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Kirsten hatte vor Monaten einen Plan aufgestellt, was wir denn alles so in den 3 Monaten USA noch sehen wollen. U.a. waren die Havasupai Wasserfälle am Grand Canyon
geplant, aber hier gab es Mitte August eine heftige Überschwemmung, die die Pools und das Supai Dorf zerstört haben. Es könnte Jahre dauern, bis diese ansonsten
so fantastischen Wasserfälle wieder so toll aussehen. Sehr, sehr schade, aber gegen Naturgewalten kann man nichts machen.
Als nächstes stand der Hope Arch nahe Chinle auf dem Plan. Hierbei handelt es sich um einen Geheimtipp, den vor allem die Amerikaner gar nicht kennen. Kirsten hatte dazu
Informationen auf zwei Deutschen Webseiten gefunden und die GPS-Koordinaten in unseren Computer eingespeichert. Blind sind wir kurz vor Sonnenuntergang diesen Koordinaten
gefolgt und landeten auf einer Sand-/Tonstraße, die sich nach einigen Meilen als unpassierbar für Winnie herausstellte. Tiefer Sand und eine zu starke Steigung zwangen uns
zur Umkehr. Da es bereits dunkel war, parkten wir in der Walachei.
Kirsten holte den Computer raus und sah sich noch einmal die beiden Hope Arch Berichte an. Bloody Hell! Wir waren auf der falschen Strecke unterwegs. Es gibt zwei Wege, um zum Hope Arch
zu kommen: eine kurze für die man aber ein Allradfahrzeug braucht (das haben wir gemerkt!) und eine längere, die aber viel einfacher ist und sogar mit einem
PKW befahren werden kann.
Helen und Winnie waren "not amused" über Kirstens schlampige Vorbereitung und Helen sagte den ganzen Abend: Sack the tour guide!
Na ja, am nächsten Tag sind wir dann über die einfache Strecke zum Hope Arch gefahren und haben dort Mutterseelen alleine an einem wunderschönen roten Felsen gestanden. Von hier aus
sind es zu Fuß ca. 15 Minuten bis zum Steinbogen.
Das Wetter wechselte an diesem Tag extrem. Erst strahlender Sonnenschein, aber dann zogen mächtig dunkle Wolken am Nachmittag auf, allerdings immer wieder von der Sonne durchbrochen. Super, um schöne
Fotos zu machen!
Während Kirsten am Hope Arch ihre Fotos machte, zog ein Sandsturm über Winnie rüber und da die Fenster auf waren, verbrachte Helen anschließend eine Stunde damit, Winnie drinnen vom
feinen, roten Sand zu befreien. Erneut war Helen "not amused", aber auch das gehört in der Natur nun mal dazu!
Abends waren dann die Wolken alle wieder weg und auf der einen Seite ging der Mond auf, auf der anderen Seite die Sonne in einem schönen Sonnenuntergang unter. Und nachts strahlten die Sterne
über uns. Toll!
Am nächsten Tag sind wir dann weiter zum Ship Rock gefahren. Er liegt im Nordwesten von New Mexiko nahe gleichnamiger Stadt, ca. 60
Kilometer westlich von Farmington.
Ship Rock besteht aus vulkanischen Überresten eines erodierten Vulkanschlots. Das Gestein entstand möglicherweise 750 bis 1000 Meter
unter der Erdoberfläche. Eine radiometrische Datierung ergab, dass sich die vulkanischen Felsen vor zirka 27 Millionen Jahren
verfestigten.
Ship Rock erhebt sich 483 Meter über der Ebene und ist für das Volk der Diné (auch Navajo) von großer religiöser und kultureller
Bedeutung. Laut einer Erzählung lebten die Diné auf dem Monolithen und verließen ihn nur, um an Wasser zu gelangen und um
Landwirtschaft zu betreiben. Eines Tages soll ein Blitz eingeschlagen sein, der jeglichen Zugang zerstörte und nur schroffe, steile
Felswände und -nadeln hinterließ. Die Bewohner, die sich zu dem Zeitpunkt auf dem Gipfel befanden, wurden dadurch von der
Nahrungsmittelversorgung abgeschnitten und verhungerten. Diné besteigen den Felsen nicht, da sie sonst die Geister der Toten wecken
würden.
Wir haben ca. 5km entfernt vom Ship Rock am Highway 13 gestanden. Um direkt zum Felsen zu kommen, hätten wie ein Allradfahrzeug benötigt, denn es regnete in der
Nacht heftig und die sandigen Zufahrtsstraßen zum Ship Rock wurden glatt wie Schmierseife. Selbst zu Fuß war das eine gefährliche Sache.
Zum Glück ist der Felsen riesig und Kirsten konnte ein paar sehr schöne Fotos aus der Entfernung schießen - besonders beim Sonnenaufgang am übernächsten Morgen.