es unglaublich ruhig.

Am Sonntag reisten dann einige Camper ab und wir fanden einen etwas größeren Platz für uns. Ideal zum totalen Ausspannen!