25.04.-30.04.2011: Hoover Dam - Royal Wedding - Lake Mead

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Von Camp Verde aus ging es zunächst für einen Nachmittag nach Flagstaff. Hier hat uns ein sehr netter junger Mann die besten Tipps und ein paar kostenlose Steckerverbindungen zu Solarzellen gegeben. Nun wissen wir, was wir für die Zukunft brauchen! Da Flagstaff sehr hoch liegt und die Nächte im Moment noch unter Null Grad sind, sind wir gleich weiter in das tiefer gelegene Kingman gefahren. Bei Wal-Mart haben wir am nächsten morgen noch schnell einen Ölwechsel gemacht und dann ging es weiter zum Hoover Dam.

Helen hatte im Internet einen kostenloses Campingplatz auf dem Weg dahin in einem Pupsdorf mit dem Namen Chloride gefunden. Es handelte sich hier um einen Veteranenclub und ein paar Wohnmobile standen auch auf dem Platz. Wir haben das Veteranenbüro gesucht und sind nach dem Öffnen einer unauffälligen Tür direkt in einer Schmuddelbar gelandet. Das war wie im Film. Total verqualmt (wo findet man das noch in den USA?), überall alte Kadaver, die stumm vor ihrem Bierglas saßen, der Barmann war tief in eine Zeitung vertieft und hörte uns nicht kommen. Das lag zum ersten an der lauten Countrymusik (was sonst?) und dann war er auch noch schwerhörig. Eine zahnlose Alte mit langen fettigen Haaren sah uns reinkommen und begrüßte uns mit einem begeisterten "Hiiiiii"! So junges Blut hatten sie schon lange nicht mehr gesehen! Wir waren etwas sprachlos und mussten uns auf die Zunge beißen, um nicht laut zu lachen! Für den Campingplatz wollten sie 15$ die Nacht haben. Okay, nicht umsonst, aber das Barerlebnis war den kurzen Abstecher wert! Wie Agnes immer sagt: "Hier möchte ich nicht tot überm Zaun hängen!"

Der Hoover Dam hat seit Oktober 2010 eine neue Attraktion. Seit dem 11. September 2001 war der Damm zu einem Nadelöhr geworden. Aufgrund der verschärften Sicherheitsbedingungen hat es hier häufig Kilometer lange Staus gegeben. Aus diesem Grunde wurde eine neue Brücke gebaut. Die Fahrt über dem Damm ist immer noch möglich, heute aber mehr eine Touristenattraktion. Die neue Brücke ist imposant. Man fährt fast 300m über dem Wasserspiegel des Colorados am Damm vorbei. Aus dem Auto heraus kann man den Damm allerdings nicht sehen, da eine hohe Mauer den Blick versperrt. Stattdessen muss man den Abstecher zum Damm runter fahren und vor dem Damm parken. Vom Parkplatz aus läuft man in 2 Minuten zur Brücke hoch und hat dann von oben einen echt tollen Blick auf den Damm.

Wir haben ein paar Nächte auf den kostenlosen Parkplatz des Hacienda Hotels nahe Boulder City verbracht. Von hier aus führt ein wunderschöner Wanderfahrt auf dem alten Rail Road Track direkt zum Damm - mit wunderschönen Blicken von oben auf den strahlend Blauen Lake Mead. Hin und zurück kann man den Trail in ca. 2 Stunden laufen (ca. 10km). Wir haben das Ganze über die Mittagszeit gemacht, um den Damm von der Brücke im vollen Sonnenlicht zu sehen. Schweine-heiß war es, aber lohnenswert. Der Pfad führt durch die alten Eisenbahntunnel und so hat man zwischendrin immer mal wieder etwas Schatten. Helen wurde auf dem Rückweg von ein paar Insekten attackiert, die offensichtlich von ihren neuen Joggingschuhen begeistert waren. Es hat sogar eine Paarung an der Hacke stattgefunden! Und anschließend haben wir noch zwei sehr schöne Eidechsen entdeckt.


Hoover Dam

Verschwitzt und hungrig, haben wir uns schnell im Winnie gewaschen und sind dann rüber ins Casino zum 8,95$ Prime Rib Buffet. Sehr lecker! Der Nachtisch verklebt einen allerdings den Magen! Viel zu süß! Am 28. April sind wir dann vom Parkplatz in ein Hotelzimmer für die Nacht umgezogen. Helen wollte und konnte natürlich nicht die Hochzeit von William und seiner hübschen Kate verpassen und da wir keinen Fernseher oder Internetanschluss hatten, musste für 28$ ein Hotelzimmer her! Helen hat bezahlt! Und die heiße Dusche war auch nicht zu verachten!

Auf allen Kanälen liefen Dokumentationen zur Hochzeit und wir lagen gemütlich auf dem Bett mit der Fernbedienung in der Hand. Helen war richtig happy! Schließlich hatten wir Null Ahnung, wer diese Kate denn nun eigentlich ist. Eine Bürgerliche! Oh, mein Gott! Und der ständige Vergleich zu Lady Di. Aber hübsch ist sie!

Die eigentliche Hochzeitsübertragung fing für uns um 2 Uhr morgens an. Wir brauchten entsprechend vorab ein paar Stunden Schlaf und machten um 8.45 Uhr das Licht aus. Der Wecker war auf 0.45 Uhr gestellt. Halb im Tiefschlaf haben wir uns aus dem Bett gewälzt und sind runter zum 24-Stunden Restaurant. Wir konnten die lange Nacht nur mit einer Stärkung überstehen. Ab 23 Uhr bekommt man hier für nur 99 Cents eine große Fuhre Eier, Schinken oder Würstchen mit Röstis, dazu kostenlose Getränke. Also dafür kann man nicht selbst einkaufen und kochen. Wir waren die einzigen zu dieser Zeit im Restaurant. Man war das lecker und weckte uns gleich auf!

Wir haben die Hochzeit das bis 6 Uhr morgens verfolgt. Ein nettes Pärchen und Pippa war doch auch eine echte Attraktion. Wenn man bedenkt, dass die Königin schon 85 ist und Prince Phillip 90 ... alle Achtung! Und dann zum Abschluss zwei Küsken auf dem Balkon. Ahhhh ... wie romantisch!

Checkout Time für uns war 11 Uhr morgens und so haben wir noch ein paar Stunden Schlaf bekommen. Nicht einfach, denn der Wind hatte enorm in der Nacht zugelegt und pfiff durch unsere Klimaanlage. Ohne Witz, das hörte sich an wie ein Monster-lauter Pups und Helen verdächtigte zunächst Kirsten!!!

Man merkt nach einer durchgemachten Nacht schon unser Alter ... wir waren kaputt! Zum Glück waren es keine 50km bis zum Stewarts Point am Lake Mead und wir konnten uns da zwei Tage lang entspannen.