15.-21.9.2008: Mississippi River (Minnesota & Wisconsin) - Galena - Loess Hills - Kansas - Jefferson City - St. Louis

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Wir überquerten den Mississippi River bei Red Wing und fuhren auf der Wisconsin-Seite wieder in Richtung Süden. Das Wetter hatte sich um 180 Grad gedreht und bei strahlendem Sonnenschein machte der Mississippi richtig Spaß. Wir entdeckten eine Schildkröte mit langem Schwanz und besuchten eine der vielen Schleusen, die den Wasserstand des Mississippis hier oben kontrollieren.

Kurz vor der Illinois-Grenze machten wir einen Stopp bei der Grotte von Dickeyville. Sie wurde zwischen 1925 und 1930 gebaut und ähnelt der Wegner Grotto, die wir vor ein paar Tagen besucht haben. In Dickeyville liegt die Grotto direkt neben einer Kirche und die Motive sind zum größten Teil christlich. Als Baumaterial wurde hier neben Porzellan und Glas auch Muscheln und Stalaktiten und Stalagmiten verwendet.

Unweit davon entfernt liegt Galena - ein sehr hübsches Städtchen in Illinois. Die bunten Holzhäuser erinnern hier stark an die prächtigen Südstaatenvillen. Wir bummelten zwei Stunden lang in der Abendsonne durch die Stadt und da wir dort bei Wal-Mart nicht stehen durften, ging es abends noch weiter nach Dubuque.

Hier schauten wir uns am nächsten morgen die Raddampfer im Hafen und die super langen Schuten auf dem Mississippi an.

Anschließend ging es quer durch Iowa. Ganz im Westen des Bundesstaates liegen die Loess Hills. Laut Lonely Planet handelt es sich hierbei um sehr seltene Gesteinsformationen (Loess ist eine Art gelber Lehm). Nur hier in Iowa und in China sind diese Formationen zu finden. Hörte sich gut an, aber in der Realität kann man sich den langen Weg hierher schenken. Von wegen bizarre Formationen ... flache Hügel mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist alles, was man sehen kann. Laaaaaaangweilig! Überall sieht man außerdem Sojabohnen-Felder - Mais und Soja sind die beiden Hauptgetreidesorten, die in den USA angebaut werden. Sie dienen nicht nur als Viehfutter für die vielen Hamburger-Rinder, sondern sind auch in sämtlichen Lebensmitteln zu finden - vor allem in Fastfood.

Wir entdeckten eine organische Apfelbaumplantage und deckten uns dort mit einer Tüte Jonathan Apples ein. Laut Besitzer eine der besten Apfelsorten zum Essen und Backen. Yup! Die waren echt lecker ... und teuer, aber manchmal lohnt es sich wirklich in Qualität zu investieren.

Wir machten einen ganz kurzen Abstecher nach Nebraska - hier gibt es für Touristen absolut gar nichts zu sehen, aber Helen wollte wenigstens mal einen Fuß in diesen Bundesstaat gesetzt haben. Kirsten kaufte sich ein paar Joggingschuhe in einer Outlet-Fabrik. Sie plant in Mexiko mal Laufen zu gehen, um etwas Kondition zu tanken. Helen glaubt da nicht wirklich dran!

Unser Aufenthalt in Kansas war genauso kurz wie in Nebraska. Einziger Höhepunkt für Kirsten war ein kurzer Fotostopp in Leavenworth - dem Geburtsort von Melissa Etheridge. Eine typische, ziemlich herunter gekommene Midwestern Stadt mit einem großen Gefängnis. Kein Wunder, dass es Melissa in die Stadt der Engel in California zog. Hier möchte man nicht einmal begraben sein.

Via Kansas City (der westliche Teil dieser Stadt liegt in Kansas, der östliche in Missouri) ging es in Richtung Osten nach Jefferson City - der Hauptstadt von Missouri. Kirstens 50igster US-Bundesstaat, Helens 49igster. Helen fehlt jetzt nur noch Hawaii (Kirsten war 1996 mal auf Maui).

Erneut stand ein State Capitol auf unserer Sightseeing-Liste. Die kostenlose Tour wurde von einer jungen Geschichtsstudentin geführt und war sehr informativ. Der Empfangssaal zeigt die komplette Geschichte von Missouri in Wandgemälden auf. Missouri war lange Zeit ein "Sklavenstaat" und Mormonen durften hier ohne Strafverfolgung gehängt und abgeknallt werden. Interessanterweise wurde dieses Gesetz erst 1976 aufgehoben. Ooops! Die Regierungssäle und die Rotunda sind ebenfalls sehenswert.

In Richtung St. Louis wollten wir eine Abkürzung über eine Scenic-Route entlang des Missouri Rivers nehmen. Vor ein paar Wochen war es hier zu schweren Überschwemmungen gekommen und teilweise waren die Straßen immer noch leicht unter Wasser. Die vermeintliche Abkürzung wurde für uns dann ein richtig großer Umweg, den wir hätten vermeiden können. Bei den hohen Benzinkosten ärgert einen das dann schon.

St. Louis liegt an der östlichen Grenze von Missouri und wir haben lange überlegt, ob wir die vielen Extrakilometer fahren sollen. Am Ende waren wir froh, dass wir diese Entscheidung getroffen haben, denn St. Louis ist sehenswert!

Der berühmte St. Louis Bogen wurde zu Ehren von Präsident Jefferson, dem einzigen Präsidenten, der Architekt war, gebaut und ist außerdem das symbolische Gateway für die Expeditionen in Richtung Westen von den berühmten Entdeckern Lewis und Clarke.

Er wurde 1965 fertig gestellt und ist über 200m hoch. Damals eine Meisterleistung der Statik und Architektur. Ein einzigartiges Fahrstuhlsystem erlaubt es Besuchern für 10$ pro Person bis zur Spitze des Bogens zu fahren, um von dort einen Blick durch die kleinen Fenster auf St. Louis zu werfen. Wir haben uns das geschenkt, da die Warteschlangen sehr lang waren. Unterhalb des Bogens befindet sich unterirdisch ein kostenloses Museum, das die Expeditionsgeschichte von Lewis und Clarke sowie den Bau des Bogens erklärt.

Keine Hundert Meter vom Bogen entfernt liegt das alte Gerichtsgebäude. Ein Besuch lohnt sich. Ein Muss in St. Louis ist die Cathedral Basilica von St. Louis. Die Decken in dieser wirklich wunderschönen Kirche sind komplett mit Goldmosaiken bezogen. 20 Künstler haben daran 75 Jahre lang gearbeitet!