02.-08.01.06: Teacapan

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Die nächsten Tage verbrachten wir mit Lesen und Spazieren gehen. Teacapan ist einfach ein genialer Ort zur Entspannung!

Zwischendrin mussten wir mal eben zur Dumpstation fahren, um unsere Toilette zu entleeren. Kein leichtes Unterfangen hier auf dem Campingplatz, da wir uns rückwärts um die vielen Palmen schlängeln mussten. Und man muss jeder Zeit aufpassen, dass man nicht von einer Kokosnuss erschlagen wird! Die krachen hier aus gut 50 Meter Höhe mit voller Wucht auf und platzen in der Regel.

Helmut hat Kirsten gezeigt, wie man die Dinger professionell mit einer Axt öffnet. Erst muss man die äußere Schale in kleinen Stücken abschlagen, um an den inneren Kern zu kommen. Dann haut man einmal kräftig der Nuss eine zwischen die Augen! Ja, so kann man sich das am besten merken! Die Nuss hat nämlich drei weiche Punkte, die einen an zwei Augen und einem Mund erinnern. Sah easy aus ... man sollte aber auf die Finger achten! Jedenfalls hat das Kokosfleisch gut geschmeckt, den Saft mochten wir aber nicht so.

Am Dienstag kamen dann unsere Nachbarn mit einem Generator vorbei, um unsere hintere Batterie zu laden. Wir mussten letzte Nacht schon im Kerzenlicht abwaschen. Der Generator lief gute drei Stunden mit einer höllischen Lautstärke. Am Ende war die Batterie aber dennoch nicht voll aufgeladen, weil einer der netten Herren die Kabel verkehrt angesteckt hatte. Es reichte dennoch für zwei weitere Tage.

Zum ersten Mal denken wir ernsthaft über den Einbau einer Solarzelle nach. Helmut und Agnes haben sich erst vor kurzem eine in den USA zugelegt und sind ganz begeistert. Helmut hat ein Deutsches Buch mit allen Infos zu den Solarzellen für Einsteiger und Kirsten hat es mit Begeisterung gelesen. Selbst wenn man keine Solarzellen verwendet, gibt dieses Buch sehr interessante Informationen zu Batterien und Verbrauch her.

Am Donnerstag hatte Kirsten dann ihren Aufräumwahn ... kommt selten vor, aber wenn, dann wird alles aussortiert und neu verstaut. Über die letzten beiden Jahre haben wir so viel Papierkram zu den National Parks und Sehenswürdigkeiten gesammelt, dass die beiden Boxen einfach zu voll und schwer wurden. Eigentlich suchte sie nur Informationen zu einem der National Parks in den USA, um sich ein paar gute Tipps von Agnes und Helmut dazu geben zu lassen. Nach zwei Stunden war Winnie um ein paar Kilo leichter und wir hatten endlich wieder Platz unter dem Tisch für unsere Füße! Aufräumen tut gut!

Während Kirsten bei Agnes und Helmut war, wollte Helen an diesem Tag einen Käsekuchen machen. Die Idee war den Mixer über den Motor laufen zu lassen, aber der gab beim Umdrehen des Schlüssels keinen Pieps von sich. Was war los? Wir hatten weder das Licht angelassen, noch waren wir in einem der Gänge. War der Startermotor nun endlich kaputt gegangen? Oh oh, und dass hier in der Einöde! Nachdem Helen den Käsekuchen dann ungewollt mit der Hand gerührt hatte, ging Kirsten mit der schlechten Nachricht abends noch einmal zu Helmut rüber. Der war ganz gelassen und versprach nicht nur das Problem am nächsten Tag anzuschauen sondern auch zu lösen.

Am nächsten Tag brachte Helmut sein Voltmess-Gerät mit und stellte fest, dass die Motorbatterie in einem sehr kritischen Zustand ist. Wir konnten das gar nicht verstehen, da wir in Mazatlán drei Wochen am Strom angeschlossen waren und ansonsten die vordere Batterie im Stillstand gar nicht benötigen. Außerdem waren wir vor drei Tagen doch erst zur Dumpstation gefahren und da sprang der Motor doch noch ohne Probleme an. Ein anderer Camper kam dann mit einem großen Generator an und lud damit gleichzeitig unsere vordere und hintere Batterie auf. Wie gut, dass in solchen Fällen immer ein starke Mann (oder, wie in diesem Fall: mehrere starke Männer!) mit Autokenntnissen zugegen sind. Blink, blink mit den Augenliedern und die Männer haben richtig Spaß den armen Weibsbildern zu helfen. Wir waren jedenfalls sehr dankbar!

Helmut maß zwischendrin immer mal wieder die vordere Batterie und wir mussten feststellen, dass die gute nicht mehr richtig auflädt. Batterien halten in der Regel 3-5 Jahre und geben dann schlagartig ihren Geist auf. Wir hatten keine Ahnung, wie alt diese Batterie eigentlich ist. Michael und Michele hatten jedenfalls keine neue gekauft und so muss diese mindestens schon drei Jahre alt sein.

Wir fuhren am nächsten Tag (zum Glück reichte das Aufladen zum Anspringen des Autos) mit Helmut nach Esquinapa und kauften für 800 Pesos (ca. 76 US$) eine neue Batterie. Sie hatte etwas mehr Kapazität als unsere alte, war dafür aber etwas flacher. Mit zwei Holzstücken klemmten wir die neue Batterie fest und schon beim Starten des Motors merkten wir den Unterschied. Vermutlich hatten wir, nicht wie gedacht, seit Monaten Probleme mit dem Startermotor sondern mit der vorderen Batterie. Besser so, als anders herum, denn ein neuer Startermotor kostet ein Vielfaches.

Am Nachmittag flog dann ein riesiger Bienenschwarm direkt über unseren Winnie und landete bei unseren Nachbarn im Busch. Es müssen zwei Königinnen umgezogen sein, denn in Sekundenschnelle bildeten sich zwei Kokosnuss-große Bienenhaufen an den Ästen. Die Königin wird dabei von Hunderten ihrer Arbeiterbienen umzingelt und so vorm Fressen durch Vögel geschützt.

Kurz vor Sonnenuntergang zogen dann zwei Delphine direkt am Strand an uns vorbei. Sie jagten Fische, die wie wild aus dem Wasser geschossen kamen. Einer der Delphine fing einen Fisch direkt vor unseren Augen, schleuderte den durch die Luft und fing ihn mit einem tierischen Bauchklatscher wieder auf.

Am Sonntag waren Helmut und Ken zum Fischen raus gefahren. Ken hatte so viel Fisch gefangen, dass Kirsten und Helmut reichlich davon abbekamen. Frischer Fisch zum Mittagessen, mit viel Knobi leicht in Butter angebraten! Lecker! Helen wollte davon nichts abhaben und musste somit Kirstens Knobifahne ertragen. Selbst Schuld!

Zwei Mexikaner nahmen sich dem Bienenproblem an. Man war sich nicht sicher, ob es sich hier um aggressive Killerbienen handelt und die beiden waren entsprechend mit Kopfnetzen und Handschuhen ausgestattet. Man legte die Zweige etwas frei und dann wurden die beiden Bienenschwärme einfach mit einem Beutel vom Ast gezogen. Wir erfuhren, dass es sich um professionelle Imker handelt, die die Schwärme später wieder aussetzen werden. Ein Kilo reiner Honig soll hier gut 30 US$ wert sein.

Abends waren wir dann bei Agnes und Helmut zur Happy Hour eingeladen. Kurz vor Sonnenuntergang treffen sich hier auf dem Campingplatz regelmäßig ein paar Leute zu einem Drink. Da Helmut am nächsten Tag Geburtstag hat, sollte das an diesem Abend bei denen stattfinden, da ein anderes Paar am nächsten morgen abfahren wollte. Zu unserer Überraschung gab es sogar etwas zu Essen: Käsehäppchen, Frikadellen, Tacos und diverse leckere Dips.