08.-14.08.2005: Mutchalat Lake - Gold River - Strathcona Park

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Das Wetter war, wie immer in diesem Monat, einfach traumhaft und wir haben uns auf einen kleinen Spaziergang gemacht. Auf dem Rückweg lag eine Schlange auf der Straße und tankte neue Energie. Kirsten konnte bis auf einen Meter ran, um zu fotografieren. Die Schlange zündelte zwar ein bisschen mit der Zunge, nahm aber ansonsten kaum Notiz von Kirsten.

Am Dienstag sind wir dann am späten Nachmittag wieder nach Gold River gefahren, um uns für den nächsten Tag auf eine Bootstour zu buchen. Wir reservierten die letzten beiden Plätze, aber am nächsten morgen war es zum ersten Mal wolkig und sehr neblig - kein schönes Wetter um 60 Can$ für die Bootstour auszugeben. Wir ließen uns für den darauffolgenden Samstag eintragen und sind auf dem Rückweg zum Mutchalat Lake noch bei den Upana Caves vorbeigefahren. Hier kann man selbst mit Taschenlampe bewaffnet durch die kleinen Höhlen laufen - nicht besonders spektakulär und die alten Volleyballknie haben beim Kriechgang auch ganz schön gelitten.

Am Donnerstag war das Wetter wieder genial und Kirsten hat mal so richtig ein Sonnenbad und das Baden im See genossen. Abends haben wir dann endlich mal wieder mit Hilfe unserer Solardusche geduscht. Anschließend hat Helen haushoch beim Domino verloren.

Kirsten hatte am nächsten Tag eine leichte Migräne und konnte sich dieses Mal nur im abgedunkelten Winnie entspannen. Schade, denn das Wetter war doch so schön! Wir sind gegen 19 Uhr erst aufgebrochen, um erneut nach Gold River zu fahren. Die Nacht über haben wir kostenlos unten am Hafen gestanden, damit es am nächsten morgen nur noch ein kleiner Fußweg zum Boot ist.

Das Wetter war am Samstag morgen traumhaft - gut das wir die Bootstour verschoben haben. Die MS Uchuck III - ein altes Postschiff, dass die wenigen Bewohner (meistens Indianer) auf den Inseln versorgt, legte kurz nach 10 Uhr ab. Wir waren keine 10 Minuten unterwegs, da hörten wir ein lautes Prusten direkt neben der Bootswand. Luna, der 4-jährige Orca, machte seine Aufwartung. Ähnlich wie Keiko ist Luna hier im Sound eine Touristenattraktion. Er wurde vor zwei Jahren von seinem Rudel getrennte - man vermutet, dass seine Mutter gestorben ist, und er den Anschluss auf der Rückreise nach Südkalifornien verpasst hat.

Luna sollte ursprünglich mit seinem Rudel wieder vereint werden, aber die Indianer in dieser Region behaupten steif und fest, dass in Luna der Geist eines ihrer Häuptlinge lebt. Jetzt bekommen die Indianer Geld vom Staat, für "die Pflege und Betreuung". In unseren Augen ist das natürlich absoluter Schwachsinn - Luna findet im Sound genügend Fische und gedeiht prächtig. Zur Unterhaltung kommt er dann immer nah an die Boote ran, und genießt das "Aah" und "Oooh"" der Leute. Wir haben in der Zeitung gelesen, dass ihn ein Bootsbesitzer wegen "versuchten Mordes" angeklagt hat, da Luna ihm spielerisch die Bootsschraube abgeknickt hat. Nein, es handelt sich hier nicht um einen Amerikaner, sondern um einen Kanadier!!!

Wir konnten ihn jedenfalls minutenlang direkt am Boot beobachten. Besonders beliebt ist bei ihm der Whirlpool direkt hinten an der Bootsschraube. Kirsten stand direkt über ihm und machte ihre Fotos - schon ein tolles Gefühl!


Luna (Orca) beim Wellenreiten.

An der Sound-Ausfahrt zum offenen Pazifik raus, hatten wir dann das Glück Mink Wale beim Fressen zu beobachten. Das Maul weit aufgerissen, schossen sie aus dem Wasser und tauchten mit einem enormen Bauchklatscher wieder ein. Das konnten wir bis dato auch noch nie beobachten - toll!

Dann kam auf einmal der Nebel des Grauen! Gruselig! In Minutenschnelle war das gesamte Boot vom Nebel eingehüllt (der lag direkt auf der Wasseroberfläche) und wir sahen nichts mehr. Gegen 13 Uhr landeten wir dann in Friendly Cove - hier gibt es einen Leuchtturm und eine kleine Kirche, in der die Indianer zum Gottesdienst einluden. Wir haben uns das Gebet geschenkt und sind in aller Ruhe zum Leuchtturm hochgelaufen. Von hier aus hatten wir einen schönen, wenn auch etwas nebligen Blick auf die gesamte Bucht. Wir genossen die Stille und aßen unsern Blaubeer-Muffin (wurde frisch an Bord des Schiffes gebacken!).

Auf dem Rückweg nach Gold River sahen wir die Mink Wale noch einmal in der Entfernung, Luna hatte aber keine Lust mehr sich blicken zu lassen. Dafür kam wieder die Sonne raus! Wir blieben die Nacht über noch am Hafen und fuhren am Sonntag mittag dann in den Strathcona Provincial Park.

Der Tag war heiß und schwül und wir machten uns erst gegen 16 Uhr auf eine 4-stündige Wanderung entlang des Elk Rivers. Hat richtig Spaß gemacht so zwischen den hohen Bäumen, neben einem das ständige Rauschen des Flusses. Zur Abkühlung haben wir uns zwischendrin Gesicht und Arme im klaren und kühlen Wasser gewaschen. Abends gab es dann nach der Schweißtreibenden Wanderung noch eine Solardusche im Dunkeln - herrlich!