30.10.-12.11.2010: Blue Point - Blue Canyon - Clifton

Klicken Sie auf ein Bild, um es größer anzuzeigen.

Da es uns nachts langsam zu kalt in Page wurde, machten wir uns auf in den Süden zum Blue Point südlich von Tuba City. Dieser liegt angrenzend zum Cole Mine Canyon und hat viele interessante und verschiedene Canyons. Beim letzten Mal hat uns die Navajo-Polizei erwischt und wir konnten uns die Canyons nicht anschauen.

Dieses Mal war aber kein Mensch auf der Straße, denn es stürmte heftig bei strahlendem Sonnenschein. 60h/km Böen fegten über den sandigen Untergrund und deckten alles mit feinem Sandstaub ein.

Wir waren die einzigen am Blue Point und parkten Winnie mit dem Rücken zum Wind. Man musste höllisch aufpassen, dass einem nicht die WoMo-Tür aus der Hand flog. Helen hatte keine Lust, wie ein sandiges Schnitzel auszusehen und so zog Kirsten alleine los, um ihre Fotos zu machen.

Zum Glück hörten die starken Winde kurz nach Sonnenuntergang auf und am nächsten morgen war es friedlich und sonnig. Nur mit viel Mühe schaffte Winnie den steilen Anstieg aus dem Blue Point wieder nach oben. Helen stand voll auf dem Gas und Winnie ächzte sich Millimeterweise vorwärts.

Wir fuhren weiter zum Blue Canyon. Hier waren wir schon einmal mit Agnes und Helmut, aber die Sonne kam damals nicht wirklich durch und Kirsten wollte noch einmal hin, um Sonnenuntergangfotos zu schießen.

Die 13 Meilen Sand-Ton-Straße bis nahe des Blue Canyons war trocken und relativ gut zu befahren. Aufgrund der schweren Niederschläge in den letzten Monaten, war es allerdings nicht einmal Allrad-Fahrzeugen möglich, sich durch das tiefe und zum Teil immer noch schlammige Flussbett zu wagen. Wir waren also ganz alleine vor Ort und genossen die Ruhe in der Natur.

Der Blue Canyon ist wirklich spektakulär und sieht in der Abendsonne super aus. Allerdings setzt hier die Erosion dem feinen Sandstein zu. Wir haben bei einem Fotovergleich der 'Fünf Mönche' fest gestellt, das eine der Zipfelmützen abgefallen war. Letzten Jahr war sie noch oben. Kirsten erkundigte einige neue Ecken am Blue Canyon und entdeckte wie immer etwas neues. Abends drehten drei Eulen ihre Runden über Winnie. Wir hatten gerade Nudeln gekocht, und die drei wollten wohl mal schauen, was denn da so lecker riecht. Leider war es schon zu dunkel, um Fotos oder Video zu machen. Aber trotzdem ein tolles und sehr seltenes Erlebnis!

Wir hatten Lust auf mehr und so machten wir uns am nächsten Tag auf eine Wanderung hinter den Blue Canyon - nicht besonders spektakulär. Querfeldein ging es dann rüber zu ein paar Riesen-Hoodoos. Kurz vor den Hoodoos standen wir allerdings an einer Steilwand. Der Moenkopi Wash hatte sich hier tief in den sandigen Boden gefressen. Nun mussten wir einen geeigneten Abstieg finden. Das gelang uns auch ... mit einigen Schwierigkeiten, wie das folgende Video zeigt.


Helen pieschert Sand und zerstört die Natur.

Der Tag war heiß und uns gingen langsam die Kräfte aus - ständig im tiefen Sand zu stapfen geht auf die Beine! Schnell noch ein paar Bilder bei den Hoodoos und dann hieß es den Weg nach Hause zu finden. Folgen wir doch einfach dem Flussbett, dachten wir uns. Da kann nichts schiefgehen. Tja, um dort hinzukommen, mussten wir uns durch die Büsche schlagen. Und dann hatte das Flussbett so viele Windungen, dass die Strecke ca. 3-Mal so lang war, als wenn wir erneut Querfeldein gelaufen wären. Aber wir fanden keinen geeigneten Ausstieg aus der Steilwand und so mussten wir notgedrungen dem Lauf des Flusses folgen. Einige Stellen waren richtig nass und schlammig und Kirsten stand mit einem Fuß fast bis zum Gelenk in der Pampe. Fortan wog der Schuh einen Zentner mehr, da der Schlamm sehr klebrig war.

Na ja, am Ende überstanden wir 'Entdecker' auch diese Strapaze (Wie haben das nur Leute wie Lewis und Clark gemacht?) und schafften es zu Winnie zurück.

Nach einer weiteren sehr ruhigen Nacht in der Natur, ging es am nächsten Tag dann weiter in Richtung Süden. Nach 2 1/2 Tagen erreichten wir Clifton in Arizona. Eine alte Bergbaustadt, die angrenzend zur riesigen Morenci Kupfermiene lag.

Hier verbrachten wir für nur 8,50$ pro Nacht 8 Nächte auf einem Full-Hookup Campingplatz mit schnellem Wi-Fi im Winnie. Luxus pur für uns!