25.9.-01.10.2006: Kolob Canyons - Cedar Breaks NM - Mt. Nebo Loop - Uinta NF

Klicken Sie auf ein Bild, um es größer anzuzeigen.

Am Montagmorgen ging es dann schon wieder ganz früh in die Kolob Canyons. Eine 22km lange Wanderung zum Kolob Arch stand uns bevor. Der erste Teil der Strecke ging stetig bergab und führte uns an den wunderschönen steilen Felsen vorbei. 1983 war hier ein gut 500m hohes Stück Gestein abgebrochen - das Donnern muss man Kilometerweit gehört haben. Nach gut 7km bogen wir dann links in den Hauptcanyon ab. Der sehr sandige Pfad führte an einem flachen Fluss entlang und das Gehen im tiefen Sand war anstrengend. Den letzten Kilometer zum Kolob Arch legten wir dann mehr oder weniger über große Steine krabbelnd zurück - teilweise konnte man den eigentlichen Pfad nicht mehr erkennen und wir suchten uns einen neuen Weg.

Gegen 13 Uhr sind wir dann in der kleinen Waldbucht angekommen, von der aus man den Steinbogen sehen kann. Gut, dass uns der Ranger im Visitor Center am gestrigen Tag schon gesagt hat, dass wir nach oben schauen sollen. Der Kolob Arch ist mit 95m Spannbreite zwar einer der größten Steinbögen in der Welt, er befindet sich aber oben knapp unterhalb der Felskante und man muss ihn durch die dichten Baumwipfel schon suchen.

Gut 10 Minuten nach uns kam eine große Gruppe von Wanderern in die Lichtung und die suchten vergeblich den Arch, bis wir es ihnen dann erzählten. Da der Tag sehr heiß war, hatten mehrere Frauen in der Gruppe Probleme mit dem Kreislauf und schluckten Schmerztabletten. Das hatten wir bis dato auch noch nicht erlebt. Aber die Amis sind leider immer sehr schnell dabei Tabletten zu schlucken.

Unglücklicherweise bekam Helen in der Mittagspause ihre Regel und damit starke Bauchschmerzen. Sie quälte sich richtig auf dem Rückweg und wir mussten sogar anhalten, da Helen kotzen musste. Mit Hilfe von flotter Musik auf Kirstens MP3-Player ging es danach aber für sie etwas besser und wir schafften es kurz vor Sonnenuntergang zum Winnie zurück. Wir verabschiedeten uns von zwei Deutschen Männern, die wir während der Wanderung kennen gelernt hatten und machten uns dann anschließend nach Cedar City auf, wo wir zur Feier des Tages Chinesisch Essen gegangen sind. Wir hatten einfach keine Energie mehr zum Kochen.

Wir verbrachten zwei Nächte auf einem Wal-mart Parkplatz und erledigten unsere Autoversicherung und AAA-Mitgliedschaft. Außerdem kauften wir zwei neue Teflon-Pfannen. Kirsten hatte in einem Time-Magazin gelesen, dass zerkratzte Teflonbelege Krebserregend sind und so wurden unsere alten schnellstens entsorgt.

Am Mittwochnachmittag fuhren wir dann zum nahe gelegenen Cedar Breaks National Monument, dem kleinen Bruder vom Bryce Canyon. Wir machten eine kurze Wanderung am Canyonrand entlang und suchten uns dann anschließend einen ruhigen Platz zum Übernachten in der Natur.

Am nächsten morgen ging es dann weiter in Richtung Norden. Wir hielten mittags bei einer Flying J´s Tankstelle an, holten Benzin und Propangas und leisteten uns für 6,50$ mal wieder eine lange heiße Dusche.

Dann ging es weiter zur Mt. Nebo Scenic Loop - eine einsame Bergstraße, auf der man momentan die Bäume in ihrer Herbstpracht begutachten kann. Wir fanden einen super schönen Campingplatz (kostenlos!) direkt an einem kleinen Bach und parkten inmitten der gelben Aspen-Bäume für zwei Nächte. Wir brauchten einfach mal einen entspannten Tag!

Am Samstag ging es dann den Rest der Scenic Loop entlang und wir hielten mehrfach an, um das bunte Herbstlaub zu fotografieren. Kurz vor Salt Lake City bogen wir dann rechts in den Uinta National Forest ab. Hier wollten wir uns eigentlich die Tropfsteinhöhlen der Timpanogos Cave anschauen. Unser Golden Eagle Pass gab uns zwar freien Eintritt in den Uinta NF, aber die Caves durfte man nur in einer Tour besuchen und die sollte pro Person 7US$ kosten. Da wir schon diverse Tropfsteinhöhlen in den USA besucht haben, schenkten wir uns dieses Mal das Geld.

Wir verbrachten die Nacht erneut neben einem Bach und wollten am Sonntag eigentlich die restliche Strecke durch den Uinta NF entlang fahren, aber die Straße war voller Autos. Ganz Salt Lake City und Umgebung schien am heutigen Tage das Herbstlaub bestaunen zu wollen und wir blieben buchstäblich im Stau stecken. Wir beschlossen kurzerhand auf den nächsten kostenlosen Campingplatz zu fahren und den Tag entspannt an uns vorbei ziehen zu lassen.

Auf einem kurzen Spaziergang trafen wir auf eine Mormonenfamilie, die am Hang auf Campingstühlen und Decken saß und einer lauten Radioübertragung zuhörte. Dass die Mormonen sehr gläubig sind, wussten wir ja. Wir erfuhren ein paar Tage später, dass zwei Mal im Jahr sämtliche Mormonenpriester Stundenlange Reden über Gott und die Welt übers Radio verbreiten. In Utah sind 70% der Bevölkerung (ca. 1,75 Millionen von weltweit ca. 12 Millionen) Mormonen und der Glaube bestimmt diesen Amerikanischen Bundesstaat. 10% des Einkommens geht an den Staat und wird für allgemeinnützliche Zwecke verwendet. Die Familie steht bei den Mormonen im Vordergrund und ist i.d.R. groß. Mormonen leben streng nach ihrem Glauben und Alkohol, Zigaretten, Tee, Kaffee sowie Sex vor der Ehe sind verboten.