17.8.2008: Philadelphia

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Am Sonntag ging es durch Delaware hindurch direkt nach Philadelphia. Wir parkten Winnie bei einem Wal-Mart und nahmen den Bus nach Downtown. Da wir uns auf diese Stadt Null vorbereitet hatten, war wie immer unsere erste Anlaufstelle das Visitor Center. Dort erfuhren wir, dass der Besuch in der berühmten Independence Hall kostenlos war und man am Sonntag zwischen 17 und 19 Uhr ohne vorher organisierte Tickets rein kommt.

Wir stellten uns in die Schlange und waren keine 15 Minuten später drin. Auf der 15-minütigen Tour erfährt man dann wie 1776 die Urväter die Unabhängigkeitserklärung verfasst und am 4. Juli 1776 in der Geburtstätte der Vereinigten Staaten unterzeichnet haben. 13 Kolonien unterschrieben diese Erklärung, die von Thomas Jefferson in Worte gefasst wurde. 1787 wurde hier dann auch die Verfassung der USA unterzeichnet.

Die Liberty Bell befindet sich heute im Visitor Center. Ursprünglich hing sie in der Independence Hall und läutete am 4. Juli 1776 den Beginn der USA ein. Irgendwann bekam sie einen kleinen Sprung, den man zu reparieren versuchte. Mit dem Erfolg, dass der Riss anschließend noch größer war. Erneut versuchte man sie zu reparieren. Sie verstummte dann aber endgültig 1846. Zu Ehren George Washingtons Geburtstag wurde sie zum letzten Mal geläutet. Dabei entstand ein riesiger Riss, den man auch heute noch sehen kann.

In jedem Bundesstaat der USA hängt oder steht eine Liberty Bell. Diese wurden als Nachbau der Liberty Bell von Philadelphia in Frankreich hergestellt. Auf manchen haben wir sogar den Riss aufgemalt gesehen! Die Unabhängigkeits-erklärung der Amerikaner ist eben DAS Ereignis in ihrer Geschichte.

Die Altstadt von Philadelphia ist wirklich sehenswert. Hier findet man auch die erste Bank der USA. Viele alte Häuser sind restauriert und schön wieder in Stand gesetzt worden und man kann ganz gemütlich auf Kopfsteinpflasterstraßen durch den historischen Bezirk von Philadelphia laufen. Helen musste aber mehrfach die Luft anhalten. Traditionell werden die Touristen per Pferdekutsche an den Sehenswürdigkeiten vorbeikutschiert. Die Straßen weisen überall zwei tiefe Rillen auf und es stinkt nach Pferdepisse. Wir dachten erst, dass nachts die Penner die Straßen nutzen, denn Philadelphia ist eine Stadt mit vielen Obdachlosen und armen Menschen.

Die City Hall war von drinnen schon geschlossen und wir konnten leider nicht mehr auf den Turm rauf. In der Jeweler´s Row findet man ein top Schmuckgeschäft nach dem anderen. Wir waren aber nach Geschäftsschluss dort durchgewandert und stellten mit Erstaunen fest, dass sämtliche Auslagen in den Fenstern und im gesamten Laden nachts in den Safe verfrachtet werden. Was für einen Aufwand - pro Laden müssen jeden Abend und Morgen Tausende von Schmuckstücken eingesammelt und wieder ausgelegt werden. Das nur zum Thema Kriminalität hier!

Da der Wal-Mart Parkplatz in einer recht versumpften Gegend war, beschlossen wir aus Sicherheitsgründen im Dunkeln die Stadt zu verlassen und fanden eine Stunde später weiter nördlich ein ruhiges und sicheres Zuhause für die Nacht.