16.-22.10.2006: Riverside - San Juan Capistrano - Rancho Bernado

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Am nächsten Tag ging es dann zunächst bei strahlendem Sonnenschein und später im dichten Nebel in Richtung LA. Wir verbrachten die nächsten 4 Nächte auf einer Ranch in Riverside. Der Campingplatz lag neben einem See und war sehr schön ruhig.

Wir nutzen die Zeit, um endlich mal wieder an unserer Webseite zu arbeiten. In den letzten Wochen jagte ein Highlight das andere und wir haben fast nur in der Natur übernachtet. Wir waren dementsprechend Wochen hinterher und tippten uns die Finger wund.

Außerdem bekam Winnie endlich mal wieder eine Dusche. Vor gut 6 Monaten war er von uns das letzte Mal von außen geschruppt worden und der rote Utahsand klebte überall.

Und dann konnten wir über unseren TV-Adapter doch tatsächlich vier analoge Programme empfangen. Supi! Endlich mal richtig Fernsehgucken, u.a. jeden Abend die BBC World News. Außerdem sahen wir eine erschreckende Reportage über den Hurricane Katrina, der New Orleans zerstörte. Mannomann, was da alles verkehrt gemacht wurde! Kirsten sah außerdem eine sehr schöne Dokumentation über das Pantanal Sumpfgebiet in Südamerika. Wir waren da ja für ein paar Tage während unserer Kumuka Tour 2002. Und wie so viele, ist auch dieses wahnsinnige Naturschutzgebiet vom Austrocknen und damit der Zerstörung bedroht.

Am Freitagnachmittag ging es dann über eine recht schöne Bergstraße rüber an die Küste nach San Juan de Capistrano. An diesem Abend sollte Vonda Shepard im Coach House auftreten. Wir hatten das auf ihrer Internetseite gesehen, aber vorab keine Tickets bestellt, da wir nicht wussten, ob wir es bis zum 20. Oktober hierher schaffen. Aber es gab genügend Tickets für 25 US$ pro Person an der Abendkasse.

Im Vorprogramm spielten Connie Rae - eine mäßige Sängerin, die mit einem Altrocker an der Gitarre auftrat - und Steph Johnson & Band. Die hatte eine Stimme wie Sade und spielte ähnliche Musik. Ihre Band war klasse und der Auftritt war sehr gelungen. Das Coach House ist eine Art Musik-Restaurant. Man kann hier an langen Tischen zu Abend essen während auf der Bühne live gespielt wird. Es passen ca. 500 Leute rein, an diesem Abend waren aber nur gut 300 da.

Gegen 21.50 betrat dann Vonda Shepard in Lederjacke und Jeans die Bühne. Sie wurde von einem Gitarristen (James Barsky spielte 20 Jahre für Tina Turner) und einem Bassisten (Jim Henson spielte u.a. für Bruce Springsteen) begleitet und legte gleich mit der wunderschönen Ballade "Soothe Me" los. Die meisten kennen Vonda Shepard durch ihre 5 Jahre bei Ally McBeal. Kirsten kannte sie aber schon seit Anfang der 90-iger Jahre und wollte sie schon immer mal live sehen.

Vonda ist eine Vollblut-Musikerin, die schon seit dem 6sten Lebensjahr Klavier spielt. Sie schreibt alle Texte und die Musik selbst und klingt live noch besser als von CD! Mit 43 hat sie vor 6 Monaten ihr erstes Baby bekommen und sie erzählte begeistert von Jacks erstem Wort. Sie war guter Laune und spielte insgesamt 19 Lieder in den 1,5 Stunden. Darunter u.a.:

- Soothe Me
- Chinatown
- Respect Yourself
- Another January
- Like An Athmosphere
- Maryland
- 100 Tears Away
- Sweet Inspiration
- Baby, Don´t You Break My Heart
- Searching My Soul
- I Only Wanna Be With You
- Chain Of Fool
- The Wildest Times Of The World
- You Belong To Me

Kirsten war dieses Mal vorbereitet und brachte gleich ihre Kameras mit. Ohne Probleme konnte sie das ganze Konzert auf Video aufzeichnen - nur der Hintern der Bedienung versperrte ab und zu den freien Blick auf die Künstlerin.

Am Ende gab es vier Zugaben - Vonda musste sich aber beeilen, den Klein-Jack wartete oben in der Garderobe auf Mamas Dockingstation. Vonda machte zwischendrin schon Witze, dass sie den Kleinen wohl auf der Bühne stillen muss.

Kirsten hatte vor dem Konzert draußen die letzten beiden CDs gekauft. Man findet die hier komischerweise in den Musikläden nicht. Nach dem Konzert versuchte Kirsten noch ein Autogramm auf das CD-Cover zu bekommen, aber Vonda schüttelte nur schnell den Kopf und deutete nach oben. Jack wartete bereits ungeduldig.

Wir waren trotzdem sehr happy über das tolle Konzert und mussten anschließend im Dunkeln noch nach San Clemente zu einem Wal-mart Parkplatz fahren.

Am nächsten morgen standen wir dann eine Stunde lang ratlos vor den Baby-Klamotten. Wir waren auf dem Weg zu Lesley und Rod, die nördlich von San Diego in Rancho Bernado leben. Unser letzter Besuch lag gut 12 Monate zurück und wir erfuhren in Lesleys letzter Email, dass die beiden inzwischen Nachwuchs bekommen hatten. Zackary ist 4 Monate alt und da beide Eltern nicht gerade klein sind, beschlossen wir am Ende ein paar Strampler für 9-12 Monate alte Babys zu kaufen (was sich später als genau richtig herausstellte!).

Auf dem Weg nach Rancho Bernado blieben wir dann im Stau auf der Autobahn stecken. Starker Nebel sorgte für schlechte Sicht und der 8-spurige Verkehr kam fast zum totalen Stillstand.

Wir kamen dennoch fast pünktlich bei Lesley und Rod an. Beide sahen im Vergleich zu ihrem Sohnemann doch recht müde aus. Zackary (oder auch kurz Zack) strahlte uns an - ein wirklich süßes Baby mit fast schwarzen Augen. Frauen bekommen in den USA nur 3 Monate Mutterschaftsurlaub und Lesley hat bis einen Tag vor der Entbindung noch gearbeitet. Die Geburt war problematisch, da sich der Muttermund nicht weit genug öffnete und Zack nach 24 Stunden Wehen letztendlich mit einem Kaiserschnitt geholt werden musste. Lesley gönnte sich noch einen zusätzlichen, unbezahlten Monat und war vor ein paar Tagen erst zu ihrer Arbeit zurückgekehrt. Zack ist tagsüber in einer Babykrippe, die ihm scheinbar sehr gut tut. Er schaut da bei den anderen Babys fiel ab und entwickelt sich wesentlich schneller, als vorher. Dennoch schläft er die Nächte im Moment nicht durch und entsprechend müde und kaputt sind die Eltern.

Am Sonntag hatten Rod und Lesley ihr Zweijähriges Hochzeitsjubiläum und Rod hatte für Lesley eine Überraschung geplant. Zack verbrachte den Tag bei den Großeltern und die beiden gingen in der Bucht von San Diego segeln. Wir machten uns unterdessen im Appartement einen entspannten Tag und genossen die Ruhe.