13.-19.02.06: Maruata - Playa Azul - Zihuatanejo - Troncones

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Am Montag und Dienstag hängte Kirsten ihre Hängematte unter die Palapa. In der Sonne war es einfach zu heiß. Zu unserem Erstaunen waren hier unheimlich viele junge Leute am Strand - Mexikaner, Europäer und Amis. Die meisten schliefen in Zelten unter den Palapas. In einigen Holzhütten bekam man auch was zu essen. Direkt neben uns backte eine ältere Mexikanerin jeden Tag frisches Brot in einem Steinofen, dass mit Käse, Kokosnuss oder einer Art süßen Reisbrei gefüllt war. Jeden Tag kamen außerdem Lieferwagen mit Wasser und Getränken vorbei und es gab auch einen Mini-Markt. Man ist also bestens versorgt hier. Süßwasser wurde aus Erdbrunnen mit einem Eimer raufgeholt und man konnte sogar damit duschen, wenn man wollte. Wir hatten aber genügend Wasser an Bord und nutzten jeden Abend unsere Solardusche.

Wir lernten Warren und Sherry aus Colorado kennen. Die beiden verbringen seit über 10 Jahren ihren Winter hier und leben in einem sehr alten amerikanischen Schulbus aus den 60iger Jahren. Warren ging jeden Tag mit seiner Harpune für vier Stunden aufs offene Meer - der Mann ist über 60 und hat die Kondition eines Arbeitspferdes. Es war immer wieder spannend zu sehen, welche Fische er an Land brachte. Da die beiden selbst nicht alles essen konnten, gab er die meisten Fische an die kleinen Restaurants weiter.

Am Mittwochmorgen sorgte Helen dann für eine echte Überraschung! Angestachelt von Kirsten Ganzkörper-Bräune, lieh sie sich Kirstens Bikini aus, um ihren bis dahin blassen Körper ein wenig zu tönen. Oh, oh ... es wurde super dick Sonnencreme aufgetragen und dann drehte sich Helen im 20-Minutentakt von vorne nach hinten und wieder zurück. Das Ergebnis: man sah absolut gar nichts!!! Nicht einmal eine leichte Rötung. Viel Aufwand um nichts und Kirsten konnte sich vor Lachen kaum halten! Ach ja, Helen bekam dafür fast einen Hitzschlag! Ihr Kopf war so rot und der Schweiß lief in Strömen. Wer schön sein will, muss leiden! Helen wir im Leben wohl kein Beach-Bunny werden!

Gegen Abend sind wir dann zum Schildkrötenstrand rüber gelaufen. Millionen von kleinen Sardinen tummelten sich im Wasser und Hunderte von Pelikanen und Reiher stürzten sich wie Bomber ins Meer, um den Fang ihres Lebens zu machen. Man konnte die Sardinen mit bloßem Auge im Wasser sehen. Überall glitzerten silberne Fische. Zwei kleine Jungs liefen einfach ins Wasser und fischten die Sardinen mit ihren T-shirts raus. Unglaublich! Wir konnten auf dem Strand auch diverse Schildkrötenspuren entdecken und überall sah man die Gruben, in denen die Eier abgelegt waren. Man muss allerdings gegen 1 Uhr morgens hier sein, um die Eiablage der Schildkröten zu beobachten.

Am Donnerstag sind wir dann gegen Mittag weitergefahren. Winnie wurde zum Taxi umgewandelt. Mica und ihre Mutter Nancy waren schwer bepackt mit ca. 30kg schweren Rucksäcken und einem großen Surfbrett. Wir nahmen die beiden bis zur ca. 2km entfernten Busstation mit. Außerdem begleitete uns Lisa (50) für den Rest des Tages. Wir hatten sie am gestrigen Abend auf dem Strand kennen gelernt. Sie wollte ebenfalls südlich bis nach Playa Azul.

Die Fahrt führte uns über eine sehr hügelige Küstenstraße mit teilweise spektakulären Aussichtspunkten bis nach Caleta de Campos. Wir aßen dort zu Mittag in einem Restaurant. Gegen späten Nachmittag kamen wir in Playa Azul an und halfen Lisa eine passable Unterkunft zu finden. Anschließend sind wir dann zu einem Strandparkplatz außerhalb von Playa Azul gefahren. Wir hatten gehört, dass man hier kostenlos über Nacht stehen kann. Kurz nach Sonnenuntergang kam ein Polizeiauto vorbei und verweilte eine Zeit neben uns. Als es abfuhr, war es stockdunkel draußen und wir waren Mutterseelen allein. Uns war das nicht ganz geheuer und so fuhren wir zurück in die Stadt und stellten uns in eine belebte Straße direkt vor das größte Hotel im Ort. Im Winnie waren immer noch über 30°C und wir konnten bei der Hitze kaum schlafen.

Am Freitagmorgen entdeckte Lisa uns in der Straße. Sie wollte noch eine Nacht hier bleiben und bat uns ihren fast erwachsenen Kindern eine Email zu schicken und Bescheid zu geben, dass es ihr gut geht. Wir fanden ein Internet-Café 20km von Playa Azul entfernt und schickten die Mail. Nebenbei sahen wir uns die Ergebnisse der Winter-Olympiade an. Schade, dass wir keinen Fernseher haben! Die Deutschen räumen im Biathlon (unserer Lieblingssportart) ja richtig ab. Das sind jetzt schon die dritten Olympischen Spiele, die wir nicht verfolgen können.

Kurz vor Zihuatanejo fanden wir erneut eine Müllhalde und ließen unsere Tanks ab. Während Helen raus musste, um die Klappen zu öffnen, schloss Kirsten das Fahrerfenster. Der Gestank war einfach unerträglich! Arme Helen!

In Zihuatanejo gingen wir erst einmal in einem großen Supermarkt einkaufen, um unsere Vorräte aufzustocken. Nebenan bekam Kirsten eine neue Computermaus für gut 18 US$ - teuer, aber ohne Computer sind wir aufgeschmissen! Anschließend suchten wir einen Parkplatz am Meer. Mit leeren Tanks und genügend Wasser benötigten wir nicht unbedingt einen Campingplatz. Unser Kartenmaterial war ungenügend und so endeten wir hoch auf einem Berg in einer Sackgasse. Der arme Winnie musste mit qualmenden Bremsen im ersten Gang den ganzen Berg wieder runter. Wir fanden dann aber doch noch einen guten Platz in der Nähe des Strandes und hatten gerade noch Zeit den Sonnenuntergang zu genießen.

Zihuatanejo ist ein echter Touristenort. Die Strände sind hier nicht lang und überall sieht man Appartements und Hotels auf den Hängen. Nachts hatte man allerdings einen netten Blick auf die Stadt. Die Lichter der Häuser spiegelten sich im Wasser. Im Winnie war es so heiß, dass wir uns mit unseren Stühlen auf die Straße setzten. Hier kam wenigstens ab und zu mal eine kleine Brise vorbei.

Am Samstag sind wir dann für ca. eine halbe Stunde über große Steinbrocken gelaufen, um zum Playa Las Gatas zu kommen. Laut Geschichte soll hier vor über 700 Jahren ein König eine Art Steinwall in die Mündung der Bucht gebaut haben, um den Strand vor Haien und anderen Seemonstern zu schützen. Das Schnorcheln in dem flachen Riff soll hier ausgesprochen gut sein und Kirsten wollte da unbedingt hin. Aber wir waren enttäuscht! Der Strand war am Wochenende mit Hunderten von Mexikanern und Touristen überseht, dass Wasser war pisswarm und total milchig und man konnte durch die Schnorchelmaske überhaupt nichts sehen. Aber immerhin ist Helen zur Abkühlung mal schwimmen gegangen (man beachte die Badelatschen auf dem Foto!).

Am Sonntag sind wir dann wieder in Richtung Norden nach Troncones gefahren, um uns erneut mit Bob und Suzanne zu treffen. Die beiden hatten wir vor gut einem Jahr in Tamasopo kennen gelernt und zuletzt im Oktober im Napa Valley besucht. Sie wohnten seit gut drei Wochen in dem Strandhaus eines Freundes. Zu Besuch waren außerdem Suzannes Neffe George und seine Frau Christine und Randy, ein College-Freund von Bob.

Wir waren begeistert von dem Haus. Sämtliche Räume waren groß und offen (es gab keine Zimmertüren!) und die Dusche und das Klo waren Teil des Raumes. Alles in tollen bunten Farben und abgerundet. Die Besitzer haben diesen Stil selbst entworfen und gebaut. In der ersten Etage gab es einen großen Wohnraum mit offener Küche. Der Balkon lag zum Strand raus und wir saßen herrlich kühl im Schatten.