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Dann kehrten wir für 10 Tage nach Wellton zurück. Hier konnten wir für 12,50 US$ auf einem Full-Hookup Campingplatz stehen. In Yuma fingen die bei 26 US$ an.
Am ersten Abend gab es gleich noch einmal die leckeren Spare Ribs von Wal-Mart mit Pommes. Uns lief das Wasser bei über 40°C, aber lecker war es trotzdem!
Kirsten verbrachte mehrere Nachmittage in der nahe gelegenen Bibliothek und machte Recherche für eine neue Fotokamera, eine GPS-Maus und unsere nächsten Ziele.
Helen hat nachträglich zum Geburtstag von Air France ein Geschenk bekommen. Ihr erinnert euch: Helens Gepäck ging auf dem Flug von Mexico City nach England verloren und Helen musste
sich in einer 2-stündigen Hauruckaktion bei Marx & Spencers mit neuen Klamotten für die Hochzeit ihrer Nichte und für Weihnachten eindecken. Das Gepäck tauchte zwar nach einer Woche wieder auf, aber
Helen reichte dennoch eine Beschwerde inklusive der Rechnungen für die Klamotten ein. Und siehe da ... Air France bezahlte alles und Helen bekam die 361 Euro zurückerstattet!
Helen hatte die Spendierhosen an und bezahlte die neue Kamera. Unsere alte Fotokamera streikt seit einiger Zeit - geht nur noch im Vollzoom und bei Nacht - na ja ... die hat 5 Jahre gehalten.
Kirsten entschied sich für die neue Panasonic Lumix DMC FZ28. Sie bestellte die Kamera bei Amazon.com für 268 US$ - ein Hammerpreis für so eine tolle Kamera.
Zoom 28 - 496, leicht: wiegt nur knapp 400 Gramm, klein und handlich mit fantastischen Funktionen. Hat leider kein schwenkbares Display und keinen externen Auslöser
wie unsere alte Kamera, aber für das Geld kann man einfach nicht meckern.
Die GPS-Maus von Navibe (GM720) kostete inklusive Versandgebühren unter 50 US$, ist wasserfest und wird magnetisch auf der Motorhaube oder Tür befestigt. Sie funktioniert auch
wunderbar im Winnie. Zusammen mit der Delorme Street Atlas 2008 Software (hat uns Thomas kostenlos kopiert) haben wir nun endlich auch die Möglichkeit per GPS und PC zu navigieren.
Da werden wir uns in der Zukunft wohl nie wieder verfahren ...
Kirsten verbrachte einen ganzen Tag damit, das 150-Seiten starke Handbuch zur Kamera zu lesen, um sämtliche Funktionen auszuprobieren. Die umliegenden Zwiebelfelder in Wellton boten
dafür eine prächtige Kulisse.
Von Wellton aus ging es Anfang Mai direkt nach Quartzsite. Wir wollten uns hier eigentlich über Solarzellen informieren, aber der gesamte Ort ist zu dieser Jahreszeit eine leblose Geisterstadt.
Kein RV Park, kaum ein Restaurant und alle Spezialgeschäfte rund um das Wohnmobil sind für die Sommersaison geschlossen. November bis März tobt hier normalerweise der Bär.
Nördlich von Quartzsite fanden wir dann bei Meile 112 auf dem HW95 (GPS-Koordinaten: N33° 42' 32.80", W114° 12' 56.98") einen kostenlosen BLM-Campingplatz für die Nacht. Über den Bergen im Westen
ging die Sonne spektakulär unter.
Am nächsten Tag lotste uns dann Mary - unsere GPS-Dame - über Parker nach Lake Havasu City. Oh oh, so einfach ist das mit der GPS-Navigation nicht. In Parker wiesen große Hinweisschilder in Richtung
Lake Havasu, aber Mary hatte anderes mit uns im Sinn. Anstatt uns auf dem direkten Wege über den Highway 95 zu leiten, ließ sie uns links auf den Riverside Drive abbiegen. Dieser hätte uns zwar einige
Meilen später wieder auf den HW 95 geführt, war aber aufgrund von Bauarbeiten gar nicht passierbar. Helen machte eine 180-Grat-Wendung und schimpfte zum ersten Mal mit Mary. In Lake Havasu City führte sie uns
zwar in die unmittelbare Nähe der Bibliothek, wusste aber nicht, dass direkt vor der Einfahrt zum Parkplatz ein Kreisverkehr lag und hätten wir die Bibliothek nicht schon gesehen, dann hätte uns Mary stundenlang
im Kreis herumgefahren. "Route recalculation ... route recalculation" - wir konnten es nicht mehr hören und stellten den Ton ab.
Wir erledigten unsere E-Mails und checkten die Bundesliga und dann ging es weiter mit Mary. Wir peilten den nächsten Wal-Mart an. Mary machte ihren Job dieses Mal super, aber leider gab es an dieser Stelle gar keinen
Wal-Mart. Ein Fehler in der Delorme Software! Helen war inzwischen sauer auf Mary und kündigte schon mal die Kündigung an!
Ohne GPS-Hilfe fanden wir dann einige Meilen weiter per Zufall einen Wal-Mart Supercenter. Dieser war in der Delorme Software nicht enthalten, sah aber auch brandneu aus.
Am Sonntag hatten wir erneut Probleme per GPS den Camping World Laden in Henderson zu finden. Zum Glück kannten wir diesen aber schon und ließen uns von Mary gar nicht lange beirren. Eines haben wir bereits gelernt:
man sollte sich nicht unbedingt nur auf das GPS verlassen sondern immer noch der eigenen Nase folgen.
Zu unserer Freude waren gerade die Dachventilatoren von SHURflo im Angebot. Statt 189$ lag der Preis bei 139$. Wir verglichen den SHURflo Comfort Air Fan (Gold) mit den Fan-Tastic Fans und trafen schnell eine Entscheidung. Nicht nur
der bessere Preis sonders auch die bessere Ausführung (SHURflo Ventilator kann auch bei geschlossener Dachluke genutzt werden, das Fliegengitter lässt sich viel einfacher rausnehmen und säubern) sprachen für sich.
Wir bestellten den Einbau von zwei dieser Ventilatoren am Service Desk und bekamen von David einen Termin zur Installation für den nächsten Vormittag. Obendrein reduzierte er unser Rechnung noch um 89$. Statt zweimal mussten wir nur
einmal die Installationsgebühr bezahlen. Er fuhr selbst einen Toyota Dolphin - Baujahr 1986 - einen Bruder vom Winnie sozusagen. Wir waren happy!
Geplant hatten wir einen Ventilator anstelle unserer jetzigen Klimaanlage (funktioniert eh nicht) und einen über dem Bett im Alkoven. Beide laufen über 12 Volt und somit von der Batterie.
Da unsere Klimaanlage total mit Aluminium-Tape umklebt war, um Wasserlecks zu verhindern, stieg Kirsten am frühen Montagmorgen aufs Dach und entfernte das Tape rund um die Klimaanlage. Eine 1 1/2-stündige
Sauarbeit in der Hitze. Das Alu-Tape war messerscharf und Helen musste Kirsten mehrfach die Pflaster zum Verarzten der Schnittwunden an den Händen hochreichen.
Die Camping World Werkstatt war ein wenig in Verzug und so rollte Winnie statt um 11.30 Uhr eine Stunde später in die riesige Halle. Wir erklärten dem Installateur, wie wir uns das ganze gedacht haben und
er machte sich an die Arbeit. Unsere Rechnung wurde aber noch vor Arbeitsbeginn um 59$ erhöht. David hatte "vergessen", dass für das Rausnehmen der Klimaanlage eine Extra-Gebühr anfällt.
Der Installateur entfernte zügig unsere vordere Dachluke über dem Alkoven und wir stellten mit Erschrecken fest, dass unsere Styroporwände in Winnie mal gerade 2cm dick sind. Kein Wunder, dass wir es drinnen kaum wärmer oder
kühler haben als draußen!
Das stellte das erste Problem da: die neuen Ventilatoren haben eine Mindesteinbauhöhe von gut 5cm und waren eckig. Unsere abgerundeten Dachluken mussten also beschnitten werden und dann mussten Holzstücke zusätzlich eingesetzt werden, damit
die neuen Dachluken/Ventilatoren überhaupt fest unter der Decke hängen. Obendrein stellte der Werkstatt-Obermacker (ein arroganter Fatzke) nach dem Ausbau der Alkoven-Dachluke fest, dass sämtliche Deckenlichter nur von einer 12 Volt-Leitung
versorgt werden. Da die Kabel der neuen Ventilatoren mit den Lichterkabeln verbunden werden sollten, machte man sich Sorgen, dass beim gleichzeitigen Laufen beider Ventilatoren womöglich unsere Sicherungen im Stromkasten rausfliegen.
Wir wurden aus dem Warteraum geholt und man erklärte uns die Situation. Kirsten war ein wenig sauer, denn ihrer Meinung nach hätte man VOR Arbeitsbeginn schon einmal die Elektrik nach möglichen Störungen checken sollen. Das Knowhow erwarteten wir einfach
von DEM Fachhändler für Wohnmobile!
Uns war der Ventilator anstelle der Air Conditioning wichtiger als der im Alkoven und wir teilten dem Werkstatt-Obermacker unsere Entscheidung mit. Er lief zum nächsten Computer und gab die neuen Daten ein. Statt zwei Ventilatoren tauchte jetzt nur einer auf
der Rechnung auf und entsprechend geringer hätte diese ausfallen müssen. Aber nein! Man wollte uns den Extra-Aufwand für das Beschneiden der Dachluken und die Holzstücke für zusätzliche 120$ berechnen. Spinnen die? Wofür zahlen wir denn die bereits berechneten
89$ Installationsgebühr, bitte? Da kommt bei Kirsten die alte Projektmanagerin durch. So nicht! Am Ende wurde die Installationsgebühr auf 45$ runtergesetzt (schließlich hatte uns David gestern 50% davon entlassen) und nach kurzer Rücksprache mit David entfielen auch die
zusätzlichen 120$. Ist doch nicht unser Problem, wenn die die Arbeit verkehrt angehen.
Der Installateur setzte unsere alte Dachluke wieder in den Alkoven ein und nahm anschließend die Klimaanlage raus. Das hätten wir auch selbst machen können - die war nämlich nur mit zwei Schrauben von drinnen gehalten und ließ sich ohne Probleme entfernen.
Wir hätten nur das Problem gehabt, dass wir den oberen Teil mit gut 50kg Gewicht gar nicht aus dem Loch bekommen hätten. Man fuhr dafür einen Gabelstapler an den Winnie und wuchtete die Klimaanlage auf die Kufen.
Dann mussten wir auf die Holzstücke warten - auf der gegenüberliegenden Seitenstraße gab es einen Baumarkt. Eine Stunde später war die neue Dachluke dann inklusive Stromanschluss eingebaut und funktionierte reibungslos. Jetzt müssten wir nur noch die
Holzstück und die Decke ein wenig nach streichen.
Wir bezahlten die Rechnung und parkten draußen erst einmal für eine halbe Stunde. Während Winnie in der Werkstatt war, entdeckten wir unter dem Motor Kühlflüssigkeit - eine Handtellergroße Pfütze. Oh oh, was war da denn jetzt los? Wir sind doch gar nicht gefahren.
Statt in Panik zu geraten, öffneten wir die Motorhaube und entdeckten, dass sich die Klemme um den Rücklaufschlauch etwas gelöst hatte und entsprechend Kühlflüssigkeit durchsickerte. Wir zogen die Klemme wieder an und das Problem war gelöst. Wir waren stolz auf uns.
Kirsten stieg dann anschließend noch aufs Dach, um zu checken, ob der Installateur auch die Dachluken richtig versiegelt hatte. Nicht, dass es beim nächsten Regen durchleckt! Aber alles sah OK aus.
Wir gönnten uns zur Feier des Tages ein leckeres Essen beim Chinesen und verbrachten die Nacht auf einem Wal-Mart Parkplatz.
Am nächsten Tag folgte ein Ölwechsel bei einem anderen Wal-Mart. Cindy brauchte unsere Telefonnummer und da wir keine haben, erfand sie eine: Vorwahl Las Vegas + 555 + 2222. Auf ihrem Display tauchte der Name "Big Willy" auf und wir lachten uns tot.
Wir machten noch einen Großeinkauf bei Wal-Mart (u.a. ein ausziehbares Gestell für unseren PC, damit wir ihn vorne beim Benutzen des GPS nicht immer auf den Knien balancieren müssen), dumpten bei Flying J und dann ging es gleich
weiter nach Mesquite. Las Vegas ließen wir bei dieser Hitze bewusst links liegen. Die Suche nach dem City Park in Mesquite führte zu einer einstündigen Irrfahrt rund um Mesquite. Am Ende verbrachten wir die Nacht auf einem Casino-Parkplatz.
Am nächsten Tag ging es weiter nach St. George. Hier holten wir uns wichtige Informationen zu unseren nächsten Reisezielen in Utah. In einem Outdoor-Laden kauften wir uns wasserfeste Socken für 45$. Diese werden wir dringend
bei unserer Wanderung zur Subway und anderen Slot Canyons benötigen. Zurzeit liegen die Wassertemperaturen nämlich nur bei 4°C und da frieren einem die Zehen ab!
Abends standen wir auf einem Wal-Mart Parkplatz und wurden von einem Camper-Nachbarn voll gequatscht. Ein Obama-Hasser und Waffennarr, der uns weiß machen wollte, das Mexiko kurz vor einer Invasion der USA stünde und das jeder eine Waffe tragen sollte ... alleine
schon, um sich gegen die eigene Regierung zu schützen. Nicht zum ersten Mal hörten wir, dass Obama den Amerikanern ihre Waffen wegnehmen will ... bla bla bla ... die Verfassung ... unsere Rechte ... bla bla bla ...
Wir können es nicht mehr hören! Am nächsten morgen wartete dann eine entsprechende Nachricht an unserer Windschutzscheibe auf uns (siehe nächster Bericht).