18.-25.8.2008: New York City

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Bevor wir New York City ansteuerten, verbrachten wir erst einmal vier Tage auf einem Campingplatz. Mehr oder weniger entspannt, denn Tausende von Fotos und die Webseite mussten gemacht werden, Wäschewaschen (4 Maschinen!) und Winnie bekam auch mal wieder eine Dusche.

Winnie hatte ein kleines Leck im Automatikschlauch - eine Klemme hatte sich gelöst. Dummerweise können wir die nicht selbst wieder befestigen, da der Motor von unten mit einem Schutzblech versehen ist, dass wir selbst nicht abbekommen. Deshalb mussten wir in eine Werkstatt und die 25-minütige "Reparatur" hat uns mal eben über 50 US$ gekostet.

Nach New York City haben wir von der Mexikanischen Grenze "nur" 2 Monate benötigt! Tausende von Kilometern lagen hinter uns und wir haben ja nur noch 4 Wochen, bis wir wieder aus den USA raus sein müssen. Wir mussten uns also sputen.

Nach unseren zum Teil negativen Erfahrungen, die wir in Washington DC mit Parken und Übernachten gemacht haben, waren wir für New York besser vorbereitet. Kirsten hatte vorab intensive Internet-Recherche betrieben und wir wussten, dass man mit dem Wohnmobil auf keinem der Flughäfen aufgrund von Höhenbegrenzungen in den Parkhäusern stehen kann. Die beste Möglichkeit schien uns einer der vielen Parkplätze rund um die Penn Station in New Jersey zu sein. Von hier aus kann man dann mit der U-Bahn bequem nach Manhattan rüber fahren.

Zugute kam uns außerdem, dass wir in Newark auf einem Samstag ankamen, die ganzen Pendler waren also alle Zuhause und die Parkplätze rund um die Penn Station waren entsprechend leer. Wir fanden dann auch prompt einen direkt an der Bahnstation. Für 10 US$ pro Tag und Nacht konnten wir da sicher und ganz ruhig drei Tage lang stehen.

Noch am selben Nachmittag sind wir - weil das Wetter so schön war - mit der U-Bahn rüber nach Manhattan. Die Einzelfahrkarte kostete 1,75$. Eine der Endstationen der PATH-Bahn von Newark ist direkt beim ehemaligen World Trade Center. Man kommt aus dem dunklen Tunnel und fährt direkt in die jetzt riesige Baustelle rein - die U-Bahnstation liegt mitten drin. Durchs Bahnfenster sieht man immer noch zum Teil die zerstörten Etagen des World Trade Centers. Im Prinzip rollt man in ein Massengrab rein, in dem über 3000 Menschen am 11. September 2001 gestorben sind. Da geht einem wirklich ein eiskalter Schauer über den Rücken!

Draußen saßen Demonstranten, die Flyer verteilten, die viele offene Fragen zum offiziellen 9/11 Untersuchungsbericht aufwerfen. Warum ist das WCT 7 Gebäude am späten Nachmittag des 11. Septembers um 17.20 wie ein Kartenhaus zusammengebrochen, obwohl es nicht von einem der Flugzeuge getroffen worden war? Die 47 Stockwerke dieses Gebäudes fielen innerhalb von nur 6,5 Sekunden zu einem 7-stöckigen Schutthaufen zusammen. Dieses wird normalerweise nur durch eine gezielte Sprengung erreicht. Im 9/11 Bericht steht dazu kein Wort und CNN hat den Zusammensturz zweimal berichtet, bevor es überhaupt passiert war. Woher wussten die das? Interessanterweise hausten im WCT 7 Gebäude u.a. das FBI, die CIA und FEMA. Bei dem Kollaps des Gebäudes wurden u.a. wichtige Dokumente und Erkenntnisse zu den Enron und MCI WorldCom Untersuchungen zerstört.

Tage vor dem Attentat wurde ungewöhnlich viele Aktion von United Airlines und American Airlines verkauft - angeblich auch von dem dritthöchsten CIA-Mitarbeiter. Wer wusste davon im Voraus? 6 Wochen vor dem Anschlag kaufte Larry Silverstein den gesamten World Trade Center Komplex inklusive einer Versicherung gegen Terroranschläge. Die Firma, die für die Sicherheit im WTC zuständig war, gehört Marvin Bush, dem Bruder des Präsidenten. Und, und, und! Interessante Fragen und Hinweise. Wer mehr dazu wissen möchte, kann folgende Webseiten besuchen:
www.911blogger.com,
www.911research.com,
www.pilotsfor911truth.org,
www.wtc7.net.

Auf dem zerstörten WCT Gelände werden nun bis 2012 diverse neue Wolkenkratzer - darunter der Freedom Tower - gebaut. An die Stellen, wo jeweils die beiden Türme gestanden haben, werden Denkmäler mit Wasserfällen gebaut. Zu sehen ist davon noch nicht sehr viel. Es stehen noch nicht einmal die Fundamente und der hohe Bauzaun lässt auch kaum einen Blick von der Straße zu. Wir sind deswegen bei Burger King in die erste Etage gegangen und haben dort durchs Fenster geschaut.

Bewegend ist jedoch die Gedenkwand an der Feuerwehrstation, die sich unmittelbar neben dem ehemaligen WCT befindet. Das WCT Memorial Museum haben wir uns gar nicht erst angetan. Die Bilder dieses Attentates wird wohl keiner von uns in seinem Leben je vergessen!

Die St. Pauls Kirche haben wir uns anschließend angeschaut. Hier fand gerade eine Hochzeit statt. Das Brautpaar sah aus wie Seal und Heidi Klumm - sie waren es aber nicht! Die älteste Kirche New Yorks wirkt zwischen den hohen Häusern wie ein Zwerg. Obwohl direkt am WCT Gelände gelegen, hat sie beim Anschlag keinen Kratzer abbekommen. Ein kleines Wunder.

Wall Street war an diesem Samstag natürlich verlassen. Werktags sieht man hier die Banker und Börsenmakler in Schlips und Anzug bzw. Kostüm rumlaufen. Aus Sicherheitsgründen kann man die wohl berühmteste Börse der Welt als Tourist nicht mehr besuchen. Schade, wir hätten das Glockenläuten und wilde Verhandeln schon gerne mal gehört. Ein paar Straßenecken weiter steht dann der riesige Börsenstier. Nasenspitze und Hoden sind vom Anfassen der vielen Touristen blank geputzt!

Die Bootstouren zur Statue of Liberty kosten 18$ pro Person und waren für diesen Tag schon beendet. 24 Stunden lang geht jedoch die kostenlose Fähre rüber zur Staten Island. Die Fahrt zum Sonnenuntergang ließen wir uns nicht entgehen. Vom Boot aus hat man wohl den schönsten Blick auf Manhattan - die Südspitze sieht allerdings ohne die WCT Türme ganz anders aus, als bei Kirstens letztem Besuch in 1999. Die Fähre fährt aber relativ dicht an der Freiheitsstatur vorbei - wir konnten uns den teuren Bootstrip direkt zur Insel also sparen.

New York City by Night haben wir dann von der Brooklyn Bridge erlebt. Fußgänger haben hier über den Autospuren ihren eigenen Holzweg. Tausende waren an diesem lauen Sommerabend auf der Brücke unterwegs. Höllisch aufpassen musste man vor den rasenden Fahrradfahrern. Die haben hier ihre eigene Spur, aber die liegt leider auch auf der schönsten Fotoseite der Brücke und man muss die Bahn ständig überqueren. Unterhalb des Brückenpfeilers auf der Queens-Seite befindet sich jetzt ein Wasserfall. Durch die Lücken in den Holzbohlen kann man das Wasser rauschen sehen. Da wird einem richtig schwindelig vom Hingucken.

Um 23 Uhr waren wir dann wieder beim Winnie in Newark und hatten eine erstaunlich ruhige Nacht. Null Polizeisirenen, keine lauten Klimaanlagen, kein Gehupe. In der Stadt die niemals schläft eine echte Seltenheit! Aber wir wollen uns hier nicht beschweren!

Am nächsten morgen plagte Kirsten eine leichte Migräne und so sind wir erneut erst nachmittags mit der Bahn nach Manhattan rüber gefahren. Dieses Mal bis zur 23rd Street Station. Hier befindet sich auf der Ecke Broadway/5th Avenue das berühmte Flat Iron Gebäude. Das Bügeleisengebäude war einst der höchste Wolkenkratzer der Welt und besticht durch seine schöne Fassade.

Ist man schon einmal am Broadway, darf der Times Square nicht fehlen. Kirsten hat hier 1995 schon einmal Sylvester erlebt. Hunderttausende von Menschen standen hier auf der Straße und warteten darauf, dass um Mitternacht die berühmte Kristallkugel nach oben geht. Anschließend folgt dann das Konfettimeer und Feuerwerk im Zentral Park.

Wir waren ja hier nun im Sommer unterwegs und Konfetti gab es nicht. Dafür massenhaft Menschen und gelbe Taxis. Wir sind dieses laute und recht hektische Menschengewühl gar nicht mehr gewohnt und mussten zur Entspannung anschließend gleich erst einmal frischere Luft im Central Park, der Grünen Lunge von New York, schnappen. Hier war am Sonntag natürlich viel los. Im berühmten Eislaufring gab es bei der Hitze natürlich kein Eis sondern einen kleinen Dom. Auf den gepflasterten Straßen im Park betrieben Jogger, Roller Skater und Fahrradfahrer ihren Fitnesssport. Familien machten Picknick auf den Rasen und den Granitfelsen. Und zu Helens größtem "Vergnügen" rollten die Pferdekutschen an uns vorbei und es stank mal wieder nach Pferdepisse! Soviel zum Thema "Frische Luft"!

An der Ecke Zentral Park/5th Avenue befindet sich der größte Spielzeugladen der Welt - FAO Schwartz. Harry Potter war das Motto und die riesigen ausgestopften Drachen kosteten 1.500 US$ aufwärts - und die waren schon im Angebot! Kirsten hatte hier 1999 unseren geliebten Thumper erstanden - unser kleiner süßer Golden Retreiver (ausgestopft, da Helen keine stinkenden Hunde mag!).

Anschließend folgte der Besuch bei Tiffany´s und Cartier. Normalerweise kommt man hier nur gestyled rein, aber am Sonntag dürfen auch die schwitzenden Touristen in ihren Schlabberklamotten mal einen Blick auf die funkelnden Waren werfen. Fotografieren ist hier strengstens verboten, dass wurde Kirsten nach dem ersten Schuss aber sehr freundlich mitgeteilt. Die Sicherheitsbeamten laufen hier im Dunklen Edelanzug rum und die Verkäufer fragten uns nicht einmal, ob sie uns helfen könnten. Hey, wir haben Kohle, auch wenn wir gerade mal nicht danach aussehen. Kleider machen nicht immer Leute! Helen schaute wirklich ernsthaft nach ein paar schönen Diamantenringen für uns. Schluck!

Die St. Patricks Cathedral ist eigentlich sehr groß, wirkt aber zwischen den Wolkenkratzern auf der 5th Avenue klein. Drinnen fand gerade eine sehr schöne Messe auf Spanisch statt. Helen war begeistert von der Solo-Sängerin, die die gigantisch klingende Orgel begleitete. Endlich konnte Kirsten mal in aller Ruhe ein paar Fotos schießen, ohne dass Madame ungeduldig wurde. Halleluja!

Im Rockefeller Center schauten wir uns die Eingangshalle mit den gewaltigen Wandgemälden an. Da das Wetter inzwischen richtig schön sonnig geworden war, beschlossen wir die 19 US$ pro Person für das Observatorium im Empire State Building hinzulegen. Mannomann, vor 9 Jahren hat das noch 6$ gekostet! Aber wenn man schon einmal in Manhattan ist, dann muss der Blick von oben auf die Häuserschluchten und Wolkenkratzer schon sein. Die Schlangen waren entsprechend lang und eine 45-minütige Wartezeit war angezeigt. Kirsten mussten bei den Sicherheitskontrollen ihr Stativ abgeben. Sie hätte damit oben ja jemanden erstechen können! Aus einem uns bis heute unerfindlichen Grund, schleuste uns der Kartenabreißer in die Expressspur und wir durften ohne Wartezeit den Fahrstuhl besteigen. Supi! Wir ernteten zwar böse Blicke von den wartenden Besuchern, aber das störte uns die Bohne.

Von Null auf 80 geht es exakt in einer Minute und 5 Sekunden - man bekommt Druck auf den Ohren. Wir hatten die Wahl uns in die Schlange zum nächsten Fahrstuhl einzureihen oder die restlichen 6 Stockwerke zu Fuß über die Treppen zu besteigen. Sportlich wie wir sind entschlossen wir uns zur letzteren Variante. Kirsten wurde im engen Treppenhaus ganz schwummerig. Nicht wegen möglicher Blauer Beine, sondern wegen einer kleinen Panikattacke. Die vielen Menschen auf den Treppenstufen erinnerten sie an das World Trade Center und die verzweifelten Versuche der Mitarbeiter, da am 11. September über die Treppen noch rechtzeitig raus zukommen. Da sie eh ein wenig von Höhenangst geplagt wird, blieben diese Gedanken gar nicht aus. Zum Glück steht man oben dann vor (oder sagt man in diesem Fall "hinter"?) einem hohen Zaun (mit Abstürzen ist da nicht viel) und die Panik verflog bei dem gigantischen Anblick. Uns reichte das für diesen Tag und wir fuhren mit der Bahn wieder zum Winnie zurück.

Am nächsten morgen sind wir dann früh aufgestanden. Es war schwül und bewölkt fast den ganzen Tag über. Wir haben noch einmal das WCT Gelände umrundet - das lässt einen in New York einfach nicht los. Kirsten musste aber feststellen, dass sich wohl gerade aufgrund dieser Katastrophe auch vieles in New York zum Positiven verändert hatte. Die Stadt ist wesentlich sicherer geworden - man kann heute ohne Probleme z.B. durch Harlem laufen. Bill Clinton hat hier sogar sein Büro eröffnet. New York war ja schon immer ein Schmelzpunkt von unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Traditionen. Es ist wirklich schön zu beobachten, wie Menschen aller Rassen, Hautfarben und Religionen hier friedlich miteinander leben und sich gegenseitig akzeptieren. An diesem Wochenende fand zum Beispiel ein Pakistanischer Festumzug statt und Tausende säumten die Straßen. Kostenlose Konzerte in den Parkanlagen mit teilweise sogar Superstars sind ebenfalls keine Seltenheit.

Trotzdem, drei Tage Manhattan waren für Kirsten schon immer das Maximum. Irgendwann gehen einem die Autos, vielen Menschen und stickigen Häuserschluchten auf die Nerven. Leben könnten wir hier nicht!

Dennoch machten wir auch an unserem dritten Tag noch einmal voll Programm. Chinatown war so wühlig und überfüllt, dass wir gar nicht erst bei dieser Hitze dadurch gelaufen sind. Stattdessen haben wir die Subway bis Midtown genommen und uns anschließend den wirklich schönen Lesesaal in der National Library angeschaut.

In der Grand Central Station - dem Hauptbahnhof von New York City - gab es einen fantastischen Foodcourt mit super bequemen Sesseln. Sieht Helen auf dem Foto nicht aus, als wenn sie täglich dazu gehört?

Den Marsch zum UN Gebäude hätten wir uns schenken können. Von draußen ist das Gelände potthässlich und die kostenpflichtige Tour wollten wir uns auch nicht antun.

Stattdessen nahmen wir den Bus und fuhren durch Harlem durch zu den Cloisters raus. Dieses Kloster liegt direkt am Hudson River in einem Park am Nordende von Manhattan, war aber unglücklicherweise an diesem Tag geschlossen. Helen feuerte anschließend ihren Tourguide Kirsten, denn die Busfahrt hatte schlappe 1,5 Stunden gedauert. Rauchen war im Bus nicht erlaubt - entsprechend bedürftig war die Kleine. Zurück nahmen wir dann die wesentlich schnellere Subway. Den Bus hatten wir eigentlich auch nur genommen, weil uns inzwischen so die Füße weh getan haben, dass wir uns auf die 2$-"Stadtrundfahrt" im klimatisierten Bus gefreut hatten.

Zum Abschluss ging es noch einmal bei Tageslicht über die Brooklyn Bridge - für Kirsten die schönste Brücke mit dem tollsten Blick der Welt! Erneut waren wir 10 Stunden auf den Beinen und Kirsten schlief noch vor dem Abendessen erschöpft im Winnie ein. Helen musste sie zur Suppe (aus der Dose, Helen hatte auch keine Energie zum Kochen mehr!) wieder wecken!