14.-20.11.2005: Rancho Bernado (San Diego) - Yuma - Sonoyta - Santa Ana

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Im Gegensatz zu Rod und Lesley konnten wir ausschlafen - die beiden waren morgens so leise, dass wir gar nichts gehört haben und auf einmal war es dann schon 11 Uhr, als wir aufwachten! Herrlich, dass wir nicht arbeiten müssen!

Wir hatten dennoch zu tun - Winnie musste durch den Abgastest gebracht werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellen sollte. Wir hatten einen Termin bei einer Werkstatt, die ca. eine halbe Stunde vom Appartement entfernt lag. Wir kamen pünktlich dort an, mussten aber unverrichteter Dinge wieder abfahren. Die Werkstatt hatte keine "Dynos" - das sind Metallrollen im Boden, die die Hinterreifen während des Abgastestes bewegen. Da wir über dem Gewicht eines normalen Pkws lagen, waren wir verpflichtet zu einer Werkstatt mit Dynos zu gehen. Diese sollte um die Ecke liegen, aber der sehr nette Mann konnte uns dort auch nicht weiterhelfen, da seine Dynos angeblich nicht dem Gewicht von Winnie standhalten würden. Er gab uns den Tipp in den gelben Seiten nachzuschauen und rumzutelefonieren. Das hatten wir am morgen schon gemacht, aber keiner gab uns die Info, dass Winnie mal wieder ein Spezialfall für solche Dinge ist.

Zum Glück entdeckten wir dann per Zufall auf dem Rückweg noch eine Smog-Werkstatt, vor der ein anderes Motorhome parkte. Sie war für unsere Bedürfnisse ausgerichtet, aber der Arbeitstag war dort schon fast beendet und wir sollten am nächsten Tag wiederkommen.

Helen hat, um die Abgaswerte noch zu verbessern, einen neuen Luftfilter eingesetzt und sämtliche Flüssigkeiten aufgefüllt. Winnie bestand am nächsten Tag den Test ohne Probleme. Wir lagen sogar deutlich unter den Durchschnittswerten! Anschließend haben wir uns beim DMV in die lange Warteschlange gestellt. Nach 50 Minuten Warten hat das Abholen unseres Jahresaufklebers dann nur noch ganze 30 Sekunden gedauert. Jetzt ist aber erst einmal wieder alles im Lot für das nächste Jahr.

Am Abend sind wir dann mit Rod Pizza essen gegangen. Lesley hatte ein Abendessen mit ihrer Firma. Kirsten bestellte ein Bier und der Kellner fragte sie doch tatsächlich, ob sie schon 21 Jahre alt wäre! Während Kirsten etwas sprachlos (und das kommt selten vor!) nach Worten suchte, fuhr Helen den armen Kellner mit den Worten an: "Jesus! She is nearly twice this old!" Helen was not amused! Sie kam sich wie Hundert vor. Live is hard sometimes!

Am Mittwoch sind wir den Tag gemütlich angegangen - Wäsche waschen, Internet und Lesen. Das Abendessen haben wir dieses Mal zubereitet - Hähnchenschenkel mit viel Knobi aus dem Ofen, dazu Kartoffelgratin á la Helen sowie Broccoli und Blumenkohl. Lecker!

Am Donnerstagmorgen sind wir dann bereits um 7.30 Uhr aufgestanden. Wir wollten weiter in Richtung Yuma fahren und uns von Lesley verabschieden, die i.d.R. um 8 Uhr das Haus verlässt. An diesem morgen haben Rod (der eigentlich um 6 Uhr aufstehen wollte, um an einen Projekt zu arbeiten) und Lesley aber verschlafen und wir fragten uns in der leeren Küche schon, ob unsere Uhren falsch laufen.

Um 9.15 Uhr sind wir dann nach San Diego rein gefahren, um unser Postfach zu leeren. Kirsten hatte eine Aufforderung vom Staate Kalifornien bekommen, als Geschworene in einem Prozess aufzutreten. Der Anhörungstermin war justamente an diesem Tag, aber schon um 7.45 Uhr morgens - mit anderen Worten, sie hat den verpasst. Laut Brief drohen in einem solchen Fall Strafe. Die Mitarbeiter in der Poststelle beruhigten uns aber - am besten gar nicht reagieren, hieß die Antwort. Da Kirsten keine US-Bürgerin ist, dürfte sie so oder so nicht an einer Gerichtsverhandlung teilnehmen.

Anschließend fuhren wir dann bei strahlendem Sonnenschein die 320km auf dem Highway 8 nach Yuma. Hier wollten wir in den nächsten Tagen die Grenze nach Mexiko überschreiten. Vorher brauchten wir aber noch eine Lösung für unseren defekten Ersatzreifen. Das Risiko auf Mexikos Schotterstraßen einen weiteren Platten ohne Ersatzreifen zu bekommen, ist uns doch zu groß. Wir klapperten also mehrere Reifenhändler ab. Erneut stellte sich heraus, dass Winnie einer unter einer Million Fahrzeugen ist. Keiner hatte einen passenden Ersatz für uns auf Lager. Nicht einmal Wal-mart! Am Ende des Tages gaben wir frustriert auf und kauften bei Wal-mart noch ein paar Vorräte für Mexiko. Leider durfte man die Nacht über dort auf dem Parkplatz nicht parken, aber der Manager gab uns den sehr guten Tipp auf dem angrenzenden Gelände bei Sam´s (Wal-marts Großhandelskette) zu stehen. Dieser Laden hatte vor ein paar Monaten dicht gemacht und der riesige Parkplatz war komplett frei und sehr schön ruhig - keine Reinigungsfahrzeuge um 4 Uhr morgens oder laut quatschende Amerikaner!

Am nächsten morgen schauten wir dann in den gelben Seiten nach einem Bridgestone-Händler nach - diese Marke haben wir zurzeit auf unseren Rädern. Und wir hatten mal wieder Glück, denn der Ersatzreifen konnte dort für 10 US Dollar repariert werden - in Kanada konnten die das nicht für uns machen. Wir bekamen außerdem neue Zündkerzen und Winnie war fit für den nächsten Mexiko-Trip!

Abends sind wir dann in den neuen Harry Potter Film gegangen. Wir waren enttäuscht! Der 2,5-stündige Film war so zusammen geschnitten, dass die besten und lustigsten Ereignisse aus dem Buch gar nicht berücksichtigt wurden. Und die Besetzung von Victor Kram und Fleur de la Coeur fanden wir gar nicht passend. Die hatten wir uns ganz anders vorgestellt! Und Ron sah ja so Scheiße aus mit seinen langen Haaren - und seine beiden Brüder erst!

Am Samstag haben wir dann ohne Probleme die Grenzformalitäten für unseren Mexiko-Aufenthalt erledigt. Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt - endlich wieder frisches Gemüse und Obst zu günstigen Preisen - ging es dann quer durch die Sonora Wüste bis nach Sonoyta. Hier haben wir die Nacht auf einer sehr lauten PEMEX-Tankstelle verbracht. Da Sonoyta nur einige Kilometer von der US-Grenze entfernt liegt, wollten wir uns aus Sicherheitsgründen nicht in die Walachei stellen.

Am nächsten morgen klebte ein Zettel an unserer Windschutzscheibe. Jemand schrieb auf Spanisch, ob wir Interesse haben, den Winnie zu verkaufen und hinterließ zwei Telefonnummern.

Im Ort fand an diesem Tag der Aufmarsch von verschiedenen Schulbands statt und wir kamen nur langsam durch den Verkehr. Anschließend aber hatten wir freie Fahrt bis nach Santa Ana. Wir gönnten uns eine Nacht auf dem Campingplatz. Es gab zwar kein warmes Wasser in der Dusche, aber wir nutzten erfolgreich unseren Solarschlauch.