23.-29.01.06: Puero Vallarta - La Perúla

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Gegen Abend haben wir uns dann immer zu einem Strandspaziergang aufgemacht - vorher war es einfach zu heiß dafür. Am Dienstag parkte ein anderer Winnie neben uns. Er gehörte einem Amerikaner, der seit Jahren in Puerto Vallarta lebt. Von ihm bekamen wir noch ein paar Tipps zu Bootstouren.

Unser Strandplatz und Puerto Vallarta liegen nämlich an der Bahía de Banderas. Diese Bucht ist über 1800 Meter tief und soll angeblich durch einen versunkenen Vulkan entstanden sein. Aufgrund der enormen Tiefe findet man hier eine enorme Auswahl an Walen, Delphinen, riesigen Manta Rochen, Meeresschildkröten und anderen Tiefsee-Tieren, die hierher zu Paarung kommen oder das ganze Jahr über hier leben. Kirsten hatte sogar das Glück direkt vom Strand aus eine Gruppe von Buckelwalen zu beobachten.

Am Mittwochnachmittag sind wir dann nach PV gefahren. Bei der Marina haben wir uns nach Whale-Watching-Touren umgeschaut. Ein Ami zeigte uns Fotos von seiner Segelyacht und bot uns an, für 200 US$ noch am selben Abend raus zufahren. Wir machten ihm klar, dass der Preis weit über unserem Budget lag. Wir waren am gehen, als er urplötzlich auf 70 US$ runter ging. Angeblich sollte noch eine weitere Person an Bord sein. Uns kam der Typ nicht ganz geheuer vor und wir lehnten sein Angebot ab. Es war eh kurz vor Sonnenuntergang und wir wollten am selben Abend nicht unbedingt noch einmal aufs Meer. Kurze Zeit später fanden wir einen Veranstalter, der eine Ganztagestour inklusive Schnorcheln, sämtlichen Getränken sowie Frühstück und Mittagessen für 50 US$ pro Person anbot. Wir meldeten uns gleich für den nächsten Tag an.

Praktischerweise lag ein Wal-mart Parkplatz direkt gegenüber von der Marina und wir verbrachten die Nacht dort. Unglücklicherweise wurde aber an der Marina gebaut und mitten in der Nacht wurden Stahlsäulen in den Meeresboden gerammt. Der Boden bebte wie bei einem Erdbeben und wir bekamen kaum ein Auge zu.

Um 7.30 Uhr klingelte dann der Wecker und wir machten uns nach einer Tasse Tee todmüde zu Fuß zum Hafen auf. Die Warteschlange für die Hafengebühr war sehr lang, denn von hier aus gehen diverse Bootstouren ab. Unser Boot sollte um 9.30 Uhr ablegen. Die Wartezeit wurde uns aber durch einen Seelöwen verkürzt, der Touristen für ein Foto umarmte.

An Bord bekamen wir dann zunächst frisches Obst zum Frühstück. Das Boot war nur ca. zur Hälfte belegt, aber das kam uns eher entgegen. Kaum waren wir aus dem Hafen raus, sahen wir schon die erste große Schildkröte direkt neben der Bordwand. Kapitän und Bootscrew hielten ständig Ausschau nach Buckelwalen und Manta Rochen und wir sahen massenhaft davon! Die Manta Rochen haben hier eine Spannbreite von ca. vier Metern. Gigantisch groß und sie dümpeln direkt unter der Wasseroberfläche. Von weitem sieht man schon einen großen Wasserring auf der Oberfläche. Es waren so viele, dass wir schon aufpassen mussten, nicht direkt mit dem Boot über sie rüber zu brettern. Einer tauchte direkt vor unserem Bug ab. Leider war es nicht leicht diese Giganten zu fotografieren. Man sah eigentlich in der Regel nur die beiden Spitzen der Seitenflossen aus dem Wasser ragen. Im April paaren sich in dieser Bucht die Manta Rochen und die großen Männchen sollen dann bis zu einem Meter aus dem Wasser springen. Aber zu dieser Zeit ist das Wetter hier so heiß, dass wir es nicht aushalten würden. Wir hatten ja jetzt schon Probleme mit der Hitze.

Weiter draußen sahen wir dann neben sehr giftigen Seeschlangen die Buckelwale. Teilweise kreisten sie in einer Gruppe von 3 bis 5 Walen direkt um unser Boot herum. Die Buckelwale kommen in diese Bucht nur zur Paarung und zur Geburt der Jungen. Die erwachsenen Tiere essen in dieser Zeit gar nichts und verlieren bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes.


Tagesausflug in der Bahía de Banderas.

Gegen Mittag kamen wir dann bei den Islas Marietas an - eine Inselgruppe am Eingang der Bucht. Hier ging Kirsten für 30 Minuten Schnorcheln. Danach gab es auf der Überfahrt zum Manzanillo Beach Mittagessen - leckeres gegrilltes Hähnchen mit Reis und Salat. Die Überfahrt mit einem kleinen Boot zum Beach haben wir uns erspart. Wir hatten ja gerade 4 Tage an einem benachbarten Strand verbracht und genossen lieber die Ruhe an Bord, um zu lesen. Nach gut 8 Stunden kehrten wir dann wieder in den Hafen zurück. Eine lange, aber sehr sehenswerte Bootstour ging mit einem Monstermäßigen Sonnenbrand zu Ende.

Am Freitagmorgen haben wir im Wal-mart dann zufällig Bob und Annette wieder getroffen. Die beiden hatten wir vor gut zwei Monaten in Álamos auf dem Campingplatz kennen gelernt. Anschließend sind wir quer durch Puerto Vallarta zu einem kleinen Campingplatz in der Zona Romántica gefahren. Ein Deutscher leitet hier das Hotel Frankfurt und hat vier Stellplätze für kleine Wohnmobile. Als wir dort ankamen schien alles besetzt zu sein. Aber die Managerin vom Hotel sagte uns, dass noch ein Platz frei sei. Da stand aber zurzeit das Auto eines anderen Gastes, der in der Stadt unterwegs war. Wir parkten also draußen auf der Straße und warteten auf den Autobesitzer. Zwischendrin duschten wir aber schon einmal ausgiebig und füllten unsere Wasserflaschen auf.

Nach drei Stunden war uns das Warten zu bunt und wir haben uns auf einen Spaziergang durch die schöne Altstadt von PV aufgemacht. Über eine wackelige Hängebrücke ging es auf die Isla Cuala - eine kleine, tropische Insel mitten im Fluss, auf der sich diverse Kunst- und Souvenirstände befinden. Wir bummelten durch die Läden, Kirsten konnte aber leider kein aktuelles Deutschland-Trikot für die Fussi-WM finden. Dann führte unser Weg am Casa Kimberly vorbei, dass in den 60iger Jahren Liz Taylor und Richard Burton gehörte. Über steile Plastersteinstraßen ging es dann runter zur Strandpromenade, die mit diverser moderner Kunst bestückt ist. Zum Abendessen gab es mal wieder eine Pizza und anschließend genossen wir die nette Abendstimmung in der Altstadt. Es gab zahlreiche, sehr gut besuchte Restaurants. PV ist eine Hochburg für amerikanische und mexikanische Schwule und man sah nicht selten eine Drag-Queen als Kellnerin. In einem sehr gut sortieren Secondhand-Buchladen haben wir dann noch ein paar unserer Bücher umgetauscht.

Der uns versprochene Campingplatz war bei unserer Rückkehr immer noch nicht frei und so verbrachten wir die Nacht auf der ruhigen Straße - immerhin hatten wie für umsonst geduscht und brauchten die Nacht nicht zu bezahlen!

Da wir alles von PV gesehen hatten, was wir wollten, fuhren wir am Samstag weiter gen Süden. Über eine sehr schöne Bergstraße ging es an den Strand von La Perúla. Wir bekamen dem letzten Platz auf einem Campingplatz direkt am Strand und blieben für zwei Nächte dort. Am Sonntag machten wir einen zweistündigen Spaziergang am einsamen und sehr langen Sandstrand. Peaceful!