10.-16.10.2005: Lava Beds NM - Lassen Volcanic NP - Humboldt Redwoods SP - Mendocino

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Bei schönstem Wetter ging es weiter zum Lava Beds National Monument in Kalifornien. Hier gibt es zahlreiche Lavahöhlen, teilweise mehrere Kilometer lang. Vom Visitor Center bekamen wir große Taschenlampen, deren Lichtstrahl aber recht bescheiden war. Die erste Höhle - Mushpot Cave - war ausgeleuchtet und mehrere Hinweistafeln gaben einen Überblick über die Lavastrukturen. Irgendwie ist es ein bisschen gruselig in diesen alten Lavatunnel zu laufen, die Tausende von Jahren alt sind. Das Gestein ist relativ porös und die Höhlen können jederzeit einstürzen. Teilweise muss man auf den Knien kriechen - wir haben uns bei der Hitze aber die anstrengensten Höhlen erspart.

Wir sind für zwei Stunden durch die verschiedenen Höhlen gelaufen und dann ging es weiter durch die wunderschöne Plateaulandschaft in Richtung Süden - vorbei am schneebedeckten Mount Shasta (4.700m hoch). Auf der später kurvenreichen Straße wurden wir dann von der Polizei angehalten. Was hatten wir verbrochen? Der ziemlich schlecht gelaunte Polizist meinte, wir würden zu langsam fahren und die anderen nicht an uns vorbei lassen. Eine echte Frechheit, denn wir machen das ständig und der Stau hinter uns kam zustande, weil ein dicker Laster hinter uns den Weg nicht freimachen wollte und wir an einer Ampel stoppen mussten. Als ehemalige Polizistin ließ Helen sich das nicht gefallen und machte ihm die Situation klar. Zum Glück mussten wir eh an der nächsten Kreuzung abbiegen. Man hat aber immer ein sehr mulmiges Gefühl im Magen, wenn hinter einem die laute Sirene heult und ein schwer bewaffneter Polizist aussteigt.

Die Nacht haben wir vor der geschlossenen Einfahrt eines Campingplatzes im Lassen National Forest verbracht. Am nächsten morgen fuhren wir dann die letzten 40km zum Lassen Volcanic National Park. Mount Lassen war vor Mount St. Helens der meist beobachtete Vulkan in den USA. Sein letzter Ausbruch war 1915 mit einer gigantischen Pilzwolke aus Lavagestein und Gasen. Mount Lassen ist der aktive Vulkan eines ehemals gigantisch großen Vulkans, dessen Spitze vor 10.000 Jahren kollabierte.

Die Straße durch den National Park führt einmal rund um Mount Lassen und man hat immer wieder einen anderen Blick auf diesen mächtigen Brocken. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung zur Bumpass Hell gemacht. Hierbei handelt es sich um eine sehr aktive thermale Gegend mit heißen Quellen, fauchenden Dampffontänen und blubbernden Matschlöchern. Das ganze wurde nach dem Entdecker dieser Gegend benannt. Mr. Bumpass verlor bei einer von ihm geführten Tour ein Bein, als er durch die brüchige Oberfläche brach und sich das Bein in dem kochend heißen Wasser verbrannte. Heute führen Holzstege über das Gelände.

Auf dem Rückweg rutschte Kirsten jedoch auf dem losen Untergrund aus. Ihr wurden die Beine förmlich nach vorne weggerissen und sie knallte voll auf den Hintern. Zum Glück waren die heißen Quellen weiter weg. Seit dem heißt dieser Ort bei uns jetzt aber Kirstens Bum Hell (Kirstens Arsch Hölle)!

Am Mittwoch erledigten wir in Red Bluff unsere Autoregistrierung beim dortigen DMV. Dieses Jahr müssen wir auch einen Abgastest machen, können aber laut Unterlagen nicht zu einer beliebigen Werkstatt gehen, sondern müssen das in der Nähe von San Diego machen, da wir da zugelassen sind. Um nicht in Zeitnöte zu kommen, haben wir uns beim DMV eine Verlängerung für den Abgastest geben lassen. Anschließend waren wir noch kurz in der Bibliothek, um unsere Emails zu checken. Helen hat mit großer Freude gelesen, dass sich England doch noch als Gruppenerster der Quali für die Fussi-WM qualifiziert hat.

Über eine sehr hügelige und kurvenreiche Straße ging es dann in Richtung Küste. Auf einem schönen Aussichtspunkt haben wir die Nacht verbracht.

Die Küstenstraße des Highway 1 in Kalifornien gilt als eine der Traumstraßen dieser Welt. Sie führt direkt an den steilen Klippen entlang und man atmet die herrliche Meeresluft ein. Das Wasser des Pazifiks ist aber viel zu kalt zum Baden.

Wir sind am Donnerstag durch den Humboldt State Park gefahren. Hier stehen mit die höchsten Redwood Bäume Kaliforniens. Im dortigen Visitor Center findet man ein Wohnmobil, dass aus einem gefallenen Redwood Baum gebaut wurde. Ein Mr. Kelloggs hat dieses in den 30iger Jahren gebaut und wollte mit seiner Kampagne die Redwood Bäume retten. Diese können bis zu 2000 Jahre alt werden. Wir haben einen gesehen, an dessen Lebensringen man ablesen konnte, dass er 1148 "geboren" und 1987 im Alter von 839 Jahren gefallen war.

Die nächsten drei Nächte verbrachten wir auf einem Campingplatz. Es regnete den ganzen Freitag und Samstag über, aber unser Alkovenfenster hielt den Wassermassen wunderbar stand und wir bekamen endlich mal wieder eine Dusche!

Am Sonntag ging es bei strahlendem Sonnenschein weiter die Küste entlang. In Mendocino (wer muss da nicht an den Schlager von Michael Holm denken?) machten wir einen Bummel durch die Dünenlandschaft und den wirklich hübschen kleinen Ort mit seinen netten Holzhäusern. Hier leben noch heute viele Künstler. In einem Internet-Café lasen wir, dass Bob und Suzanne aus Tamasopo, Mexiko noch bei ihrer Tochter im Napa Valley waren und wir wurden herzlich eingeladen dort ein paar Tage zu verbringen. Wir riefen gleich dort an und bekamen nähere Infos zur Anfahrt.

Kurz nach Sonnenuntergang (knallrot und traumhaft schön!) fanden wir einen sehr ruhigen Platz für die Nacht an einem Vista Point. Der Vollmond erhellte den Himmel, die Sterne waren klar zu sehen und das Meeresrauschen lullte uns in den Schlaf. Was will man mehr?!