27.2.-05.03.2006: San Miguel de Allende

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Wir nutzten die Zeit, um unsere Website zu schreiben und die vielen Fotos zu bearbeiten - wir waren mal wieder 6 Wochen hinterher. Die Tage waren warm und sonnig und Kirsten sonnte sich zwischendrin im Bikini, um ihre Bräune aufzubessern.

An unserem letzten Tag auf dem Campingplatz rückten wir ein paar Plätze weiter, um Winnie mal wieder von außen zu schruppen. Wir hatten vorher unter einem Baum geparkt, der offensichtlich sehr beliebt bei den Vögeln war. Vogelscheiße überall! Helen kletterte sogar aufs Dach und spritzte alles ab.

Am Freitag sind wir dann nach San Miguel de Allende gefahren und fanden einen Parkplatz in einer sehr ruhigen Seitenstraße. Von hier aus konnten wir bequem ins Stadtzentrum laufen.

San Miguel ist eine sehr schöne Kolonialstadt mit sehr viel Charme. Ähnlich wie in Álamos haben sich hier viele Amerikaner niedergelassen und die meisten Häuser sind renoviert und mit frischer Farbe angestrichen.

Wir sind am Nachmittag ganz gemütlich auf den alten Pflastersteinstraßen in Richtung Kathedrale gelaufen. Diese war leider komplett mit einem Baugerüst eingedeckt. Schade, denn die orange-rosa Sandsteintürme waren wirklich mal was anderes und bestimmt ein Foto wert.

Wir hatten im Lonely Planet gelesen, dass es an diesem Tag ein Festival geben sollte. Wir hatten keine Ahnung, was uns da erwartet und waren ganz gespannt. Rund um den zentralen Platz vor der Kathedrale marschierten gegen 17 Uhr Hunderte von Mexikanern aus allen Bereichen Zentral-Mexikos auf. Sie waren in Vor-Spanischen Indianerkostümen gekleidet und die Köpfe waren mit beeindruckend schönem Federschmuck bestückt. An den Fußgelenken trugen sie Ringe aus Nussschalen, die bei jedem Schritt rasselten.

Das Festival hieß "Cristo de la Conquista" und es stellte sich heraus, dass ungefähr 20 verschiedene Gruppen zu je 20-50 Tänzern (Männer, Frauen, Kinder, alt wie jung) geradezu fanatisch zu den riesigen Blechtrommeln tanzten. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Rhythmus und der Geräuschpegel war ohrenbetäubend! Zwischendrin gab es auch noch eine Mexikanische Blaskapelle, die alles andere zu übertönen versuchte. Uns dröhnten die Ohren, aber wir konnten uns nicht satt sehen an den wilden Tänzen. Ein faszinierende Spektakel, das bis spät in die Nacht ging. Viele der Tänzer tanzten entweder barfuss auf dem harten Pflasterstein oder hatten dünne Ledersandalen an - manche hatten sich Bandagen gegen die Blasen um die Füße gewickelt.

Wir waren zwischendrin in einem sehr kleinen vegetarischen Restaurant lecker was essen, bevor wir uns wieder in die tanzende Menge mischten. Es war schon dunkel, als wir zum Winnie zurückkehrten.

Am Samstag haben wir uns dann noch einmal den Rest der wirklich sehr schönen Altstadt angeschaut und sind erneut essen gegangen. In fast jeder Kirche fand eine Hochzeit statt. Die Mexikaner sind sehr elegant gekleidet. Die Bräute hatten hellrosa oder beige an statt schneeweiß und wir waren ein wenig erstaunt, dass das Paar vor dem Altar nicht nebeneinander saß. Die Braut saß alleine vor dem Pastor, der Bräutigam 5 Meter entfernt von ihr an der Seite.

Am Sonntag sind wir dann zum Santuario de Atotonilco - einer sehr alten Kirche (1740) - gefahren. Sie ist ein berühmter Wallfahrtsort und viele Mexikaner pilgern von weit her hierher. Wir waren beeindruckt von den sehr schönen Wand- und Deckenmalereien. Es fand gerade eine Taufe statt und wir mussten eine Weile warten. Draußen vor der Kirche gab es einen Markt, auf dem man Kerzen, religiöse Bilder und Kreuze kaufen konnte.

Auf dem Weg zurück zu unserem Campingplatz haben wir noch schnell unsere Vorräte aufgestockt und an einem Aussichts-punkt oberhalb der Stadt gestoppt.