08.-14.05.2006: Jemez Mountains - Petroglyph NM - Albuquerque - Tent Rocks NM - Red Rocks - Echo Amphitheatre NM

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Am Montag ging es dann zurück nach Albuquerque. Auf dem Weg dahin machten wir diverse kurze Stopps. Der erste war beim Soda Damm - einem versteinerten Wasserfall aus Silikat. Der Fluss hatte sich an einer Stelle schon wieder durch das Silikat gefressen und das Wasser toste den kleinen Wasserfall hinunter.

Dann stoppten wir kurz bei den Red Rocks in den Jemez Mountains und anschließend wanderten wir am Stadtrand von Albuquerque bei glühender Hitze durch das Petroglyphs National Monument. Hier sind alte Felszeichnungen in die dunklen Lavasteine gehauen.

Am Nachmittag erreichten wir dann unseren Campingplatz und Mutti packte in aller Ruhe ihre Sachen. Morgen geht es zurück nach Deutschland. Während Helen nochmals unsere kaputte Dachluke versiegelte, setzte sich Kirsten an den PC, um ihrer Mutter noch die schönsten Fotos der letzten drei Wochen auf CD zu brennen. Wie schnell die Zeit vergangen ist!

Am nächsten morgen hieß es dann Abschied nehmen. Am Flughafen bekamen wir Probleme mit dem Parken. Da Winnie zu hoch für die Parkhäuser ist, suchten wir einen offenen Parkplatz und die Einbahnstraße führte uns auch direkt zum dichtesten am Flughafen. Da landeten wir dann aber vor einer geschlossenen Schranke bei der Durchfahrt für die höheren Fahrzeuge. Die anderen Durchfahrten konnten wir nicht nutzen, da in 2 Meter Höhe Balken über den Fahrbahnen hingen. Wir steckten fest, denn ein Umdrehen in der Einbahnstraße war nicht möglich. Wir parkten Winnie vor der Schranke und Kirsten machte sich auf den Weg, um Hilfe zu holen. Die Zeit drängte, denn Mutti sollte ja eigentlich zwei Stunden vor Abflug eingecheckt sein. Kirsten fand heraus, dass der Parkplatz wegen Überfüllung gesperrt war. Wir sollten doch einfach ein Ticket an der Schranke ziehen, durch den Parkplatz fahren und bei der Ausfahrt Bescheid geben, dass wir für diese Durchfahrt nicht bezahlen möchten.

Hört sich einfach an, ließ sich in der Praxis aber zunächst nicht umsetzten, da überflüssigerweise auch noch die Ticket-Maschine an der Schranke nicht funktionierte. Kirsten drückte den Notknopf und bat um Hilfe. Ein Offizieller kam nörgelnd vorbei und fragte uns, wer denn das Super-Gehirn mit dieser tollen Idee war (Übersetzt: Wer ist so blöd und parkt vor einer Schranke!). Helen antwortete, wer den das Super-Gehirn war, der ahnungslose Wohnmobilfahrer in dieser Einbahnstraße vor eine geschlossene Schranke führt. Hätte man da nicht vorher schon einmal ein Hinweisschild oder eine Umgehung machen können?

Letztendlich wurden wir durchgelassen und fanden zum Glück nicht weit entfernt einen geeigneten Parkplatz mit kostenlosem Shuttle-Service zum Flughafen. Mutti konnte rechtzeitig eingecheckt werden und der Abschied war tränenreich. Mutti hatte wirklich drei tolle Wochen mit uns verlebt. Was haben wir nicht alles gesehen!? Eine Traumreise, die sie sicherlich nicht so schnell vergessen wird. Zum Glück sieht man sich im Juni in Hamburg ja schon bald wieder.

Wir sind dann anschließend erst einkaufen und dann zum San Felipe Casino nahe Santa Fe gefahren. Dort haben wir zwei Tage gestanden, den Winnie wieder auf Vordermann gebracht, unsere Website geschrieben und einem heftigen Sandsturm widerstanden.

Am Donnerstag schien die Sonne wieder und wir sind zum nahe gelegenen Tent Rocks National Monument gefahren. Hier konnten wir aufgrund eines schweren Gewitters letzte Woche ja nicht mit Mutti rein. Die 5km Rundwanderung führt durch einen sehr engen Canyon mit tollen Gesteinsformationen. Die Fahrt auf der 8km langen Schotterstraße hatte sich gelohnt.

Die Nacht haben wir dann in Santa Fe wieder bei Wal-mart verbracht. Am nächsten morgen ging es weiter in Richtung Norden zu den Red Rocks nahe Abiguiu. Hier hat die berühmte Malerin Georgia O´Keeffe auf einer Ranch gelebt und ihre Bilder aus dieser wunderschönen Region sind weltweit bekannt. Wir fanden einen ganz tollen Rastplatz direkt vor den roten Felsen. Dort standen wir Mutterseelen allein und verbrachten eine sehr stille Nacht in einem traumhaften Vollmondlicht.

Kirsten ist am nächsten morgen bei Sonnenaufgang aufgestanden und hat die Rot-Weiß-Gestreiften Felsen fotografiert.

Nach dem Frühstück bestand Helen dann darauf, dass Kirsten ihr die inzwischen sehr lange Lockenpracht einfach abrasierte. Draußen war es zu windig, um die Haare vernünftig mit der Schere zu schneiden, aber Helen wollte keinen Tag länger mehr warten. Kirsten stellte den Bartschneider also auf die längste Stufe ein und fing von hinten an die Mähne abzurasieren. Oh, Gott, war das kurz! Nicht eine Locke war mehr zu sehen und Kirsten machte sich ernsthaft Sorgen, dass Helen das Heulen bekommen könnte. Die konnte aber gar nicht sehen, was da mit ihr geschah und wurde immer ungehaltener über Kirstens verzweifelte Kommentare. Kirsten fingen die Finger an zu zittern und sie wollte mittendrin schon aufhören, aber das ging natürlich nicht mehr. Nach und nach kam alles ab und am Ende war eine lockenlose Helen zu sehen.

Kirsten wartete besorgt auf Helens Zusammenbruch und Heulkrampf. Der kam aber nicht. Ganz im Gegenteil ... Helen fand die neue Haarpracht gar nicht mal so schlecht, denn jetzt konnte man ihre vielen grauen Haare nicht mehr sehen und die Ohren waren nach Kirstens Zitterpartie auch noch dran! Ist schon erstaunlich, wie Haare einen Menschen verändern können. Kirsten musste Helen den ganzen Tag immer wieder anschauen ... und man gewöhnte sich doch ziemlich schnell an den neuen Anblick.

Nach einer schnellen Solardusche sind wir dann zur Ghost Ranch von Georgia O´Keeffe gefahren und haben da einen Rundgang durch die Museen gemacht (Helen wäre draußen fast noch auf eine Schlange getreten, die sich zwischen uns über den Weg schlängelte).

Anschließend ging es nur ein paar Kilometer weiter zum Echo Amphitheatre - einer natürlichen Felsformation, in der ein tolles Echo entsteht. Wir klatschten, sangen und riefen nach Lust und Laune!

Dann ging es über eine Scenic Route rauf in die Berge. Am Hopewell Lake fanden wir einen tollen Campingplatz, der zu dieser Zeit noch kostenlos war, da der Boden immer noch frostig und damit die Wasserleitungen abgeschaltet waren. Unten am See angelte eine Familie und wir unterhielten uns sehr nett mit einer ca. 60-jährigen Amerikanerin, die mit 18 Jahren in Hamburg gelebt und bei Karstadt-Mö gearbeitet hatte. Sie erzählte uns, dass sie bei der Einstellung damals eine Stuhlgangprobe abgeben musste. Ob das heute noch Praxis in Deutschland sei, wollte sie von uns wissen. Man stelle sich das mal vor. Da fängt der Job doch schon Scheiße an!

Völlig entspannt verbrachten wir zwei ruhige Tage dort oben. Zwischendrin viel sogar noch Schnee!