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Von Silverton ging es nördlich über den hohen Red Moutain Pass (11.110ft/3.390m hoch). Da es keine Straßenbarrieren gibt, droht man auf der engen
Serpentinenstraße immer den Abgrund runter zu stürzen. Da hat man schon ein paar Schweißtropfen auf der Stirn und Helen musste sich höllisch konzentrieren.
Gefährliche Fahrt über den Red Mountain Pass
Von Ridgway aus ging es westlich in Richtung Utah. Die Fahrt am San Miguel River entlang ist wunderschön und es gibt einige kostenlose BLM Campingplätze direkt am Fluss.
Wir erreichten den Needles District vom Canyonlands National Park am nächsten Tag kurz vor Sonnenuntergang. Eigentlich wollten wir hier eine lange Tageswanderung zum Druid's Arch machen, aber das Wetter ließ das eine Woche lang
nicht zu. Morgens schien immer die Sonne. Mittags kamen dann aber die Wolken auf und Nachmittags zogen heftige Gewitter über uns rüber. Zu gefährlich, um in der offenen Landschaft eine
Wanderung zu machen.
Gewitter über dem Canyonlands NP
Zum Glück standen wir wunderschön auf dem kostenlosen BLM Platz an der Lock Hart Basin Road 6km außerhalb des National Parks. Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann legt man eben die Füße hoch und entspannt sich!
Am Freitag war dann aber wieder strahlender Sonnenschein und wir machten die 8-stündige Wanderung zum Druid's Arch. Leider ist nachmittags die Sonne schon hinter dem Arch und man kann ihn nur im Gegenlicht fotografieren. Wer vormittags dorthin will, der
muss mit einem Zelt 2 Meilen vom Arch entfernt übernachten. Die Wanderung vom Squaw Flat Campground ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Ganz am Ende geht es dann sehr steil zum Arch hoch und man muss sogar eine Leiter hoch.
Helen klettert auf der Leiter zum Druid's Arch
Auf dem Rückweg plagten uns mal wieder heftige Knieschmerzen. Oh, oh ... und wir wollen doch noch viele Wanderungen machen.
Nächstes Ziel war Moab und Umgebung. Wir waren schon länger nicht mehr hier und stellten fest, dass sich die Stadt immer mehr vergrößert. Die umliegenden
Attraktionen wie Canyonlands und Arches National Park sowie viele BLM Bereiche locken mehr und mehr Besucher an und wir bekamen das auch gleich zu spüren.
Am Tage unserer Ankunft - einem Samstag - fand ein 24 Stunden Fahrradrennen statt und sämtliche Campingplätze waren belegt.
Wir hatten den Tipp bekommen, dass man am Onion Creek (Meile 21 auf dem Hwy 128) kostenlos auf den BLM Campingplätzen stehen darf und versuchten unser Glück.
Um zu den Plätzen zu kommen, muss man mehrfach durch das Wasser des nicht allzu tiefen Onion Creek. Für Winnie kein Problem, aber sämtliche Campingplätze am Anfang
des Onion Creeks waren belegt. Nach dem achten bereits belegten Platz mussten wir umdrehen. Die Sand-/Schotterstraße wurde einfach zu steil
für Winnie und wer weiß, wie viele Male wir noch durch den Bach gemusst hätten.
Winnie überquert den Onion Creek mehrere Male
Die nächsten beiden Campingplätze am Hwy 128 waren auch voll belegt, wir konnten dann aber den letzten Platz am Hittle Bottom Campground ergattern. 12$ die Nacht für nichts!
Am nächsten Tag sind wir dann weiter zu den nahe gelegenen Fisher Towers. Überall woanders in der Welt wären diese fantastischen Felsformationen ein National oder State Park, hier fallen sie
bei den vielen Attraktionen rund um Moab kaum auf und kaum einer kennt sie!
Wir waren begeistert von der abwechslungsreichen Wanderung zwischen diesen gigantischen dünnen Felswänden. Es hat richtig Spaß gemacht die Free Climber zu beobachten und am Ende des Trails waren wir Frauen unter uns: 2 Amerikanerinnen aus Colorado, Helen und noch
eine Engländerin und Kirsten.
Erneut musste man an einer Stelle über eine Leiter runter oder hoch. Auch die Hunde!
Leiter klettern bei den Fisher Towers
Der Sonnenuntergang ließ die Fisher Towers noch einmal Dunkel-Orange aufglühen und nachts standen wir mal wieder unter einem fantastischen Sternenhimmel mit Sichelmond direkt auf dem Campingplatz bei den Fisher Towers (12$).
Am nächsten Vormittag sind wir zum Morning Glory Arch gelaufen. Dieses ist eine einfache Wanderung und sehr beliebt, man muss allerdings mehrfach übers Wasser. Macht aber Spaß und ist was zur Entspannung.
In Moab haben wir am Nachmittag ein paar Dinge erledigt und sind dann anschließend kurz vor Sonnenuntergang bis ans geteerte Ende der Potash Road gefahren. Hier kann man kostenlos direkt am Colorado River nahe einer
Bootsrampe stehen - mit Plumpsklo und Picknick-Tischen.
Am nächsten Tag sind wir 10km zum Corona Arch Trailhead gefahren. Der Corona Arch - auch Little Rainbow Bridge genannt - ist ein freistehender Steinbogen mit einer Öffnung von 42m x 32m. Nebenan befindet sich noch der Bow Tie Arch - mehr ein großes Loch in der Felsdecke.
Die Wanderung ist einfach und dauert ca. 1,5 Stunden hin und zurück.
Abends haben wir dann am Colorado River Florent und Aurelie kennen gelernt. Das junge Paar aus Frankreich ist seit zwei Jahren mit dem Fahrrad in der Welt unterwegs. Von Paris aus ging es quer durch Osteuropa zur Mongolei rüber, dann durch China und Korea durch. Von dort aus sind sie
mit dem Boot nach Alaska gereist und sind seit Mai auf dem Nordamerikanischen Kontinent unterwegs. In den nächsten zwei Jahren soll es noch ganz bis nach Feuerland runter gehen. Aurelies Vater Yves ist in Salt Lake City dazu gekommen und
begleitet die beiden für vier Wochen.
Wir haben uns abends mit den dreien zusammen gesetzt und die beiden mit Tipps für Mexiko versorgt. Beliebter als unsere Tipps waren aber die Schokolade und die Weintrauben, die wir mitgebracht haben. In den Satteltaschen lassen sich solche
Dinge bei heißem Wetter nicht transportieren. Statt dessen ernähren sie sich hauptsächlich von Nudeln mit Parmesankäse. Und das Strampeln verbraucht viele Kalorien, also müssen viele Nudeln gekocht werden. Wir können die beiden nur bewundern! Unser
Ding wäre das auf die Dauer nicht. Uns ist schon ein wenig mulmig, wenn wir an die gefährlichen Straßen in Mexiko denken. Mit dem Winnie sind die schon nicht einfach zu befahren, mit dem Fahrrad würden wir uns das nicht trauen. Aber die beiden haben sicherlich
in den letzten zwei Jahren schon viel schwierigeres erlebt.
In Moab hat dann unser Computer endgültig seinen Geist aufgegeben. Nach einem Gewitter in Álamos wollte der Rechner nicht mehr mit
angeschlossenem Stromkabel hoch booten. Fortan mussten wir mit der Batterie starten, konnten dann aber das Stromkabel anschließen, um
die Batterie wieder aufzuladen. Wochenlang funktionierte das noch prima, aber in Moab ließ sich der Rechner partout nicht mehr booten.
Das war natürlich Scheiße! Ohne Laptop können wir keine Webseite machen, Fotos und Videos bearbeiten und speichern, usw.
In Moab gab es keine Möglichkeit den Computer checken und womöglich reparieren zu können. Das musste bis Page warten.
Wir entspannten uns 2 Tage auf dem kostenlosen BLM Campingplatz im San Rafael Swell. Sonst haben wir hier immer ganz alleine gestanden, aber dieses Mal waren beide Campingplätze proppenvoll mit großen Wohnmobilen.
Offensichtlich trafen sich hier viele Camper zu einem ATV Ereignis. Entsprechend laut ratterte es während des Tages an uns vorbei.
Wir setzten unsere Fahrt in Richtung Page über den Highway 95 durch die Glen Canyon National Recreation Area am Lake Powell fort. Eine wunderschöne Fahrt durch einen roten Canyon und nachts haben wir ganz ruhig auf dem
Hite Overlook Parkplatz übernachtet.
Nächsten Tag ging es weiter bis zum Gooseneck State Park. Hier kann man ebenfalls wunderschön an der Kliffkante kostenlos stehen. Das Wetter verschlechterte sich und über das Monument Valley zogen dunkelgraue Wolken. Wir drehten gleich am Kassenhäuschen
wieder um. Die Navajos wollen jetzt 5$ pro Person Eintritt haben und das campen kostet obendrein noch einmal 10$ für eine reine Stellfläche ohne Services. Der alte Campingplatz mit den Duschen existiert nicht mehr. Hier steht nun ein Hotel, damit die
Japanischen und Deutschen Touristen keine 3m zum Aussichtspunkt laufen müssen. Schade! Mal wieder wird Natur durch ein hässliches Gebäude verschandelt - nur um Geld zu machen.
Südlich vom Monument Valley fährt man am Agathla Peak vorbei. Dieser erinnert stark an den Ship Rock und Kirsten war sich erst nicht sicher, ob es selbiger war. Aber der lag natürlich viel weiter im Osten.
In Page regnete es dann heftig. Wir parkten auf dem Wal-Mart Parkplatz und warteten auf schöneres Wetter sowie Helmut und Agnes.