06.-12.02.06: Barra de Navidad - Melaque - Maruata

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Am Montag haben wir eine Email von Debbie und Dewey bekommen. Die beiden sind zurzeit ebenfalls in Barra und wir sind anschließend auf die Suche nach deren Wohnmobil gegangen. Da keiner Zuhause war, hinterließen wir eine Nachricht, wo wir zu finden sind. Die beiden hatten wir vor gut zwei Monaten in Álamos kennen gelernt und kurz vor Sonnenuntergang kamen sie bei uns vorbei und luden uns auf einen Drink in eine Strandbar ein.

Anschließend gab es leckere Hot Dogs auf der Straße und wir machten einen kleinen Bummel durch die Straßen. Der Abend endete mit einer Tasse Tee und einer netten Klönrunde im Winnie.

Am Dienstag brachten wir unsere Wäsche zur Lavanderia und gingen dann anschließend mit Debbie Sonne tanken an einem Hotelswimmingpool. Wir kamen vor lauter Weibergeschnacke nicht einmal zum Lesen einer Zeile in unseren mitgebrachten Büchern! Das Baden im Meer ist hier recht gefährlich. Die hohen Wellen schlagen direkt am steilen Strand auf und man hat kaum eine Chance wieder aus dem Wasser zu kommen. Wir genossen stattdessen zur Abkühlung die kalte Dusche am Swimmingpool. Abends sind wir dann vor Hunger fast gestorben und schaufelten einen super leckeren Hamburger mit Pommes in uns rein.

Am Mittwochmorgen wurden wir dann von dem Fahrer eines Zementmischers geweckt. Direkt gegenüber von uns wurde ein neues Hotel gebaut und wir mussten ein paar Meter vorfahren, damit der Verkehr weiter fließen konnte. Wir holten unsere Wäsche ab (eine Socke fehlte!) und entschlossen uns dann den Winnie beim Hotel Cabo Blanco neben Debbie und Deweys zu parken. Die Bauarbeiten waren uns einfach zu laut. Das Hotel lag ab vom Strand an einer kleinen Marina, in der Deweys Motorboot lag. Vor ein paar Tagen hatte er Motorprobleme, meinte diese aber inzwischen in den Griff bekommen zu haben. Er lud uns am Nachmittag zu einer kleinen Spritztour durch die Lagune ein. Wir nahmen vorsichtshalber unsere Schwimmwesten und die Paddel von unserem Kajak mit! Der Motor stotterte zwar einige Male verdächtigt, aber die Paddel kamen zum Glück nicht zum Einsatz. Wir saßen vorne am Bug und Helen bekam die volle Ladung Wasser ab, als Dewey sich in Richtung offenes Meer aufmachte. Aber die Wellen waren zu hoch und so sind wir nach gut 40 Minuten umgekehrt. Dennoch hat die Tour Spaß gemacht und wir konnten u.a. Luxusyachten in einer anderen - sehr noblen - Hotelmarina bewundern.

Zum Abendessen gab es zunächst eine Happy Hour mit Tacos und Frijoles (ein Bohnendipp) bei Debbie und Dewey und dann hat Kirsten Pasta Gorgonzola für alle gemacht. Anschließend sind wir alle zu einem Italienischen Restaurant gegangen, in der an diesem Abend Livemusik stattfand. Die Band bestand aus einem Mexikanischen Altrocker an der Gitarre und einer über 50 Jahre alten amerikanischen Sängerin, deren Samtshirt und Leggings verdächtig an einen alten Schlafanzug erinnerten. Sie hatte einen dicken Bauch und sehr dünne Beine und ihre Haare erinnerten an Bette Middler. Ein altes Hippie-Pärchen und die Musik kam entsprechend aus den 70iger und 80iger Jahren. Für Helen ein Graus! Kirsten mochte die meisten Stücke sogar und legte vor der Toilette ein kleines Tänzchen hin, da sie warten musste. Kurze Zeit später lachten wir über Dewey, der die gleiche Toiletteneinlage hinlegte und Debbie ließ sich später ebenfalls nicht lumpen. Das war aber auch schon der Highlight des Abends, wenn man einmal von "Friendly Fred" absieht. Dieser war ein Freund von einem Freund von Debbie und Dewey und total besoffen. Ehe wir die Lage schnallten, drückte er uns einen sehr feuchten Kuss auf die Wange und grabbelte Debbie später nach einer Tanzeinlage sogar noch in den Haaren rum. Ekelhaft! Und der Typ war hässlich bis zum geht nicht mehr!!!

Am Donnerstag sind wir dann bei Affenhitze mit Debbie nach Melaque gefahren. Das Dorf liegt nur einige Kilometer von Barra entfernt und mit dem Bus dauert die Fahrt nur ca. 15 Minuten. Wir waren ein bisschen shoppen, haben frisch ausgepressten O-Saft getrunken und durch Zufall Heidi und Jacques wieder getroffen, die wir schon in Teacapan kennen gelernt hatten. Man trifft sich doch immer irgendwie wieder.

Zum Abendessen gab es dann Spaghetti á la Dewey (der Mann ist Italienischer Abstammung) mit Tomatensauce und Fleischklösschen. Als Vorspeise gab es frittierte Tortillas mit Guacamole.

Am Freitag haben wir dann Barra verlassen und sind den ganzen Tag so weit gefahren wie möglich. Die Nacht haben wir auf einer Pemex kurz außerhalb von Tecoman verbracht. Am nächsten Tag wollte Kirsten während der Fahrt am Computer arbeiten, aber die Maus war kaputt. Leider hatte sie das Touchpad Softwaretechnisch gesperrt und so konnte sie ohne eine Maus ihren Computer nicht mehr benutzen. Ärgerlich!

Gegen 13 Uhr kamen wir dann bei einem traumhaften Strand in Maruata an. Diesen Tipp hatten wir von mehreren anderen Campern bekommen. Gott sei Dank, denn hier wären wir im Leben nicht von der Hauptstraße abgebogen. Eigentlich waren es drei Strände. Ein sehr langer Sandstrand, an dem große Seeschildkröten zu dieser Jahreszeit gerade ihre Eier ablegen. Eine kleiner Badestrand, der zwischen hohen Felsen lag und ein etwas größerer, offener Strand, bei dem aber fast jeden Tag der Wind so stark wehte, dass man nicht drauf liegen konnte.

Wir konnten kostenlos vor den Palapas stehen, neben uns parkten noch zwei andere kleine Camper. Es war traumhaft schön und ruhig hier und wir verbrachten fünf Nächte dort.

Kirsten war den ganzen Sonntag am Strand und im Wasser. Es war richtig heiß hier. Je weiter südlich wir fahren, umso heißer wird es. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann auf eine der Felsen raufgeklettert, um uns die tolle Umgebung von oben anzuschauen. Ein echtes Paradies hier und vom Massentourismus total verschont.